Zuchtbecken ohne Bodengrund . . . ???

  • Hallo Forum...


    Ich habe eine Frage an die Aquarianer, welche erfolgreich kleine, antennentragende, Welsarten halten und nachziehen. Zum Beispiel Corydoras . . .


    Kann das Zuchtbecken auch völlig ohne Sand oder anderen Bodengrund auskommen . . . ???


    Mein Gedanke ist schon seit fast einem Jahr, die Nachzucht von 'Hara jerdoni' und/oder 'Hara hara' nochmal zu versuchen.

    Da diese Welse aber ein bisschen gaga sind, wenn es darum geht, ihr Futter zu finden, vermehren sich ganz schnell Planarien im Becken. Die freuen sich nämlich über die vielen toten Futtertiere... 😡

    Und wenn die Welse dann geschwächt irgendwo ruhen, fallen die Planarien über die Welse her...


    Das möchte ich nicht nochmal erleben!

    Ich denke, ohne Sand wäre besser, weil ich dann lebende Tubifex füttern kann. Diese leben auch ohne Sand lange, können sich nicht darin verkriechen und sind somit auch viel längere Zeit für die Welse erreichbar...!

    Totes Futter verkriecht sich zwar nicht, wird aber nach kurzer Zeit schon links liegen gelassen. Futter für Planarien...


    Ich würde dann lediglich die Pflanzen in Gittertöpfe setzen. Und sonst ganz normal mit Wurzeln, Steinen und wenigen Kieshäufchen für die Jungtiere das Becken einrichten wollen...


    Ich bin mir nun aber unsicher, ob die Welse und vor allem die Schlüpflinge nicht doch Bodengrund, in dem Falle feinen Sand, benötigen . . .

    Wie sind eure Erfahrungen bei euren Welsen diesbezüglich?? Hat jemand vielleicht schon beides ausprobiert...?

    Danke...


    Lg

    manu

  • Bei mir habe C. paleatus, C. panda und vor Jahrzehnten auch andere C. mit feinem Sand und feinem Kies keine Probleme gehabt, ebenso mit bodengrundfreien Becken.

    Allerdings jeweils nur ein oder zwei Millimeter Bodengrundhöhe.

    Die C. panda JF hatten sich häufig in den Tonblumentöpfen mit Pflanzen aufgehalten, die waren bis ca. 5 mm unter dem Rand gefüllt.

  • Hallo Manu,


    hab zwar keine direkten Zuchtansätze bei mir, aber kann sagen dass sich die Panzerwelse sichtlich wohler fühlen, wenn nicht ne blanke Scheibe unter Ihnen ist. Ich habe bei meinen C. similis ca. 1cm feinen schwarzen Sand. Tubifex fischen die da überall raus. Ein kleiner Bodendecker sammelt den Mulm um sich und verwertet sozusagen. Die Panzerwelse kamen zweckmäßig da rein, da oben die Beilbäuche nicht alles Futter fraßen.


    Eine dünne Schicht, wie Stefan schon schrieb, würde ich immer reinmachen. Ist praktischer, natürlicher und schaut auch besser aus.


    VG

    Mirko

  • "Und wenn die Welse dann geschwächt irgendwo ruhen, fallen die Planarien über die Welse her..."

    Na, dann würde ich doch aber lieber die Planrien vernichten als die Jungfische ohne Bodengrund aufzupäppeln. Die fressen doch sicher auch feinsten Aufwuchs vom Bodengrund, kann ich mit vorstellen. Habe aber mit Welsen keine Erfahrung.

    Bei mir sind mehrere Becken ohne Bodengrund und ich weis, dass das nicht hilft gegen Planarien. Man braucht nur mal eine Pflanze aus Becken mit Planarien einbringen und schon hat man sie vielleicht umgesetzt. Sie lassen sich dann allerdings gut wieder vollständig absaugen. Mit Bodengrund wäre das nicht möglich.

  • Hallo,


    Planarien bekommt man durch Fallenstellen aus jedem Becken heraus. Man benötigt ein längliches, durchsichtiges Gefäß mit Deckel (z.B. die Verpackung einer Vanilleschote). Der Deckel wird direkt am Gefäßrand so gelocht, dass zwar die Planarien, aber idealerweise keine Garnelen oder Fische hindurchkommen. In das Gefäß kommt ein linsengroßes Stück Fleisch oder Fisch. Dann wird mit Aquarienwasser aufgefüllt und das Gefäß mit dem gelochten Deckel vorne an der Frontscheibe auf den Bodengrund gelegt, und zwar so, das die Würmer bequem in das Loch kriechen können.

    Nachts kriechen die Würmer hinein, morgens - idealerweise vor oder direkt nach dem Einschalten der Beleuchtung - leert man das Gefäß. Den Gammelfisch / das Gammelfleisch gibt man wieder hinein, weil es täglich verlockender duftet, und legt die Falle wieder aus. Das wiederholt man, bis die Falle nach einigen Nächten leer bleibt. Danach stellt man die Falle immer mal wieder (z.B. monatlich) auf, damit aus den Eiern geschlüpfte Würmer auch erwischt werden.

    Diese Methode ist ungefährlich für alle, weil völlig giftfrei. Zudem ist sie praktisch kostenlos bzw. kostet nur etwas Zeit.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Manu,

    ich finde die Frage falsch gestellt...

    Ich habe eine Frage an die Aquarianer, welche erfolgreich kleine, antennentragende, Welsarten halten und nachziehen. Zum Beispiel Corydoras . . .

    ...weil die Haras nunmal ein völlig anderes Fressverhalten haben als Corys.

    Meine kleinen C. pygmaeus haben schon sehr früh im feinen Sand gewühlt und Gott weiß was, da rausgeholt. Meine 5 Hara jerdoni sind nun ca. 3cm groß und gucken Tubifex oder Enchitaen eher dabei zu wie sie im Sand verschwinden als danach zu wühlen! Ich habe zwar noch keine Erfahrung mit Hara-JF, wie Du weißt, aber die Beobachtungen der letzten Monate (bei indirektem Licht nach Fütterung im Dunkeln) haben mir gezeigt dass es scheinbar besser oder effektiver ist, die Hara mit freischwimmendem Futter zu versorgen. Artemien die nach dem Schlupf noch 2-3 Tage mit Spirulinapulver gefüttert wurden (also nicht mehr so winzig sind) oder weiße Mülas oder auch kleines Tümpelfutter.

    Alles was in feingliedrigen Pflanzen oder Moosen hängen bleibt, finden die kleinen, kuriosen "Dreiecke" zuverlässig! Für Tubifex und Enchitaen habe ich auch schon flache Glasschalen probiert. Aber die Hara lassen sich offenbar nicht auf eine feste Futterstelle festlegen, meine zumindest nicht.

    Ich empfehle Dir, Futter welches sich schnell im Bodengund verdünnisiert, für die Haras weg zu lassen. Und natürlich allgemein sparsam zu füttern und Du wirst voraussichtlich kaum Probleme mit Planarien haben. Ich habe KEINE! ;)

  • ...weil die Haras nunmal ein völlig anderes Fressverhalten haben als Corys.

    Hallo Manu,

    Hallo David,


    dass trifft auch auf Akysis vespa zu, die ich habe.

    Auch sie nehmen die Nahrung dicht über dem Bodengrund auf. Im feinkörnigem Kies verstecken sie sich gerne, nehmen dort aber anscheinend keine Nahrung auf. Gerade für solche Welsarten, die sich gerne mal etwas eingraben, sollte nie auf einen Bodengrund verzichtet werden.

    Ich halte zwar keine Hara jerdoni (neuerdings heißen sie Erethistes jerdoni), aber ich glaube, dass auch sie sich gerne mal im Substrat eingraben.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hey Andy,

    die Haras (oder Erethistes) sind mit den Akysis nicht zu vergleichen und schon gar nicht gleich zu setzen!

    Sie kämen niemals auf die Idee sich einzugraben. Sie wühlen, wie gesagt, nichtmal im Bodengund. Sie halten sich IMMER nur in möglichst feingliedrigen Pflanzen auf UND sie mögen Strömung überhaupt nicht! Ich halte meine 5 in einem Fluval Edge...irgendwas (40x25x25) mit dem dazugehörigen Mini-Rucksackfilter. Der läuft bei mir mittlerweile ca. 2 Stunden am Tag, da die Haras sich bei der kleinsten Strömung verzeihen und bis zum Ausschalten der Strömung nicht mehr zu sehen sind, nichtmal bei der Fütterung!

    Hara sieht also vielleicht ähnlich kurios aus wie Akysis aber von den Vorlieben und vom Verhalten sind sie so weit von einander entfernt wie Berggorillas von Seidenäffchen!


    PS. : Weil ich es erwähnt habe, möchte ich JEDEN Aquarianer vor einem Fluval Edge-Aquarium ausdrücklich warnen! Es hat eine fest verklebte Deckscheibe (JA, oben drauf :D) mit einer Öffnung von ca. 12x15cm. Man kann sich vorstellen wie "gut" man da Fische oder Garnelen rausfangen kann! Mir kommt es vor wie eine sarkastische Idee von einem aquarianerhassenden Aquarienplaner! FINGER WEG DAVON!!!

    Mir ist es nur zu teuer gewesen um es wegzuschmeißen! Ich habe es geschenkt bekommen. DANKE DAFÜR! :D:D:D