Probleme mit Pflanzen in Berliner Wasser

  • Hallo Berliner und Berlinerinnen!


    Ich habe hier Probleme mit versch. Pflanzen im Berliner Wasser. Es ist in beiden Becken das gleiche. Feinfiedrige Pflanzen lösen sich praktisch auf. Das betrifft anspruchslose Pflanzen wie Wasserpest, Hornkraut und nun auch den Sumpffreund und auch die Muschelblume und sogar Wasserlinsen. Ein, zwei Wochen sieht es gut aus, dann wird es braun, dann treiben ein paar Spitzen nochmal kurz neu aus, die werden aber auch gleich wieder braun. Andere Pflanzen wachsen gut. Die o.g. Pflanzen gelten woanders als idiotensichere Anfänger- und Einfahrpflanzen.


    Ideen dazu?


    Ich nutze kein CO2, aber daran kanns denke ich nicht liegen. Viel Licht brauchen die Pflanzen auch nicht. Temperatur habe ich zwischen 20 und 27 Grad - kein Unterschied. Z.Z. versuche ich einen Eisendünger. Bislang keine Änderung, aber das mache ich auch erst eine Woche.


    Andere Pflanzen wachsen ganz gut (Echis, Seekanne, Kirschblatt...). Vallisnerien wachsen zwar in der Länge auch kaum, aber sie vermehren sich munter über Ausläufer. Mit Anubias habe ich auch keine Probleme.

  • Hallo Frank,

    meine Aquarien stehen zwar schon im Berliner Umland, aber ich kenne auch die von dir von dir geschilderten Probleme mit gekauften Pflanzen von Wasserpest, Hornkraut, Hygrophila, Muschelblumen und sogar Ceratopteris, die lösen sich in kurzer Zeit regelrecht auf.

    Von Ceratophyllum hatte ich mir aber mal mit Lebendfutter einen Sproß eingeschleppt, und der hat sich merkwürdigerweise dann zu einem stabilen Bestand entwickelt. Auch das Ceratophyllum von Nick hat sich bei mir vermehrt.

    Beste Grüße

    Detlev

  • Hi Detlev,


    interessant!


    Also mein Pflanzen kamen und kommen aus unterschiedlichen Quellen. Aus versch. Läden und das Hornkraut von Aquarianerin hyperheide - und dort aus einem laufendem Aquarium.


    Man liest von der Problematik auch auf anderen Plattformen recht häufig. Andere Leute kommen dann wieder mit dem Nachschnitt kaum hinterher, weil alles so schnell wächst.


    Irgendwie müsste man der Sache doch mal auf den Grund gehen. Ich sträube mich nur davor, das Wasser auf die ganzen Bestandteile zu prüfen. Die Messmethoden sind teuer und sollen zum Teil auch sehr ungenau sein, gerade zB. auch die Messung von so Sachen wie Eisen.


    Ich könnte natürlich mal einen "Breitbanddünger" einsetzen, aber eigentlich will ich nichts düngen was ich auf natürliche Weise im Becken habe (ich weiß, dass dazu die Theorien auseinander gehen...). Ich habe halt kaum Algen.


    Gruß

    Frank

  • Hallo Frank,


    Ich komme aus Brandenburg an der Havel. Ich hab mit meinen Pflanzen keine Probleme. Verschiedene Anubias, Echinodorus, etc. Ich hatte zum Anfang auch die Wasserpest in meinen Becken. Es gefiel mir persönlich aber nicht und es hat bei mir ziemlich stark gewuchert. Ich habe es jetzt raus getan und einen Bekannten gegeben für sein Garnelen Becken.

    Ich habe Langzeit Bodendünger von Tetra und Dünge 1 Mal die Woche mit Easy-Life Profito.


    Mfg Benjamin

  • Hallo Frank,


    ich habe bei Wasserpest und Hornkraut den Eindruck, dass sie dann schlecht wachsen, wenn viel Pflanzenkonkurrenz im Becken ist. Sie sollen ja sehr effektiv Naehrstoffe aus dem Wasser ziehen - was im Umkehrschluss womoeglich bedeutet, dass sie bei Naehrstoffmangel auch schnell eingehen. Ich betreibe meine Becken ja auch mit dem Berliner Leitungswasser, wenn auch ein bisschen verschnitten mit UO-Wasser. In meinem grossen Becken duenge ich beim Wasserwechsel (alle 14 Tage) mit einem NPK-Duenger zu. Ich koennte mir vorstellen, dass Hornkraut und Wasserpest vor allem diese Makrokomponenten brauchen.

    Bei Hornkraut war es bei mir auch immer so, dass neu eingesetzte Zweige erstmal regelrecht weggeschmolzen sind. Danach haben sie dann meistens die Kurve gekriegt, aber auch nicht immer. Ich kann dir uebrigens gern noch mal Hornkraut geben, falls du welches brauchst.


    Ob nun das Messen der Naehrstoffe viel bringen wird... also nachdem ich in dem Walstad-Buch das Kapitel ueber Allelopathie gelesen hatte, dachte ich mir: schlechter Pflanzenwuchs koennte ja dann immer auch an den Hemmstoffen liegen, die von anderen Pflanzen abgegeben werden. Diese Stoffe kannst du als Laie sicher nicht messen (ja vielleicht nicht mal als Experte?).

    Vielleicht koennte man als Experiment ja mal ein extra Becken aufstellen mit Berliner Leitungswasser und dort nur Wasserpest (oder nur Hornkraut) kultivieren und sehen, wies laeuft. Mein Freund hat ein Garnelenbecken, in dem ausser ein paar Mooszipfelchen eine Weile lang nur Hornkraut war... das ist dort super gewachsen.


    Passiert das bei dir eigentlich in den Becken mit der Erde im Boden?


    Liebe Gruesse

    Heide

  • Habe meine Pflanzen seit 1979 nur in Berliner Wasser (Wasserwerk Friedrichshagen). Im Laufe der Jahre hatte ich da schon so manche Art, aber so etwas habe ich vom Wasser her noch nie erlebt. Wasser ist ok, soweit man nicht Pflanzen mit ganz speziellen Ansprüchen hat. Die hier angeführten Arten gehören wohl nicht dazu.

    Berliner Wasser ist hart bis sehr hart. Mancher spricht von Flüssigbeton. :zodiak:Die konkreten Werte Deines Wasserwerkes findest Du im Internet.

    Ich würde auch gar nicht mit Dünger experimentieren, wenn es solche Erscheinungen des Auflösens gibt. Das kann doch an den Pflanzen liegen. Wer kann schon sagen, wie oft die seit Großhandel und Händler das unterschiedlichste Wasser hatten und wie lange die schon auf eine Kauf gewartet haben, bis sie zur Ruhe kommen konnten. Hole Dir Pflanzen auf Börsen aus der Region.

  • Ich betreibe meine Kübel mit Brunnenwasser und habe zu Beginn auch mal ein paar Hände voll Laub hineingegeben. Und einmal zu Beginn Rinderdungpellets reingegeben.


    Wasserpest und Hornkraut wachsen super. Muschelblumen haben innerhalb von 2 Wochen ihre Größe verdoppelt und zahllose Ableger erhalten. Muschelblumen und mein Brunnenwasser sind wohl ein perfektes Team bei uns.


    Drinnen, also mit Leitungswasser und im Aquarium soll es wohl in der Tat problematischer sein. Vor allem Muschelblumen kümmern extrem!!! Haben mir unabhängig voneinander mehrere Aquarianer bestätigt.


    Brunnen- und Leitungswasser sind wohl deutlich unterschiedlich bei uns. Aber wenn du magst, kannst du dir gerne ein paar Kübel regelmäßig abholen, PN genügt. Eisen/Mangan ist dann kein Thema mehr. :-)

  • Hi Leute,


    Die Werte des Versorgers kenne ich natürlich. Aber das ist ja keine präzise Aussage, was ankommt, da kann man mal grob die Härte und den PH checken...


    Ich gehe von einem Nährstoffmangel aus, da es wie gesagt bei Pflanzen aus versch. Quellen und auch über einen grösseren Zeitraum über ein halbes Jahr auftrat.


    Vorab geschädigte Pflanzen sind natürlich nicht 100%ig ausgeschlossen, wäre aber schon ein extrem grosser Zufall.


    Allelopathie ist sicher auch eine Möglichkeit, ich versuche aber erstmal die anderen Ursachen einzugrenzen.


    Heide, im Walstad Becken trat das Problem mit Wasserpest und Muschelblume auf. Ebenfalls hatte ich dort Probleme mit dem Papageienblatt. Das lag aber scheinbar am Licht, die Pflanze wächst mittlerweile mit Sonne und etwas Eisendünger hervorragend auf dem Balkon.


    Im Perlenparadies habe ich nun Probleme mit dem Sumpffreund und auch mit dem Hornblatt.


    Was diese kümmernden Pflanzen gemeinsam haben ist, dass sie Nährstoffe über die Blätter bzw. aus dem freien Wasser aufnehmen, während meine anderen (Sumpf-) Pflanzen wohl eher die Nährstoffe aus dem Bodengrund nehmen.


    Ist natürlich die Frage, ob man das nicht lieber so lässt, wie gesagt bin ich halbwegs algenfrei.


    Wg. Hornkraut komme ich ev nochmal auf dich zurück, danke für das Angebot. Am meisten beschäftigt mich gerade der Sumpffreund-Dschungel, den brache auch auch für die Tiere. Der treibt gerade ganz leicht neu aus, ich beobachte weiter.

  • Hi Leute,


    Die Werte des Versorgers kenne ich natürlich. Aber das ist ja keine präzise Aussage, was ankommt, da kann man mal grob die Härte und den PH checken...

    Die Wasserhärte ist entscheidend für das Pflanzenwachstum. PH-Wert spielt erst eine Rolle, wenn er unter 5,5 oder über 8,5 liegt.

    Und doch, die Werte Deines Versorgers sind ein sehr guter Richtwert, wenn Du das Wasser aus der Leitung nutzt.


    Ein Nährstoffmangel liegt in den seltensten Fällen vor, Für mich klingt das einfach mal nach zu hartem Wasser in Verbindung mit schlechter Lichtqualität (z.B. weiße LED?) Ab ca. 15°dGH (oder höher) wachsen viele Pflanzen nicht mehr. Dann hat man nur noch Glück mit Anubias, Cryptos, Hygrophilas und anderen ausgewählten Sorten.

  • Also, mein Hornblatt /Hornkraut wächst auch bei extremem Härtegrad sehr gut, habe aber beides,

    der Unterschied zu dem, was in relativ weichem Wasser etwas langsamer wächst, ist deutlich fühlbar..

    Im harten Wasser ist es eben selbst auch hart, spröde, die "Nadeln" brechen leicht aus den (Internodien?),

    während bei denen im weicheren Wasser kaum eine "Selbstbrüchigkeit" vorkommt, weil das ganze eben auch zarter ist...

  • Ich tippe auf Magnesiummangel da wir in Berlin ein Ca:Mg-Verhältnis von 10:1 statt den in der Literatur gern genannten 4:1 haben. Die Nährstoffaufnahme der Pflanzen wird behindert wenn das Verhältnis ungünstig ist.


    Meine Zwergvallisnerien hatten ohne Magnesiumzusatz im Wasser einen sehr langsamen wuchs, vermehrten sich aber über Ausläufer recht gut und blieben klein, ca. 8 cm Maximallänge. Viele Blätter wurden schnell glasig und lösten sich auf.


    Seit ich Bittersalz beim Wasserwechsel zugebe wachsen sie schneller, werden doppelt so lang und sind kaum noch glasig.

  • Ich bin kein wirklicher "Pflanzenversteher", aber kann es sein, dass, wenn selbst Wasserlinsen nicht richtig wachsen, einfach nur Eisen fehlen könnte? Natürlich, bei allem, was sonst noch hier diskutiert wurde..


    Weil du auch schreibst:

    Z.Z. versuche ich einen Eisendünger.

    Ein Nachjustieren der Wasserwerte braucht ja immer einige Zeit, auch wegen der ("verfluchten" ;-) ) Biologie im Becken...

  • Hi Leute,

    danke für die Rückmeldungen. Mittlerweile habe ich eine Schwimmpflanze (Froschbiss), die bei mir sehr gut wächst.


    Die gesamte Sumpfreundhecke habe ich gerade zurückgeschnitten und die frisch grünen Triebe eingepflanzt. Die Austriebe gab es immer wieder, sie haben sich aber nie durchgesetzt. Mein Licht habe ich zeitgleich in dem Becken stark verbessert. Ich benutze hier eine Plant-Grow (rot und ein bissel blau) und zwei Tageslichtreihen. Plus Tageslicht direkt am Nordfenster. Mal sehen wie es jetzt läuft.


    Was die Wasserwerte wie Härte etc. betrifft. Klar ich informierte mich da schon. Es ist ja auch so, das etliche Pflanzen wirklich gut wachsen, ich habe kein generelles Problem mit Pflanzen. Es betrifft nur einige, vor allem halt die Feindgliedrigen.


    Bei dem Hornkraut kann es auch am Milieu-Wechsel liegen, die Pflanze war vorher in weicherem Wasser.


    Gruß

    Frank

  • Zwergvallisnerien

    Meinst du Nana's? Waren da auch immer ungeklärte Ablösungserscheinungen mit dabei.

    wie ich schon auch mal nachgefragt habe? Wo regelmässig alle paar Tage einzelne Langblätter oben schwimmen?

    Dann würd ich das mit dem Bittersalzeinsatz nämlich mal vorsichtig ausprobieren wollen...

    halt die Feindgliedrigen

    Oh, wat'n Wort... Es gibt also auch Freundgliedrige?:crazy:
    Sicherlich viel angenehmer im Umgang...:hmm:

  • Es ist ja auch so, das etliche Pflanzen wirklich gut wachsen, ich habe kein generelles Problem mit Pflanzen. Es betrifft nur einige, vor allem halt die Feindgliedrigen.

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum von Aquarianern zu glauben, dass wo eine Pflanze wächst auch eine andere wachsen müsste. Jede Pflanze mag es anders. Man würde ja auch nicht erwarten, dass in Deutschland Kokospalmen wachsen. --- Obwohl, lange dauerts nicht mehr. ;)

  • Hallo,


    ablösende Blätter bei Vallisnerien können an verdichtetem Boden (zu große Variation der Korngrößen) oder zu tiefem Einsetzen liegen.

    Wenn Hornkraut jetzt zerfällt, kann es an beginnendem Winter liegen. Insbesondere Hornkraut, das im Herbst aus dem Teich hereingeholt wird, ist schon im Wintermodus und zerfällt. Problemlos über den Winter wächst eine Hornkrautsorte, die bei ausreichendem Licht einen leuchtend roten Stängel hat und angeblich von Frau Kasselmann aus Mexiko importiert wurde. Dei gibt es aber wohl ncht im Handel, aber immer mal wieder bei Vereinsbörsen oder Auktionen der DGLZ.


    Gruß, Klaus

  • Es ist ein weit verbreiteter Irrtum von Aquarianern zu glauben, dass wo eine Pflanze wächst auch eine andere wachsen müsste. Jede Pflanze mag es anders. Man würde ja auch nicht erwarten, dass in Deutschland Kokospalmen wachsen. --- Obwohl, lange dauerts nicht mehr. ;)

    Das ist schon klar, nur ging es in dem Fall um eigentlich recht pflegeleichte Pflanzen wie Wasserpest und Hornkraut, und diese auch wiederholt in zwei verschiedenen Becken mit völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen.

    Gruß
    Frank

  • Das ist schon klar, nur ging es in dem Fall um eigentlich recht pflegeleichte Pflanzen wie Wasserpest und Hornkraut, und diese auch wiederholt in zwei verschiedenen Becken mit völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen.

    Gruß
    Frank

    Was für Temperaturen hast Du denn so im Becken? Und welche Art Wasserpest?


    Gruß Carsten