Betta antuta gehört zur unimaculata Gruppe und mit einer Größe bis ca. 10 cm zu den größeren Wildbettaarten.
Nach meinen Recherchen befindet sich das natürliche Habitat auf Borneo/East Kalimentan. Die Art lebt dort in strömungsreichen, klaren Urwaldbächen aus den Hochlandgebieten. Also kein typischer Vertreter der sonst auf Borneo zu findenden Bettaarten aus sauren, huminangereichertem Schwarzwasser-Sumpfgebieten.
Eine Haltung in huminreichem Wasser wird sogar als ungesund für die Art angesehen.
Dementsprechend werden Haltungsbedingungen von pH 6-8 und Temperaturen von 21-27°C angegeben.
Die Art wird häufig als sehr aggressiv beschrieben, was ich so bisher nicht bestätigen konnte. Ich habe sie sowohl als Paar als auch in Gesellschaft mit anderen Labyrinthern als eher gesellig erlebt. Lediglich unmittelbar nach Entlassen der Jungfische wurde der Bock sehr deutlich gegenüber seinem Weibchen und wollte sie aus dem Revier vertreiben. Höhergradige Verletzungen konnte ich aber auch hier nicht feststellen und es wird sicher auch an dem recht kleinen Becken (60l) und den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten gelegen haben.
Im Verhalten sind beide als Flussbewohner sehr aktiv und schwimmfreudig im Becken. Besondere Scheu konnte ich nicht ausmachen. Dagegen neigen sie eher zu bettelndem Verhalten an der Frontscheibe. Die doch deutlich erhöhte Futtergier sollte Anlass geben, hier auf Überfütterung und Verfettung zu achten. Insbesondere in der Gesellschaft mit eher futterfaulen Arten muss man sehr darauf achten, was ich selbst etwas unterschätzt habe , da das Weibchen in dieser Zeit doch deutlich zugelegt hat.
Beim Futter sind sie nicht besonders wählerisch. Es wird sowohl Frostfutter ( Garnelen, Grill, Mülas) als auch alle Arten von Trockenfutter angenommen.
Aufgrund der aktuellen Fettleibigkeit des Weibchens füttere ich derzeit mehr mit Pinzette aus der Hand.
Hier eignen sich mittelgroße Insekten und Wurmstücke von 1-2 cm.
Antuta gehören zu den maulbrütenden Bettaarten. Die Paarung fand über dunklem Kies am Boden statt. In der Balz treten die markanten blau-schimmernden Glanzschuppen am Kopf des Männchens besonders deutlich hervor. Das Weibchen bleibt dagegen, wie so häufig, unauffälliger gefärbt.
Der eigentlichen Paarung ging ein mehrtägiges interessantes Balz-und Imponiergehabe des Männchens voraus. Durch Aufstellen der Flossen und ruckartiges Kopfschütteln versuchte er sie zu beeindrucken. Beide umkreisten sich an unterschiedlichen Stellen des Beckens und schienen auf der Suche nach dem geeigneten Laichplatz zu sein. Sie zogen sich dabei nachvollziehbar häufig in den dunkleren hinteren Beckenbereich zurück und waren an Futter weniger interessiert.
Hier würde wohl jegliche Gesellschaft, insbesondere von bodenorientierten Welsen stören.
Ebenso kam es über mehrere Stunden zu Scheinpaarungen, noch ohne erfolgreiche Eiabgabe des Weibchens.
Die befruchteten Eier wurden unmittelbar nach der Paarung vom Männchen ins Maul aufgenommen und dann ca. 10 Tage im Maul bebrütet. Das Entlassen der Jungtiere verlief dann über 2-3 Tage, sodass die tatsächliche Anzahl der Jungtiere im ersten Wurf von anfangs vermuteten 20 Tieren später auf ca. 50-60 Jungtiere korrigiert werden musste. Die entlassenen Jungfische sind bereits 5-6 mm groß und lassen sich gut mit Artemia, Mikrowürmchen, aber auch Frost- und Trockenfutter in Mikroform großziehen. Auch sie sind in Bezug auf Futtersorten nicht besonders wählerisch. Ausgeprägten Kannibalismus konnte ich nicht ausmachen. Sie nutzen von Beginn an das gesamte Becken und Wassersäule. Mittlerweile konnte das Paar 2 Würfe erfolgreich innerhalb kürzester Zeit hintereinander ausbrüten, was mich dann auch veranlasste, eine temporäre Trennung herbeizuführen. Die ersten Jungtiere habe ich nun an einen befreundeten Aquarianer in einer Größe von ca. 2 cm weitergegeben. Das Umsetzen ging problemlos ohne Verluste und die Tiere haben sich in ihrem neuen Zuhause schnell eingefunden und sofort Futter angenommen.
Zusammenfassend eine sehr attraktive Bettaart, wie ich meine, die durchaus für die aquaristische Haltung empfohlen werden kann und keine besonderen Wasserverhältnisse zur Zucht bedarf.
Grüße Heiko