Probleme mit Pflanzen in Berliner Wasser

  • Hallo Frank,


    die von Carsten beschriebene Enthärtungsanlage nennt sich Neutralaustausch, vielleicht gibts die ja bei Dir.


    Kannst Du mal ein paar Bilder von den Becken und Details von den Pflanzen reinstellen?


    Zum selber testen sind die Wassertests von "FilterKing" recht genau und (im Vergleich zu den "Markenherstellern") günstig.

    Die website von http://www.filterking.eu ist manchmal lahm / nicht verfügbar, bei ebay gibts die Sachen auch.


    Als Beispiel: https://www.ebay.de/itm/FE-Eis…317505:g:1Q8AAOSwtRBbhYrh


    Alternativ kann ich Dein Wasser auf Fe, NO3, PO4 und K testen wenn Du magst.

  • Hallo,


    die Beleuchtung ist selbst gebaut und besteht aus


    2 x 1m Stripes 6000K mit insgesamt 2600 Lumen

    1 x 1m Plant Grow rot/blau 4:1


    IMG_20191028_195808.jpg


    Detailfotos - muss ich bei Gelegenheit mal machen.


    Becken hat 70l. Der Abstand der Lampe zum Wasser ist etwas größer, das Becken ist aber auch nur 25cm hoch.


    Für ein Schwachlichtbecken sollte das eigentlich dicke ausreichen.


    Außerdem steht das Becken direkt auf der Fensterbank, Nordseite - aber hell.


    Es wachsen Anubias, Kirschblatt, Vallisnerie, letztere sehr langsam und eher in die Breite, sieht aber gesund aus.


    Was mir auffällt ist, das der Froschbiss leicht braune Wurzeln bekommt, Pflanzen sehen aber soweit noch gut aus. In meinem anderen Becken sind diese Wurzeln fast weiss. Ev. sidnd as doch noch Kieselalgen.


    Ich wohne im Mietshaus, ich wüsste nicht, das wir eine Enthärtungsanlage haben, werde aber mal die Wasserwerte in Hinsicht auf das Verhältnis überprüfen.


    Algenbecken, naja ne. Nicht so mein Fall :)


    Filterking - schaue ich mir an. Danke!


    Gruß

    Frank

  • Frag doch den Vermieter, der muss Auskunft geben ob eine Enthärtungsanlage verbaut ist (und wird die Wartung ganz sicher in den Betriebskosten auf die Mieter umlegen, also auch in der Betriebskostenabrechnung nachsehen).


    Mir macht der Abstrahlwinkel der LED-stripes sorgen.

    Üblicherweise sind es 120°. Da geht viel Licht am Becken vorbei.


    Evt. mal selber rechenen was im Becken ankommt oder

    im Forum bei

    https://www.flowgrow.de

    könntest Du mal die Abmessungen vom Becken inkl. Abstand zur Beleuchtung sowie die sonstigen Daten bekanntgeben und fragen was die "Lichtpäpste" dazu sagen.

  • Also ich habe ja auch Strips, 1,9m verschiedene Weißtöne und 70cm RGB über einem 80cm x (h) 40cm x (B) 45cm Becken.

    Die Strips werden gedimmt und gesteuert über TC420. Von den 1,90m habe ich nur 1,2m in Betrieb.

    1m Strip hat 20 w, die Strips haben ca. 100lm / w


    = es wären also wenn ungedimmt zwischen 2400lm bis 3800lm der weissen Strips (die RGB lasse ich mal raus)


    --->ich habe also (ungedimmt und die sind ja sogar noch gedimmt) zwischen 16,7lm/l bis max 26,4 lm/l


    Das ist nach diesen Flowgrowrechner beides als gering beleuchtet und es wächst alles sehr gut.



    Gruß Carsten

  • Kommen wir später nochmal zum Licht.



    Zunächst habe ich mal einen Streifentest gemacht:


    Sowohl GH als auch KH liegen auf Maximum, also


    GH >21

    KH 15 bis 20 (kann ich nicht genauer sagen, da die Farbe nicht ganz passt.


    Also die Werte liegen eher ganz weit oben im Wertebereich des Wasserversorgers.


    Die Werte sind in all meinen Becken und auch im Leitungswasser komplett identisch, Wasserwechsel liegt in den grossen Becken 1 bis 2 Wochen zurück.


    Nehmen wir mal an, ich verringere die Härte über Verschneidung mit Weichwasser, was würdet ihr empfehlen über welchen Zeitraum oder welche Schritte man die Anpassung im laufenden/besetzten Aquarium durchführt?


    Die anderen Werte NO2, NO3, Chlor und PH sind übrigens super.

  • Das freut micht, dass Du jetzt nicht überrascht bist, es hilft mir jetzt nicht so richtig weiter, Katja. ;)


    Ich schwanke nun zwischen UOA (wo ich nicht sicher bin ob es wirklich das Problem löst, und was meine Wasserrechnung nach oben treibt, soweit ich das lese ist die Ausbeute 1:4, hatte letztes jahr auch so schon eine Wasserrechnung von 800 EUR) hin zu weiter Pflanzen durchprobieren, bis es passt. Ev. probiere ich mal die UOA und senke die Härte nur so auf 14.


    Nochmal zur Beleuchtung: ja, der Abstrahlwinkel verringert die Lichtleistung. ür Schwachlichtbecken und entspr. Plfanzen sollte das aber eigentlich gehen. Ich kenne einige Leute die kultivieren auf der Fensterbank Wasserpflanzen ohne künstliche Beleuchtung. Mit einer Ludwigia hatte ich das auch schonmal an dem Standort gemacht. Auf mich wirkt das Aquarium auch vergleichsweise hell. ich könnte da noch versuchen was mit Reflektoren seitlich zu machen, eine Blende kommt da eh noch ran.


    Schönen Sonntag

    Frank

  • Das freut micht, dass Du jetzt nicht überrascht bist, es hilft mir jetzt nicht so richtig weiter, Katja. ;)

    :mrgreen:


    Meine Osmoseanlage liefert 1:1. Lieber etwas mehr für die Anlage ausgeben, als jedesmal ewig auf das Gedröppel zu warten.

    Würde auch mal schauen, ob Regenwasser-Sammeln eine Option wäre. Kannst auch einfach losgehen und Osmose-Wasser kaufen. Gibts ja jetzt schon in jedem Supermarkt. Bei 70L liegt das im bezahlbaren Bereich.


    An Deinem Licht liegt es übrigens garantiert nicht. Das sieht gut aus und wegen der geringen Wasserhöhe ist es auch ausreichend.

  • Welche Anlage benutzt du denn?

    Die hatte ich mir mal im Netz bestellt. Ist jetzt kein bekannter Markenname - zumindest kein mir bekannter. Die Firma heißt IEM.GmbH - was immer das bedeutet.

    Sorry, ich muss nochmal gucken. Mein Mann sagt gerade, 1:1 wär die auch nicht. Möglich, dass es nur 1:2 war. Tut mir jetzt leid, ich hab die schon so lange...


    Ok, doch 1:1. Das is sie hier:

    https://www.garnelen-tom.de/zw…-380-mit-1-1-Osmoseanlage

  • Sehr hübsch. Hast Du Dein Wasser mal im Becken gemessen? Ich dachte auch mal, ich hätte das gleiche Wasser wie mein Freund im Nachbardorf. Pustekuchen.

    Es sind aber witziger Weise genau die Pflanzen, die bei härterem Wasser gerade noch wachsen: Anubien, Cryptos, Javafarn und Echis. Aber schau mal rechts die Sessiliflora - die ärmste liebt weiches Wasser - der geht's nich gut. Wenn Du den Bewuchs bei über 21°dGH hältst - Hut ab! Das ist schon ein grüner Daumen, würd ich sagen. Sieht toll aus!


    Bis auf die Lebendgebärenden - die würd ich raus schmeißen. 8o

  • Bis auf die Lebendgebährenden - die würd ich raus schmeißen.

    ...da würde ich aber mit dem "h" anfangen :löl:

  • Danke erstmal.


    Stefan schönes Becken! Und ich bin auch kein "Wasssermesser", und habe auch kein grundsätzliches Problem mit Pflanzen, nur mit bestimmten Arten.


    Das hier ist mein 160er. Das Schwachlichtbecken (~16lm/l bzw. mit Schwimmpflanzen sogar weniger) sieht so aus, nachdem ich gerade einen halben Eimer Pflanzen rausgeholt habe.


    laby.jpg)

  • Ja, ich habe mein Wasser im Becken mal gemessen, nicht mit Teststreifen sondern mit guten Tröpchentests, mit Leitwertmessern und PH-Metern (sowohl kalibrierten Markengeräten als auch dem AliExpress-Schrott für ein paar Dollar (der übrigens verdammt nah am Markengerät liegt wenn man das Thema emv eines EVG bzw. eines Schaltnetzteils und TC420 berücksichtigt).


    Es gibt für alles in meinem Becken Gründe warum es da ist, sowohl bei den Pflanzen als auch beim Bodengrund und den Viechern. Die Guppys z.B. sorgen regelmäßig für Spaß mit Futter für die Mitbewohner im Becken und hin und wieder zeigt sich das Darwin recht hat.


    Zu meinen Pflanzen noch die Info das links bis zum Frühjahr sehr viel Javafarn wucherte der dann nach und nach abstarb und gleichzeitig rechts am Innenfilter der Javafarn sich ausbreitete.... Keine Ahnung warum, nun ist links was anderes drin eingetauscht von Armin.


    Das Kraut rechts vorne sieht an dieser Stelle so aus, wächst aber und an anderen Stellen mit mehr Licht war es deutlich besser und wuchert alles zu. Ich will das Zeug aber ganz rechts bei wenig Licht haben damit man den Innenfilter nicht so sieht.


    Ich bin zufrieden mit dem Anblick des Beckens, es ist pflegeleicht, die Tiere kommen untereinander klar obwohl die "Experten" ja bei den Killis und Labyrinthern in einem Becken die Augen verdrehen (naja, die Guppies "verstehen" die Körpersprache der Labyrinther und Killis zwar nicht aber egal) und ständig gibt es Nachwuchs von allen Arten der manchmal auch durchkommt.

  • Hallo Stefan,


    sehr schönes Aquarium.

    obwohl die "Experten" ja bei den Killis und Labyrinthern in einem Becken die Augen verdrehen

    Jaja, die Experten. Weil ich auf dem Bild mehrere gut ausgefärbte Kampffische im Freiwasser sehe (sind das die Hartwasserkampffische aus dem picta-Formenkreis?), weiß ich "Experte" 8), dass der Besatz völlig in Ordnung ist. Möchtegernexperten schauen allerdings gerne nach geografischer Herkunft und würden dann offenbar Guppys lieber mit Hechtbuntbarschen vergesellschaftet sehen wie in deren Heimatflüssen auf Trinidad. beide Daumen nach oben

    Ich vergesellschafte Fische lieber nach Bedürfnissen als nach Herkunft. So schwimmen bei mir z.B. Mosaikfadenfische (Asien), Feuerschwänze (Afrika), Lebendgebärende (Südamerika) und Schwimmwühlen (welch ein Pech, auch Südamerika) zusammen. Und meine afrikanischen Schildkröten haben asiatische Fische zur Gesellschaft.


    Gruß, Klaus

  • Moin,


    ich werde nun nochmal ein paar Parameter ändern.


    U.a. habe ich mir eine UOA bestellt, weil das doch noch ein paar Möglichkeiten eröffnet. Als erstes will ich mal ein Becken etwas 'enthärten', also nicht auf Weichwasser gehen, nur mal die Härte in einen normalen Bereich bekommen.


    Außerdem will ich mal leckeren Kaffee kochen, und auch das Auffüllwasser (Verdunstung...) für meine offenen Becken aus der Osmoseanlage gewinnen.


    Mein Plan für eine schrittweise Anpassung des Beckens ist folgender:

    Wechselwasser mit Osmosewasser verschneiden im Verhältnis 70:30 oder 80:20, und dann mit Wasserwechseln alle 7 Tage über einen längeren Zeitraum die Härte etwas runter fahren. Ob ich da nochmal was aufsalze, weiß ich noch nicht. oder ist das zu schnell, oder unnötig langsam?


    Die Lichtveränderung vor ein paar Tagen hat sich m.M.n. auch bereits etwas positiv ausgewirkt. Da werde ich auch nochmal ganz leicht nachlegen, zumindest in einem Teilbereich des Beckens. Es soll trotzdem weiterhin ein Schwachlichtbecken bleiben.



    Gruß

    Frank

  • Was ist denn aus den Aktivitäten geworden - mittlerweile ist ein dreiviertel Jahr vergangen?


    Ich habe und hatte ähnliche Probleme in Berlin-/ Brandenburger Wasser. Auch in meinem Aquarium (... oder Aquarien) gedeihen nicht alle Pflanzen. Nach meiner Erfahrung liegt das nicht unbedingt nur an einem Faktor, sondern an mehreren.


    O. v. Guericke hat für landwirtschaftliche Pflanzen herausgefunden und definiert, dass immer der am meisten "fehlende Faktor" das Pflanzenwachstum begrenzt. Das wird wohl auch für Aquarienpflanzen gelten. Wenn mehrere Wasserpflanzenarten in einem eng begrenzten Raum wie einem Aquarium zusammengepfercht werden, dann setzen sich die Pflanzen durch, die am besten mit den vorhandenen Verhältnissen klarkommen. Damit verdrängen sie unter Umständen andere Aquarienpflanzen, weil sie nebenbei deren Nahrungskonkurrenten sind.


    Ich habe die besten Ergebnisse mit Pflanzen erzielt, die ich von Aquarianern aus der Umgebung erhalten habe. Das hast Du ja bereits getan mit mehr oder weniger Erfolg, wie ich lesen konnte.


    Sinnlos herumdüngen ohne Bestimmung der Wasserwerte führt auf jeden Fall nicht zum Erfolg. Man sollte schon hin und wieder Werte für Nitrit, Nitrat, Phosphat und Eisen bestimmen, um die Düngerzugaben richtig einzuschätzen.


    Zwei Faktoren sind nach meiner Erfahrung noch besonders wichtig: Filterung und Durchlüftung.


    Auf Durchlüftung und Filter mit Lufthebern verzichte ich schon sehr lange vollständig. Das führt nur dazu, dass das für Pflanzen lebensnotwendige CO2 ausgetrieben wird. Aquarien ohne CO2-Zugaben haben ohnehin viel weniger CO2 als Naturgewässer und damit eigentlich viel zu wenig CO2 (Man sollte aber schon darauf achten, dass das Wasser im Aquarium bewegt wird z.B. durch Kreiselpumpen und ein bisschen Strömung entsteht. Damit verteilen sich Pflanzennährstoffe besser im Aquarium.).


    Filter scheinen in den meisten Aquarien überdimensioniert zu sein. Ich bin hier im Forum auf Jemanden aufmerksam geworden, der sich damit intensiv beschäftigt hat ( siehe Joachim Mundt). Da kannst Du auch mal ein bisschen forschen. Fakt ist auf jeden Fall, dass ein intensiv arbeitender Filter eben auch Nährstoffe für Pflanzen zerstört oder in Formen umwandelt, die Pflanzen einfach nicht mehr aufnehmen können. Das kann man sicher mit dem Eisentest im eigenen Aquarium nachweisen. Nimm einfach mal einen Eisendünger, wen man wöchentlich dosiert. Miss nach ein paar Stunden den Eisengehalt des Wassers und miss nach 1-2 Tagen nochmals...


    Wenn ich so zurückdenke bis in die Vergangenheit als Teenager und aufstrebender Aquarianer , dann muss ich immer wieder feststellen, ich hatte die besten Erfolge mit Wasserpflanzen wie Myrophyllum ... in einem Aquarium ohne Filter und Durchlüftung. Die größten Probleme fingen an im selben Aquarium nach Installation eines Außenfilters mit Luftheber ...

  • Hallo allerseits,


    die Haltung und ggfs. auch Vermehrung von Wasserpflanzen ist (war) auch für mich ein langer Leidensweg, welcher aber für mich persönlich zumindest ein

    ein mehr oder weniger gutes Ende gefunden hat :).


    Wasserwerte und Chemie; Licht, Temperatur, Durchlüftung etc. sind meiner Meinung nach ein paar (zugegeben wichtige) Kriterien zur erfolgreichen Haltung.


    Aber:


    Jedes meiner Aquarien ist ein eigenständiger Mikrokosmos, den es zu beobachten gilt. Trotz gleicher Parameter (Besatzdichte, Wasserwechsel usw.). Hier hilft nur Geduld und nochmals Geduld.


    Eine nicht unwesentliche Rolle scheinen mir (wie auch aus der Gemüsegärtnerei bekannt) auch eine gute Nachbarschaft zu sein. Nicht jeder kommt mit dem seinigen zurecht und der schwächere Nachbar gibt dann irgendwann auf, oder arrangiert sich halt irgendwie ;)


    Ein kleines Beispiel noch zum Schluß.

    Ich hatte mir in der letzten Woche eine gute Portion Nixkraut von Doreen zuschicken lassen :).


    Nach bisher 8 Tagen dann nun folgendes Ergebnis (wie gesagt bei vollständig gleichen Parametern):


    Aufgeteilt auf 5 in etwa gleich große Portionen:

    2 Becken dicht und grün

    2 Becken es könnte etwas werden - warten wir mal ab

    1 Becken glasig und schon leicht bräunlich - das wird aller Wahrscheinlichkeit nichts


    Mein Fazit: Beobachten und immer wieder beobachten und mal in einem bekannten Kleinanzeigenportal entweder für geschenkt oder für schmale Münze

    ein paar Pflanzen von einem freundlichen Aquarienbesitzer aus der unmittelbaren Umgebung erwerben und einfach ausprobieren was bei einem selber in seinem eigenen Becken funktioniert.


    LG Jürgen