"Krautungen" unserer Fließgewässer

  • Moin Detlev - Alles schon durch, selbst angedrohte Anzeige/Klage beim Gericht gegen die Naturschutzbehörde wegen Untätigkeit, das Ergebnis war, daß ich zwei Tage später kein Mitglied mehr im Naturschutzbeirat des LK Anhalt-Bitterfeld war - der Landrat hat mich - ohne mit mir zu sprechen - rausgefeuert (das ist jetzt ein paar Jahre her) - und so läuft das immer weiter, egal ob NSG oder nicht, egal ob geschützte Arten oder nicht - ich hatte die Dessauer Umweltpolizei draußen, die kennen das Problem und können auch nichts machen

    Grußandreas

  • Unglaublich eigentlich, oder?

    Es sollte doch normalerweise ganz anders sein - Leuten, die sich einsetzen, sollte doch eigentlich von der zuständigen Behörde Gehör geschenkt werden. Das ist echt verdreht, wie so vieles in unserem schönen Land.


    (Demnächst wird in meiner Gegend auch ein neues Wohngebiet erschlossen, was mir und den Anwohnern in meiner Straße schon beträchtliche Kosten verursacht hat. Anfangs wollte ein Stadtrat unsere Interessen gegen die Stadt vertreten und dann plötzlich nicht mehr - neues Wohngebiet bedeutet Arbeit für Baufirmen und er ist Mitinhaber einer Dachdeckerfirma... so oder ähnlich läuft‘s fast überall.)

  • Hallo ,

    es gibt immer den offiziellen Teil , Hinter den Kullissen wird dann geschachert wie auf dem Basar . Notfalls schreckt man auch vor Nötigung nicht zurück . In kleineren Komunen kennt jeder jeden , man ist zum Teil miteinander zur Schule gegangen , es geht auch um berufliches Fortkommen . Man kennt die Altlasten der Anderen . Ich habe schon viele Illusionen beerdigt .

    Grüsse Armin

  • Hallo Andreas,


    möchte Dir meinen größten Respekt zusprechen. Dein bislang unermüdliches Kämpfen mit all seinen Verlusten hat zumindest weniger dieser Arten das Leben retten können.

    Der "Turbokapitalismus" nimmt überall Anlauf. Habe da auch aktuell einige Geschichten, die aber nicht in dieses Forum gehören. Aber was will man machen? Wenn es da wo es hingehört keiner hören/lesen will, dann eben überall hin!


    Bei uns sind Grundstückspreise gerade um 300% gestiegen! Im Ortschaftsrat sitzen die künftigen Firmenbosse, die die Eigenheime bauen werden...


    Alles in allem ne ganz schöne "Kröte".


    Zu Deinem Sachverhalt gerne ein separates Thema aufmachen. Manchmal lesen es hier auch die richtigen Leute von entprechenden Behörden!

    In aller Hoffnung das es mal wieder vernünftig in der Welt wird!


    Bitte zurück zum Themenursprung!


    VG

    Mirko

  • Hallo,


    Neues Thema ist angelegt

  • Zu Deinem Sachverhalt gerne ein separates Thema aufmachen. Manchmal lesen es hier auch die richtigen Leute von entprechenden Behörden!

    Moin Mirko - Ich habe das bis vor den Umweltausschuß im Landtag in Magdeburg gebracht - aussichtslos - ich habs zum Schutz meiner Gesundheit aufgegeben

  • Ja schade um die Tiere, besonders wenn seltene, geschützte Arten bei sind, aber wir leben nun mal in einem Kulturland. Dort sind die meisten Flächen urbar gemacht, die Flächen gehören jemanden und der will sein Eigentum nutzen.

    Und dazu müssen halt gewisse Flächen entwässert werden! Und dazu muss man diese Gräben pflegen. Und es kann gar keiner bezahlen wenn danach alles noch per Hand mit Personal nach Tieren durchsuchen soll.

    Das ist doch das gleiche mit Biber, Wolf, Hornisse, Wespe, Bär oder...oder.

    Ja jeder sagt schön! Natur! Oh, Ah,! aber wenn er persönlich dann von einigen Tieren in seiner Nähe besucht wird oder gesetzlichen Bestimmungen die seine Besitzrechte tangieren/ beeinflussen genervt wird, finden die meisten es nicht mehr so toll.


    Gruß Carsten

  • Hmmm...


    Es gibt viele Menschen, die einem Aufruf folgend sich zum gemeinschaftlichen Müllaufsammeln treffen, mit Müllsack und Handschuhen bewaffnet, und dann für ein zwei Stunden mit guter Laune den Müll aufsammeln, den Irgendwer in die Natur entlassen hat...

    UNENTGELTLICH . . . !!!


    Mit etwas gutem Willen von Seitens der Verantwortlichen ließen sich hundertprozentig auch für solche Rettungsmaßnahmen Menschen finden, die mit Freuden UNENTGELTLICH die angelandeten Tiere aufsammelt und wieder in die Gräben entlässt. Oder in andere Biotope umsiedeln...

    Das können Anwohner sein, Schulklassen, Kindernaturschutzvereine und so weiter . . .

    Es muß nur erstmal einer den Anfang machen!

    Das wäre nix weiter als 'Anfragen', und vielleicht sogar selber mit gutem Beispiel voran gehen . . .


    Auch wenn das jetzt schmalzig klingt...

    Fridays for Future lässt grüßen...

    Als Teenie war ich mit Freuden bei solch ähnlichen Aktionen dabei. Nur ist das nun schon fast 30 Jahre her.

    Aber wer die heutige Jugend für die Natur und Umwelt interessieren will, muß ihnen vor Augen führen, wie bedroht diese ist. Auch vor unserer Haustür . . . !!!

    Und dann hat jeder was davon. Der Grundstücksbesitzer, die Stadtkasse und die Jugend. Und an erster Stelle natürlich die Tiere . . . !


    Lg

    manu

  • Hallo Manu,


    ein sehr guter Gedanke.

    die einem Aufruf folgend

    Mit etwas gutem Willen von Seitens der Verantwortlichen ließen sich hundertprozentig auch für solche Rettungsmaßnahmen Menschen finden, die mit Freuden UNENTGELTLICH die angelandeten Tiere aufsammelt und wieder in die Gräben entlässt. Oder in andere Biotope umsiedeln...

    So etwas in ähnlicher Form gibt es bereits bei den alljährlichen Krötenwanderungen.

    Gerade war in unserer Lokalzeitung "Harzer Panorama am Sonntag" auch so eine Art Aufruf, um Helfer für das Übersetzen der Molche und Kröten zu finden.

    Mit genau diesen Text als Aufruf: https://regionalheute.de/amphi…ngend-gesucht-1581757789/


    Viele Grüße,

    Andy

  • Moin - Ihr habt alle Recht damit,

    wenn man Wege finden will, gibt es auch welche - aber hier wollen bestimmte Leute keine Wege finden, das wäre ja anstrengend und es könnte ja jemand "dumme" Fragen stellen und bestimmte Dinge völlig hinterfragen - außerdem - dieses "Kulturland" steht mit ca. 500 ha unter "Naturschutz", gerade die seltenen Arten (Kiebitz - weg - das waren ma ca. 250 Paare, Brachvogel - weg, Bekassine - weh, Kammmolch - weg: sollten geschützte werden - aber alle anderen werden natürlich auch "gebraucht" - und das letzte dazu: lest mal - wenn Ihr wollt - von Anton Metternich "Die Wüste droht" (1949!!!!) - nur ein Beispiel: seit die Europäer in Südamerika entwässern + "urbar" machen, nimmt zum einen die Brandhäufigkeit in den Wäldern enorm zu, das war ja vor einigen Monaten auch groß Thema, zum zweiten (ursächlich für das 1.) nimmt die Regenwahrscheinlichkeit und -menge ab. Viele Wüsten dieses Planeten hat der Mensch MIT-verursacht, indem er/sie riesige Gebiete Entwaldete/entwässerte ("kultivierte") - Euch allen eine schöne Woche

  • Hallo -nochmal - bei einer Straße finde ich so eine Aktion auch sinnvoll, bei einem Graben, Flüßchen nicht, weil

    - die meisten Organismen sind sehr klein und liegen im Schlamm vergraben, vertrocknen dort, ohne daß man sie finden kann, selbst größere Fische sind oft nicht unter 20-30 cm Schlamm zu finden

    - es handelt sich somit um eine massive Störung eines Lebensraums, welche mit dem Aufsammeln weniger Tiere nicht kompensiert werden kann - nichts desto Trotz ist es für die wenigen Fische, Muscheln, Schnecken usw. gut, daß sie gerettet werden

    - kammartig zu arbeiten: also wie oben beschrieben 30 m baggern, 30 m liegen lassen usw. und im Folgejahr wechseln auf anderen Bereiche wäre gut, zudem die Zeiten insgesamt einschränken (in Wulfen wird in der Brutzeit: Mai-Juni begonnen) und wenn man dann noch Tiere aufsammelt, wäre schon viel gewonnen, ohne den Abfluß zu behindern, bis bald and;-)

  • Guckt mal unter Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlammpeitzger

    Zitat

    Im Zuge von Besatzaktionen wurden teilweise asiatische Schlammpeitzger in deutsche Gewässer eingebracht.

    Das ist garantiert auch keine vernünftige Lösung.

    Zu anderen Invasiven Arten gibt es hier ja schon einige Beiträge, aber nun auch asiatische Schlammpeitzger, das ist mir neu.


    Kurz noch einmal zu den Krautungen:

    Wenn an jedem Tag, an denen "Gekrautet" wird, nur 2 Leute für ein paar Stunden die gekrautete Strecke ablaufen und die Tiere (Fische, Muscheln ...)

    zurück ins Wasser setzen, würde ein Großteil der Tiere überleben.

    Es müssen ja nicht gleich 20 Leute hinter dem Krautbagger hinterher laufen.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo,

    Schlammpeitzger halten beim Aufsammeln im Gegensatz zu anderen Fischen auch am längsten durch. Sie sind auch zum Teil in der Lage, sich aus den dicken Schlammpackungen des Baggers nach oben zu drücken, so daß man sie findet. Andere Fische oder auch Lurchlarven schaffen das nicht.

    Das Überleben vieler hängst auch sehr vom Wetter ab, ist es kühl, wolkig und regnet sogar, findet man viel länger lebende Tiere. Bei Sonne trocknen alle sofort aus.

  • Mit etwas gutem Willen von Seitens der Verantwortlichen ließen sich hundertprozentig auch für solche Rettungsmaßnahmen Menschen finden, die mit Freuden UNENTGELTLICH die angelandeten Tiere aufsammelt und wieder in die Gräben entlässt. Oder in andere Biotope umsiedeln...

    Das können Anwohner sein, Schulklassen, Kindernaturschutzvereine und so weiter . . .

    Weiß Du wie viele km Gräben und Kanäle jedes Jahr gekrautet werden? Da wirst Du vielleicht einmal für ein Projekt Leute finden, da stehen noch ein paar Politheinis bei und klopfen sich auf die Schulter und blubbern was von Naturschutz ect. Aber der Rest? Und wie sieht es nächstes mal aus?

    Weißt Du wie viele Gräben Nähe meines Wohnortes sind? Das heißt da nicht umsonst havelländisches Luch.....


    außerdem - dieses "Kulturland" steht mit ca. 500 ha unter "Naturschutz"

    Wie lange schon? Und warum dann Gräben? Die werden wohl nicht umsonst gekrautet, vermutlich weil sonst Nutzflächen versumpfen.


    Und logischerweise beziehe ich mich auf das gesamte Land und nicht nur auf dein personliches Steckenpferd.



    nur ein Beispiel: seit die Europäer in Südamerika entwässern + "urbar" machen, nimmt zum einen die Brandhäufigkeit in den Wäldern enorm zu, das war ja vor einigen Monaten auch groß Thema, zum zweiten (ursächlich für das 1.) nimmt die Regenwahrscheinlichkeit und -menge ab.

    Das brennt da eher weil immer mehr Menschen dort Brandroden und Landwirtschaft betreiben. Ist nicht anders als in Laos, da sah ich das sehr schön im April 19.


    Gruß Carsten

  • Es müssen ja nicht gleich 20 Leute hinter dem Krautbagger hinterher laufen.

    Zitat von Carsten

    da stehen noch ein paar Politheinis bei und klopfen sich auf die Schulter und blubbern was von Naturschutz ect.


    Es würde schon reichen, wenn diese 20 Leute nicht nur dem Baggern zusehn, sondern was tun.

  • Und logischerweise beziehe ich mich auf das gesamte Land und nicht nur auf dein personliches Steckenpferd.

    Das brennt da eher weil immer mehr Menschen dort Brandroden und Landwirtschaft betreiben. Ist nicht anders als in Laos, da sah ich das sehr schön im April 19.


    Gruß Carsten

    das Wulf. Bruch steht seit 1973 unter Schutz und die Schutzfläche ist dann in mehreren Schritten vergrößert worden, bis jetzt über 500 ha, es ist wie eine Badewanne, liegt auf Elbhöhe und das Wasser fließt vom Köthener Ackerland (20-40 m höher) in die Aue, man hat vor 1990 begonnen, trockenzulegen und Wiesen umgepflügt ... und in trockenen Jahren kann man sehr schön sehen, wie alles braun wird, nur das Bruch ist noch grün


    und bei den Grabenverwüstungen sind es ja auch die Ufer außerhalb des Wassers, die gemulcht werden, mit diesen Maschinen ausgeführt überlebt da nichts


    Zu den Brandrodungen: das ist möglich, aber nach der Nutzung durch die Indigenen sind die kleinen Flächen früher schnell wieder Urwald geworden, das passiert nun unter trockner werdenden Verhältnissen langsamer oder mit anderer Vegetation, und nachweisbar ist, daß die Regenmengen abnehmen, wie ich schon schrieb

  • Die "Thanos-Methode" 😂


    Im Sinne des Klima- und Umweltschutzes, der Ressourcenschonung und der Konfliktprävention auf diesem Planeten immer eine Überlegung wert. Wenn nur nicht diese Ethik wäre!🤔 HIV, Ebula, Influenza oder aktuell COVID-19 haben diese Bedenken offenbar nicht. Das sind dann die kleinen "Thanose".


    Hoffe ich hab jetzt nichts falsches gesagt. Bitte nicht überbewerten.

  • Schon ziemlich Philosophisch...


    Ich bin da "fatalistischer Optimist"! - Es wird schon so kommen, wie es kommen muß!


    Ob 'Covit' oder 'Thanos' - hin oder her... letztendlich regiert mittlerweile der schnöde MAMMON diesen Planeten in nahezu allen Bereichen!

    Du mußt nur bei Allem, was da so stattfindet, den Weg des Geldes und den damit verbundenen Interessen verfolgen.

    Dann wird sehr schnell klar, wo die Reise hingeht...

    Schau Dir die aktuellen Nachrichten an: 'Corona' in aller Munde - stündlich in den Nachrichten - aber nur KEINE PANIK oder HYSTERIE - durch das permanente mantra-mäßige Wiederholen geschieht aber genau das! Und wenn eines "hysterisch" reagiert, dann ist das die breite Masse und der Aktienmarkt.

    Und schon berichten die Medien über Verluste an der Börse durch blockierte Handelswege und ausfallende Messen.

    Und ganz subtil werden monetäre Interessen vor Bevölkerungsschutz und Gesundheit gestellt.


    Ethik und Moral oder Natur als Lebensgrundlage dieses Planeten?


    Das GELD kennt diese Begriffe nicht... sie bringen keine Rendite, wenn man sie nicht ausbeutet!


    Nicht verzweifeln! - Weiter anlaufen gegen Stumpfsinn und Ignoranz!

    Aquaristik ist schön!

    Vielleicht sind unsere Becken die "Einmachgläser der Natur" für später....Arche Noah? ... wer weis!


    Glückauf

    Smily