Bartalgen???

  • Hallo Zusammen,hi

    Ich hab mal wieder ein Problem.
    Ich bin gestern nach einen zweiwöchigen Urlaub zurück gekommen und ich dachte es erschlägt mich. Im Becken sind sehr viele Algen.
    Siehe Bilder.

    Sind das Bartalgen und wie bekomme ich die am besten weg?


    VG Cluudi

  • Flitzine

    Hat den Titel des Themas von „Bartalgen“ zu „Bartalgen???“ geändert.
  • Ich nehme raue (runde) Holzstäbe um sie zu entfernen. Sie stören mich nur, wenn es zu viel werden ^^

  • Hallo Cluudi,


    da hast Du wohl eine etwas härtere Art von Fadenalgen. Aber Fadenalgen sind es, wie Bernd es schon weiter oben geschrieben hat.


    Ich habe hier mal einen Link für Dich.

    https://aquarium-fische-pflanz…bekaempfst-du-sie-wirksam


    Probiere es erst einmal lieber mechanisch, also versuchen, die Fadenalgen mit der Hand zu lösen und zu entfernen.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo Cluudi,


    wenn nur wenige Blätter pro Pflanze befallen sind, würde ich die Blätter entfernen.

    Hattest Du eine Urlaubsbetreuung, die vielleicht zu viel gefüttert, aber keinen Wasserwechsel gemacht hat? Dann mache einen Wasserwechsel und füttere sparsam.

    Ein gut laufendes Aquarium ohne Jungfische kann übrigens auch mal 14 Tage ohne Fütterung auskommen, das ist sogar die bessere Lösung, wenn man niemanden hat, der sich ausreichend auskennt. Ich war als Schüler in der Aquarien-AG meiner Schule, da blieben die Schulaquarien über die Ferien bis zu 6,5 Wochen unbetreut. Das haben die Fische allesamt gut verkraftet, dennoch sollte man es vielleicht so weit nicht treiben, aber zwei bis drei Wochen geht bei den üblichen Gesellschaftbecken allemal.


    Ich habe hier mal einen Link für Dich.

    https://aquarium-fische-pflanz…bekaempfst-du-sie-wirksam

    Auf wirkliche Sachkunde deuten falsche Abkürzungen und Symbole wie CO2 und Co2 im Wechsel sowie ph-Wert nicht hin. Die Passage "Zu viel Kohlendioxid im Wasser deutet oft eine zu hohe oder zu lange Beleuchtung hin. Auch ungehinderte Sonneneinstrahlung lässt den Co2 Wert ansteigen."

    ist völliger Stuss, viel Licht lässt den Kohlendioxidgehalt allenfalls sinken, weil die Pflanzen es verbrauchen. Deshalb düngt man damit ja auch tagsüber und nicht nachts.


    Unklar ist mir auch, warum man Pflanzen anfangs hungern lassen soll:

    "In der Einfahrphase sollte das Becken nicht länger als sechs Stunden pro Tag beleuchtet werden."

    Meine Empfehlung wäre eher, flutende Stengelpflanzen (Nixkraut, Hornkraut, Wasserpestarten, Wasserfreund, Sumatrafarn, ...) in großer Menge einzusetzen, die nicht aus dem Handel stammen, sondern die man bei anderen Aquarianern vor dem Kompost rettet. Diese Pflanzen kann man dann in dem Maße wieder entfernen, wie die gewünschten Pflanzen wachsen.

    Ich habe erst vor wenigen Wochen zwei Aquarien eingerichtet und mit Nixkraut aus meinen anderen Aquarien bestückt. Das wucherte sofort weiter (ohne Kohlendioxiddüngung!) und ich habe schon mehrere Portionen entnommen seitdem - aber eben keine Algen. Treten dennoch Fadenalgen oder Cyanophyceen auf, dann überwiegend in den flutenden Pflanzen, die man leicht entnehmen kann. Die befallenen Teile dieser Pflanzen wirft man weg und gibt nur die Triebspitzen wieder ins Aquarium.

    Das einzige, was ich an neueingerichteten, mit Leitungswasser betriebenen Aquarien messe, ist übrigens Nitrit, nicht wegen der Algen, sondern der Fische wegen.


    Viele Pflanzen aus dem Handel sind in Sumpfkultur gezogen, die werfen unter Wasser erst einmal einen Großteil ihrer Blätter ab und düngen so die Algen, bis sie dann beim Neuaustrieb selbst Dünger verbrauchen.


    "starke Beleuchtung: 10 bis 12 Stunden

    schwache Beleuchtung: 8 bis 10 Stunden"


    Abgesehen von dem sprachlichen Unsinn, Beleuchtungsstärke als Zeit zu messen, beträgt die Tageslänge am Amazonas z.B. um die 12 Stunden täglich, 8 Stunden Tageslänge sind typisch für

    den mitteleuropäischen Winter. In dem zeigen Wasserpflanzen wie auch die meisten Landpflanzen aber praktisch kein Wachstum, weil sie in der langen Nacht mindestens so viel Substanz verbrauchen, wie sie tagsüber aufbauen. Ich würde mich doch mehr als wundern, wenn bei so kurzen Beleuchtungszeiten ein prächtiges Pflanzenwachstum erzielt würde.


    "Flüssiges Kohlendioxid" kann man nicht über Einrichtungsgegenstände geben, um diese von Algen zu befreien. denn Kohlendioxid ist bei Normaldruck entweder gasförmig oder bei weniger als -70° C fest ("Trockeneis"). Die Gegenstände kann man einfach mit einer harten Bürste in der Wanne abschrubben, mit dem Dampfreiniger oder draußen mit dem Hochdruckreiniger putzen, im Ofen auf gut 100°C erhitzen oder über Nacht einfrieren.


    "Wie weiter oben schon angeführt, sollten Pflanzen-, Fisch- und Schneckenbestände aufeinander abgestimmt sein, um das empfindliche Gleichgewicht des Beckens und damit das Klima des Wassers harmonisch zu unterstützen."

    Das Gleichgewicht im Aquarium ist übrigens keines, sondern ein sogenanntes Fließgleichgewicht: Futter und Dünger kommen rein, Abfallstoffe (und z.T. auch Dünger) durch Filterreinigung heraus, Gase kommen und gehen über die Wasseroberfläche.


    Gruß, Klaus



  • 😂 Klaus, man könnte denken, das du da mit dem Verfasser noch ne Rechnung offen hast!


    Aber ich geb dir recht, manche Theorien in dem Beitrag sind bissel komisch. Mich hat das " komprimierte, biologische Kohlendioxid" amüsiert.

    Das mit dem Fließgleichgewicht, naja ich sag mal, der Papst wird dir recht geben!😉😉😉 Wir wissen alle was gemeint ist.


    Interessant find ich deine mechanisch und thermischen "Desinfektions"maßnahmen. Ich bin mir sicher, danach ist keine Alge, Spore oder sonstige Kontamination mehr drauf! 😂 Nicht schlecht!😉


    Grüße Heiko

  • Hallo Heiko,


    nein, ich kenne den Verfasser wahrscheinlich nicht einmal, habe nur die Nase voll von Wichtigtuern, die meinen, Aquaristik erklären zu müssen, aber dann mit Ungenauigkeiten, Fehlern und Wissenslücken auffallen.
    Und dass "wir" (wer auch immer das ist) wissen, dass das vielzitierte Gleichgewicht in Wirklichkeit bestenfalls ein Fließgleichgewicht ist, ist ziemlich irrelevant, denn die Seite wendet sich ausdrücklich an Anfänger. Höchstwahrscheinlich verdient der Betreiber der Seite Geld damit, indem er Provision bekommt, wenn jemand über das Anklicken der Amazonanzeigen eines der Produkte bestellt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

    Meine Desinfektionsmaßnahmen sind nicht nur drastisch, sondern wahrscheinlich auch in mindestens 99% der Fälle unnötig.


    Hallo Cluddi,


    dann würde ich tatsächlich abreißen, was ich zu fassen bekomme, und den Nährstoffhaushalt wieder in Ordnung bringen (nur das Nötigste füttern, mehrere Teilwasserwechsel im Abstand weniger Tage, solange der Nitratgehalt im Becken höher ist als im Leitungswasser). Dann sollten die Algen innerhalb einiger Wochen verschwinden. Beim nächsten Urlaub sollte sich bezüglich der Betreuung etwas Grundlegendes ändern. ;)

    Amanogarnelen gehen nach meiner Erfahrung eher nicht an diesen bleichen Algentyp.


    Gruß, Klaus

  • hallo cluudi,


    ich bin der meinung, dass es sich bei den algen nicht um fadenalgen, sondern um eine rotalge handelt. um das herauszufinden, lege etwas dieser alge in alkohol. wenn sie dort rot wird, ist´s ne rotalge, wenn nicht ne fadenalge.

  • Hallo,


    Joachim Mundt: Ich hab jetzt mal etwas in 40%igen Alkohol gelegt. Das dauert jetzt etwas, oder?
    Ich hab nun noch eine Schale mit Wasser daneben gestellt. Man sieht deutlich, dass die Algen im Alkohol sich verfärbt haben. Ich hab mal die Bilder angefügt. Ich hoffe man kann es etwas erkennen. Links ist mit Alkohol und recht ohnemit Alkohol-min.JPGohne Alkohol-min.JPG
    Was genau sollte ich nun machen?

    Bankanensis: Beim nächsten Urlaub werde ich es ändern. Danke.


    VG Cluudi

  • so wie ich das erkennen kann, sieht sie im alkohol rot aus, oder siehst du das anders?


    rotalgen sind meist ein zeichen für unvollständig ablaufende filterprozesse. sei es durch viel zu starke filter oder filter, die verschlammt sind, also schlecht gewartet wurden. über die richtige filterreinigung habe ich ein video auf YouTube:


    Wann sollte ich meinen Filter reinigen?


    wenn davon nichts zutrifft, melde dich nochmal mit näheren infos zu deinem becken, wie aktuelle wasserwerte, heizung, filterung, beleuchtung, bodengrund und wartung des aquariums.

  • Ich hoffe man kann es etwas erkennen. Links ist mit Alkohol und recht ohne

    Nee, man kann nichts erkennen, also ich sprech da nur für mich....

    wenn sie dort rot wird, ist´s ne rotalge, wenn nicht ne fadenalge.

    Also nicht, oder, Joachim / Cluudi?

  • also ich meine, dass die alge im ersten bild rötlich geworden ist und im zweiten bild graugrün wie vorher auch.


    für mich war das nur eine bestätigung meiner vermutung. ich halte die alge ziemlich eindeutig für ne bartalge und damit ein zeichen von biologisch unvollständigem abbau und damit ein problem ungeeigneter filterung bzw. von schlechter becken- oder filterwartung.

  • Hallo,


    Fadenalge ist nur eine Bezeichnung der Wuchsform, insofern grenzt man mit dem Alkoholtest fädige Grünalgen von fädigen Rotalgen ab.

    Allerdings ist die Unterscheidung relativ akademisch, denn die Bekämpfung und insbesondere die Vorbeugung erfolgt ja gleich. Vermutlich hat Joachim sich deshalb dazu gar nicht geäußert.

    Anubias' Link hilft zunächst auch nur bezüglich der Unterscheidung Bart- und Pinselalgen, wenn man allerdings den Link zu den Bartalgen darin anklickt, erfährt man, dass man die Strömung reduzieren soll und die Sporen mit UVC töten kann.

    Von der Anwendung von Wasserstoffperoxid im Aquarium halte ich gar nichts, schwimmt einem ein Tier vor die Spritze, wird es hochgradig verätzt. Ich habe allerdings schon Pinselalgen durch mehrfaches Bespritzen mit Sprudelwasser über mehrere Tage erfolgreich entfernt. Bei Bartalgen habe ich keine Erfahrung damit.


    Ich hatte Bartalgen übrigens schon in einem filterlosen Becken, die sind dann aber in dem Maße zurückgegangen, wie das Nixkraut sich vermehrte.


    Gruß, Klaus

  • Ha, na langsam wirds wirklich akademisch.😂


    Was heißt denn unvollständiger biologischer Abbau in einem Aquarienfilter?

    Demnach müssten dann wahrscheinlich vermehrt Zwischenprodukte anfallen, die sonst nicht da sind und in diesem Fall das Wachstum dieser Alge fördern.

    Könnte man das genauer beschreiben, um was es dabei geht? Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass es bei einem unvollständigen Abbau u.U. auch zur Anreicherung toxischer Zwischenprodukte kommen kann.


    Danke und Grüße

    Heiko

  • nein, kann ich leider nicht. bin nur "hobby-biologe".


    meine erfahrungen in all den jahren sind die, dass rotalgen meist damit zusammenhängen, dass ein filter verschlammt ist bzw kurz davor ist zu verschlammen und nur noch kanale verfügbar sind, die eine lange verweilzeit des wassers am biofilm verhindern, also wenn filter durch verstopfung schon deutlich an durchflussleistung verlieren.


    oder wenn filter durch eine viel zu große durchflussgeschwindigkeit das aquarium "überfiltern".


    oder auch, wenn der bodengrund mal wieder abgesaugt werden sollte.


    oft treffen auch mehrere dieser gründe gemeinsam zusammen.


    es lohnt sich meistens, den bodengrund mal aufzulockern und ggfs. den schlamm zu reduzieren, den filter mal mit aquariumwasser zu reinigen und die durchflussleistung mittels absperrventil deutlich zu drosseln oder die tatsächliche belastung des filters im gesamtsystem zu überdenken, ob dieser überhaupt sinnvoll ist und z.b. ein umstieg auf eine filterlose betriebsweise nicht sinnvoller sein könnte ;)