Beiträge von Bankanensis

    Zu den Problemen fällt mir eigentlich nur "Wer misst, misst Mist" ein.

    Den pH-Wert von Aquarienwasser, das man beim Wasserwechsel zugibt, mit Schwefelsäure einzustellen, habe ich überhaupt keine Bedenken, für Teiche gibt es entsprechende Präparate im Handel, die meiner Erinnerung nach ein Gemisch aus Schwefel- und Salzsäure enthalten. Salpeter- und Phosphorsäure wären grundsätzlich auch geeignet, zumindest bei größeren Mengen könnte jedoch ein ungewünschter Düngeeffekt entstehen.


    Mit RO-Wasser bekommt man den pH-Wert zwar unter 7, aber kaum unter 6. Die Absenkung mit Kohlendioxid ist relativ aufwendig. Ich habe damals, als ich Bangkaschlangenköpfe züchtete, mit wenig Leitungswasser gemischtes RO-Wasser mit starken Säuren auf einen pH-Wert von 4 gebracht. Gepuffert habe ich mit Huminsäuren (Torf(extrakt), Erlenzapfen, Eichenlaub, Eichenextrakt).

    Was ich allerdings nicht verstehe, warum Du Dich nicht einfach an Deinen Fischen erfreust & auf Teufel komm raus, unbedingt züchten möchtest.

    Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

    In Deinem Alter war & selbst jetzt, ist mir das Züchten eher unwichtig.

    Mir nicht, ich schaffe die meisten Tiere mit dem Ziel an, sie nachzuzüchten. Ich finde, das ist die Krönung des Hobbys.

    Zudem bedeutet Nachwuchs immer reichlich Verantwortung.

    Fängt bei der Aufzucht an & hört bei der eventuellen Abgabe auf.

    Genau, und die Teenagerzeit ist genau die richtige Zeit, Verantwortung zu lernen. Und um die Abgabe würde ich mir keinen Kopf machen: Werden wenige Tiere groß, kann man sie zu den eigenen setzen, werden es viele, bekommt man kleine Salmler bei der derzeitigen Nanobeckenmode bestimmt los. Nur Geld wird man damit nicht verdienen, eher im Gegenteil, die Aufzucht ist wahrscheinlich teuerer als der Erlös.


    Leider kann ich Deine Fragen nicht beantworten, weil sich meine Funkensalmler damals zwar vermehrten, ich aber nicht gezielt gezüchtet habe. Wenn die gezielte Zucht bei Dir nicht funktioniert, versuche es mal mit (Java-) Moos vom Boden bis zur Wasseroberfläche in einer Beckenecke und Artemianauplien mehrmals in der Woche. Da laichen sie rein und der Nachwuchs bleibt im Moos, bis er zu groß ist, von den Erwachsenen gefressen zu werden. Es dürfen aber keine Laichräuber wie Garnelen oder Schmerlen, die das Moos durchsuchen, im Becken sein.

    In der Natur gibt es gemeinsame Schwärme aus zwei sich stark ähnelnden Arten, nämlich je einem Langschnäuzer und einem Kurzschnäuzer. Ich fände das sehr reizvoll, so etwas mal im Aquarium zu haben, aber leider ist mir noch nie aufgefallen, dass es zwei dieser Arten mal gleichzeitig im Handel gäbe. Die Laichunterscheidung könnte einfach sein, denn nach meiner Literaturerinnerung sind Langschnäuzer schwer zur Ablage zu bewegen, die Eier wären also höchstwahrscheinlich vom Kurzschnäuzer.

    Guppies/Guppys (bei der Schreibweise der Mehrzahl streiten sich die Geister 😉)

    Da der Guppy zu Ehren von Herrn Robert John Lechemere Guppy dessen Namen erhielt, wäre der Ersatz von y durch ie eine ehrlose Verstümmelung des Namens, folglich ist Guppys richtig.

    Wie kann man das anhand der Pflanzen erkennen?

    Die stehen alle da wie frisch eingesetzt.


    Wie viele Fische nimmt man normalerweise für ein 110-Liter-Aquarium?

    Als Anfänger lieber weniger. Es hängt von der Größe und Aktivität der Fische ab. Es gibt die Faustregel 1 cm Fisch (Endgröße) pro 2 Liter Wasser, manche sagen auch pro 1 Liter Wasser. Das ist natürlich so allgemein geschrieben Humbug, aber bei Fischen vom Format eines Neons ist das schon mal ein Anhaltspunkt.

    Rechnen wir also mal durch: Dein Aquarium hat 110 l Brutto, da gehen ein paar Liter ab für Glasstärke, Heizer etc., Abstand des Wasserspiegels zur Glasoberkante. Der Bodengrund mag 5 cm haben und kommt auf etwa 12 l. Steine, Wurzeln ab, netto enthält Dein Aquarium vielleicht 95 l Wasser.

    Wenn wir nun die 30 Neons, Guppys, Panzerwelse mit im Mittel je 4 cm Endgröße, liegen wir bei 120 cm, mit dem Antennenwels 130 cm. 50 bis 95 cm wären nach obigen Zentimeterregeln angemessen. Wenn Du einen Abnehmer für alle Guppys finden würdest, würdest Du die 1-cm-Regel erfüllen. Wichtiger als die Entfernung der Männchen wäre es die Weibchen zu entfernen, um keine Probleme mit den Jungen zu bekommen. Bei wöchentlichen, hälftigen Wasserwechseln und dem Verzicht auf weitere Anfängerfehler wie zu viel Futter kann das Aquarium auch mit dem zu starken Besatz funktionieren. Vielleicht wirst Du ja auch den groß werdenden Wels wieder los (der übrigens tatsächlich eine Höhle mag, dem aber auch die schattige Unterseite einer Wurzel reicht).

    Ich habe auch noch nichts von Spielkastensand gehört.

    Spiel(kasten)sand gibt es in Bau- und Gartenmärkten in 25-kg-Säcken zu um die Dreifuffzig und ist für Sandkästen für Kinder gedacht. Meistens enthält er etwas Lehm für Backe-Backe-Kuchen, der ist ein recht guter Depotdünger für Rosettenpflanzen. Wegen der Panzerwelse würde ich den Sand für die obere Hälfte des Bodengrundes gut waschen, damit der Lehm nicht ständig das Wasser trübt, weil die Welse gründeln.

    ein größeres Aquarium kaufe

    Das halte ich für keine so gute Idee, weil bis auf den eingefahrenen Filter alles wieder neu startet. Allerdings: Wenn Du den Bodengrund tauschst, kannst Du auch gleich den Glaskasten ersetzen. Ob der Bodengrund Mist ist, weiß ich mangels eigener Erfahrung allerdings nicht. Aber Dennerle ist ein seriöser Hersteller und garantiert ja die Unbedenklichkeit.


    Ganz wichtig: Keinen Aktionismus bitte.

    Hallo,


    bitte entschuldige, wenn ich Dir zu direkt sein sollte, Patrik, aber mir geht es um Deine Fische:

    1. Dem Zustand der Pflanzen nach zu urteilen ist Dein Aquarium nicht eingefahren.

    2. Es ist überbesetzt, 31 Fische auf netto nicht einmal 100 l ist insbesondere für einen Anfänger definitiv zu viel. Und sollte es dennoch funktionieren, wird die Zahl demnächst womöglich rasant steigen, weil Du augenscheinlich beide Guppygeschlechter hast.


    Viel Erfolg, Klaus


    PS: Ich nehme meistens Spielkastensand, der ist unproblematisch, hat eine gute Körnung und ist unschlagbar taschengeldfreundlich, besonders, wenn man den nehmen kann (gewaschen natürlich), in dem man als Kind schon gespielt hat.

    Hallo,


    lasse das ganze giftige Desinfektionszeug weg, das ist mit Kanonen auf Spatzen schießen!

    Ich würde kein Desinfektionsmittel aus mehreren Stoffen verwenden, wenn es ungefährliche (wenn dann mal verdünnt) Essigsäure auch tut. Selbst wenn da Reste dranblieben, wäre das nicht schlimm.

    Genau, Essigsäure verdunstet restlos: Außerdem könnte man auch das Becken komplett mit 5%iger Essigsäure benetzen und dann das Aquarium befüllen und in Betrieb nehmen und niemand würde Schaden nehmen. Sie würde einfach von Bakterien gefressen. Wenn Dir Essigsäure zu sehr stinkt, kannst Du auch Zitronensäure nehmen, die gibt es zum entkalken, aber bitte reine Zitronensäure, keinen Entkalker, der zusätzlich Tenside enthält.

    Diese 25% Essigsäure bekommt man im Supermarkt

    Die heißt dann Essigessenz, auch Drogeriemärkte verkaufen das Zeug.


    Gruß, Klaus

    ich esse überhaupt nichts, das ich faszinierend finde, klaus ; )

    Dann würde ich verhungern, denn ich finde auch Pflanzen faszinierend, so z.B. die Kartoffel, die gerade aus einem großzügig abgeschnittenen keimenden Stück einer violetten Kartoffelknolle wächst und einen Blütenstand treibt, der zu einer Verwunderung wahrscheinlich weiß und nicht wie erwartet violett blühen wird. Wenn diese Pflanze demnächst welken wird, werde ich die neuen Knollen ausgraben und mindestens zum Teil auch verzehren. Auch die Blüten von Küchenkräutern begeistern mich immer wieder ...

    Oder Du kaufst einfach mal Wasserflöhe im Zoohandlungen & Gartenmärkten, wie der Großteil aller Aquarianer.

    Die gekauften Wasserflöhe hungern seit Stunden, wenn nicht Tagen. Wenn man sie verfüttert, ohne sie vorher selbst zu füttern, reicht man Bewegungsanreize und Ballaststoffe, aber nicht viel mehr. Selbst gekescherte hingegen haben i.d.R. etwas im Darmtrakt, das u.a. Vitamine enthält. In den Beuteln mit Wasserflöhen sind übrigens regelmäßig Beifänge enthalten, Eintagsfliegenlarven sind harmlos, aber Rückenschwimmerlarven?

    Eine Naturschädigung bei Nutzung von Fischnährtieren aus Wassertrögen auf Friedhöfen kann ich im Übrigen nicht erkennen, dennoch könnte es tatsächlich gegen das eine oder andere Verbot verstoßen. Das Entnehmen von Wasser mittels Gießkanne ist aber erlaubt, man müsste also das Wasser nur durch ein Stück Feinstrumpfhose auf das Grab gießen und alles ist gut. ^^ Es geht halt nichts über den eigenen Kübel daheim.