Mein 45 Liter Aquarium - 100% techniklos

  • Techniklos klingt ja erstmal interessant, aber ich denke man muss da ggf. noch einiges zu sagen, da es nicht für jedes Becken, für jeden Besatz geeignet ist.


    Zum einen ist der Standort des Beckens sicher wichtig. Besonders wären Licht und Temperatur zu beachten. Da ja die Nutzung von der Raumbeleuchtung bei 100% techniklos eigentlich keine Rolle spielen sollte!😉Die Pflanzen in solch einem Becken sollten sicher gut gewählt sein, da sie letztlich auch einen Filterersatz darstellen. Häufig sieht man in solchen Becken schnell und emers wachsende Pflanzen mit viel Wurzelwerk. Nach oben offene Becken bieten da sicher Vorteile.


    Ich denke auch, dass nicht jede Fischart geeignet ist. Besonders die Temperaturansprüche sollten beachtet werden. Solche Becken stehen, wegen Tageslicht, gern auch mal auf einer Fensterbank und dort wirds im Winter durchaus mal etwas kälter.

    Insgesamt sollte sicher auch der Besatz nicht zu hoch sein, um den täglichen Futtereintrag im Rahmen zu halten.

    Schnecken, gerade Turmkegelschnecken sind da gute Futterresteverwerter am Boden.


    Warnow, wäre also gut, wenn du mal noch paar Randinfos zu, Licht, Temperatur, Pflanzenwachstum, Besatz und die Intervalle der Wasserwechsel sagst.


    Und kurze Frage meinerseits in der li hinteren Ecke sieht es aus wie ein kleines schwarzes Kabel. 😂 klär mich bitte auf, es lässt mich jetzt nicht mehr schlafen, was das sein könnte!


    20190520_064228.png


    Grüße Heiko

  • Für schlaflose Nächte möchte ich natürlich nicht verantwortlich sein - das ist das Kabel vom Thermometer.


    Was weitere Informationen angeht, versuche ich mich mal - ansonsten einfach fragen:

    Aquariumgröße

    50x30x30cm


    Bepflanzung

    Kleiner Lavastein mit Zwergspeerblatt / Anubias nana

    Javafarn / Microsorum pteropus

    Mini Javafarn-Urwaldbaum mit Höhle/ Regenwaldbaum mit Microsorum
    Breitblättriges Speerblatt / Anubias barteri var. barteri


    Temperaturen

    Die tiefsten Wassertemperaturen lagen im Winter bei 16,8°C und 17,9°C und die höchsten bei 23,4°C. Und das bei Außentemperaturen zwischen +9°C und -13,4°C. Dazu muss ich sagen, dass das Aquarium am Nordfenster steht. Außenkälte ist nicht das Problem, sondern starker Wind. Bei starkem Wind kühlt das Aquarium relativ schnel und stark ab, bei Frost weniger. Wenn ich im Winter die (Raum)Heizung andrehe (Stufe 2-3; das sorgt für eine normale Raumtemperatur denn ich mag zu warme Räume nicht) reicht das aus um stärkere Auskühlungen als die o.a. zu verhindern.


    Die Sommertemperaturen - meine anfängliche Befürchtung war, dass die Temperaturen zu hoch werden könnte, da das Becken direkt unter einem leichten Dach stehend sich so aufheizen könnte wie der Raum in dem es steht. Es war glücklicherweise nicht so heftig wie befürchtet. In der langen sehr heißen Phase im Sommer 2018 habe ich um die 28°C-29°C Wassertemperatur (+/-) gehabt, die blieb auch recht konstant, egal ob Morgen oder Abend. Ich hatte zu Beginn aber deutlich mehr erwartet/ befürchtet. Andere Aquarien von mir waren wärmer (auch unter dem Dach, aber in meiner Wohnung). Die Durchschnittstemperatur im Sommer 2018 betrug erstaunlicherweise nur 23,4°C, aber wie schon geschildert gab es eine lange Zeit mit um die 28°C Wassertemperatur.


    Besatz

    Der Erstbesatz war ein Paar A. borelli. Leider habe ich mit borellis nie Glück (keine Ahnung warum) ich habe bis auf mit einem Paar nie lange Freude an dieser Art, deshalb halte ich keine borellis mehr. Das Paar in diesem Becken lebte 1 Jahr und verstarb dann ohne erkennbare Gründe. Seither beherbergt das Aquarium Endlershybriden ( P. wingei x reticulata). Diese vermehren sich sich in der für Endler typischen Anzahl - ich bin sehr zufrieden mit diesen Bewohnern. Die anderen Endlers bewohnen meinen Terrassenkübel.


    Ursprünglich wollte ich H. formosa haben, aber die gibt es bei uns einfach nicht und bei Onliennanbietern sind die Preise sehr gepfeffert. Ich suche aber immer noch H. formosa für mein 25er Becken - vielleicht finde ich ja mal irgendwann einen Züchter.


    Licht

    Es gibt keine Beleuchtung, das Aquarium lebt tatsächlich nur von dem durch das Fenster von außen einfallendem Licht. Die Raumbeleuchtung besteht aus zwei Neonröhren, die aber das Aquarium nicht wirklich beleuchten, das Außenlicht hat selbst im Winter mehr Helligkeit/ Kraft.


    Wasserwechsel

    Wasserwechsel erfolgen alle 2 Wochen, zu jeweils einem Drittel. Die maximale Zeitspanne ohne Wasserwechsel betrug 8 Wochen, da ich außerhalb unterwegs was. Es wurde lediglich das verdunstete Wasser durch einen Kollegen ersetzt, der auch die Fütterung nach meinen Vorgaben übernahm.

  • Na für die Borellis wirds auch sicher zu kühl gewesen sein!

    Die dargestellten Temperaturen bestätigen, dass man zumindest beim Besatz drauf achten muss.

    Schöne Beckenbeschreibung. Danke dafür.

    Ich glaub ich hab noch Wassernabel im Video gesehen.

    Das elektrische Thermometer verzeihen wir mal bei der ganzen Techniklosigkeit. Hat ja nicht jeder einen genauen Temperaturfühler am Finger!😉


    Grüße Heiko.

  • Na für die Borellis wirds auch sicher zu kühl gewesen sein!

    Die dargestellten Temperaturen bestätigen, dass man zumindest beim Besatz drauf achten muss.

    ......

    Grüße Heiko.

    Dem ist meiner Meinung nach nicht so.

    Wenn Du mal hier nachschaust, wirst Du sehen, dass Borellis bei niedrigen Temperaturen in freier Wildbahn vorkommen. Also aus meiner Sicht dürften meine Wassertemperaturen keine Todesursache sein, zumal sie auch nur kurzzeitig auftraten.

  • Warnow

    Hat den Titel des Themas von „mein 45 Liter Aquarium - 100% techniklos“ zu „Mein 45 Liter Aquarium - 100% techniklos“ geändert.
  • Na ich kenn die nur als tropische Fische. Lass mich aber auch gern berichtigen. Ich kenn den genauen Fundort in Brasilien nicht.

    Mag sein das es Wildstämme auch außerhalb tropischen Klimas gibt, aber die Frage ist, ob es diese gezüchteten Stämme noch gewohnt sind. Ich persönlich würd die nicht unter 20°C halten.

    Leider funktioniert dein Link bei mir nicht. Schau mal bitte, ob da was falsch ist.


    Grüße Heiko

  • Na ich kenn die nur als tropische Fische. Lass mich aber auch gern berichtigen. Ich kenn den genauen Fundort in Brasilien nicht.

    Mag sein das es Wildstämme auch außerhalb tropischen Klimas gibt, aber die Frage ist, ob es diese gezüchteten Stämme noch gewohnt sind. Ich persönlich würd die nicht unter 20°C halten.

    Leider funktioniert dein Link bei mir nicht. Schau mal bitte, ob da was falsch ist.


    Grüße Heiko

    Ich versuche es hier mit dem Link nochmal, den fehlerhaften Link in #8 habe ich entfernt.

  • Sehr interessante Fundortbeschreibung. Argentinien!

    Aber wie schon gesagt, die Frage ist, ob diese Zuchtstämme, die man hier in der Aquaristik erhält, tatsächlich auch so adaptiert sind wie dieser argentinische Wildstamm, Warnow.

    Ich glaube nicht dass die kommerziellen Züchter die bei solch niedrigen Temperaturen großziehen.

    Du meintest ja selbst, dass du wenig Glück bisher hattest.

    Ich gestehe, dass ich auch immer Probleme mit den Apistogrammaarten hatte. Bei mir nie wirklich länger als ein Jahr durchgehalten. Wobei ich gestehen muss, da keine besonderen Experimente gemacht zu haben. Sie gehörten zum Gesellschaftsbecken mit Skalaren und Salmlern.

    Ich persönlich wirds im Artenbecken trotzdem mal versuchen sie nicht unter 20°C zu überwintern und schauen ob man das gleiche Ergebnis erhält.

    Allgemein sollen die ja auch nicht gerade die höchste Lebenserwartung haben.


    Grüße Heiko

  • Ich persönlich wirds im Artenbecken trotzdem mal versuchen sie nicht unter 20°C zu überwintern und schauen ob man das gleiche Ergebnis erhält.

    Ich hatte borellis auch in anderen Becken mit deutlich höheren Temperaturen. Es soll manchmal einfach nicht sein, auch wenn es dafür keine logische Erklärung gibt. Damit muss man sich dann abfinden wenn man nicht zum Fischverbraucher werden will. Aber es gibt ja glücklicherweise noch reichlich andere Arten.

  • Ich habe Staecks 9. Auflage und das schreibt er über A. borelli:

    Zitat

    Beispielsweise ermittelten wir gegen Ende der warmen Jahreszeit an Fundorten von Apistogramma borelli eine Wassertemperatur von 30°C, im Juli, dass heißt im Winter der Südhalbkugel, hatten aber verschiedene Gewässer in Argentinien nur eine Temperatur um 10°C.


    Quelle: Amerikanische Cichliden I; Kleine Buntbarsche; Dr. Wolfgang Staeck; Tetra Verlag; 9. komplett überarbeitete Auflage 2017; Seite 48

    Und dann kommt einige Zeilen tiefer das Zitat das Steven bereits angeführt hat

    Zitat


    Die Fische sind vitaler und langlebiger, wenn man sie nicht ständig bei konstanter hoher Temperatur, sondern zumindest zeitweise zwischen 15 und 20°C pflegt


    Quelle: Amerikanische Cichliden I; Kleine Buntbarsche; Dr. Wolfgang Staeck; Tetra Verlag; 9. komplett überarbeitete Auflage 2017; Seite 48

    Schade nur das meine Borellis das anscheinend nicht gelesen hatten. Aber wie ich schon mit Bezug auf meine Misserfolge schrieb:

    Zitat

    Es soll manchmal einfach nicht sein, auch wenn es dafür keine logische Erklärung gibt.

  • Ich glaube nicht dass die kommerziellen Züchter die bei solch niedrigen Temperaturen großziehen.

    Glaube ich auch nicht. Vielleicht noch einmal zu Wiede?

    In meiner Anlage schwimmen überwiegend Apistogramma Arten,habe aber auch Scalare,Salmler,L-Welse,diverse Corydoras und Regenbogenfische und noch einiges mehr ,schwimmen.
    Bei weiteren Fragen :meine Telefon-Nr. 03425 922327
    MfG
    Lutz Wiede

    Das hatte, so viel ich noch weiß, Herr Wiede an Manu geschrieben.

    Thema Forentreffen bei Lutz Wiede.


    Herr Wiede kann sicher wertvolle Tipps für die Zucht von Apistogramma geben.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Was du noch alles weißt...!!! ;)

    Wo kramst du das alles aus . . . ? 8)

    Aber recht hast du! Man könnte Herrn Wiede mal fragen... 👍


    Ansonsten bin ich der Meinung, daß Maik's vorzeitige Verluste seiner Apistogrammas nicht so wirklich auf die Temperaturen zurückzuführen sein dürfte. Wenn mal paar Tage das Becken 17 Grad hat, sollten deshalb nicht gleich die Buntbarsche hopps gehen... :(


    Ich vermute mal ganz stark, daß das Ganze wohl eher 'minderwertige' Tiere waren. Überzüchtet. Auf Rosen gebettet. So wie viele Fischarten, die man sich im Tierladen holt. Auch Buntbarsche. Bestes Beispiel - die Schmetterlingsbuntbarsche...


    Sowas kann aber auch bei Kauf von privat passieren...

    Und diese Tiere leben dann auch meist nicht lange . . .


    Lg

    manu