Torfkanone Marke Eigenbau

  • Moin,

    will Euch heut mal meine selbstgebastelte Torfkanone zeigen,schon weil ja der Eine ober Andere in der Channagruppe Probleme mit weichen,oder rel.sauren Wasser hat oder hatte(bin ich jetzt nicht so auf dem Laufenden.)

    Na jedenfalls,das Teil besteht aus so´nem AbwasserPVC Rohr,Länge 110 cm und n Durchmesser von 7 cm.Kann man auch länger und dicker wählen...völlig egal.Kürzer ist sicher keine gute Idee,das druchlaufende Wasser soll ja so lange wie möglich in dem Rohr verbleiben und Kontakt mit n Torf haben.

    Wie auf den Bildern zu sehen ist der Zulauf unten abgebracht.Das Wasser wird also von unten nach oben gedrückt wobei es auf diese Art die gesamte Torfmenge umspült bis es oben aus dem Ablauf wieder abläuft.

    Benutzt haben wir,wie schon früher,FloraTorf von FLORAGARD.Damit haben wir schon zu Nicoles"Bettazeiten"durchweg gute Erfahrungen gemacht.

    Der Zulauf wird über nen stinknormalen Wasserhahn geregelt(siehe Foto).Beim Öffnen mit anderthalb Umdrehungen"dröppelt"am Ende das Wasser aus n Ablauf in nen Kanister.Stärker mach ich den Durchfluss nicht,-bringt sonst nicht viel.Nachteil:es dauert ca.drei Stunden bin n 5l Kanister "vollgedröppelt ist.Dafür haben wir nun n leicht bernsteinfarbenes Wasser mit nem PH Wert von 4,5 und ner GH von grad mal 8.

    Ist doch schonmal nicht schlecht für ne Torfkanone die grad mal n Meter lang ist,oder?

    GrüßeIMG_20190718_102300.jpgIMG_20190718_102350.jpgIMG_20190718_102411.jpgIMG_20190718_102317.jpg

  • Ingo,

    Wir hatten das Thema ja nun schon öfter besprochen - schön dass du es jetzt endlich mal auch offiziell vorstellst!

    Wie hart ist euer Leitungswasser denn eigentlich „ungetorft“?

    Grüße

    Karsten

  • Hallo Ingo,

    schickes Teil hast Du da. Ich hatte das früher mal etwas anders und ohne "Gedröppel", sondern mit Durchfluss. ^^

    Wäre bei 180 Liter Schwarzwasser, verteilt auf 6 Becken, sehr dünne gewesen mit Wasserwechseln, bei 5L/3h.

    Ich habe ein 150er KG-Rohr (1,20m lang) genommen und die passende Verschlusskappe dazu. In die Kappe hab ich Löcher gebohrt, soviele wie ging, hab sie wie vorgesehen auf's Rohr gesetzt und sie mit Edelstahlschrauben ringsrum nochmal fixiert. Die ganze Konstruktion habe ich mit entsprechend großen Schellen an einem ausgedientem "Holzstuhlgerippe" (also ohne Sitzfläche und Lehne; ging nicht um Esthetik, stand in der Abstellkammer :D) so befestigt dass ein großer Eimer drunter passt.

    In das Rohr (Deckel nach unten) hab ich zwei Lagen 5cm dicken Filterschwamm gelegt und dann bis ca 10cm unter den oberen Rand mit Baumarkttorf aufgefüllt (keine Ahnung welche Marke; ging aber EINIGES rein!) Obendrauf hatte ich nochmal eine Lage Filterschwamm, aber etwas gepresst bzw. ein Stück zu groß, um das Aufschwämmen zu verhindern. FERTIG!

    Na und dann habe ich von oben, eimerweise das Osmosewasser reingekippt. Mit einer gewissen Vorsicht, versteht sich! vain

    Nun habe ich da schon manche Bedenken oder Skepsis gehört, von wegen, das setzt sich unten zu oder es fließt zu schnell durch und bringt nichts. Alles Quatsch! Ich habe es jahrelang so gemacht und hatte nicht einmal Probleme. Wahrscheinlich wegen den 15 cm Durchmesser und den 10 cm Schamm unten drin, vermute ich. Bei einem dünneren Rohr ist es vielleicht so, keine Ahnung. Und mein erzeugtes Wasser hatte meist gerade so Ph 4! Nach einer Neubefüllung mit Torf (ca. alle 4-5 Monate) mußte ich oft sogar wieder mit reinem Osmosewasser panschen um auf ca. 4,5-4,8 zu kommen! Getestet wurde die Brühe immer mit Tröpfchentest, vor jedem Wasserwechsel. Und teebraun war es immer. Manchmal, wenn der Torf langsam "schwach" wurde, habe ich es einfach ein zweites Mal durchlaufen lassen und es war fast colafarben.

    Als Resümee, möchte ich einfach festhalten, es funktioniert nicht nur mit Speisung von unten! Und natürlich kann man die von mir beschriebenen Variante auch an der Wand befestigen, ich brauchte sie aber "mobil", weil an den Wänden natürlich Aquarien standen! :D


    Eine Frage mal noch, zum besseren Verständnis: Leitest Du da wirklich normales Leitungswasser ein und erhältst einen ph-Wert von 4,5? :/ Würde ja bedeuten, man kann sich den ganzen Osmosequatsch sparen...

    Klär das mal bitte auf, das widerspricht irgendwie allem was ich zu wissen glaube, zum Thema Wasserchemie! :schreck:

  • Guten Morgen,

    Offenbar führen viele Wege nach Rom, oder?


    Eine Frage mal noch, zum besseren Verständnis: Leitest Du da wirklich normales Leitungswasser ein und erhältst einen ph-Wert von 4,5? :/ Würde ja bedeuten, man kann sich den ganzen Osmosequatsch sparen...

    Klär das mal bitte auf, das widerspricht irgendwie allem was ich zu wissen glaube, zum Thema Wasserchemie! :schreck:

    Ich denke David, dass hat ja mit Osmosewasser erstmal nichts zu tun, oder? Damit versucht man ja vorwiegend wie Härte des Wassers zu erniedrigen und nicht den pH-Wert.

    Die Senkung des pH mittels Torf ist ja DAS Ziel der Aktion "Torfkanone". Dass sich damit auch der GH-Wert senken lässt, war mir bis vor einigen Monaten auch nicht klar, aber wir hatten das in dem Parachanna africana-Thread etwa ab HIER schonmal diskutiert... Wenn du also extra weiches Wasser fürs AQ brauchst, kommst du an Osmosewasser eigentlich nicht vorbei.


    Übrigens, meine "neueste Methode" zur Bräunung und pH-Senkung von AQ-Wasser (also bin gerade noch beim Testen - also pH gemessen habe ich bisher davon noch nicht) ist eine Art Torf-Tee als Extrakt (vielleicht kann man das Gebräu auch direkt verwenden für Fische, die das vertragen?):

    Ich verwende dazu Weißtorf in einem etwa 2 Liter fassenden Beutel, eine temperaturbeständige Plasteschale und Osmosewasser aus meiner 130er Durchlaufanlage von Dennerle. Ich nehme 1,7 Liter Osmosewasser und lasse es im Wasserkocher sieden - damit gieße ich den Torfbeutel auf und lasse den "Quatsch" ein paar Tage stehen. Dann mit der Beutel ausgewrungen und man erhält dunkelbraunen Torfextrakt. Mit dem einen 2 Liter Beutel kann man das locker 5-7 mal wiederholen und der Effekt bleibt zumindest optisch in etwa gleich.

    Bisher habe ich aber immer nur maximal 5 Liter davon auf einmal in mein 300 Liter AQ gekippt - es färbt gut ein und die Parachanna reagieren direkt mit dunklem Farbumschlag (bisher aber leider immernoch nicht mit Paarungsaktivitäten!!!).

  • Hallo Karsten,

    klingt nach einem sehr interessanten Versuch, mit Deinem Extrakt. Das würde einem ja glatt die nicht besonders dekorative Torfkanone ersparen. Ich hoffe Du bleibst da dran und testest mal durch, was damit für Werte zu erreichen sind, gerade bei mehrmaliger Benutzung! Vielleicht probiere ich das auch mal. ;) Ich hoffe jedenfalls und wünsche Dir dass es sich die Paras noch anders überlegen! :thumbup:


    Aber um noch einmal aufs Schwarzwasser zu kommen :

    Ich denke David, dass hat ja mit Osmosewasser erstmal nichts zu tun, oder?

    Ich weiß nicht ob wir uns da jetzt mißverstehen oder an einander vorbei reden, aber ich verstehe die ganze Sache mit dem Torfwasser im Becken so dass es von entscheidender Wichtigkeit ist, Osmosewasser durch die Torfkanone zu jagen. Weil hauptsächlich die kH einen Puffer bzw. einen Ausgleich für den pH-Wert darstellt. Sprich, ohne kH- und auch GH-Senkung (also Osmosewasse) ist eine Senkung bzw. eine Verschiebung des pH, in sauere Bereiche kaum möglich. Der CO2-Wert spielt dabei auch eine Rolle.

    Ausführlicher nachzulesen, z. B. hier

    https://www.garnelenhaus.de/wiki/was-ist-die-karbonathaerte

    *Ende der Klugsch...erei* :ninja::und weg:

  • Moin,

    klingt nach einem sehr interessanten Versuch, mit Deinem Extrakt. Das würde einem ja glatt die nicht besonders dekorative Torfkanone ersparen. Ich hoffe Du bleibst da dran und testest mal durch, was damit für Werte zu erreichen sind, gerade bei mehrmaliger Benutzung!

    ...ich bleibe da dran...


    Ich weiß nicht ob wir uns da jetzt mißverstehen oder an einander vorbei reden, aber ich verstehe die ganze Sache mit dem Torfwasser im Becken so dass es von entscheidender Wichtigkeit ist, Osmosewasser durch die Torfkanone zu jagen. Weil hauptsächlich die kH einen Puffer bzw. einen Ausgleich für den pH-Wert darstellt. Sprich, ohne kH- und auch GH-Senkung (also Osmosewasse) ist eine Senkung bzw. eine Verschiebung des pH, in sauere Bereiche kaum möglich. Der CO2-Wert spielt dabei auch eine Rolle.

    Vielleicht haben wir uns mißverstanden...? Ich bin davon ausgegangen, dass echtes Schwarzwasser das Ziel der Bemühungen ist und da sollte man eben Osmosewasser oder sehr weiches Wasser zum Torfen verwenden. Ansonsten reicht natürlich und logischerweise zum Torfen jedes andere Süßwasser auch aus. Der pH-Wert wird ja generell durch den Torfeinsatz gesenkt, egal ob hartes oder weiches Wasser...

    Und natürlich, auch die anderen Komponenten im Wasser haben sowohl Einfluß auf pH, KH, Leitwert etc. pp - läßt sich ja nicht wirklich trennen. Welcher Einfluß wann überwiegt, ist ja letztlich durch die Pufferfähigkeit des Basiswassers (also durch die Anteile der verschiedenen An- und Kationen in Lösung) definiert.

    Derzeit gehe ich fast generell davon aus, dass mit Osmosewasser zu starten die beste Lösung ist, weil darin diese Grundanteile fest definiert sind und sich Anteile, auch beim nachträglichen Wieder-Aufhärten, sehr gut berechnen lassen - ist aber eher eine Macke von mir, eben wegen der Parachannas...

  • Moin,

    ja,-ich habe reines Leitungswasser durchgeleitet.

    Gedröppel weil,-je langsamer um so besser der Effekt..

    War selber etwas erstaunt über das Ergebniss.Allerdings hätte ich mir nen niedrigeren GH Wert gewünscht...:?

    Klar kenne ich auch die"klassichen"Torfkanonen.Oben rein-unten raus.Funktioniert auch.Aber,-bei dieser Variante wird sich das Wasser irgendwann den Weg des "geringsten Winderstandes" suchen,irgendwo ne Lücke im früher oder später zusammengepappten Torf.Somit umspült das Ausgangswasser nicht mehr das gesamte Substrat.Von"unten nach oben"passiert das nicht.Da steigt das Ausgangswasser erst komplett durch den gesamten Torf ehe es"ober"austritt.

    Ja,Torf hat eine ionenaustauschende Wirkung,jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.So effizient wir z.B.n Mischbettharz ist Torf natürlich nicht.

    Uns geht es dabei aber weniger um die Herstellung von Schwarztee sondern halt einzig und allein um die PH und GH Senkung sowie die Anreicherung mit div.Huminstoffen.

    Unseren Macrostoma ist es völlig Rille ob das Wasser gelb oder farblos ist.

    So,-nur noch n Tipp:Sollte jemand versuchen so'n Teil nach zu baun...verklebt den unteren Stopfen auf keinen Fall mit Silikon!!!!!Das hällt auf Dauer nicht auf der Plaste!!!!!

    Mir hat es gestern den unteren Stopfen etwas rausgedrückt so daß die Kanone undicht wurde.Der Torf hatte sich im oberen Teil doch etwas stärker verdichtet als erwartet so daß nun nach dem "Aufdrehen"im unteren Teil ein recht hoher Druck entstanden ist.Der,zusammen mit nem Meter Wassersäule hat den Stopfen rausgedrückt.

    Sch....eibenkleister.....


    Grüße

  • Hi Ingo,

    die Begründung des Einbaus und der Strömungsrichtung leuchtet ein...da muss man erstmal drauf kommen, wa!? Ich glaube sogar, wir hatten letzten Herbst auch mal persönlich darüber gesprochen, aber da waren es dann vllt doch schon ein oder zwei Bierchen zuviel ;-) :D ... fällt mir grad erst wieder ein.


    Mir hat es gestern den unteren Stopfen etwas rausgedrückt so daß die Kanone undicht wurde.Der Torf hatte sich im oberen Teil doch etwas stärker verdichtet als erwartet so daß nun nach dem "Aufdrehen"im unteren Teil ein recht hoher Druck entstanden ist.Der,zusammen mit nem Meter Wassersäule hat den Stopfen rausgedrückt.

    SHIT!