Mein selbstgebauter Terrassenkübel

  • Hallo Heide,


    dieser kahle Anblick unserer Teichpflanzen im Herbst ist nun mal der natürliche Rhythmus. Auch unsere schönen Teichpflanzen brauchen ihre Ruhezeit und wollen überwintern und ziehen sich bis auf das Rhizom zurück und werfen die Blätter ab, damit sie im Folgejahr mit aller Pracht wieder austreiben können.

    Meine Teichpflanzen in den Kübeln sehen natürlich jetzt auch so aus.


    Aber nach der Teichsaison ist vor der Teichsaison.

    Ab März wird es, je nach Wetterlage, schon die ersten Blüten beben. So z.B. bei der Rosenprimel. Sie bekommt erst Blüten und dann folgen die Blätter.


    Und wegen der Corona-Pandemie:

    Bitte passt auf Euch auf. Um unsere Teichpflanzen brauchen wir uns allerdings keine Sorgen machen. Die treiben ganz gewiss wieder aus.

    Und wir wollen das schließlich alle miterleben.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo Heide,



    das sind die wunderschönen Farben des Herbstes! Es zeigt uns, dass die Natur nicht aufzuhalten ist! Kein Corona oder Erderwärmung sowie Co2 interessiert die Jahreszeit.


    Medakas stehen auch nächstes Jahr bei meinen Kübeln auf meinem Plan, ist durch das diesjährige Wirrwarr nicht Zustande gekommen.


    Du wirst sehen, im Frühjahr wird´s wieder besonders schön!


    VG

    Mirko

  • Liebes Forum,


    es wird höchste Zeit, das dritte Jahr meines Kübels zu dokumentieren.


    Der Winter war ja vergleichsweise hart *bibber*. Trotzdem haben wir den Kübel zum Glück eisfrei halten können, indem wir ihn teilweise ein bisschen eingepackt/isoliert haben und in besonders kalten Nächten einen Heizstab in Betrieb hatten. Hinter der Wand, die man hinter dem Kübel sieht, ist übrigens auch beheizter Wohnraum. Das macht sicherlich einiges aus.


    Nun ist der Frühling ja auch so verdammt kühl. Die Pflanzen können gar nicht richtig loslegen... argh... Die Fische kommen bei jedem Sonnenstrahl voller Hoffnung an die Wasseroberfläche und dann bleibt es doch wieder kalt ?(. Hier ein paar Übersichtfotos. Das erste von Ende März, das zweite von Ende April.



    Die Sumpfdotterblume blüht derzeit wunderschön. Ich mag das strahlende Gelb.


    Wenn ich zurückschaue, bin ich positiv überrascht, wieviele Pflanzen aus meiner ursprünglichen Auswahl sich gehalten haben Dass die nicht winterharten Aquarienpflanzen dauerhaft nicht gehen, war natürlich klar. Das waren im Grunde auch nur Restbestände, die beim Gärtnern übrig waren.

    Hier mal eine Übersicht und Auswertung, was an Pflanzen geklappt hat und was nicht:


    Ursprüngliche Bepflanzung

    - Sumpfdotterblume --> steht nach anfänglichem Mehltau sehr gut im 2. und 3. Jahr,

    - Pfennigkraut --> sehr gut

    - Wasserpest --> sehr gut, übersteht den Winter sogar, obwohl ich dachte, dass ich eine südamerikanische Variante habe,

    - Blutweiderich --> sehr gut, wuchert meterhoch,

    - Hygrophila --> mittlerweile erfroren (ist auch keine Teichpflanze, sondern ein Restbestand aus dem Aquarium)

    - Hornkraut --> im Moment nicht mehr auffindbar, hoffentlich kommt es wieder, womöglich eine nicht winterharte Variante

    - Zwergbinsen --> haben sich leider nie richtig etabliert und unter dem starken Wind hier oben gelitten,

    - europäischem Froschbiss --> war teilweise stark beschädigt durch Blattläuse und Schneckenfraß, kommt aber immer wieder,

    - Wasserhyazinthe --> nach Umsetzen ins Aquarium leider eingegangen (nicht winterhart)

    - Wasserlinsen --> kommen und gehen


    später ergänzt

    - Hopfen --> kommt auch im zweiten Jahr wieder, verträgt die Hydrokultur und anscheinend sehr gut

    - Knöterich --> ist gestorben, verträgt womöglich keine Hydrokultur, war aber auch ein arg mickriges Pflänzchen

    - (vermutlich) Wasserschwertlilie --> neu seit 2021


    Der Froschbiss hat vor dem Winter kleine Kapseln ausgebildet, die zu Boden gesunken sind und dort überwintert haben. Diese Kapseln öffnen sich jetzt so langam :). Hier mal ein schlechtes Unterwasserbild:

    Ich bin optimistisch, dass alles, was jetzt an Pflanzen drin ist jedes Jahr wiederkommt und ich mich eigentlich nicht mehr um das Thema Bepflanzung kümmern muss.

    Die ganz neue vermeintliche Wasserschwertlilie hab ich am Teltow-Kanal "gefunden". Da standen Unmengen davon ganz exponiert im Wind, sodass ich dachte: Was auch immer das ist, so was brauch ich für die windige Ecke ganz rechts in meinem Kübel pardon. Schauen wir mal. Ich glaub, sie wächst schon ein bisschen.



    Hier noch ein paar Bilder von den Bewohnern. Die Schnecken stören sich nicht an dem kühlen Frühling. Die Medaka warten aber wirklich sehnsüchtig auf den Sommer, da bin ich mir sicher.



    Liebe Grüße

    Heide

  • - Wasserpest --> sehr gut, übersteht den Winter sogar, obwohl ich dachte, dass ich eine südamerikanische Variante habe,

    Bei Südamerika denkt man immer an Amazonas uns Äquator, aber gerade Argentinien hat auch Ecken mit Klima, das unserem vergleichbar ist. Insofern können auch argentinische Wasserpflanzen winterhart sein.

  • Hallo Heide,

    wieder ein sehr interessanter und ausführlicher Bericht.

    Ich will meine Fische auch endlich raus setzen. X(

    Am Wochenende habe ich die Kübel gereinigt und umgestellt, mir sind ja bald die Hände abgefallen. 🥶

    Von meinen Pflanzen haben die meisten das Durchfrieren überlebt. Nur 3 Seerosen haben es nicht geschafft.

    Ich hoffe es geht mit den Temperaturen jetzt aufwärts. Die Fische müssen raus.


    Gruß Silvio

  • Die Fische müssen raus.

    Ich kann deinen Wunsch verstehen. Wobei meine Fische draußen halt auch die meiste Zeit frieren. Manchmal verkriechen sie sich zwischen irgendwelchen Algen, liegen da unbewegt rum und ich mach mir dann Sorgen. Hoffentlich wird das mit dem Wetter bald besser.


    Liebe Grüße

    Heide

  • Huhu,


    die wenigen sonnigen Tage habe ich natürlich direkt genutzt, um ein paar Unterwasservideos zu machen. Spätestens am Ende der Saison werde ich dann wieder versuchen, ein schönes Video daraus zusammenzuschneiden. Hier schon mal ein Vorgeschmack in Form von unbewegten Bildern


    Liebe Grüße

    Heide

  • Hallo, Heide,


    Dein überaus kreatives "Medaka-Hochbeet" :) weiß von den ersten Anfängen bis zum letzten Beitrag zu begeistern. Ich freue mich auf den nächsten Beitrag!


    Was mich ein bißchen verwundert, ist die relativ niedrige Vermehrungsrate der Fische.


    Vor zwei Jahren pflegte ich übergangsweise eine 10er Gruppe adulter, orangefarbener Medaka (deren genaue "Typenbezeichnung" weiß ich nicht mehr) in einem 90 l-Mörtelkübel auf unserem Balkon. Nachdem die Gruppe nach einigen Wochen weitergezogen war, beließ ich den Kübel so, wie er war.


    Nicht lange danach rief meine Frau mich nach draußen, und meinte, "kuck mal, sind das da in der Wanne nicht Fischeier?!"

    Es waren "Fischeier"!


    Wie sich nach und nach herauskristallisieren sollte, schlüpften Pi mal Daumen 70 Jungfische, und begannen - je nach Schlupftermin - in unterschiedlichen Größen reichlich Leben in die Bude zu bringen.


    Irgendwann traute ich mich nicht mehr, Wasser zu wechseln, weil es schlichtweg überall "wimmelte"!

    Ob der regelmäßigen Futtergaben begannen sich die verschiedensten Algenarten, einschließlich Cyanos, in "bestens" sichtbaren Mengen zu zeigen.

    Meinem Eindruck nach schien dies den Kleinen insofern "nichts auszumachen", als ich nirgends tote Tiere zu entdecken vermochte, und die Gruppe von der Anzahl her im großen und ganzen konstant blieb. Also nicht augenfällig kleiner wurde.


    Irgendwann waren die Möglichkeiten des doch ziemlich kleinen Behältnisses ausgereizt. Hinzu kamen die langsam sinkenden Temperaturen des Septembers.

    Ich gab die Rasselbande an zwei alte Aquarianer"hasen" ab.


    Ein anderer Aquarianer kaufte sie schließlich für sein "Balkon-Projekt" auf. Der Kreis schloß sich.


    Mit Jungfischen - und auch noch so vielen und so robusten - hätte ich in dieser relativ kurzen Zeitspanne überhaupt nicht gerechnet!


    Viele Grüße

    Frank

  • Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen, Heide.


    Mit meinem unerwarteten Vermehrungserfolg bei den Medaka, den ich allein purem Glück zuschreibe, wollte ich wirklich nicht allzusehr "rumprotzen".

    Doch muß mir diese "prägende" Erfahrung irgendwie die fixe Idee in den Kopf gezaubert haben, daß niemand, der Medaka pflegt, besonders lange von reichlichst Fisch-Nachwuchs verschont bleibt.


    Umso mehr verwunderte es mich beim Lesen einfach, daß sich die Oryzias in Deinem selbstgebauten, wunderschönen Balkon-Aquarium bislang derart "zurückhaltend" zeigen.


    Wie gesagt, ich freue mich auf Deinen nächsten Beitrag!... :)


    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo Frank,


    ich musste jetzt erstmal zurückschauen, was ich zum Thema Vermehrung hier überhaupt bisher so berichtet hatte. Um mal grob ein Fazit zu ziehen.

    - Im ersten Jahr, 2019, gab es kaum Vermehrung. Da waren die Fische ja aber auch noch sehr jung. Die waren selbst ja erst im Mai/Juni geschlüpft. Ich glaub von den wenigen Eiern, die ich im Herbst noch absammeln konnte, habe ich letztlich 2 oder 3 Nachwuchstiere erhalten.

    - Im zweiten Jahr, 2020, haben sie sich schon ordentlich vermehrt. Im Juni hatte ich dazu was geschrieben.

    Wenn ich mich recht erinnere, hat mein Freund in dem Jahr so um die 300 Eier verkauft und in alle Ecken Deutschlands geschickt. Von dem Fischnachwuchs, der bei uns geschlüpft ist, haben wir so um die 40 Tiere verkauft oder abgegeben, und die 10 Schönsten am Ende der Saison ausgesucht und mit in den Kübel gesetzt.

    - Jetzt im dritten Jahr, also 2021, gab es, glaube ich, wieder weniger Vermehrung. Mein Freund hat am Anfang des Jahres noch regelmäßig Eier abgesammelt und verkauft, aber seit Juli oder so damit aufgehört, da durch das unbeständige Wetter einfach nicht mehr genug Eier zusammengekommen sind. Ein paar abgefischte Jungfische schwimmen derzeit in einem 54 Liter Becken, aber das sind nicht mehr als 20 oder so.


    Als wir im zweiten Jahr etwas mehr Jungfische hatten, ist mir aufgefallen, dass doch so einige Tiere mit leichten Missbildungen dabei waren. Hauptsächlich waren das Tiere, denen die Rückenflosse gefehlt hat. Vielleicht ca. 25% :/. Das ist mir eigentlich zu viel. Habe auch von anderen Black-Lame-Haltern gehört, dass das bei denen vorkommt. Dazu kamen ein paar Fälle von verkürztem Körper oder krummer Wirbelsäule. Ich glaube, ich hätte gern einen gesünderen Medaka-Stamm. Jedenfalls hat mir das die Lust am "Züchten" vermiest.


    Wenn du einen vermehrungsfreudigen, gesunden Stamm hast, ist das doch goldwert! In einem anderen Forum les ich immer wieder, dass die Vermehrungsrate je nach Zuchtform stark variiert. Da gibt es Leute mit ausgefalleneren Zuchtformen, die sich im Jahr über 10 Jungfische freuen. Andere haben die klassischen Stämme und es läuft ähnlich wie bei dir. Ich glaub, bei mir ist es so ein Mittelding.


    Insgesamt ist mein Kübelprojekt derzeit stark eingeschlafen, wie man hier an den wenigen Beiträgen vielleicht sieht. Ich habe dieses Jahr auch leider kaum Fotos gemacht, da sich bei mir so viel andere wichtigere Dinge ergeben haben... Ich werde versuchen, zum Abschluss der diesjährigen Saison noch mal was zu schreiben.


    Liebe Grüße

    Heide

  • Hallo, Heide,


    vielen Dank für Deine ausführliche und sehr informative Antwort!


    Da Du so freundlich warst, mir einige genauere Hinweise zu dem zu geben, was Du bereits zum Thema Vermehrung geschrieben hattest, hab ich mir nochmal Deinen gesamten Thread IN RUHE angeschaut. Dabei fiel mir auf, daß mir beim allerersten Lesen zu mitternächtlicher Stunde - offensichtlich vor lauter Müdigkeit - die komplette dritte, für mich noch einen zusätzlichen Tick interessantere Seite durch die Lappen gegangen war.

    Jetzt jedenfalls blicke ich - zumindest "an dieser Stelle" - schon mal besser durch. :)


    Mein Stamm Medaka ist ja längst weiter gezogen.

    Es blieb auch meine einzige praktische Erfahrung mit diesen Fischen.


    Der Dauerrenner über Jahre hinweg in punkto "über'n Sommer im Kübel draußen" war bei mir eine 9er Gruppe Corydoras paleatus. Einen Fisch, den man beim Blick von oben in einen schwarzen, strukturiert eingerichteten Behälter so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Nichtsdestotrotz hatte ich an dieser Gruppe einen Narren gefressen.

    (In all den Jahren hatte ich bei ihnen nie einen Ausfall zu beklagen.)


    Irgendwie hab ich's - im komplexeren Sinne - anscheinend "gravierender mit den Augen".


    Ich übersah die komplette, dritte Seite Deines Threads hier.

    Und liebte "stoisch" einen Fisch, den ich bei der Pflege draußen fast nie zu Gesicht bekam.

    ... Da ließen sich jetzt mit Sicherheit noch weitere "aussagekräftige" Beispiele finden. 8)


    Doch ich schließe nun, und wünsche Dir alles Gute


    Viele Grüße

    Frank