Ja Mirko, ich gebe dir recht dass es im Sommer immer mau wird in den Becken
Für mich heißt das: Abdeckscheiben runter und Fenster auf. Auch nachts schön Durchzug! Erstens kommt so frische Luft an die Pötte und zweitens wird das Wasser gekühlt und das finde ich im Sommer immer noch schlimmer dass die Becken so schnell heiß werden... (Kannst du dich an das Becken in der Küche erinnern? Das hat früh 24 und jetzt grad wieder 27 grad. Ich bin schon wieder nur am eisbomben nachlegen :-/ )
Ja aber back to O2.
Ich nutze ebenfalls die oxidatoren von Söchting. Ich hatte den Fall noch nicht dass mir Becken gekippt sind (zumindest nicht durch O2 Mangel nachgewiesen) aber vorsorglich vertraue ich den Dingern vollends. Obwohl ich persönlich immer etwas Abstand davon nehme die Dinger reinweg als Sauerstofflieferanten ab zu tun. Ich verstehe die Wirkung, zumindest für mich, komplett anders.
Das Wasserstoffperoxid in den oxis hat die chemische Formel H2O2. Also ganz normales Wasser mit einem O mehr
Im Glas reagiert das H2O2 am Braunstein (Katalysator) und es entsteht freier Sauerstoff (2*H2O2---> 2*H2O & 1*O2).
Dieser steigt auf und verdrängt weiteres H2O2 aus dem Glas was dann durch die Öffnungen unten im Deckel ins Wasser gelangt.
Im Wasser aber kommt primär nicht O2 an sondern das ausgetretene H2O2 welches im Wasser auch erst einen Katalysator braucht um freien Sauerstoff zu erzeugen. Ist das Wasser sehr warm dann kommt es auch zur Autodissoziation, also dass das Wasserstoffperoxid von allein zerfällt. Aber ich behaupte einfach mal dass das bei H2O2 nicht so überwiegend ist.
Warum sind die oxis dennoch so gut?
Wir alle füttern unsere Tierchen. Der eine mehr, der andere weniger. Nicht alles Futter wird gefressen und das was gefressen wird muss auch wieder raus... Is klar, aber warum hilft jetzt H2O2 dabei?
H2O2 oxidiert Kot, Futter und weiteres organisches Material. Dieses wird dadurch wesentlich schneller mineralisiert und nimmt den Bakterien die Futter Grundlage. Die Bakterien im Wasser werden ebenfalls oxidiert.
Jetzt kommt aber ein weiter wichtiger Punkt: das freie O2, über die Pflanzen und Wasseroberfläche aufgenommen, im Wasser ist weniger reaktiv als das Wasserstoffperoxid, kann also die "Reste" weniger gut zersetzen. Aber da der Oxydator diesen Job jetzt übernimmt bleibt der freie Sauerstoff für die Tiere erhalten!
Ist ein komplexes Zusammenspiel wie jeder natürliche Kreislauf.
Ich möchte nur darauf hinweisen dass die Dinger m.E. viel weniger Sauerstoff produzieren als man annimmt und wie immer bepriesen wird. Aber sie funktionieren indem sie das Becken entlasten und unterstützen.
Meine persönliche Feststellung ist auch das die Becken mit Oxydator sehr schönen und viel Mulm haben. Den muss man aber auch ab und an mal entfernen. Die Becken ohne oxis haben wenig Mulm und viele Pflanzenreste, also Teile die noch nicht mineralisiert wurden. Das dauert in den Becken. Echt länger..
Und in meinem Becken mit Luftsprudler ohne Oxydator ist die Mineralisation auch nicht so gut wie in den Becken mit oxi..
Auch die Tiere können bei zu viel Wasserstoffperoxid leiden!
Bitte schaut dass die Dinger keine Temperaturschwankungen bekommen wie z.B. durch Sonneneinstrahlung. Dann drückt der oxi schnell sehr viel Wasserstoffperoxid aus was die Kiemen der Fische sehr angreifen kann.
Auch solltet ihr das Wasserstoffperoxid immer vor dem Nachfüllen bei Zimmertemperatur lagern. Mir ist es ein mal passiert dass ich nicht dran gedacht hab und hab im Winter das Zeug aus dem Keller geholt, aufgefüllt und ins Aufzuchtbecken gestellt zu den jungen Perlhuhnbärblingen.. Naja von 6°C auf 23°C ist nen mächtiger Sprung und das Wasserstoffperoxid ist mehr als erwünscht ausgetreten... Dann hat es auf einmal an allen Gegenständen geblubbert
Naja und es sind etwa 30 kleine Hühnchen verendet...
Aber leider geht so lernen...
Ach und nen kleiner Tip
H2O2 geht super um alle möglichen Gegenstände, wie z.B. Glas diffusoren von hartnäckigen Algen zu befreien. Am besten eine 4-6% Lösung nehmen und die Teile da einweichen. Die sehen danach aus wie neu
Viele Grüße,
Christian