Besuch bei einem Züchter von Seewassertieren

Zu Gast bei Sylvio Heydenreich


Sylvio Heydenreich, ein sehr aktiver und bekannter Züchter von Seewassertieren, hat die FG Meeresbiologie zu einer Stippvisite und Diskussionsrunde eingeladen, der wir nachgekommen sind. Unsere Erwartungen waren hoch, weil wir aus unserer langjährigen Praxis die Probleme der Zucht kennen und darum den Erfahrungsaustausch suchen. Um es vorweg zu sagen, diese Fahrt hatte sich für uns gelohnt, nicht nur weil die Gastfreundschaft sehr herzlich und die Thüringer Wurscht hervorragend waren!

Neu waren für uns die Dimensionen und der Aufwand, den Sylvio betreibt um die Tiere groß zu ziehen. Was wir zu sehen bekamen, war sehr beeindruckend, zumal Sylvio sich noch in der Phase des Ausbaus befindet und daher nur ein Teil der Anlage aufgebaut war. Das Konzept und die Umsetzung seiner Vorstellungen wird für die Zukunft noch ein sehr erfolgreiches und interessantes Betätigungsfeld bieten, von dem man einiges erwarten darf.

Sylvio ist es gelungen, zusätzlich noch einige Züchter an diesem Tag zusammen zu bringen und so wurden fleißig Themen diskutiert, die nicht nur die fachlichen Aspekte der Zucht sondern auch die Beschaffung und Weitergabe der Tiere sowie Lösungsansätze für den Züchter und letztendlich für den Tierpfleger zum Inhalt hatten.

Insgesamt ist die Einschätzung der jetzigen Situation für den Züchter nicht wirklich der Sache dienend und die Ausgangsbedingungen für eine breite Züchterbasis eher idealistischen Initiativen vorbehalten. Doch eine Entnahme von Tieren aus der Natur wird sicher nicht mehr lange so ungehemmt möglich sein, wie es derzeit der Fall ist und wir hoffen, dass wir dann in der Lage sein werden, viele Tiere aufzuziehen. Die Grundlagen, das Können und Wissen sind durchaus vorhanden aber auch die Kenntnis über das sehr hohe Risiko nicht Kosten deckend Tiere zu vermehren. In einer Ausgabe des Meerwasseraquarianer (1-2016) wurde durch D. Heerz die Vermutung ausgesprochen, dass die Asiaten auf Grund des Lohngefälles und der relativ niedrigen Transportkosten und natürlich durch Fleiß und Ehrgeiz hier zukünftig die Marktsituation erheblich zuungunsten der deutschen Züchter beeinflussen werden. Nun das bleibt abzuwarten, da viele Faktoren den Preis beeinflussen, unter anderem die Transportkosten und Zwischenhälterung bis hin in das Aquarium.

Dennoch ist aus unserer Sicht die Beschäftigung mit der Vermehrung der Tiere für die Entwicklung der Seewasseraquaristik in den nächsten Jahren angeraten.

Ich bin der Meinung, das Wissen und die Anleitung für unerfahrene Aquarianer einer breiten Basis Raum zu schaffen um gemeinsam an diesen Projekten zu arbeiten noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Leider gibt es im Internet immer eine gewisse Beschränkung der Möglichkeiten und solche Treffen wie bei Sylvio sind eine sehr gute Möglichkeit sich die entsprechenden Anregungen zu holen, Können und Wissen zu vermitteln. Auf Grund der Erfahrungen, Tätigkeiten und Initiativen unserer Fachgruppengemeinschaft wissen wir, dass eine regelmäßige Zusammenkunft und Austausch viel besser geeignet ist praktische Ergebnisse zu erzielen. Und genau das ist auch der Grund, warum wir uns dieser Thematik weiterhin widmen wobei wir uns natürlich noch viel mehr Resonanz wünschen.

Die gewonnenen Erkenntnisse sind dabei nicht nur den Züchtern wichtig; sie bieten bei der Verbesserung der Tierhaltung für jeden Aquarianer wichtige Ansatzpunkte.

Leider ist die Zeit an diesem Tag viel zu schnell vergangen aber ich war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Im Namen der Fachgruppe Meeresbiologie bedanke ich mich recht herzlich bei Sylvio und seinen Freunden für diesen gelungenen Tag und wünsche Euch Erfolg bei der Umsetzung Eurer Vorstellungen.

Lieber Gruß,

Dietmar