Schmutziger Bodengrund

  • Guten Abend alle zusammen,


    Ich habe seit geraumer Zeit das Problem, das mein Bodengrund nach dem Wasserwechsel nicht lange sauber ist. Ich rede nicht von ein bisschen Mulm sondern richtige Stellen wo sich der Mulm ansammelt. Ich Wechsel jede Woche mindestens 30% jede 4 Woche 70% ungefähr. Nun habe ich auch etliche Steine und 2 größere Wurzeln mit im Becken. Wie kann das kommen das nach 2-3 Tagen wieder so große Mulm stellen zu erkennen sind ?


    Das Aquarium umfasst leer 160 l Volumen nun gehe ich Mal davon aus das es ca 150 l Wasser mit Kies und Deko sind. Das Aquarium wird mit einem Eheim Classic 250 Außenfilter Betrieben was mit Bio Filtermaterial bestückt ist. Am Ansaugrohr habe ich ein Filterschwamm drauf quasi als Vorfilter. Das Becken ist nicht überbesetzt es sind insgesamt 20 Fische und paar Schecken drin.


    Ich habe fast den Eindruck das der Filter es nicht schafft die gewünschte Wasserumwälzung zu meistern.


    Vielleicht habt ihr ja ein Tipp für mich.


    Mfg Benny

  • Hi Benny,


    So wie du das beschreibst, befindet sich dein Vorfilter demnach im Becken, wenn er über dem Ansaugrohr sitzt. Ich seh da keinen Sinn drin. Der Eheim ist so konstruiert, dass die obersten Kammer diese Funktion eines Vorfilter, Sammeln von sehr groben Schwebstoffen übernimmt. Ein Vorfilter soll ja nur verhindern, dass sich das eigentliche Filtermaterial nicht zu schnell zusetzt und der Filterdurchfluss somit behindert wird.

    Ich persönlich denke sogar, dass du mit deiner Lösung am Ansaugrohr, die gewollte Funktion des Filters einschränkst und den Verbleib der groben Schwebstoffe im Becken damit provozierst.


    2. Sachverhalt, den ich klären würde, wo stammt diese übermäßige Mulmbildung her, die dich so stört?

    Abgestorbene Pflanzenreste?

    Futter? Oder hast du größere Saugwelse drin, die deine Wurzel zerlegen?


    3. Sachverhalt, wie ist die Zirkulation im Becken? Durch, z.B. größere Steine entstehen strömungberuhigte Zonen, wo sich dann auch dieser Mulm sammelt. Ich persönlich häng dort einfach beim WW regelmäßig die Saugglocke rein, wenns mir in diesen Ecken zuviel wird.


    Grüße Heiko

  • Hallo Benny,

    ich denke dass genau das, was Heiko sagt das Problem ist bzw. das Problem behebt. Der Filterschwamm am Ansaugrohr muß wohl weg. Schau Dich mal um, da gibt es so Körbchen, die da genau drauf passen, damit kein Fisch eingesaugt wird. Die reichen völlig aus, es sei denn Du hast Jungfische.

    Aber selbst wenn Du den Schwamm deshalb dran hast, nimm Dir Deinen Schlauch (am Besten mit Mulmglocke dran) und saug das Zeug raus! ;)

    Und wenn die Kleinen dann groß genug sind, weg mit dem Schwamm und den Filter einfach seine Arbeit machen lassen. :thumbup:

  • Hallo,

    Heiko und David würde ich soweit zustimmen, aber Joachims Frage fände ich auch wichtig zu beantworten. Viele Aquarienfreunde meinen, so ein Eheim Aussenfilter hat Standzeiten von bis zu einem Jahr... 😱😱😱

  • Hallo zusammen & danke für eure Antworten :)


    Heiko Den Schwamm habe ich nur rüber getan um die Verschmutzung des Filters zu verlangsamen das hat sonst kein anderen Hintergrund. Ich füttere Recht sparsam würde ich behaupten und meistens bekommen meine Fische Lebendfutter was nicht lange im Becken ist bin ich der Meinung es gibt auch mal nur Flocken Futter ab auch nicht so viel weil meine Barsche da überhaupt nicht rann gehen. Pflanzen Reste hole ich immer Wörtlich mit raus wenn. Aber du hast Recht die größeren Mulm Stellen bilden sich immer hinter Steinen da ich hellen Sand im Becken habe stört es mich nur bedingt ich wollte halt nur für mich wissen woran das liegen kann das es nach kurzer Zeit wieder so dreckig ist. Saugwelse hab ich keine drin. Müsste ich das Becken vielleicht etwas Umgestalten sodass die Strömung alle Regionen des Beckens erreicht ?


    Joachim Mundt ich mache den Filter dann sauber wenn ich merke das die Leistung stark nach lässt dazu Spüle ich die Kammer nur kurz aus.


    Welstablette


    Den Filterschwamm habe ich jetzt ca seit 1 Monat mit dran ich werde den heute mal abmachen aber diese großen Mulm stellen hatte ich vorher schon immer. Ich hatte sonst auch immer eine Strömungspumpe mit im Becken die hab ich jetzt schon länger nicht mehr drin weil es mir nicht gefallen hatt und ich glaube danach sind erst die Stellen entanden deshalb dachte ich vielleicht mein Filter wäre einfach nur zu Schwach.


    Danke für eure Hilfe


    LG Benny

  • übermäßig viel mulm entsteht, wenn die wasserbelastung so hoch ist, dass sie von den biofilmen im aquarium nicht mehr richtig abgebaut werden kann.


    wenn der filter nicht mehr seine leistung bringt, ist das ein eindeutiges zeichen, dass er völlig verschlammt ist und der zeitpunkt der sinnvollen reinigung bereits weit überschritten ist. er hat dann bereits massive kanäle gebildet, die kaum noch vollständige biologische filterung zulassen.


    ein verschlammter filter muss dringends gründlich gereinigt werden. und zur reinigung sollte man aquariumwasser verwenden und den schlamm möglichst vollständig entfernen. nur dann können die bakterien und mikroorganismen ihre biologische tätigkeit perfekt leisten.


    der schlamm im filter ist keineswegs biologisch wertvoll, wertvoll sind nur die biofilme auf den filtermaterialien und die müssen frei arbeiten können.


    das märchen vom gut funktionierenden filter, wenn er verschlammt, ist antiquiert und falsch.


    mit deinem vorfilterschwann kannst du eine menge dreck aus dem filter fernhalten. das macht aber auch nur dann sinn, wenn dieser schwamm mindestens einmal wöchentlich (möglicherweise deutlich öfter) gründlich gereinigt wird.


    schau die doch bitte zu dem thema mein video auf youtube an: Wann soll ich am besten den Filter reinigen?

  • Übrigens, von meiner Seite noch ein kleiner Nachtrag, weil ich die Erfahrung mit "schönem, hellen Sand" im AQ auch schon gemacht habe... die gleichen "Mulm-Nester" im Strömungsschatten von Wurzeln und großen Steinen hatte ich auch in meinem damaligen Becken - sehr ärgerlich fand ich das, weil ich doch im Kopf ein Bild von einem Klarwasser-Sandstrand hatte. Ich habe das Ausströmrohr vom Filter dann anders positioniert und dann hat sich dieser Mulm vor allem im hinteren Teil des AQ gesammelt und war nicht mehr sichtbar. Letztlich habe ich den gesamten Bodengrund in einer viel-stündigen Aktion ausgetauscht.


    Man sollte vor allem wissen und beachten - wenn man feinen Bodengrund wie Sand (Körnung 0,1 - 0,5 mm) verwendet, ist die Schüttdichte im Vgl. zu normalem AQ-Kies (Körnung 2-4 mm) natürlich deutlich höher und damit die Porösität/ das freie Lückenvolumen in der Bodengrundschüttung stark herabgesetzt. Daher kann sich dort dann natürlich viel weniger anfallender "Mulm" (Exkremente, totes Pflanzen- und Wurzelmaterial) absetzen, allein schon aus Platzgründen und sammelt sich eben dann an der Bodengrundoberfläche. Außerdem ist aufgrund der deutlich geringeren "Durchströmbarkeit" (der Strömungswiderstand ist einfach aufgrund der sehr niedrigen Porösität viel zu hoch) der sehr feine Bodengrund natürlich viel Frischwasser- und damit Sauerstoff-ärmer, was sich auf innere Bewuchsdichte (von Mikroorganismen) und damit auf das Abbaupotenzial von "Schadstoffen" negativ auswirkt. Bestimmte, wurzelnde UW-Pflanzen wachsen in Sand auch deutlich schlechter.

    Diesen Reinigungsanteil muss der AQ-Filter dann zusätzlich mit übernehmen, sollte also etwas größer ausfallen oder öfter gereinigt werden!


    Mein Fazit daher - der Sandbodengrund sollte, wenn überhaupt verwendet im AQ, zumindest deutlich flacher sein als ein Bodengrund aus groberen Kies. Das verhindert auch die Wahrscheinlichkeit von lokalen, anaeroben Fäulnisherden im Bodengrund.

  • Joachim Mundt. Da ich jede 2-3 Woche mein Torf Granulat wechsel weiß ich das der Filter auf keinen Fall übermäßig verschlammt sein kann. Der Filter ist jetzt ca ein halbes Jahr im Betrieb. Ausgespült habe ich ihn in der Zeit einmal. Da ich Morgen Zeit habe werde ich den Filter mal gründlich Reinigen & den Vorfilter schwamm entfernen.


    Karsten der Bodengrund sollte nicht der Schönheit wegen im Aqua sondern wegen meinen Barschen die durch kauen und spucken den gerne mal hin und her. Außerdem war er Recht billig weil ich aus dem Baumarkt kommt. Aber ich finde deine Theorie sehr interessant ich habe nämlich eine Ordentliche Schicht Sand im Becken hinten fast 6 cm vorne ca 3 cm. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt den zu wechseln auf Schwarz aber dann ist ja das Problem trotzdem da oder alles etwas umzubauen sodass vielleicht die Strömung mehr erreicht ob's was bringt weiß ich nicht ? Vielleicht sollte ich auch mal den Ausströmer anders Positionieren.

  • Ja, also Spielsand habe ich auch in 3 meiner Kellerbecken - das geht schon irgendwie, ist aus o.g. Gründen zumindest optisch kein Highlight. Aber bei meinen subtropischen Channa ist das nicht ganz so wichtig, weil die im Grunde in relativ dunklen Zuchtbecken schwimmen. Letztlich, wenn man sich am Mulm nicht stört, ist das auch nicht so wild.


    Im Wohnzimmer allerdings gelten da schon andere Regeln, weil ich ja auch nicht allein hier wohne und da sollte meiner Meinung nach ein AQ auch schon dekorativ sein können.


    Übrigens, raus bekommst du den Sand ganz leicht und direkt mit einem 16/22er stabilen Saugschlauch (oder größer, vllt mit Spiralarmierung aus dem Baumarkt).


    Ich habe damals übrigens das Ausströmrohr hinten senkrecht in einer Ecke positioniert, mit den Lochbohrungen schräg nach vorn. Das hat ein interessanter Unterwasser-Strömumgsbild erzeugt und den Mulm größtenteils nach hinten, hinter Wurzeln und Steine getrieben.

  • Ich hatte auch schon an einen Auslaufrohr gedacht. Ich hab Quarzsand im AQ. Ich denke aber ich werde den in naher Zukunft Austauschen gegen dunklen.


    Als ich den Sand rein gemacht habe hätte ich nicht gedacht das ich den Mulm so sehr sehen werden es sind ja auch nur diese großen stellen die mich stören gerade weil es im Wohnzimmer steht und nen kleiner Blickfang sein soll. In meinem 60 l Cube habe ich solche Stellen überhaupt nicht.


    Danke für deine Tipps :)

  • Hallo Benny,

    für das Pflanzenwachstum und für die schadstoffabbauenden Organismen ist der feine Sand wirklich nicht optimal. Im Aquascapingbereich wird der Bodengrund aus recht vernünftigen Gründen schichtweise aufgebaut. Ganz unten verwendet man da ein sehr grobes Lavagranulat, welches sehr viel Siedlungsfläche für Bakterien bietet und gut durchströmt werden kann, darauf kommt ein feineres Granulat, welches auch Düngerzusätze hat und oben drauf was sehr feines als Deckschicht! Das beseitigt natürlich alles keinen Mulm, aber es befähigt die Pflanzen und Bakterien zu wachsen und ihre Arbeit zu tun. Für mich leuchtet das ein und ich stelle Stück für Stück auf diese Art um. Ist vielleicht mal eine Überlegung wert. ;)

  • Hallo David,


    es bedarf keiner "Wildschweine". Ich selber habe bei mir zwei Spezis, die den Bodengrund gehörig durcheinander bringen können.

    Der eine ist mein Zwergstachelaal. Der gräbt sich oft in den Bodengrund ein und wirbelt dabei ordentlich den Kies (Körnung 1-3 mm) hoch.

    Die Zodiac Schmerlen nehmen es sogar mit daumennagelgroße Steine auf, die sie gerne mal umplatzieren.

    Auch sie wühlen oft im Substrat. Zudem lieben sie es Steine zu untergraben. Und die Schmerlen sind nur 6-8 cm groß.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo ,

    meine Empfehlung wäre : Flusskies 2 - 4 mm duchgehend , keine 2 Sorten . Keine größeren Steine auflegen . Der Boden kann atmen , er stockt nicht , die Minifauna hat Lebensraum .

    Man kann die Filter Ein u . Ausgänge so plazieren dass der Mulm in einer der hinteren Ecken landet .

    Aber nicht vergessen ein Aquarium ist kein keimfreier Raum , ein Mulmhaufen in einer Ecke hat eine wichtige Aufgabe .

    Einfach jede Woche den Boden absaugen und schon ist der Wasserwechsel gemacht .

    Grüsse Armin

  • Guten Morgen,


    Ich habe mir feinen Schwarzen Kies ausgesucht der hat eine Körnung von 1-2 mm. Ich möchte schon darauf achten das meine Barsche ihren Gewohnheiten nachgehen können. Oder habt ihr da eine andere Empfehlung ? Ich habe Freitag auch in der Mitte 4 große Steine entfernt weil sich dort der Mulm immer stark angesammelt hat.