Beiträge von ATR86ber

    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich habe ein, wohl einigen bekanntes, Thema im Bereich Krankheiten und Parasiten: FRÄSKOPFWÜRMER.


    Ich werde den Post in "konkrete Fragen", "Fakten" und "Zusatzinfos (Story)" unterteilen.

    Konkrekte Fragen:

    • Ist Concurrat - als offenbar einzig verfügbares Mittel (in Dt.) mit Levamisol - Erfahrungsgemäß für Gesellschaftsbecken mit Garnelen, Schnecken und Welsen am Besten geeignet?
    • Kennt jemand/hat jemand Erfahrung mit dem freiverkäuflichen Mittel "Cerpofor dactycid Pro" der Firma COLOMBO?
      Im Guppy-Bereich des Forums gab es dort den Hinweis auf dieses Mittel. Allerdings scheint es hier mehrere "Versionen" zu geben. Flüssig mit Levamisol, Kapseln mit div. pflanzlichen Wirkstoffen. Jedoch immer vom gleichen Hersteller und gleichem Namen (Unterschied: mal mit, mal ohne "Pro")
    • Hat noch jemand Vorschläge bei - dem weiter unten genauer aufgeführten - Besatz mit Zierschnecken und Amano-Garnelen?


    Fakten:

    • Einschleppung wohl über ein Schmetterlingsbuntbarschpärchen (Zoohandlung!) vor einem dreiviertel Jahr
    • Seitdem Behandlung sichtlich befallener Fische im Quarantäne-Becken mit Sera Nematol. Hauptbecken "Behandlung" mit "knoblauchisiertem" Futter.
    • Beckendaten:
      • 288L
      • stark und dicht bepflanzt (hinterer Bereich)
      • gute Filterung
      • Pflanzbereich hinten mit 14cm Kies, Welsbereich vorn mit 5cm Sand
    • Besatz ("historisch"):
      • 4 marmorierte Fadenfische
      • 5 Nadelwelse (1 Alttier (mehrere Jahre), 4 Jungtiere (geschätzt 0,5-1 Jahr))
      • 5 Garra flavatra
      • 18 Kupfersalmler (ursprünglich 30)
      • 2 Schmetterlingsbuntbarsche "electric blue" (verstorben, keine Neubeschaffung mehr)
      • 8 Coridoras julii
      • ca 10 Ottocinclus
      • ca 12 Amanogarnelen
      • 3 Zebra-, 3 Helm- und 2 Riesen Turmdeckel -Schnecken
      • 1 Garra rufa, 1 Zebraschmerle (historischer Altbesatz)
      • reichlich viele TDS (die "Regenwürmer" des AQ)
    • 56L Quarantäne-Becken


    Zusatzinfos/Story:


    Der Ursprung:
    Ich habe mir diese Plagegeister wohl durch ein Schmetterlingsbuntbarschpärchen (aus dem Zoofachmarkt, März) ins Becken geholt. Nach knapp 4 Wochen zeigte erste das Weibchen, dann das Männchen Anzeichen der "Lochkrankheit". Die Behandlung mit einem Breitbandmittel in einem Q-Becken verlief erfolglos, die Tiere starben leider nach Verschlechterung des Allgemeinzustandes nach einer Woche. Bei der späteren "Leichenschau" zeigte das Männchen einen roten Wurm, der sich aus der der Kloake wand. Auf Grund früherer Erfahrungen, lies dies auf einen Fräkopfwurmbefall schließen. Da die Tiere erst 4 Wochen in Besitz waren und ebenso als erste diese Anzeichen zeigten, war der Verdacht auf diese als "Patienten 0" gegeben.
    Der Zoohändler zeigte sich relativ Kulant und bat ein neues Pärchen als Ersatz an, da sein Besatz keine Auffälligkeiten oder Krankheiten zeige. Dies anzunehmen war eine schlechte Entscheidung - sofern bis dato "die Seuche" bei mir noch nicht eingeschleppt war.
    Die neuen Tiere zeigten sich fit und robust. Nach jedoch wiederum ca 3 Wochen zeigten die Tiere - wenn ansonsten doch (immer noch) recht gesund und vital wirkend - einen Fräskopfwurm-Befall.
    Sie wurden sofort bei Feststellung ins Q-Becken separiert.
    Der Händler - ein weiteren "Tierersatz" meinerseits ausschließend - bot nun nach Beratung/Diskussion ein Mittel an. Zunächst JBL Nedol, was ich jedoch auf Sera Nematol - da lt. Beschreibung gezielter - umverhandelte. "Lustiger" Weise war das Verkaufsbecken mit den SBB nun unter Quarantäne gestellt, da die Fische - welch Überraschung, ich hatte ja dahingehend informiert - wohl div. Krankheitsbilder, vor allem Lochkrankheit zeigten.


    Ich suchte zwischenzeitlich auch einen expliziten Zierfischarzt auf. Auf Grund der Garnelen und der Bepflanzung (dass diese nicht eingehen), hat er mir das Mittel "Panacur" abgefüllt in Spritzen mitgegeben. Ich las danach noch einmal im Netz nach: Für (Zier-)Schnecken tödlich, auch nach langer Zeit, da es sich wohl im Bodengrund festsetzt. Was es mit den TDS macht, weiß ich nicht genau, aber ein "faulendes Massengrab" im Boden möchte ich auch vermeiden.


    Die Behandlung:
    Auf Grund des Garnelenbesatzes konnte ich Nematol nur im Q-Becken anwenden. Das Hauptbecken versorgte ich - in der Hoffnung, es sein noch nicht zu spät zur effektiven Eindämmung - mit Knoblauch-Futter, für ca 1 Woche, danach bei Gelegenheit 1-2 Tage mit Pausen (reichlich frisch gepresster Knoblauch an Artemia und MüLa, dazu geweicht mit Flockenfutter). Die Garnelen fanden es super! Den Fischen hat es auch geschmeckt. Nur meine Frau fand das "müffelnde" Becken nicht so dolle - sei es drum.

    Die SBB hatten die Behandlung gut überstanden. Weiterer Befall zeigte sich bisher nicht.


    Nach ein paar Wochen zeigten dann einige Kupfersalmler weißen Kot und Abmagerungserscheinungen. Sie wurden ins Q-Becken gesetzt, mit Nematol auf Verdacht behandelt. Die Würmer zeigten sich dann auch - na super! Der Großteil der Fische überstand die 3 Tage-Kur gut, einige wenige starben, z.T. an sichtbaren inneren Blutungen (Wurm-Apokalypse-Party im Inneren??)


    Danach wieder Ruhe...bis die Garras Würmer zeigten, irgendwann auch die FaFis. Gleiches Quarantäne-Spiel. Dabei, begleitend, das Hauptbecken mit Knofi-Kur.


    Dann war erstmal Ruhe. Dachte ich.


    Nach 2 wöchigem Urlaub waren die SBB deutlich abgemagert und mit eingefallenen Bäuchen. Genauere Beobachtung über eine Woche zeigte: Return of the Fräskopf!
    Dieses mal: Q-Becken Behandlung, zusätzlich rote Mülas (TK) die auch noch einen "extra Schuss (Tropfen)" Nematol abbekamen als Futterkur. Das war wohl nicht so schlau, die SBBs zeigten sich einen Tag später erlahmend, Rücksetzen ins Hauptbecken rettete sie leider nicht. Ob nun Überdosis oder mittlerweile zu schwach, ich weiß es nicht.

    Salmler geprüft, z.T. auffälliger Stuhl --> Q-Behandlung, 2 Fisch mit Würmern. 3 Tage, keine Ausfälle, wenn auch z.T. eine deutlich abgemagerte Kandidaten dabei.

    Nach einer Woche ca. zeigte sich ein Tier sehr blass und abgesondert --> Würmer-Popo. D.h. die Nematol-Kur wirkt offenbar nicht mehr. Die Garras zeigen auch wieder Würmer.....and here we are!



    Derzeitiger Stand/Zwischenergebnis:

    • Garras zeigen deutlichen Befall bei genauer Betrachtung (keine "Büschel", aber 1-3 Würmer sind bei den Tieren sichtbar.
    • SBB tot. Eine Neuanschaffung (jemals): NEIN!
    • Salmler: von mal 30 waren es dann noch knapp 20, jetzt zähle ich vielleicht noch 12 (ohne genaues Suchen).
    • Nematol Q-Kuren sind keine Lösung. Nematol im Hauptbecken auf Grund der anderen Bewohner (Zierschnecken, Garnelen) ebensowenig. (Schweres Rausfangen Garnelen, Separation fraglich, da wohl auch Zwischenwirte, semi-dauerhafte Kontamination des Beckens.)
    • Die Frage nach einer zielführenden, dauerhaften/nachhaltigen und möglich ganzheitlich verlustfreien (Fische, Wirbellose, Pflanzen, Zier- und Nutzschnecken) Lösung (ja, die "eierlegende Wollmilchsau, ich weiß)

    Fazit:

    Irgendwie gerade ziemlich nervig und schwierig. Wenn man bedenkt, dass ich das Becken erst vor knapp einem Jahr komplett neu eingerichtet habe (neuer Bodengrund, Besatz, Pflanzen, LED-Beleuchtung, LIEBE) umso ärgerlicher, dass mit dem SBB-Kauf das bis dato "endlich wieder schöne, gut laufende Becken" nun quasi "verseucht und versaut" ist.

    Ich knüpfe meine Hoffnung jetzt an Concurrat - trotz Zucker, mangels Alternativen - sobald ich es vom Vet. bekomme. Alternativ wäre - vor Vet-Besuch - noch das im Guppy-Bereich angemerkte Mittel von Colombo (Dactycid) einen Blick wert. Allerdings habe ich hierzu im Netz bereits drei verschiedene Wirkstoff(-Kombinationen) gelesen. Von Levamisol über Praziquantel bis hin zu Myrre und sonstigen Kräuterchen.


    Vielleicht hat ja jemand noch Vorschläge, Erfahrungen oder guten Rat.


    VG