Erfahrungsbericht Channa Andrao Paarbildung

  • Wunderschöne Tiere Marco. Mit deiner Geschlechterbestimmung bin ich absolut einverstanden.

    Weißt du ob die Tiere alle von einem Stamm kommen oder unterschiedlicher Herkunft sind?

    Deine vermuttete Überfütterung der Weibchen kann auch nur ein Hinweis auf die Geschlechtsreife der Damen sein. War mal ab, wenn die Paarung schneller kommt, als du denkst.


    Ein kleines Problem hab ich allerdings. So wie du das schreibst, sind die Tiere voll aktiv, bei 22°C und vollem Licht auch kein Wunder. Es klang aber so als wenn du unter diesen Bedingungen eine art Futterpause durchziehst. Wie lang geht die schon? Das kann natürlich auch Aggressionen hervorrufen. Ich persönlich bin der Meinung, wenn Winteruhe, dann mit allem drum und dran, Temp runter, weniger intensives, bzw. gar kein Licht und Nulldiät. Dann stellt sich die Aktivität der Fische und der Stoffwechsel auch auf eine richtige WR ein und ist gerade bei Andrao sehr förderlich für die Gesundheit der Tiere.


    Bei deinem Zuchtbecken ggf. mal noch paar Höhlen reinpacken. Christian Kanele hat berichtet, dass die Böcke in der Natur tatsächlich in recht tiefen Erdhöhlen sitzen und dort brüten. (er meinte sogar armtief) Haben wir ähnlich auch unter Aquarienbedingungen erlebt, dass der Bock die ersten Larven in eine Höhle geschleppt hat und sie dort die ersten Tage bewacht hat, bis sie freiwillig irgendwann flügge wurden.


    Berichte bitte weiter!😉


    Grüße Heiko

  • Ach übrigens, er hatte auch einige Bilder von Habitat gezeigt, die ich zwar bekommen hab, aber nicht veröffentlichen darf.

    Ich kann nur sagen es sind eher sumpfige stehende, flache Gewässer mit viel Gras und Wasserpflanzen. Die Böcke saßen vornehmlich allein in ihren Höhlen und die Damen sollen wohl eher in Gruppen im Pflanzendickicht zu finden gewesen sein. Man muss sich natürlich nicht immer zwingen an solch einem Biotop in der Aquaristik orientieren . Aber bezüglich Paarung oder Gruppenhaltung ist das manchmal hilfreich etwas mit Wasserstand Licht und Einrichtung zu spielen.

  • Hallo Heiko,


    danke für die vielen Informationen.

    Nun zu deinem Problem mit der Winterruhe. Die Tiere kamen Anfang Januar zu mir und waren grösser als ich erwartet habe ich vermute das es DNZ 2018 sind.

    Ich weiss nur das es deutsche Erstnachzucht ist. Da die Tiere grösser als erwartet waren und ich von Geschwürbildung Verfettung und ähnlichen Problemen gelesen habe war ich vorsichtig und habe bis heute nur sehr wenig Futter auf die Fische gegeben. Mal ein paar Bachflohkrebse mal ein Würfel weisse Mücken ect nicht mehr.Wenn man Geschlechtsreife Tiere mitten in der Ruhephase bekommt ist das mit der richtigen Umsetzung der Winterruhe nicht mehr möglich.Sie ist meiner Meinung nach erforderlich. in welcher Form und wie stark man die Simulation umsetzt ist jedem selbst überlassen mit seiner eigenen Theorie zu der Natur und dem nötigen Verständnis.Hier im Forum wird zu diesem Thema irgendwie vergessen das das Zurückweichen des Wassers und die einsetzende Trockenzeit nicht auf einmal geht dies ist ein Prozess der mal etwas schneller mal langsamer ist .Die Tiere in freier Wildbahn merken früh die Veränderung und können sich darauf einstellen können mit dem Wasser zurückweichen usw. -Wenn ich einem Fisch aus einem Aquarium in ein anderes einsetzte bedeutet das Stress für das Tier und erstmal wieder grosse Umstellung von jetzt auf gleich. Das hat er so in freier Natur nicht !!!!! Fangen bedeutet für den Fisch ich will gefressen werden muss flüchten ect. Ich verurteile diese Methode aber auch nicht da diese Methode ja den gewünschten Erfolg bringt mit der Rechtvertigung das alle Fische in freier Natur einem ständigem hartem Kampf ausgesetzt sind.Angst gehört für Sie zum Alltag.Vergessen darf man aber auch nicht die Anpassungsfähigkeit vieler Arten auf sich ändernde Lebesumstände.Jedem der Nachzuchten hat ist ja klar das sie nicht wissen können wie es in ihrem echtem Habitat aussieht. Sie kennen nur unseren Glaskasten, sind in unserer Simulation auf die Welt gekommen.Ich kann mir schon gut vorstellen wie die Lefaguri Sümpfe unter Wasser aussehen schade das ich die Bilder nicht sehen kann:(.Mir ist auch klar das sie in Erdhöhlen hocken. Tiefe Erdholen sind sind halt im Aquarium so nicht realisierbar. Fette Tonrohren die wie Abwasserleitungen aussehen finde ich nicht gut . Das selbstgesammelte Echtgestein schafft sehr viel natürliche Oberfläche und sehr sehr viele Höhlen.Es hat natürliche Filterwirkung siedelt gute Algen an usw.

    Nun zum Licht wenn die Fische uns was sagen könnten würden sie meistens schreien mach das Flutlicht aus .....heute ist ein dunkler Tag mit Wolken Tiefdrucklage wenig Licht dringt heute in unsere Gewässer ein dort ist es vielleicht dunkel für uns aber nicht für Zander und co.Jetzt gehe ich mal wieder nach Assam Wolken hängen in den Bergen die Sicht ist schlecht dann ist es Unterwasser alles andere als hell. Wenn dann die Sonne scheint schon! Für die Zeit wo die Sonne den Teil des Gewässers trifft .*coffee*

    Mein Fazit zu Licht : Schalte erst abends dazu Beleuchte nie länger als 6 Std. Ich habe auch auf grossen Becken nur 16 Watt LED die ich noch wegdrehe.Nach meiner Erfahrung ist das ein MUSS bei channa.Das das nur auf unsere Channa zutrifft und nicht auf Buntbarsche aus Afrika ist ja klar.

    :guckst du hier:das im diesem Terrain die Sonne auch wenn sie scheint schnell wieder weg ist und die nicht hinterherschwimmen können ist auch klar. So hoffentlich ist die Trockenzeit bald vorbei mal ein Bild von oben im Vordergrund der Brahmaputra dahinter kommt das Aruchnal pradesh . Grüsse Marco

  • Hi Marco,


    Ich glaub du hast mich bissel missverstanden.


    Die Neigung von Andrao zu Krankheiten wird vor allem auf eine dauerhaft zu warme Haltung bezogen. Wobei natürlich Verfettung bei ihnen auch ein Problem darstellt.


    Ich hätte die Tiere wahrscheinlich auch nicht sofort in eine Winterruhe gesteckt, da geb ich dir absolut Recht.

    Es klang nur so, als hättest du sie in dieser Gruppenhaltung sofort in eine 3 Monate Nulldiät umgesetzt. Dafür wären mir die Tiere dann zu aktiv gewesen, bei der aktuell dargestellten Haltung ( Gruppenhaltung, Temp. von 22°C, Licht und Beifische) Wahrscheinlich würde eine solche Konstellation unter mehrmonatiger Nahrungskarenz langfristig eher zu mehr Stress und höherem Aggressionspotential in der Gruppendynamik führen.

    Eine richtige mehrmonatige Winterruhe bedarf dann einfach auch einer reduzierten Aktivität der Tiere, sonst ist es aus meiner Sicht nicht mehr wirklich förderlich!


    Die Einrichtung deines Stubenbeckens find ich in Ordnung mit den Steinaufbauten. In dem Video sieht man übrigens mal gut das natürliche Habitat von gachua, keine grüne Pflanzenhölle.


    Die "Andrao" Sümpfe waren in Christians Vortrag eher ein bewaldetes Gebiet, mit üppigerer Vegetation auch in den den Wasserflächen. Eher kein steiniges Flussbett wie man es vielleicht von anderen subtropischen Arten aus Nordostindien kennt.

    Sicher werden diese Sümpfe in der Regenzeit auch stark überflutet werden.

    Das soll aber alles nicht bedeuten, dass ich deine Beckeneinrichtung für falsch halte. Wie gesagt, ich find sie eher ganz gut strukturiert!😉


    Bzgl. der Höhle ging es mir um die beiden separierten Tiere in dem Zuchtbecken. Dort würd ich ggf. eine Höhle mit reinpacken, wenn du dieses Paar zum Brüten bringen willst. Bei uns hat da damals sogar eine Kokosnussschale gereicht, die als erster Unterschlupf genutzt wurde.


    Die Darstellung des natürlichen Habitats war also nur zur Info. Ich persönlich fand das mal interessant źu sehen, wo und wie die Tiere leben.

    Da man bei Andrao auch immer über Gruppenhaltung diskutiert, fand ich in den Beschreibungen von Christian sogar eine Bestätigung für diese Möglichkeit.

    Nur halt interessanterweise kein paarweises Auftreten, wie man es vielleicht von anderen Channas kennt, sondern eher getrenngeschlechtlich, Damengruppen und einzelne reviertreue Böcke. Diesen Sachverhalt kann man ( muss man nicht) dann ggf. in die Beckenstrukturierung und die Zusammenstellung einer Gruppe einfließen lassen.


    Also noch mal das war gar keine große Kritik die ich da zu deinem Becken äußern wollte.


    Den Sachverhalt mit der allmählichen Umstellung auf die äußeren Bedingungen, seh ich ganz genauso. Ich denke aber auch nicht, dass jemals jemand etwas anderes behauptet hat.


    Da wir in der Regel keine Heizer in den subtropischen Channabecken haben bekommen die Tiere bereits den mitteleuropäischen Klimawechsel in deutschen Wohnungen ( ca 20 -30°C) mit.

    Das manche ihre Tiere dann noch zusätzlich irgendwann für wenige Monate in Boxen setzen, ist zumeist nur dem geschuldet, dass die Stubenaquarien entweder zu warm stehen oder stark bepflanzt sind und sich dass dann mit einer WR unter 20°C, niedrigerem Wasserstand und noch eingeschränkteren Lichtverhältnissen nicht mehr ganz verträgt.


    Bei meinen Kellerbecken komm ich In der Regel auch ohne Boxen aus. Ich hab 2 Becken in einem unbeheiztem Kellerraum bei ca. 16°C ohne Pflanzen und der Rest steht aktuell bei Raumtemperatur von 20°C.


    Aber natürlich hast du recht, so eine Boxenhaltung geht auch nicht aus der kalten heraus. Sollte vorbereitet werden, damit sich die Tiere an die Winteruhe auch etwas anpassen können.

    Da musst ich auch schon mal jemandem auf die Finger klopfen!😁


    Grüße Heiko

  • Hallo Heiko,


    nochmal danke für die weiteren Informationen,leider habe ich bis heute kein Facebook. Wegen des Beckens das habe ich nicht missverstanden alles gut.

    Ich mag halt Steine.Zum Thema Winterruhe wollte ich nur meine eigene Meinung wiedergeben, zum Thema Boxen hatte ich ja nix gesagt ???:/und ich würde auch gegen diese Art der Überwinterung nix einwenden wenn bestimmte Parameter eingehalten werden.Ich wollte hier auch nix aufwühlen.Habe nix gegen Ton Bambus oder egal was im Becken. Ganz im Gegenteil ich finde die hier zusammengeführten Informationen super und auch die Hilfe.

    Grüsse Marco

  • Dann hab ich es missverstanden!😉

    Wollt dein Becken nicht kritisieren.


    Nochmal zu deinen Tieren, die meintest ja die wären etwas unterschiedlich in der Färbung.

    Wir hatten auch schon mal vermutet, dass es Stämme von Andrao gibt, die etwas heller und mehr Rot im Körper haben und andere eher durch einen dunklen Körper und hohe stahlblaue Flossen auffallen.

    Andererseits muss ich auch sagen, um so älter die Tiere werden, um so mehr scheinen sie ihr rot Musterung zu verlieren und die Flossen werden zunehmend dunkelblau. Weiterhin ist die Färbung auch immer etwas stimmungsabhängig, um so weniger gestresst die Tiere sind um so dunkler werden sie und das Rot im Körper scheint weniger auffällig zu sein.


    Wenn deine Tiere tatsächlich alle von einem Stamm sind, würde das natürlich eher darauf hinweisen, dass es einfach nur eine natürliche Variabilität ist und es keinen artspezifischer Unterschied zwischen diesen beiden Farbformen gibt.

  • Hallo Heiko,


    ich werde versuchen diesbezüglich noch mehr Informationen über die Fische zu bekommen.Meine Vermutung ist das sie alle von einem Stamm sind und die grösseren Tiere die dunklere Färbung wegen der Dominanz tragen. Zum Ausdruck der Rangfolge in der Gruppe ?Da sie aber wirklich deutlich heller von der Grundfärbung erscheinen könnten sie auch Jünger sein oder Wachstumsunterschied ?Oder bilden sich immer verschiedene Farbtypen bei den Fischen? Mir fehlen da leider wirklich Erfahrungen.

    Grüsse Marco

  • Hallo Marco,

    was Andraos angeht, kann ich aus persönlicher Erfahrung nicht viel sagen, aber z.B. bei Channa asiatica ist es so (ich habe ja nun schon einige Nachzuchten mit Tieren meines Stammes hinter mir), dass beides zum tragen kommt - sowohl die Wuchsgröße und das daraus folgende Dominanzgefälle, als auch die Varianz in der Färbung innerhalb eines z.B. eines "Wurfes" sind Faktoren für den Phänotyp.

    Das sieht man deutlich, wenn man wie ich vor einigen Wochen eine noch übrige 6er Gruppe separiert aufzieht - 3 Tiere waren deutlich größer und kräftiger gefärbt, als die anderen; bei den 3 sehr kleinen Tieren konnte ich gar keine Unterschiede untereinander ausmachen. Jedenfalls ist es so, dass bei den separierten, größeren 3 Exemplaren ein definitves Paar dabei ist und das Männchen wirklich mit Glanzpunkten übersät ist, während das zweite Männchen in dieser Gruppe offensichtlich immer unscheinbarer wird und auch nicht mehr so richtig weiter wächst - es gäbe ja sonst auch nur Kämpfe, wenn der auch seine Dominanz permanent zeigen wollen würde. Bei den 3 kleineren Tieren entwickeln sich jetzt erst sichtbare Unterschiede im Wuchs und Färbung, trotz gleicher Futteraufnahme.

  • Hallo Channafreunde,

    das 2 Paar Channa Andrao hat jetzt auch ein neues Zuhause.Da das Weibchen gegenüber den anderen Junggesellen auch immer aggresiver reagiert hat und es ordentliche Rangeleien gegeben hat schwimmen jetzt beide in einem 120 Liter Aquarium bei uns im Wohnzimmer.Das andere Paar ist in den Keller gewandert ebenfalls in 120 Liter.

    Es gab auch schon erste Knoten bei dem einem Paar wo es noch im grossen Becken schwamm hab mal ein Bild von den ersten" Umarmungen" gemacht.

    Das Zuchtbecken im Wohnzimmer werde ich jetzt langsam auf 25 Grad aufheizen.Die beiden Paare harmonisieren gut bis jetzt .Nun hoffe ich auf weitere Annäherungen nach dem Umsetzen kann das aber noch dauern da ja alles neu ist.Aber mit der richtigen Temperatur und etwas Lebendfutter bin ich da guter Dinge das da bald was passiert.Noch kurz was zur Technik oben benutze ich einen Aquaball und unten versuche ich es mit einem Luftheber. Strömung nicht vorhanden.

    Viele Grüsse Marco:afost: