Beiträge von Jesse DD

    Hallo,


    ich wollte euch mal bezüglich meines Unterschwert-Zuchtprogrammes mit den roten Galaxy-Guppys auf dem Laufenden halten. Aktuell ziehe ich die dritte Generation hoch. Da ich sie leider aus Platzgründen in der Gruppe halten muss und keine Pärchen ansetzen kann, streuen Farbe und Flossenform noch ziemlich.


    Hier ein aktuelles Bild des 'Stammvaters' von den ersten Fotos mit seinem Enkelsohn:

    Und hier nochmal das Bubele alleine:


    Immer wieder fasziniert mich, wie variabel die Färbung und Flossenform bei Guppys ist, und wie aus einem begrenzten Genpool immer wieder völlig neue Varianten hervorgehen können. So fallen aus dem Stamm neben den rotflossigen Galaxys immer noch ca. 20% gelbgraue Tiere, die wenig spektakulären 'Tigerendlern' ähneln. Teilweise haben diese Tiere auch cremefarbene Schwertansätze.


    Daneben habe ich jetzt zufällig dieses spannende Tier gefunden:

    Ganz früher habe ich im alten Guppytreff mal Fotos ähnlicher Tiere mit Speerschwanz gesehen und fand die toll. Bei mir ist so etwas farblich noch nie gefallen...und ich habe seit 4 Jahren keine neuen Tiere mehr eingekreuzt. Wie findet ihr den Burschen?

    Hallo ihrs,


    Ende September hatte ich mir ein Pärchen Purpurprachtbarsche zur Bestandskontrolle meiner Guppys geholt: Bestandskontrolle

    - was auch gut funktioniert hat. Leider hat das Männchen nach 2 Monaten einen Jagdunfall erlitten (hinterm Filter eingeklemmt) und ist vorzeitig verschieden. *heul-1*


    Als Weihnachtsgeschenk haben wir unserer Hübschen einen bildschönen neuen Mann spendiert und beide durften an einen neuen, schönen Arbeitsplatz (400 Liter - Wildguppybecken) umziehen. Zum Dank sind sie vorgestern in einen großen, hohlen Kunstmarmorstein eingezogen und haben dort gelaicht. Die Bilder wollte ich euch nicht vorenthalten:



    Pärchen vor der Bruthöhle


    Weibchen beim Bewachen des Geleges


    Männchen beim Bewachen des Geleges


    *to be continued... 8)

    Allein dieser Eine auf dem Bild, das Guppykerlchen, sieht doch hammer aus!

    Willste nicht versuchen, hier im Forum welche zu verkaufen...???


    Lg

    manu

    Hallo Manu,


    danke für den Tipp! Aus Erfahrung bringt der Verkauf über Foren nicht viel. Es sind einfach zu wenig Leute aus der näheren Umgebung da und der Versand lohnt sich bei meinen Preisen nicht. Falls es Interessenten gibt: Ich verkaufe meine Doppelschwerter und Wildguppys regelmäßig über eBay Kleinanzeigen. Ich kann ja mal im Marktplatz einen Link setzen...

    Hallo Bernd,


    ich habe (zu meiner echten Verwunderung) zumindest in den ersten Tagen die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die kleinen Pelvicachromis haben sofort nach dem Einsetzen mit dem Nachwuchs relativ komplett aufgeräumt und sich sogar über halbwüchsige Guppys von 1,5 bis 2 cm Länge hergemacht. Mit dieser 'Effizienz' hatte ich nicht gerechnet und wollte sie schon wieder rausnehmen. Aber nach zwei, drei Tagen scheint das Interesse wirklich abgenommen zu haben. Sie wühlen jetzt auf der Futtersuche eher im Boden und jagen nur noch gelegentlich. Größere Tiere scheinen jetzt weitgehend unbehelligt zu bleiben.


    Ich beobachte das jetzt weiter, mal schauen wie es sich auf längere Zeit einspielt...


    VG, Jesse

    Hallo,


    mal ein etwas abseitiges, aber für viele sicher öfter aktuelles Thema: Guppys sind bei guter Hälterung ja recht vermehrungsfreudig. Oft ist es aus räumlichen Gründen aber schwierig, die Tiere geschlechtsgetrennt zu halten, um unerwünschten Nachwuchs generell zu verhindern. Wie geht ihr mit dem Thema Überbesatz um? Was haltet ihr speziell von einer natürlichen Bestandskontrolle durch Fressfeinde?


    Ich habe z. Zt. einen Stamm, der sich zum Einen mangels Abnehmern derzeit relativ unkontrolliert vermehrt und dabei gleichzeitig von der Fitness und Qualität der Beflossung abnimmt. Deshalb habe ich mich nach mehrmonatigem Überlegen und Abwägen entschlossen, ein Experiment zu starten und ein Pärchen Purpurprachtbarsche dazugesetzt.



    Gruß, Jesse

    Hallo,


    in Dresden und Umgebung sind nach wie vor viele Bäume stark befallen und bereits vollständig braun, ist vielleicht auch wetterabhängig und lokal (Wald vs. geschütztere Stadtlagen) verschieden. Singvögel als Fressfeinde kann ich mir nicht so recht vorstellen, weil die Motten wirklich winzig sind. Vielleicht adaptieren sich auch langsam Parasitoide, wie Schlupfwespen, an die neue Nahrungsquelle.


    Gruß, Jesse

    Hallo Dirk,


    zurück zum Thema:


    Wenn ich die Farbvererbung bei deinen Tieren sehe, werde ich an viele Beobachtungen an meinen eigenen Stämmen erinnert. Zum Beispiel habe ich Männchen aus meinen Galaxy-Stamm mit einem schönen Zebrinus-Muster mal auf relativ neutrale Endler-Weibchen (ich glaube Red Chest) draufgekreuzt und da kamen auch sehr interessant Muster raus, u.a. Tiere mit einer Saddleback-Zeichnung, die sehr an deine Ausgangstiere und deinen 'Typ 2' erinnert haben und Tiere mit einem zu einer oder zwei 'Punktereihen' gebrochenen Muster.


    Ausgangstiere:


    Nachwuchs Typ 1 mit 'Saddleback ähnlichem Muster


    Nachwuchs Typ 2 mit durchbrochenem Muster


    Deine Ausgangstiere tragen im Kopfbereich noch diesen markenten roten Streifen, den man bei vielen Wildguppys

    und klassischen Zuchtformen sieht und der bei vielen großflossigen Hochzuchtvarianten fehlt, auch wenn er auch dort definitiv genetisch angelegt ist und sich gelegentlich bei Einzeltieren, wie meinen roten Galaxy zeigt.


    Je länger ich Guppys halte, desto mehr setzt sich bei mir die Erkenntnis durch, dass es relativ wenig 'echte' Farb-/ Merkmalsgene gibt. Dafür gibt es sehr viele 'Modifikatorgene', die durch ihr jeweiliges Zusammenwirken entscheiden, ob ein angelegtes Basismerkmal als durchgängiger Streifen, Perlenmuster oder Streifenmuster ausgeprägt wird. Offenbar tragen gerade Endler-Guppys besonders viele der Modifikatoren. auch wenn sie nur wenige 'echte' Merkmalsgene vererben.


    VG, Jesse


    PS: Ich finde dein rundflossiges Ausgangstier mit der Saddleback-Zeichnung und dem schönen orangen Flossenrand am schönsten. Habe bin schon öfter im Netz über Bilder dieser Tiere gestolpert und finde diesen Stamm echt faszinierend.

    Hallo David,


    erlaube mir als Darwinisten bitte noch, einen Punkt klar zu stellen: Mutationen entstehen zufällig und nicht durch den Menschen. Der Mensch selektiert nur...


    Insofern brauchst du auch keine Angst davor haben, was passieren würde, wenn der Züchter seine Kreationen zurück in die Natur entlässt. Mutationen entstehen dort genau so häufig und wenn sie keinen Vorteil bringen, verschwindet sie wieder... so what... :axt:zombie


    So, ich hör jetzt auf mit dem :spam2: und hinterlasse einen

    Lieben Gruß, Jesse

    Hallo Rainer, ich bin ziemlich Old School und mit offenen Diskussionsforen groß geworden. Facebook ist da kein adäquater Ersatz. Deshalb finde ich den von dir eingeschlagenen Weg richtig und danke dir sehr für deine Mühe! Vielleicht ist der Umzug wirklich eine Chance, die Sache ein bisschen wiederzubeleben. Ich hoffe jedenfalls sehr, den einen oder anderen Bekannten vom Guppytreff hier wiederzufinden.


    Allen Anderen vielen Dank für die liebe Begrüßung. *ü*


    Gruß, Jesse

    Irgendwie wird die Diskussion langsam philosophisch. So ziemlich alles, was der Mensch macht, kann (muss) man als bekloppt ansehen - das ist nur eine Frage der Perspektive. Wenn man sich überlegt, dass wir in kleinen viereckigen Häuschen auf Rollen von einem großen viereckigen Häuschen zum anderen reisen...oder jeden Tag auf Kosten unserer eigenen Existenzgrundlage mehr sinnlosen, unnützen Überschuss produzieren und konsumieren, um einem Prozent der Bevölkerung zu ermöglichen, weiterhin 90% des Reichtums zu besitzen und gleichzeitig gerade so die Massenarmut zu verhindern...?

    Genauso kann man Hochzucht als einen ganz natürlichen Vorgang ansehen. Schließlich beruht die ganze Evolution darauf, dass zufällige Mutationen entstehen, die einem Tier im aktuellen Lebensraum Vor- oder Nachteile bringen. Bevorteiligende Mutationen setzen sich auf längere Zeit durch und benachteiligende sterben aus. Wenn der Lebensraum ein Aquarium ist und der Mensch der selektierende Umweltfaktor, können die bevorteiligenden Mutationen auch buntere Farben und längere Flossen sein. Das ist immer noch natürliche Auslese, wenn man uns mal als Teil der Natur betrachtet...


    Es ist wenig sinnvoll, nach solchen philosophischen/ subjektiven Kriterien urteilen zu wollen. Deshalb orientiert sich die Gesetzgebung bei uns am Tierwohl, was sinnvoll und halbwegs objektiv/ messbar ist. Wenn Tiere durch Mutationen in ihrem natürlichen Verhalten deutlich eingeschränkt werden oder Schmerzen erleiden, ist es Qualzucht, ansonsten nicht. Durch Selektion besonders bunte, schöne Guppys zu züchten ist in meinen Augen kein 'Schwachsinn', sondern legitime Hobbyausübung. Studien belegen, das auch Guppyweibchen in der Natur, besonders bunte (hoher Rotanteil) und außergewöhnlich gefärbte (Seltenheitsmerkmal) Männchen bevorzugen. Klar kann man nach persönlichem Empfinden die Grenze unterschiedlich ziehen. Ich selbst mag z.B. in der Guppyhochzucht die starke Selektion auf Körpergröße und ausgeprägte Langflossigkeit auch nicht und bevorzuge eher Wildtyp-ähnliche Tiere. Aber ich mag deshalb auch keinem verbieten, Triangelguppys zu züchten... Verkrüppelte 'Parrot'-Buntbarsche oder flossenlose Schleierschwänze, die kaum mehr schwimmen, sich nicht natürlich ernähren oder fortpflanzen können, sind ein anderes Kapitel. Das ist objektiv Qualzucht und gehört klar verboten.


    Gruß, Jesse

    Hallo an alle,


    ich habe gestern nach längerer Abstinenz mit Erschrecken festgestellt, dass mein geliebter Guppy-Treff Berlin seine Pforten geschlossen hat bzw. von Rainer hierher umgezogen wurde. Als nunmehr Heimatloser Guppiot werde ich dann mal versuchen, hier eine neue Heimat zu finden... :ninja:


    Eigentlich war ich ziemlich lange auf südamerikanische Buntbarsche (Diskus und Zwergbuntbarsche), Panzer- und Harnischwelse spezialisiert, aber 2015 haben mich (in Form eines einzelnen, umwerfend schönen Galaxy-Männchens) die Guppys wieder eingeholt. Aktuell habe ich verschiedene Wildguppy-Kreuzungen, 3 Doppelschwert-Stämme und einen roten Galaxystamm in Arbeit.


    Neben der Aquaristik pflege und züchte ich noch Orchideen. :pfeif:


    Grüße, Jesse

    Ich mag die auch nicht. Alles was aus dem natürlichen Farb- und Formspektrum herausgezüchtet ist, finde ich okay. Aber bei so diversen 'Schönheiten', die auf der Spontanmutation von Wachstumsgenen beruhen, ist mein ästhetisches Empfinden eher gestört. Ribbon und Swallowtail mag ich nicht. Koi finde ich zumindest grenzwertig, da die Mutation ja homozygot zu Wucherungen zu führen scheint.


    Hat der Swallowtail nicht auch so einen homozygoten Letalfaktor, der keine Inzucht zulässt? Oder sind die Männchen nur wie bei Ribbon-Guppys wegen des verlängerten Gonopodiums unfruchtbar?


    Gruß, Jesse

    Hallo,


    hab den Stamm selbst gebastelt aus einem einzelnen kurzflossigen Galaxy-Männchen, das ich in einer Dresdner Zoohandlung gefunden habe. Das habe ich auf ein handverlesenes, rotflossiges Hochzuchtweibchen (asiatischer Stamm mit Y-gebundenem Pt und heterozygot rezessivem Störzbach) gekreuzt.


    Das ist der Stammvater:

    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/ijgfiu32.jpg]


    Ab der F2-Generation hatte ich einen relativ einheitlichen Stamm in ganz guter Qualität. Nur die Beflossung war noch bisschen kurz. Die Männchen vererben das 'Galaxy' Y-gebunden (Y pt, fil). Bei wenigen Tieren, schlug das Störzbach durch, was in einer einheitlich goldenen Farbe resultierte.


    Hier eins meiner F2-Tiere in 'Galaxy':

    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/4yo3v7vr.jpg]


    Und hier in Galaxy + Störzbach:


    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/iyntkqhf.jpg]


    Leider ging der Stamm letztes Jahr im Sommerurlaub durch eine bakteriellen Infektion verloren, ich konnte nur ein einziges Pärchen retten und das Weibchen ist kurze Zeit später aus dem Becken gehopst.


    Um den Stamm zurückzukreuzen, hab ich das letzte mickrige Männchen mit drei verkreuzten Hybridweibchen aus meinem Schaubecken angesetzt, die den Galaxy-Weibchen mit ihren gemusterten Schwanzflossen vom Habitus recht nahe kamen. Ziemlich sicher trugen sie unter der Haube aber auch Gene von meinen Wildguppys und Doppelschwertern.


    Raus kam zur Hälfte was Richtung Tigerendler und zur Hälfte was Brauchbares zum Weitermachen, was ich auf die Ausgangstiere rückgekreuzt habe:


    Eins der Hybridweibchen mit einem F1-Männchen (Galaxy, heterozygot auf Rot, MBEG vom Wildguppy)

    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/mp8d3rqs.jpg]


    Das Männchen mit dem Schwert ist die F2, die meisten Tiere dieser Generation liegen in der Flossenform eher zwischen Rundschwanz und Speer. Hier ist noch ein 'normales' Geschwistertier ohne ausgezogene Flossenstrahlen:


    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/2fir622x.jpg]


    In der frischen F3 scheint immerhin wenigstens ein Männchen ebenfalls einen Schwertansatz zu entwickeln. Schaumer mal... 8-)

    Hallo,


    um ein bisschen Leben in die Bude zu bringen, stelle ich mal meine neue Zuchtambition vor:


    Nachdem mein schöner Galaxy-Stamm letzten Sommer komplett zusammengebrochen ist, habe ich das letzte Männchen mit drei Wildguppy-Mixweibchen angesetzt, inzwischen habe ich den Ausgangsstamm in der F2 ziemlich gut reproduzieren können. Dabei ist auch dieses Männchen mit Unterschwert gefallen. Wie findet ihr ihn? Mal schauen, ob sich das Merkmal festigen lässt.

    Guppy1.jpg


    guppy2.jpg


    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/sosffssl.jpg]


    [Blockierte Grafik: https://s17.directupload.net/images/190918/8w2qa3n6.jpg]


    Gruß, Jesse