Nick´s Cryptocoryne hat geblüht .

  • Neues von Nick´s Cryptocoryne


    Hallo Forenfreunde ,

    Nick´s Cryptocoryne hat bei einem befreundeten Aquarianer geblüht . Ich hatte ihm 3 Ableger überlassen zur emersen Aufzucht . Freundlicherweise hat er mir die Fotos zur freien Verwendung überlassen .

    Aus den Blüten geht hervor , Nick´s Pflanzen gehören in die Gruppe von Cryptocoryne wendtii . Egal wo diese lokalen Varianten gefunden werden , die Blüten sind bei allen C.wendtii gleich .

    Bisher waren meines Wissens keine Cryptocorynen aus Taiwan bekannt . So gehe ich davon aus , dass diese Pflanze irgendwann einmal ausgesetzt wurde . Dies müsste schon viele Jahre her sein , da sich bereits ein ordentlicher Bestand gebildet hat . Es gibt Fotos von dem Biotop , für die ich aber keine Urheberrechte habe .

    Sequenz 21.Standbild008.jpgSequenz 21.Standbild010.jpg

    Die Pflanze wächst an und in einem kleinen Bach ,es ist wohl mehr ein Rinnsal , im sowohl außerhalb des Wassers . Der Bach kommt aus den Bergen und ist vermutlich recht kühl . Die Temperatur am Fundort können im Winter auf 7 - 8 Grad Plus

    zurückgehen .


    Im Aquarium ist die Pflanze bisher recht handlich geblieben , Stiele etwa 8 cm und die Blätter etwa 10 -14 cm lang . Die Pflanze wächst völlig unproblematisch bei mir in mittelhartem Wasser und hat im letzten Sommer 29 Grad Plus überstanden . Die Blätter sind sehr zart im Vergleich zur normalen wentii „Grün“ , die bei mir im gleichen Aquarium wächst , der Unterschied ist beachtlich .

    Wenn man 2-3 Ableger von Nick´s Cryptocoryne dicht zusammen pflanzt entstehen sehr hübsche Blattrosetten . Auf jeden Fall scheint mir diese Pflanze eine Bereicherung zu sein .


    Leider erklärt dies nicht ob man es mit einer echten Unterart oder einer lokalen Anpassung zu tun hat . Wobei ja eine Unterart aus einer lokalen Anpassung

    Sequenz 21.Standbild015.jpg Emerse Blätter

    hervorgehen kann . Die Frage ist wohl in welchem Zeitraum dies geschieht .

    Die Beurteilung der Blüten hat ein Fachmann vorgenommen , der auch im Besitz von Vergleichsmaterial ( andere C.wentii) ist .

    Grüsse Armin

    Es ist wahrscheinlich Cryptocoryne wendtii var wendtii

  • Das ist ja wunderschön . . . !!!


    Wie schafft man es, daß die Pflanzen emerse Blätter ausbilden?

    Ich habe ja auch 'oben offene' Becken. Bei mir DÜRFEN alle Pflanzen rauswachsen. Aber leider tun sie es bis jetzt nicht . . . :(


    Muß ich die Beleuchtung vielleicht in einem bestimmten Abstand zum Becken haben?

    Bei mir liegt die Lampe genau auf dem Becken, allerdings nur mittig, durchgehend. Nach vorne und hinten zu ist alles frei und offen . . .


    Lg

    manu

  • Das ist ja wunderschön . . . !!!


    Wie schafft man es, daß die Pflanzen emerse Blätter ausbilden?

    ........

    Lg

    manu

    Siehe HIER und angrenzende Themen

  • Die Frage ist wohl in welchem Zeitraum dies geschieht

    Emerse Blätter

    hervorgehen kann . Die Frage ist wohl in welchem Zeitraum dies geschieht .

    Moin,

    die Frage nach 'Sorten' (bei Züchtung durch Menschen) oder Unterarten oder lokalen Formen ist bei Pflanzen oft nicht eine Frage der Zeit, sondern der Anzahl, mit welcher die natürliche Auslese oder Züchtung beginnt, je weniger Ausgangsindividuen (ideal wäre 2 bei Zweihäusigkeit, oder 1 bei Selbstfertilität), desto eher werden sich bei den Nachkommen genetisch bedingte Abweichungen im Aufbau, Zeichnung, Größe, Anpassungen an Salzgehalt usw. zeigen. Das ist auch der Grund, warum Neophyten oft Jahre kein Problem sind und mit einemmal sind sie expansiv, haben sich somit den neuen Umweltbedingungen angepaßt und sind genau genommen jetzt nicht mehr die Ausgangsart, sondern eine lokale Variante. Ein Beispiel dafür ist die Elbe-Spitzklette (Xanthium albinum).

  • Hallo ,

    Taiwan hat bisher keine eigenen Cryptocorynen hervor gebracht , soweit bekannt . Die Anpassungsfähigkeit der Cryptocorynen könnte uns da einen Streich spielen .

    Was würde passieren , wenn man alle Varianten von Cryptocoryne wentii , an einen Standort bringen würde .

    Wären nach einigen Cryptocorynen - Generationen dann wieder alle Pflanzen gleich ?

    Dies würde dann bedeuten , es gibt keine Unterarten .

    Oder würden durch die längere zeitliche Trennung , eindeutige Merkmale erhalten bleiben , dann hätten wir es mit echten Unterarten zu tun .

    Ich werde es vermutlich nicht erfahren .

    Was auch helfen könnte, wäre die Untersuchung der Chromosomenzahl , ob es da Abweichungen gibt .

    Mir ist bekannt, dass man dies bei Neuheiten auch macht , um die Verwandtschaftsverhältnisse der Cryptocorynen zu bestimmen .

    Ich gebe hier nur wieder, was ich gelesen habe . Beurteilen kann ich dies nicht .

    Grüsse Armin

  • Beide Vermutungen sind aus meiner Sicht nicht ganz korrekt, das hängt damit zusammen, was ist eine Art und was ist eine Unterart oder lokale Formation - genau wie jetzt diese komische Rasse-Diskussion bei Menschen in Fahrt kommt.

    Crypt. können, das ist nicht neu, sich sehr lange ausschließlich vegetativ ausbreiten, durch mechanische Einflüsse können Teile von ihnen wegtransportiert werden, so daß dieser Cloun weiter existiert. Das machen Unmengen an Pflanzen so, z.B. besteht das Schilf des Donaudeltas genaugenommen nur aus einer einzigen Pflanze, diese ist ca. 4000 Jahre alt, hatte sich also damals 1 x ausgesäht und dann nur noch verbreitet.

    Wenn Du alle Crypt. zusammen emers pflanzt, wird es Pflanzen geben, die weniger oder gar nicht blühen, selbst wenn alle zeitgleich blühen und bastardieren, erzeugt man eine Unzahl an Übergängen zwischen den Ausgangsformen (= Varianz bezogen auf Aussehen, Größe, Blühzeit, Blühhäufigkeit .... usw.) das gehört dann alles zu einer Art, aber diese Individuen reagieren jeweils unterschiedlich auf einen Standort.

    Die Bestimmung des Gensatzes wäre die einzige und genaue Art, die Zugehörigkeit zu einer Art oder eine neue Art zu bestimmen.

    Um das Problem mal an einer anderen Pflanzengruppe, den Gehölzen, zu benennen: wenn ein Förster Rot-Buchen pflanzen will, ist er seit ungefähr 20 Jahren dazu verpflichtet, die Buchen von hiesigen Baumschulen zu beziehen, und diese müssen ihm nachweisen, daß das Saatgut nicht aus Rumänien oder oder eingeführt wurde, sondern hier geerntet. Nicht weil die rumänischen schlechter wären, aber diese sind genetisch nicht hier entstanden und mit hoher Sicherheit anfälliger als heimische Rotbuchen, wenn man also einen genetischen Typ hier einsetzt, der als Art schon vorhanden ist, kann es bestenfalls zum Ausfall der Neupflanzung kommen; noch schlimmer wäre, daß die 'Neulinge' mit den 'Altlingen' bastardieren und daß dann auch die kommenden Generationen problematischer sein könnten.

  • Hallo ,

    ich verstehe das so , das Unterarten durch die räumliche Abtrennung entstehen . Egal ob Sturm , Hochwasser , Menschenhand usw . , die Ursache sind .

    Je kleiner dann die abgetrennte Population ist um so eher wird diese eigene Merkmale bilden . Dann kommt aus meiner Sicht , der Faktor Zeit und die örtlichen Begebenheiten dazu . Wenn dann diese Merkmale unumkehrbar sind dann ist doch der Schritt zwischen lokaler Form und Unterart gemacht . Wenn natürlich alle Pflanzen vor Ort Klone sind und keine Gene über blühende Pflanzen getauscht wurden dann wird das natürlich nichts . So stelle ich mir dies jedenfalls vor . Damit will ich allerdings nicht sagen dass Nick´s Cryptocoryne eine Unterart wäre . Da scheint mir der Zeitfaktor viel zu gering zu sein .

    Grüsse Armin

  • Moin Armin - hallo,

    Art, Unterart und lokale Variante/Formation sind sehr problematische Abstraktionen, weil die Artdefinition besagt, daß zu ihr nur die Individuen gehören die sich geschlechtlich untereinander vermehren können, wenn wir Pferd und Esel nehmen, stimmt das, sie können zwar in der ersten Generation Nachkommen erzeugen, diese sind aber unter einander und zu den Ausgangsarten nicht fertil. Nehmen wir unsere heimischen Orchideen, stimmt die Definition schon nicht mehr, weil einige Arten endlos miteinander bastardieren, man spricht dann von genetischen Schwärmen innerhalb einer Landschaft oder eines Landschaftsraumes. Diese Pflanzen schaffen es somit viel schneller durch Bastardierung als durch spontane Mutationen Typen auszulesen, die an diesen Standorten gedeien können. Was interessiert es eine Pflanze, ob wir dann das Problem mit der Artbestimmung haben. Ich vermute mal, wenn Menschen es zulassen (sprich es gibt noch Natur), daß es in einigen 100Millionen Jahren keine Pflanzen-Arten nach unserer Artdefinition mehr gibt, sondern nur noch Bastard-"Schwärme", die eine so hohe genetische und damit physiologische und morphologische Flexibilität erreicht haben und erreichen müssen, weil der ökologische 'Wettlauf' nicht mehr auf Stabilität von Arten mit ihren Eigenschaften setzt, sondern auf schnelleren ökologischen Wandel.

    Mit dem Begriff Unterarten wird es dann noch komplizierter, diese sind räumlich/zeitlich getrennt oder waren räumlich getrennt. Beispiele im Zuge der letzten Eiszeit: Nachtigall/Sprosser, die Weiß- und Braunbrustigel (entlang der Oder), oder als schönstes Beispiel - weil wir es täglich beobachten können, wenn man entlang der Elbe wohnt, die Aaskrähen, die sich als Art in Nebelkrähe und Rabenkrähe aufspalten. Die Eiszeit hatte die Gesamtpopulation in mindestens 2 Gebiete geteilt: die östlichen jetzt bis hoch zum Nordkap waren/wurden grau, die westliche Teilpopulation wurde/blieben schwarz. Mit Ende der Eiszeit trafen sich die Vertreter beider Unterarten etwa entlang der Elbe und hier gibt es jetzt ein völlig verrücktes Phänomen, hier bastardieren beide Unterarten fruchtbar mit einander und man müßte annehmen, wenn die Eiszeit mindestens 10.000 Jahre vorbei ist, hätten sich beide Populationen wieder völlig vermischt. Genau das passiert aber nicht, hier entlang der Elbe gibt es Mischpaare oder auch welche aus deren Nachkommen, aber nur 20 km nach Westen sind alle schwarz, die gleiche Strecke nach Osten sind alle grau, die Trennung der Unterarten bleibt also erhalten, warum das so ist, kann ich nur spekulieren ... das wird aber zu abendteuerlich. Letztendlich ist es so, jede begriffliche Abstraktion (die wir ja brauchen, sonst würden wir uns ständig mißverstehen) wird von der Natur 'mißachtet', es gibt wohl immer Ausnahmen, das ist wie bei den Juristen - bis bald

  • Bei den ganzen Diskussionen zur Abgrenzung bzgl. Art, Unterart etc. habe ich schon lange aufgegeben.


    Die Kategorisierung ist rein rein künstliche Festlegung, auch wenn dafür angeblich klare Kriterien wie die Genetik herangezogen werden.


    Die dann oft gemachte "Gegenrede", es würde sich ja um "wissenschaftliche Definitionen" handeln finde ich amüsant und habe dafür folgende Begründungen:


    - die Wissenschaft hat jahrhundertelang festgeschrieben das die Erde eine Scheibe ist und die Gestirne am Firmament "festgepinnt" sind (nicht mehr ganz aktuell aber es waren halt die führenden Wissenschaftler ihrer Zeit)


    - die Wissenschaft hat klare Definitionen für Licht, leider mehrere Unterschiedliche die sich gegenseitig ausschließen da

    -- die Teilchendefinition sehr gut die Thematik Reflektion erklärt aber unbrauchbar ist für Beugung

    -- die Wellendfinition schön die Beugung und die Farbverschiebung durch Geschwindigkeit einer Lichtquelle erklärt aber bei Reflektion jämmerlich versagt


    - die verschiedenen Atommodelle sich gegenseitig ausschließen bzw. anderen Naturgesezten widersprechen https://de.wikipedia.org/wiki/…offe%20angesehen%20wurden.


    - Meteorologie wird als Wissenschaft bezeichnet !


    In den nächsten Jahren werden sich m. E. noch diverse einschneidende Änderungen in der wissenschaftlichen Sichtweise ergeben bzw. die aktuell neuen Erkenntnisse im Bereich Genetik / Verhaltensforschung müssen die Akzeptanzhürde in der Gesellschaft überspringen....

  • Auch wenn die Frage sehr alt ist....

    Ich selber habe ein Kleines Becken genommen Nährboden rein und Manado/ Kiesgemisch oben rauf.

    Dann Wasserkelche, Anubien, Schwertpflanzen und Moos eingepflanzt, etwas Wasser rein und Glasscheibe rauf mit kleinen Spalt. Mit der Zeit verdunstete Wasser und die Pflanzen standen im Trockenen. Gieße jetzt nur ab und zu damit die Füße naß bleiben. Bucephalandren hälte ich ähnlich, aber die wachsen bei mir besser im dunklen Bereich diverser Becken.


    Gruß Carsten