Lohnt sich die Nachzucht von Corydoras paleatus...?

  • Hallo,


    Ich wollte Mal in den Raum fragen was ihr von der Zucht des marmorierten Panzerwels haltet?


    Lohnt sich der Aufwand oder ist die Nachfrage gesättigt?


    Oder sollte man es lieber lassen, da es für diese Art einen Recht schmalen Gen-pool gibt, da er ja schon seit über 100 Jahren im Aquarium nachgezogen wird.


    Danke schonmal für eure Meinungen.


    Mfg Steffen.

  • Hallo Steffen...


    Am besten mal im Tierladen anfragen...

    Es gibt einige gute Tierläden, die auch von 'privat' Fische annehmen. Zookauf Wachau macht das z.b. wieder...! :)

    Das müssen auch nicht immer und unbedingt große Stückzahlen sein...


    Da bleibst du wenigstens nicht auf den sorgfältig großgezogenen Fischen sitzen, wenn die privat keiner haben will...


    Du könntest auch bei E.K. eine Annonce aufgeben, in der du 'Jungtiere auf Vorbestellung' anbietest!

    Wenn du später recht sicher weißt, wie lange der Zeitraum ist, vom Schlupf bis zur Abgabe des Nachwuchses, kannst du darin schreiben "Habe ab dem . . . so und sovielten Jungtiere abzugeben!"

    Und dann wirst du sehen, wie groß die Nachfrage sein wird.


    Und entsprechend den beiden hier gegebenen Möglichkeiten kannst du dann deine Jungtiernachzucht anpassen . . .


    Lg

    manu

  • Hallo Steffen und Manu , die Freude die man an der gelungenen Nachzucht haben kann ist unbezahlbar ,

    Was Dir die Zooläden dafür geben ist eher ein Witz . Wenn Du damit Etwas verdienen möchtest , must Du es profesionell aufziehen . Dann benötigst Du einige 1000 Fische im Jahr . Ob Du dann vor lauter Arbeit noch Freude hast , das ist dann die Frage . Deshalb mein Rat , wenn Du Vergnügen daran hast , mache es . Auch um Deinen Bestand zu erhalten . Das lohnt sich , alles andere nicht .

    Grüsse Armin

  • Ja Stefan, kann ich so bestätigen, ist aber leider ein Merkmal der unverbindlichen Internet-Gesellschaft geworden und auf ein schlechtes Gewissen deshalb brauchst du nicht warten...


    Natürlich hat Armin vollkommen Recht - Zucht der eigenen Tiere sollte vor allem Spaß machen. Ansonsten wird es zu leicht anstrengend und nervig, was die Gefahr birgt, dass man die Freude am Hobby verliert. Und damit musst du es fast zwangsläufig regional halten (wie Manu schon meinte), was wiederum automatisch die Anzahl an Nachzuchterfolgen relativiert...

  • Ich habe vor geraumer Zeit einige C.Paleatus nachgezogen und muss sagen, die gingen gut weg, und es hat mega spaß gemacht den Kleinen zuzuschauen wie sie sich entwickeln.

    Mir ging es nicht um Profit, sondern wirklich um eigene Beobachtungen und Erfahrung, ich kann's nur empfehlen, da diese Art doch recht robust ist und jedenfalls bei mir bei den ersten Nachzuchten plötzlich wenige "Long Fin" Varianten dabei waren. Sicher einem rezesiven Gen geschuldet und purer Zufall/Glück.


    Würde mich freuen von deinen Erfahrungen dann hier zu lesen.

  • Hallo,

    danke schonmal für die Anregungen. Ja Geld wollt ich vordergründich nicht mit der Zucht verdienen, eher der spaß an der Sache.


    Ich habe das Becken ( 160*50*50 ) im November eingerichtet und im Dezember den ersten Besatz gekauft, 20 Kardinälchen und 10 Marmorwelse. Im Januar dann nach dem Wasserwechsel tauchten die ersten Eier an der Scheibe auf. Anfangs hatte ich sie kleben gelassen, dann sind paar eier verschwunden und neue wieder aufgetaucht. Ich dachte mir schon das der Nachwuchs im Freien Becken viele Fressfeinde hat und evtl nicht durchkommt, darum habe ich mir einen Einsatz gebastelt. Bestehend aus einem Kunststoffbehälter und nylonstrumpf, das ganze mit nem Saugnapf Fixiert. Dann habe ich die Eier von der Frontscheibe abgesaugt, ganz vorsichtig, mit einem sieb am ende aufgefangen und die eier dann in den Einhängekorb getan, jetzt nach knapp 1 1/2 wochen sind insgesamt 9 Jungfische darin, was einer 100% schlupfquote entspricht. Hätte ich gleich so gehandelt und auch die Eier von der Rückwand abgesammelt, wäre ich bestimmt bei gut und gerne 40 Eier gelandet.


    Jetzt peppel ich erstmal die 9 Lütten hoch und will sie vor dem Urlaub im April entweder zu meinem Besatz tuen oder eintauschen um den Genpool etwas zu verbessern.

    Und da kommt auch schon das Problem bei einer Intensiven zucht, Ich mache zu viel Urlaub.


    Mein Gedanke war, zu einer Bestimmten Zeit X mit einem Wasserwechsel und kältesturz die Laichbereitschaft ankurbeln, Eier einsammeln, aufpeppeln und dann gleich ein Schwung tiere großziehen und veräußern.


    P.s. auch bei mir sind 2 Long Fin mit dabei, ich vermute mal das liegt an dem schmalen Genpool.


    Eine kommerzielle zucht würde mir keinen Spaß machen, auch das Problem mit E.K. und der Unzuverlässigkeit der Bürger haben mir gewaltig den Spaß verdorben, deswegen habe ich seit über 2 Jahren nix mehr bei E.K. angeboten, was hab ich da nicht alles erlebt.


    ich hänge mal meinen kleinen Aufzuchtkasten in den Anhang. Und meine Größte Lütte.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ihr habt ja schon so klasse geantwortet.

    Wir sind doch in gewisser Weise "Fischverrückte".

    Für mich steht die Frage nach der Wirtschaftlichkeit bei der Zucht von Fische eigentlich ziemlich im Hintergrund. Wenn es mir Spaß macht, versuche ich eine Art nachzuziehen und dann ist es mir erstmal egal, ob sie sich verkaufen lässt. Nach meiner Erfahrung kann man so gut wie jeden Fisch bei Ebay-Kleinanzeigen verkaufen. Ich habe da eigentlich kaum schlechte Erfahrungen gemacht und schon einiges verkauft.

    Es ist doch der Reiz es zu versuchen, wir ziehen hier ja nicht hunderte von Exemplaren sondern wir freuen uns auch schon über 9 kleine quicklebendige kleine Welse. Das ist es doch was unser Hobby ausmacht.


    Wenn du Sie dann gar nicht verkaufen kannst, dann gibt es noch Aquarien in Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen usw. Die freuen sich doch auch immer über Spenden und so sind die Kleinen dann auch gut untergebracht.

    Viel Spaß an deinen Welsen, ich bin mir sicher, du wirst noch viel Freude an Ihnen haben.

    Viele Grüße Volker

  • Hey Perca


    Ja der Preis, das ist ein schwieriges Thema! Ich schweife mal in ein anderes Hobby ab, was ich habe, die Fotografie.

    Ich Fotografiere gerne, spezialisiert habe ich mich auf die Natur und Landschaftsfotogriafie. Dementsprechend habe ich das Equipment und das Wissen mir angeeignet. Natürlich Poste ich auch hin und wieder bei Facebook meine Bilder, um von gleichgesinnten feedback zu erhalten, meinen Bekannten zu zeigen wo ich gerade bin und um anderen einen Anreiz zu geben, an bestimmten orten Urlaub zu machen Bzw. die Schönheit bestimmter Orte nahe zu bringen.

    Jetzt wurde ich des öfteren auch schon höflich gefragt ob ich mal einen Babybauch ablichte, oder eine Hochzeit. Das habe ich alles Dankend abgelehnt. Und zwar aus 2 Gründen, ich kenne einige Fotografen, und die haben ein Problem, sie müssen vom Fotografieren leben. Equipment ist teuer, ein Kamerabody kostet schonmal 3 bis 6tausend euro und muss fast halbjährlich bis jährlich ersetzt werden, weil die max. haltbarkeit erreicht ist. dazu kommt ja noch die arbeitszeit, vorbereitung, entwicklung, gedrucktes Bild. Da kommen dann halt schonmal preise für eine Hochzeit von um die 500€ zusammen. Das ist auf den ersten Blick viel, auf dem 2ten bleibt dem fotografen nicht viel. Ich verdiene mein Geld hingegen als Produktionsmitarbeiter und mache das Fotografieren nur Hobbymäßig. wenn ich jetzt diese Aufträge für ein vielfaches weniger machen würde ( handschake und nen Kasten Bier ), mache ich die Grundlage eines fotografen kaputt. Der 2te grund ist der, das ich halt ein fachgebiet habe, (die Natur, Landschaftsfotografie ) und nicht Portrait.

    Um das ganze mal wieder in die Aquaristik abzuleiten, machen wir mit zu geringen Preisen den Einzelhandel kaputt.

    Dazu kommt, jetzt etwas schwierig zu erklären, Wenn Fische ( oder auch andere tiere ) zu dumpingpreisen angeboten werden, fördert das die nicht artgerechte haltung wenn nicht sogar zur Tierqälerei. Wenn man einen Schwarm Fische für 5 Euro kriegt und Bildungsresistent ist, kann es passieren das Tiere, nehmen wir mal Goldfische als beispiel, in einem winzigen Becken landen, Falsche Temperatur, falsche Filterung USW, und am ende Sterben die Fische, macht ja nix, der Verlust ist ja gering, hat ja nur 5 euro gekostet.....das daß so kommt, habe ich damals an meinen Streifenhechtlingen gemerkt, da waren auch 2 Käufer dabei, die diese Fische Falsch halten werden, das tat mir in der Seele weh, aber ich konnt auch nicht so viele Fische im Becken halten, denn dann hätte ich ja das problem mit der Falschen haltung gehabt.


    Puh, ganz schön langer text, aber ich denke man versteht worauf ich hinaus will, oder?


    mfg steffen

  • Wenn du Sie dann gar nicht verkaufen kannst, dann gibt es noch Aquarien in Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen usw. Die freuen sich doch auch immer über Spenden und so sind die Kleinen dann auch gut untergebracht.

    Viel Spaß an deinen Welsen, ich bin mir sicher, du wirst noch viel Freude an Ihnen haben.

    Viele Grüße Volker

    Die Idee ist gar nicht mal so verkehrt . . . ! :)

    👍

  • Hallo Steffen


    wir können doch die Welt auch nicht retten, ich finde es völlig legitim unsere Fische im Netz auch zu günstigen Preisen anzubieten.

    Ich habe schon oft Becken gesehen, bei denen die sogenannten "Fachberater" maßgeblich den Bestand mitbestimmt haben, wo einem auch die Haare zu Berge standen. Die Optik ist das wichtige Kriterium und nicht die Bedürfnisse der Fische.


    Viele diese Aquarianer posten dann ihre Becken auch noch bei Facebook und da bekommt man dann den Rest. Da schwimmen dann Goldfische mit Skalaren in einem Becken, Kunststoffpflanzen und die wildesten Burgen, Totenköpfe usw. runden das Bild dann ab.


    Später wird dann der Bestand mit Fischen bei Ebay-Kleinanzeigen aufgefüllt und nicht alle, die mir da ins Haus gekommen sind um Fische zu kaufen, waren von besonderem Fachwissen gezeichnet.


    Ich finde es völlig legitim das man seine Fische dort kauft, wo sie günstig sind. Den Rest macht doch jeder Aquarianer selber. Wie gesagt, wir können die Welt auch nicht retten.

    Volker

  • Ich glaube auch nicht, daß hier der Preis an den zukünftigen Haltungsbedingungen ausschlaggebend ist...


    Wer sich Guppys für 50 Cent kauft, kann sie genauso perfekt oder schlecht halten wie einen Diskus für 20 Euro oder einen seltenen L-Wels für 200 Euro. Hauptsache Haben. Selbst wenn dafür die Ersparnisse draufgehen . . .


    Außerdem...

    Auch eine Corvette kann man zu Schrott fahren. Nicht nur einen VW-Käfer . . . ;)


    Um beim Thema zu bleiben...

    Zieh dir deine kleinen Welse groß, und dann entscheide, wie es weitergeht...

    Dein Denkansatz ist ja nicht verkehrt!

    Und so viele von dieser hübschen kleinen Cory-Art werden ja gar nicht bei E.K. angeboten! Vielleicht wollen dann alle genau deine kleinen Welse haben? Wer weiß . . . :/


    Lg

    manu

  • Lilimaus

    Hat den Titel des Themas von „Corydoras paleatus, zucht“ zu „Lohnt sich die Nachzucht von Corydoras paleatus...?“ geändert.
  • Es handelt sich schon um "Allerwelts-Welse" , das stimmt schon, das sind die Panzerwelse die mit am längsten in unseren Aquarien schwimmen.

    Aber trotzdem sind es schöne Welse die mit Sicherheit ihren Charme haben und man kann sie auch bestimmt gut verkaufen oder abgeben. Ich habe Sie auch in meinen Becken schwimmen und auch meine ersten Erfahrungen mit der Nachzucht gemacht.

    Die Kleinen sind einfach süß, kleine Kopien ihrer Eltern. ich liebe Panzerwelse.

    Ja es lohnt sich, Panzerwelse zu züchten, weils einfach Spaß macht.

    Volker

  • Hallo Steffen,

    vor ein paar Jahren habe ich wie blöd C. sterbai vermehrt. Jedes Ei, was ich im Becken finden konnte, hab ich abgesammelt und dann mit größter Sorgfalt die kleinen Welse aufgezogen. Ich hatte eine Riesenfreude daran, zu sehen, wie die kleinen Kerle größer und größer wurden. Nur irgendwann hatte ich einfach keinen Platz mehr.

    Als es dann ans Verkaufen ging, hab ich sämtliche Facetten an Käufern erlebt. Am Schlimmsten fand ich aber, dass manche Käufer immer noch beim Preis nachverhandeln wollten. Aber nicht für 10 oder mehr Tiere, sondern für 2 - 3 Exemplare, weil sie glaubten, dafür schon einen Mengenrabatt bekommen zu können. Als ich dann noch darauf hinwies, dass man Corydoras bestenfalls in einer Gruppe von mindestens 6 Tieren halten sollte, waren die Käufer teilweise so dreist und versuchten auf den halben Preis zu handeln. Sorry, aber diese Leute habe ich abtreten lassen.

    Was ich damit sagen will:

    Entscheide selbst, was für dich wichtig ist. Wenn du kleine Corydoras aufwachsen sehen möchtest, dann sammel die Eier ab und entscheide später (je nach Anzahl) ob du verkaufst oder nicht. Und DU kannst selbst entscheiden, an wen du die Tiere abgibst.

  • Guten Morgen,

    Als es dann ans Verkaufen ging, hab ich sämtliche Facetten an Käufern erlebt. Am Schlimmsten fand ich aber, dass manche Käufer immer noch beim Preis nachverhandeln wollten. Aber nicht für 10 oder mehr Tiere, sondern für 2 - 3 Exemplare, weil sie glaubten, dafür schon einen Mengenrabatt bekommen zu können. Als ich dann noch darauf hinwies, dass man Corydoras bestenfalls in einer Gruppe von mindestens 6 Tieren halten sollte, waren die Käufer teilweise so dreist und versuchten auf den halben Preis zu handeln. Sorry, aber diese Leute habe ich abtreten lassen.

    Oh ja - immer wieder schön diese "Klientel"!!!

  • Zum Thema Interessenten noch ein Tipp:

    Ich habe mehrfach Fische gegen Geld angeboten wo das Interesse groß war aber entweder die Geschlechter noch nicht sicher unterscheidbar oder das Abholdatum aus anderen Gründen in der Zukunft lag.

    EIne Reservierungsgebühr von 50 % des vereinbarten Kaufpreises hat geholfen echte Interessenten zu erkennen.

  • Ja das stimmt - habe ich jetzt auch schon so gemacht und obwohl aufgrund von Krankheit des Käufers die Tiere (Channa bleheri) noch nicht abgeholt werden konnten, habe ich eine höhere Sicherheit bei der Geschichte...


    Kommt wahrscheinlich auch ein bißchen auf den Einzelpreis und Abnahmemenge an - bei 3 Fischen a' 1,50 € wird's ein bißchen schwierig mit der Anzahlung :D ;-) .