Wie durch Dominik Niemeier zum Treffen "Channamania 2019" schon aufgezeigt, gibt es seit letztem Jahr eine besondere Farbvariante von Channa gachua var. blue bengalen, die durch Zufall bei einen privaten Halter aus Berlin aufgetreten ist.
Ich durfte mir bei Dominique aus Berlin bereits die Elterntiere anschauen. IMG-20190727-WA0018.jpg
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Optisch ganz normale blue bengalen.
Bei den ersten Jungtieren traten in der ersten Generation ca. 10% Tiere mit einer Farbstörung auf. Diese wurden nochmals verpaart und es sieht so aus, dass bei den Jungtieren der 2. Generation nun 100% Tiere mit dieser Mutation auftreten. Deutet somit auf einen rezessiven Erbgang hin. Man hat sie schon als "piebalds"- partieller Albinismus bezeichnet.
(Wer mehr zu dieser Art der Farbstörung sagen kann, ist ja kein reiner Albinismus, bitte beitragen!)
Er hat die veränderten Tiere als "gescheckte" Channa blue bengalen bezeichnet, was meines Erachtens die besondere Farbzeichnung der Tiere nicht wirklich ausreichend würdigt!😉
Ein grober Versuch die farblichen Unterschiede zur Naturform anhand meines erworbenen Paares etwas zu beschreiben.
Auffällig sind besonders die farbliche Ausprägung der Flossen. Die Brust-und Schwanzflossen haben so gut wie keine Bänderungen und sind farblich gelb ( female) -orange (male)!
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Der Bauch und die Kehlregion sind fast komplett weiß. Auffällig ist weiterhin bei dem Männchen die verstärkte Rotzeichnung im Kopf/ Unterkieferbereich, was üblicherweise sonst nur auf einen roten Augenunterstrich beschränkt ist. Man könnte es fast als "Red Lips" bezeichnen.
Im Körper zeigt sich eine zum Schwanz zunehmende annehmbare Amelanisierung.
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Seitlich am Körper zeichnen sich mehr oder weniger hell-türkise Glanzschuppen ab. Dieses Merkmal war bei den Tieren sehr unterschiedlich ausgeprägt und tritt nicht symmetrisch auf.
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Die ersten Bilder letztes Jahr zeigten ein Tier mit sehr starker Ausprägung dieses Merkmals.
Ich habe vor kurzem ein noch junges Paar (10-12 cm) von Dominique aus Berlin erhalten. Der Bock steckt gerade in seinem dritten Versuch Eier auszubrüten.
Die 1. Paarung fand bereits nach 2 Tagen im neuen Becken, versteckt in einer Korkröhre statt. Hier mal die ersten Annäherungsversuche.
Mir persönlich gefallen sie sehr gut, was mich besonders glücklich macht, dass Dominique mir das Paar überlassen hat.
Interessant wird noch sein, wie sich diese Farbstörung weiter entwickelt. Einen kleinen möglichen Ausblick sah man bereits auf dem Video der 2. Generation.
Offenbar scheint ein Tier dabei zu sein, was eine vollständige Entfärbung aufweisen könnte. Kurz zu sehen oben rechts im Bildausschnitt.
Derartige Farbvariante "platinum" sind bisher bei größeren Channaarten wie Channa striata und argus bekannt, soll aber nach Aussage D. Niemeyer auch bei gachua auftreten.
Grüße Heiko
Einige Bilder und Videos wurden freundlicherweise vom Dominique zur Verfügung gestellt und die Veröffentlichung genehmigt.