Altes Aquarium reaktivieren

  • Hallo liebe Aquarianerr,



    Zur Überwinterung meiner Medakas, die im moment in einem Balkonteich herumschwimmen, plane ich ein altes 54 Liter Aquarium wieder zu aktivieren. Konkret handelt es sich um ein wahrscheinlich etwa 25 jahre altes Juwel 54-Liter Aquarium, welches ich als 11-jähriger geschenkt bekam. Das Aquarium war etwa 10 Jahre lang in Betrieb und war jetzt ca. 15 Jahre leer im Keller meiner Eltern. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob es gut ist, dieses Aquarium wieder zu verwenden, schliesslich ist es relativ alt. Natürlich werde ich es mit Wasser befüllen, um herauszufinden ob es noch dicht ist. Aber besteht bei einem so alten Teil nicht auch die Gefahr, dass es auf einmal bersten könnte? Das wäre dann natürlich sehr ärgerlich, auch wenn ich versichert bin. Was denkt ihr, wie hoch ist das Risiko bei einem so alten Teil? Würdet ihr es benutzen oder ein neues kaufen?



    LG Michi

  • Lieber Michi,


    also ehrlich : Was für ein "Sparschwein" bist du denn ?? :dash::dash:

    Ich bin auch eher der Minimalist bei der Ausstattung meiner Becken, vieles von dem Zeug was da angeboten wird, hilft nur einem, dem Hersteller.

    Aber das Becken ist das wichtigste Utensil was du hast. Ich würde es nicht riskieren so ein altes Becken aufzustellen um dann nach ein paar Wochen vielleicht zu erleben , das es undicht ist.

    Die Kosten für so ein Becken halten sich doch wirklich im Rahmen und ich hätte die Gewissheit dass alles gut geht, zumindest was das Aquarium angeht.


    Mein Rat ist eindeutig: Kauf ein neues Becken! :korrekt:


    Viele Grüße

    Volker

  • Lieber Volker,


    Danke fürs "Kompliment", aber ich bin überhaupt kein Sparschwein ;-).


    Ich habe sonst keine Aquarien mehr laufen, und da dieses Aquarium immer noch in meinem Besitz ist, war dies die offensichtlichste Lösung für die Überwinterung der Fische. Nun spiele ich aber mit dem Gedanken, ob es nicht besser wäre ein neues zu kaufen, deshalb habe ich euch hier drinnen gefragt. Ich denke das ist legitim.

    Aber danke für deine Antwort.

    LG Michi

  • Hallo Michi...


    Ich hab ein 100 Liter-Becken, das ist über 30 Jahre alt...! ;)


    Klar kannst du das Becken nehmen...!

    Wenn du es natürlich zuvor auf Nutzbarkeit prüfst! Schließlich war es jetzt lange leer...


    Schnapp dir dein Becken, klopf mal vorsichtig geggen sämtliche Scheiben. Wenn alle klingen, wie gesundes Glas klingen muss (lässt sich schwer beschreiben), sind die Scheiben in Ordnung.


    Und zwecks Dichtigkeit gehste einfach kein Risiko ein.

    Am besten holste dir beizeiten eine Tube Silikon. Einfacher genügt da vollkommen!

    Die Falzen nochmal mit frischen Silikon schön nachziehen, verstärken. Dann paar Tage trocknen und ausdampfen lassen - fertig.

    Dann machst du halt trotzdem die Wasserprobe und gut!

    Stellst' das Becken ganz vorsichtig in die Wanne, mit einem großen Handtuch drin, wegen Kratzern!

    Oder auf den Balkon, oder Keller...


    Wenn dein Becken stets ordentlich gelagert wurde, nicht ständig den Platz wechseln musste, nicht dauernd Temperaturen zwischen 20 Grad minus und 40 Grad plus ausgesetzt wurde, dann mach dir dahingehend keine Sorgen.

    Auch ein Becken von Privat gekauft könnte undicht sein! Auch ein Neugekauftes könnte mangelhaft gebaut worden sein . . . ! Auch wenn 'das' selten vorkommt . . .


    Viele meiner Becken stehen zwischendurch auch mal ein Jahr oder länger trocken, weil ich nicht immer kleine Becken benötige. Danach muß ich auch stets guggen, ob alles okay ist... :)


    Probier es aus. Teste es, und beuge vor.

    Dann kannst du allemal etwas Neues kaufen . . .


    Lg

    manu

  • Hallo Michi,


    ich würde das ähnlich pragmatisch sehen wie Manu. Ausprobieren ob es dicht ist und wenn, dann geht es auch!

    Allerdings würde ich davon :

    Die Falzen nochmal mit frischen Silikon schön nachziehen, verstärken.

    eher abraten. Silikon auf Silikon hält bekanntlich nicht. Dann müsstest Du das neue Silikon schon sehr üppig auftragen, dass es links und rechts auf genügend Glas aufliegt. Und das sieht ganz sicher häßlich aus und ist im Grunde Fusch.

    Wenn es dicht ist, ist es gut. Ansonsten ist ein Neues ja wirklich nicht teuer. ;)

  • Hallo, wenn das Becken undicht ist, und man es aus Nachhaltigkeitsgründen oder Bastelfreude ;) halten möchte, könnte man das Becken neu verkleben. Ist halt Aufwand. Man muss es halt vorab komplett zerlegen und die Scheiben restlos reinigen. Die Scheiben auf Schäden und tiefe Kratzer überprüfen. Silikon einfach über alte Fugen "drüber" würde ich auch nicht machen.



    Gruss

    Frank

  • Hallo Michi,


    Komplimente verteile ich immer gerne 8o8o


    Ich bin ja auch selber ein "Sparschwein", wer sein Geld selber hart verdienen muss, gibt es auch nicht so leichtfertig aus.


    Natürlich war deine Frage legitim und völlig in Ordnung, nun hast du ja auch das ganze Spektrum der Antworten bekommen.


    Aber was Manu vorschlägt...... bei allem Respekt, das wäre mir doch viel zu aufwändig nur um die paar Euro´s für ein neues Becken zu sparen. Manus ist ja noch viel mehr "Sparschwein" wie du (oder ich) .

    Den Pokal muss ich dir hiermit wieder weg nehmen und überreiche ihn Manu.. Mehr sparen geht nicht. hihi



    Frank, (auch ein Pokalanwärter) mir wäre der Aufwand den du hier beschreibst auch ehrlich viel zu viel. Was hast du von der (heute so modernen Nachhaltigkeit) wenn du hinterher das ganze Wasser in der Wohnung hast.

    Obwohl mein Aquaristikraum gekachelt und mit Abfluß versehen ist, wäre mir das zu riskant, nur um ein paar Euro zu sparen.

    Nun musst du entscheiden , mich würde interessieren , wie du es nun anpackst.


    Viele Grüße


    Volker

  • Hi,


    Danke - für den Pokal ;)


    Ich schrieb das nicht wg. der paar EUR. Sowas macht man wenn man Bock darauf hat, das zu machen. Ich klebe selber auch nicht gerne mit Silikon, obwohl ich handwerklich nicht ganz unfähig bin, liegt mir das nicht. Daher würde ich persönlich auch ein neues Becken kaufen. Aber vorher kann man ruhig das alte Becken mal testen und sich die Silikonnähte angucken.

  • Richtig... ^^


    :korrekt:


    Ich bin so halbe-halbe...

    Das 30 Jahre alte Becken ist ein Familienerbstück. Ist so ein 80er, hat mein Vater zu DDR-Zeiten vom Glaser herstellen lassen.

    Stolz wie Bolle!!! ;)

    War zu der Zeit ja nicht einfach...

    Das wird natürlich gehegt und gepflegt . . . ;)


    Neu investiert habe ich natürlich auch. In ein weiteres 80er. In Nanobecken etc...

    Und in meine Sonderanfertigung ala 2 Meter Glaser-Sonderanfertigung...

    Aber egal, bei welchen Becken. Solange ich kein Grund dafür habe, mir wegen der Dichtigkeit Sorgen machen zu müssen, zum Beispiel durch starke Temperaturschwankungen, zu langer Trockenlagerung oder wenn was an's oder in's Becken geknallt ist - dann würde ich immer zuerst die vorsichtige Dichtigkeitsprobe bevorzugen...


    Ich denke, hoffe, doch mal, daß so ein Becken bei normaler Nutzung und sorgfältigem Umgang auch heute noch mindestens 10...15 Jahre 'lebt'...! Billig sind beispielsweise solche Sonderbecken nämlich nun nicht gerade.

    Ist vielleicht nix für Sparfüchse, aber dennoch sehr empfehlenswert . . . :)


    Lg

    manu

  • Hallo,


    Bis vor wenigen Jahren habe ich in den 80er Jahren selbst geklebte Becken benutzt, die bis 2006 20 Jahre im Keller standen. Ein Teil davon stand in der Zeit in der Garage und haben alle Temperaturen des Jahres ertragen müssen ^^ Ich würde behaupten, das Risiko ist kaum anders einzuschätzen, als bei sonstigen gebrauchten Becken. Risiko besteht immer. Vorausgesetzt nartürlich, die sind nicht irgend wann angeschlagen worden. Einen Test setze ich natürlich voraus.

  • Nur mal das Negativbeispiel.

    Ein 5 Jahre altes 80x35, Fertigbecken immer mit Wasser gefüllt, fing plötzlich an, ohne ersichtlichen Grund die Frontscheibe abzuheben. Die Silikonnaht löste sich einfach bis zur Hälfte auf einer Seite ab. Letztlich verhinderte wahrscheinlich nur die Kunststoffabdeckung und die andere Seite, das sich die Frontscheibe ganz nach vorn kippte.


    Es ist manchmal einfach die Qualität des genutzten Silikons und die Verarbeitung.

    Kanten immer auf Blasen und verstärkten Algen-/Schmutzeintritt in die Naht überprüfen. Grundsätzlich verliert das Silikon natürlich auf Dauer die Elastizität.


    Wir haben uns auch die Mühe gemacht, das Becken neu zu verkleben. Es ist aber schon ne aufwendige Arbeit, na klar, und bissel Geschick gehört auch dazu. Der Bastelgedanke ist, besonders bei diesen kleineren Standartmaßen, sicherlich führend, da aus meiner Sicht

    der notwendige Aufwand tatsächlich nicht im Verhältnis zu einer Neuanschaffung steht!

  • Hallo zusammen,

    ich habe vor ca. 15 Jahren für die Sommergartenhaltung 5 alte Aquarien aktiviert. Diese 1980 selbst geklebten Aquarien standen davor 10 Jahre ohne Inhalt im Keller meiner Eltern und waren immer noch dicht. Auch die 15 Jahre im Garten ( werden zum Herbst leer gemacht und stehen im Winter draußen trocken) haben desen Aquarien nicht geschadet.

    Beste Grüße

    Detlev

  • Hallo,


    meine ältesten Aquarien haben auch 30 Jahre auf dem Buckel, allerdings immer mindestens halbvoll und immer in Betrieb. auch ein vor über zwei Jahrzehnten vom Sperrmüll eingesammeltes Aquarium ist immer noch tadellos dicht. Umgekehrt hatte ich auch schon aufgehende Nähte an kaum mehr als zwei Jahre alten Aquarien. 54er ohne Glassteg ("Deckscheibenauflage") neigen übrigens eher zum Aufgehen als solche mit, weil die vordere und hintere Scheibe sich etwas durchbiegen und der Zug auf die Nähte größer ist als bei durch den Steg am Durchbiegen gehinderten Scheiben.

    Ich sehe nicht, was ein leer herumstehendes Becken unbrauchbar machen sollte, wenn es ordentlich geschützt stand.


    Nachkleben oder neu verkleben würde ich es nicht, denn alleine eine Kartusche Aquariensilikon kostet ja schon die Hälfte eines neuen 60er. Nachzukleben muss allerdings nicht kacke aussehen. Wenn man nämlich ein stoßverklebtes Aquarium innen mit einer Wulst versieht, fällt das nicht weiter auf und der Wulst muss auch nicht auf Silikon haften.


    Was "einfacher Silikon" sein soll, weiß ich nicht, aber Silikonkautschuke für den Sanitärbereich sind mit Fungiziden imprägniert, die für den Außenbereich möglicherweise auch. Manche geben auch beim Abbinden etwas anderes ab als Essigsäure. Ich würde daher für Arbeiten am Aquarium ausschließlich Aquariensilikon nehmen - der Bewohner zuliebe.


    Gruß, Klaus

  • Na es sind ja nicht nur diese Zusatzstoffe im Silikon die Auswirkungen auf Haftung, Elastizität usw. haben.

    Ich hab gar nicht von "einfachen" sondern einfach von Qualitätsunterschieden gesprochen.


    Aber ich heb dir recht, ich latsche auch immer an der Bauabteilung vorbei und kauf das Aquariensilikon. Wobei mir mal einer erklären wollte, das die Silikone für den Lebensmittelbereich diese Fungizide nicht beinhalten sollen. Nur dann bin ich halt skeptisch in Bezug auf die anderen Eigenschaften.


    Gibt aber auch durchaus Leute, die nehmen das günstigste Silikon für den Außenbereich und meinen damit bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht zu haben.*wer weiß*

  • Hallo,

    Heiko:

    Am besten holste dir beizeiten eine Tube Silikon. Einfacher genügt da vollkommen!

    ...ich vermute mal, mit dem "einfachen Silikon" warst nicht Du angesprochen. ;)

    Und wie Ihr das schon erwähnt habt, ich würde mich da auch nicht auf billige bzw. einfache "Ersatzprodukte" verlassen. Immerhin sind die einfach nicht für den Zweck produziert und müssen ja somit auch nicht den Ansprüchen in der Aquaristik genügen, warum sollten sie also?

    Man darf eben nie vergessen dass unser Aquarium der einzige Lebensraum ist denn unsere Pfleglinge haben! Sie können halt nicht weiter ziehen, wenn sich in dem Becken zuviel 'Mist' anreichert.

    Ausgewiesenes Aquariensilikon halte ich deshalb für alternativlos!

  • Also Michi,

    zusammenfassend würden ich sagen (in Übereinstimmung mit der Expertenmeinung ;)), Wasser rein in den ollen Glaskasten und wenn's dröbblt (Übersetzung für alle Nichtsachsen: tropft :D), schön mit Kakteen bepflanzten und ab auf die Fensterbank! Sieht immer hübsch aus.

    Dröbbelts nicht, passt es (erstmal)! ;):thumbup:

    Ganz sicher kann man eh nie sein. Wer wagt, gewinnt (meist)!

    Kleine persönliche Anekdote zu dem Thema...ich hatte ein 1,20m-Aqua (gebraucht gekauft, ohne Altersangabe) 3 Jahre problemlos bei mir laufen. Letztes Jahr, am 2.Weihnachtsfeiertag (der Weihnachsbaum stand genau daneben) wunderte ich mich, was da am Baum knabbert oder knistert, abends nach 11. Gut, ich muß sagen, wir hatten eine kleine Feier an dem Abend... :beer: Ich schlich also ca. 10 Minuten um den Baum, um den Übertäter aufzuspüren, bis ich bemerkte dass ich in einer Pfütze rumbatschte! Es war kein Knistern oder Knabbern, was ich hörte, sondern ein feines, leises Plätschern/Tropfen! :schreck:

    Ca. 10cm unter der Wasseroberfläche hatte sich das Silikon, an einer Seite der hinteren Scheibe, ungefähr auf 2cm Länge einfach gelöst!

    Und @Klaus, trotz Glassteg an Front-und "Heckscheibe"!

    Gefeit ist man also NIE vor Unglücken, nichtmal an Weihnachten! :D

    Ich wünsche Dir alles Gute mit Deinem Becken, Michi. Wird schon schief gehen! ;)

  • Liebe Alle,


    Vielen Dank für eure Tipps und Anregungen! Ich war sehr froh darum, auch wenn alle verschiedenen Meinungen vorhanden waren ;-). Ich habe mich jetzt für ein neues Aquarium entschieden, einfach um ganz sicher zu gehen, und weil ich Ende Oktober eine Woche weg bin - d.h. ein mögliches Leck würde dann wahrscheinlich nicht sofort bemerkt. Mir ist klar, dass dies auch bei einem neuen Aquarium möglich ist, aber ich denke das Risiko ist kleiner. Vielen Dank nochmals und weiterhin viel Spass bei eurem Hobby :-)


    LG Michi