welcher Channa passt zu mir?

  • Hallo Max


    Naja Junge bekommen sie alle irgendwann! Bis auf einzelne Arten hats glaube bisher bei allen geklappt.

    Wenn sie dauerhaft in einem warmen Wohnzimmerbecken über 20°C gehalten werden sollen, dann tatsächlich eher tropische Arten.


    Bei deiner Beckengröße wären Arten bis ca. 25 cm möglich.

    Beginnen sollte man immer mit einer Jungtiergruppe, um daraus ein Pärchen zu entwickeln. Außer du hast die Gelegenheit ein harmonisches Paar zu bekommen. Einzeltiere als Paar zusammenzuführen, wie man es von anderen Fischen kennt, wird bei Channas zumeist schwierig.


    Für den Einstieg empfehle ich eher eine präsente Art, da doch viele in ihrer Channavorstellung von aktiven und zutraulichen Fischen ausgehen und bei eher scheuen Arten schnell das Interesse verlieren, oder anfangen sie zu vergesellschaften.


    Natürlich wäre da es erstes an den Channa Gachua Komplex zu denken. Sehr schön farbig, aktiv und zutraulich. Dabei drauf achten, dass es tropische Gachuas, zumeist aus Thailand sind und keine subtropischen indischen Arten. Die tropischen Thailänder werden auch als channa limbata beschrieben. Und glaub mir, über Nachwuchs brauchst dir bei denen keine Sorgen zu machen.


    Man kann auch noch südlicher gehen, in Richtung Indonesien und channa bankanensis in 240l halten. Die sind aber nicht so bunt und eher später in der Paarhaltung ne Herausforderung. Mit dem notwendigen Interesse und etwas geduldiger Vorsicht aber machbar. Die brauchen es zur Fortpflanzung sehr sauer. Daher eher recht braune Schwarzwasserverhältnisse, das heißt recht dunkel und schlechtes Pflanzenwachstum. Aber eine sehr interessante Art mit einem "Esox" ähnlichem Jagdverhalten!😉


    Channa punctata wäre noch möglich, aber die sind dann schon was für Liebhaber, da eher etwas zurückgezogene Lebensweise.


    Dann wäre noch channa orientalis aus Sri Lanka zu nennen. Oder auch parachanna africana. Sind aber derzeit schwerer aufm Markt zu erhalten.


    Alles andere wird entweder zu groß auf Dauer oder ist nicht zu bekommen. Dann eher doch noch mal überlegen, ob man nicht im Winter Temperaturen unter 20°C sicherstellen kann. Dann wäre das mögliche Spektrum für 240l noch etwas breiter. Ggf kann man die Subtropler auch aus dem Becken nehmen und in Plastikboxen in einem kühleren Raum stellen. Zwischenzeitlich kann man ja Guppys oder Lebendgebärende in dem Wohnzimmerbecken züchten, die man im Frühjahr ggf als Futter nutzen oder wieder schnell an den Mann bringen kann. Oder eine bereits pflegende andere Art ausm Gesellschaftsbecken endlich mal in einem Artenbecken vermehren. Hab ich mit meinen Makropoden dieses Jahr im channa bleheri Becken gemacht, als die in der Winterruhe steckten.


    So die ersten Infos von meiner Seite zu deiner Einstiegsfrage. Was letztlich zu dir passt, musst du selbst entscheiden. Nur geh bitte nicht nur nach bunt, bunter, am Buntesten! Das gibt dann meist nur Probleme in der Haltung. Halt dich am Anfang an Arten, zu denen es genügend Erfahrungen in der Haltung gibt. Wenn man mit denen klar kommt, dann kann man sich unter Umständen auch mal an die aggressiveren Arten wagen.


    Grüße Heiko

  • Hallo Max,


    wenn Du Dein Profil erstellst, kann man auch sehen, woher Du kommst und wie man Dich ansprechen kann.

    Einfacher ist auch eine Beratung, wenn Du ein wenig über Deine Aquaristik schreibst und Dich hier im Forum vorstellst.


    Solltest Du aus dem Raum Berlin sein, so könnte ich Dir z.B. eine Gruppe Channa gachua Jungtiere von ca. 5cm anbieten.

    Wenn Du größere suchst, die sind auch in den Kleinanzeigen in der Bucht zu finden.


    MFG

    Mike

  • Einen schönen guten Tag euch allen...


    Ich bin zwar nicht Max, aber nutz mal dessen Fred xD


    Mich hat es wie Max hier hin verschlagen, genau aus dem selben Grund 240L suchen nach neuen Besatz und Heikos Antwort war geanu was ich suchte...

    Natürlich hatte ich mich schon vorher mit der Materie befasst, Gachua Komplex/bleheri/"fire&ice"/androa denke das sind die Arten wo ich mich definitiv mal tiefer mit befassen kann?!

    Außerdem bin ich eh son kleiner Kletter/Labyrinther Freak. Mir haben es die Parsos und Wildbettas angetan!!! Eine Möglichkeit der Überwinterung hätte ich auch jeder Zeit...

    Eine der Ideen war Schwarzwasser Becken mit Skalaren, aber für so richtig geile "Altums" wäre es zu niedrig...


    Jetzt wo ich das mit den bankanensis lese, uiuiui... kennt ihr das, es fängt sofort oben an zu rattern, man liest zwar noch ist aber eigentlich ganz woanders..? XD


    Back to Topic: Gibts da denn noch mehr Arten, gerade was so Schwarzwasser angeht??? Natürlich bin ich auf Channa wegen der "Channavorstellung" gekommen, gehört ja auch iwie dazu... Welche Arten sind besonders präsent oder haben eine markante Charaktereigenschafft???


    Vllt merkt ihr schon, ich bin da auch so ein kleiner Freak und hab voll bock drauf mich rein zu knien. Jetzt wo die Festtage anstehen kann man super planen und recherchieren und auch die Zeit damit füllen... ;)

    ... schon mal danke!


    Viele Grüße Marc

  • Hallo Marc,

    also erstmal ein herzliches Willkomen hier im Forum!


    Zeitlich passt es bei mir gerade nicht so gut, daher vorerst nur so viel von mir...

    kennt ihr das, es fängt sofort oben an zu rattern, man liest zwar noch ist aber eigentlich ganz woanders..?

    Ja, definitiv!



    Gibts da denn noch mehr Arten, gerade was so Schwarzwasser angeht??? Natütlich bin ich auf Channa wegen der "Channavorstellung" gekommen, gehört ja auch iwie dazu... Welche Arten sind besonders präsent oder haben eine markante Charaktereigenschafft???

    Etwas Geduld - mit Sicherheit bekommst du hier einige Vorschläge.

    (Übrigens, echtes Schwarzwasser (also mit sehr niedriger Gesamthärte und einem relativ hohem Humin-und Gerbstoffanteil bei eher niedrigen pH-Werten) ist nur für die wenigsten Channa-/Parachanna-Arten wirklich notwendig und dann meist auch nicht über das ganze Jahr hinweg. Trotzdem kann man viele Channa-Arten problemlos in normalem Leitungswasser pflegen, welches man mit Torf o.ä. anreichert, um ihm die entsprechende, optische Wirkung zu verleihen.)

  • So richtig Schwarzwasser fällt mir auf Anhieb für 240 l tatsächlich nur bankanensis ein. Der Rest aus dem indonesischen Bereich wird einfach zu groß.

    Alternatvie parachanna africana. Da gibts derzeit auch hier Tiere zur Abgabe.


    Warum muss es den unbedingt Schwarzwasser sein?


    Wie Karsten schon schrieb ist das Spektrum der Wasserverhältnisse bei vielen Channaarten recht groß.

    Beispielsweise findet man striata sowohl in sehr saurem Schwarzwasser als auch neutralen Wasserverhältnissen. Die Art scheint da sehr anpassungsfähig zu sein. Gleiches gilt auch für den Gachuakomplex.


    Auch die indischen Subtropler oder Channas aus Myanmar unterliegen im Habitat recht starken Schwankungen in den Wasserverhältnissen , durch den jahreszeitlichen Klimawechsel, mit pH Abfällen unter 6.

    Aber ich würde sie jetzt nicht als typische Schwarzwasserfische, im Sinne deiner Südamerikanischen Skalare bezeichnen.

    Bei orientalis auf Sri Lanka bin ich mir jetzt nicht ganz sicher ob die dort nicht auch in revht sauren Urwaldgewässern vorkommen.


    Bei "normalem" Wasser wäre die Auswahl für 240 l doch größer.


    Channa harcourtbutleri aus dem Inle See wäre doch mal intetessant. Da könnte man sich an den eher recht stabilen Wasserverhältnissen des Sees orientieren. Ich kenn da jemanden in der Schweiz, der Nachwuchs hat.


    Alternativ, les dir mal den Artikel hier über spec. Cobalt blue, heute channa torsaensis, durch. Sehr interessante Tiere und unter Umständen auch mal eine kleine Herausforderung. Das Flussmonster hier hat glaube immer noch Nachwuchs.


    Noch mehr Herausforderung fändest du bei den recht neu bestimmten Arten Channa pardalis oder bipul, früher als Megalayan Leopard und true Blue bezeichnet.

    Soweit ich weiß könnten auch nächstes Jahr im Mai channa stewartii Himalaya black galaxy importiert werden.


    Ich mach das eigentlich ungern einem Einsteiger solche Arten zu empfehlen. Andererseits, wenn man sich ausreichend mit der Materie beschäftigt, Grundregeln un der Channahaltung kennt und ansonsten erfahrener Aquarianer ist, dann sind sicher auch solche Arten für den Anfang möglich.


    Fals du die Homepage von Dominik Niemeyer nicht kennst, da hättest du zumindest mal eine kleine Zusammenfassung einiger Arten. Bei 240l würd ich aber nicht zu groß rangehen. Arten mit einer Endgröße von 15 bis 25cm, max. 30 cm in die Betrachtung einbeziehen.


    Also grenz mal deine Suche selbst etwas ein und dann kann man sich ja über die ein oder andere Art näher austauschen.


    Grüße Heiko.

  • Hallo,

    Bei orientalis auf Sri Lanka bin ich mir jetzt nicht ganz sicher ob die dort nicht auch in revht sauren Urwaldgewässern vorkommen.

    Ich erinnere mich dunkel, dass es eine Variante gibt, die leicht saures Weichwasser zwingend benötigt, war das "Bentota ganga"?


    C. bankanensis benötigt sehr saures Wasser zur Zucht, die freischwimmenden Jungen können dann aber langsam auf härteres Wasser (ich habe um 12°dH, darf auch mit pH um 7,5 leicht alkalisch sein) umgestellt werden und dauerhaft dabei gehalten werden. Erst zur Zucht muss man das Paar auf sehr saures Weichwasser umgewöhnen.


    Gruß, Klaus

  • Hallo, also eine Art, die in bestimmten Lebensabschnitten stark getorftes Weichwasser (hier eben als Schwarzwasser-Pendant) benötigt, wäre zum Anfang wahrscheinlich doch etwas zu anspruchsvoll, denke ich.

    Aber trotzdem lassen sich viele, gut haltbare Arten (tropisch oder subtropisch, z.B. Bleheri, „Gachuas“, Andrao usw.) auch in getorftem, mittelhartem Wasser halten.
    Ich halte meine Channa sp. Dwarf Gruppe auch so und rein optisch finde ich das schon ansprechender, als ein sehr helles, klares Wasser - die Kontraste kommen da einfach gut rüber.

    Grüße

  • Hallöchen mal in die Runde werfe...


    Erstmal sorge ich für ein wenig Entwirrung, es muss kein Schwarzwasser sein!!!

    ... Nur die Vorstellung der Wellen auf einen Channarücken, ab und zu hascht mal ein Strahl über den Kopf... Das wäre schon sau geil, aber ich kann mir genau so gut ein grünes Aquarium vorstellen. ;)


    Ich selbst habe mir nach dem studieren der Arten gesagt das ich fürn Anfang unter 25 cm bleiben möchte. Auch da bin ich schon ein bisschen weiter denke eher Richtung bleheri. Für andrao ist mir das große Becken schon fast zu Schade muss ich gestehen. Die "Gachuas" triggern mich iwie nicht... :sleeping: okay, könnte auch mit "Image" liegen?!:/

    Übrigens triggern... Muss gestehen das mich dann da doch was getriggert hat und da würde ich dann auch meine 25cm Regelung vergessen. Der stewarti ist voll toll :love:

    Also... Ähm *hust*... Heiko, ich hätte voll Interesse an diesen "stewarti" Channas, muss ich gestehen. Da hab ich bis jetzt auch so ziemlich am wenigsten an Infos gefunden. Wenn da wer mehr weis, immer gerne her mit den Infos... Der Weil mach ich mal den hiergamer

  • Für andrao ist mir das große Becken schon fast zu Schade muss ich gestehen.

    C. andrao ist die anfängertauglichste Art, die ich bisher hatte. Meine sind so friedlich, dass ich nicht bemerkt habe, wie in einem zugegebenenermaßen sehr verkrauteten Aquarium welche aus meiner Sechsergruppe laichten. Als ich die Sechsergruppe umsetzte und das Kraut lichtete, fielen mir dann zwei Junge auf, die so klein waren, dass ich Zweifel hatte, sie ohne Nähreier großzubekommen. Jetzt sind sie kurz vor der Geschlechtsreife ...

    Die Gruppe bewohnt ganzjährig ein ungeheiztes Becken im Arbeitszimmer, die Temperaturen gehen keinesfalls unter 17 oder 18 °C. Das in Kombination mit eine Futterpause im Winter reicht offenbar zur Konditionierung. Meine Erfahrungen sind demnach etwas anders als die von Domi.


    C. bleheri ist deutlich empfindlicher. C. stewartii je nach Variante deutlich aggressiver. Eigentlich ist Dein Aquarium für die Art gemäß meinen Erfahrungen (die auch Domi teilt) eher zu klein.

  • Das mit der Beckengröße hab ich auch schon bemerkt gehabt, aber sofern der Platz vorhabenden ist... Denke da das Becken zu tauschen ist nicht das Problem ;)

    Hmm... Also ehrlich mit dem andrao kann ich micht nicht anfreunden, bitte nicht falsch verstehen, möchte hier nicht den Fisch kritisieren! Eigentlich auch sehr ungewöhnlich für mich. Habs normalerweise grad mit den kleinen "Mini-Fischen"...

    Deine Meinung ist registriet und angekommen. Sollte sich heraus stellen das ich hier daneben liege... Bleib ich bei meinen Parsos:S

  • Marc,

    falls du mal nach Hamburg kommst, "Das Futterhaus" HH Stellingen hat immer eine kleine Auswahl an Channas.

    Derzeit Channa aurantimaculata, pulchra, torsaensis (cobalt blue), bleheri, brunnae ( bleheri chocolate),

    spec redfin, asiatica red spotted, pardalis, gachua " blue lagoon", spec. red face ( ich glaube das sind mimetic pulchra) sowie Parachanna obscura und parachanna africana.


    Bei den stewartii gibts unterschiedliche Standortvarianten, die auch unterschiedliches Temperament haben. Sie sind tatsächlich ne Herausforderung besonders in der Aufzucht und Paarfindung aus einer Gruppe. Eine 50iger Beckentiefe ist bei Tieren ab 20 cm immer anzustreben, wobei es bezügl. Aggressionsverhalten letztlich egal ist, ob 240 l oder 300 l (120x50 - min. Empfehlung Niemeyer für stewartii). Man muss sich bei den Tieren ggf. auf temporäre Trennungen einstellen.


    Ich kann derzeit nur was zu meinen stewartii violet blue sagen. Die Halbwüchsigen kennen keine Freundschaften untereinander!


    Grüße Heiko