Erstes Aquarium - offene Fragen

  • Hallo Leute,


    wir würden uns gerne zukünftig mal ein paar Zwergkugelfische zulegen. Nachdem was ich so gelesen habe, sind das aber nicht unbedingt "Anfängerfische".

    Leider haben wir noch keinerlei Aquarienerfahrung und ein großes Aquarium aufzubauen lohnt sich erst nach unserem geplanten Umzug. Daher möchte ich erst mal "klein" anfangen.


    Von meinen Rotbauchunken-Zeiten habe ich noch ein 112L und ein 30L Becken. Ich habe nun überlegt im Büro erst mal eines der Becken aufzustellen.

    Als Fischlein habe ich folgende Favoriten: Neonsalmer, am liebsten blaue Neons. Zwergbärblinge, zB. Mosquitos. Sehr angetant hat es mir auch der Perhuhnbärbling.


    Soweit ich mich nun belesen habe, sollte man die Neons eigentlich in sehr großen Aquarien mit Schwarmzahlen von mindestens größer 20, idealerweise um die 60 Individuen halten. Die meist angegebenen Zahlen von um die 10 sind angeblich meist nur da um sie in die Nanoaquarien mit "einzubauen". Das ist mir dann für den Anfang doch etwas viel....oder wie denkt ihr darüber?


    Die Zwergbärblinge (zumindest Boraras) werden mal als schwierig mal als leicht zu haltende Fische angegeben - so richtig habe ich nichts endgültiges über deren Anforderung - genauso wenig zur Individuenzahl finden können. Nur das die Bärblinge eigentlich keine richtigen Schwarmfische sind.


    Wahrscheinlich fällt die Wahl auf die Perlhühner - die scheinen ja doch Anfängerfreundlich und relativ robust zu sein. Der breite Bereich in dem sie haltbar sind, führt natürlich zur ersten Frage:


    1. Welche Wasserwerte sollte ich anstreben?

    2. Reicht für die Perlhühner das 30L Becken oder sollte ich gleich das 112L nutzen.

    3. Als Filter schwebt mir der Hamburger Mattenfilter vor - auch wenn ich noch nicht sicher bin, wie dieser zu realisieren ist - insbesondere welche Pumpe man da nehmen kann und wie das Wasser zurückgeführt wird. habt ihr da Tipps?

    4. Was für Anfänger-Pflanzen könnt ihr empfehlen?

    5. Empfehlt ihr ein reines Artenbecken oder bieten sich bestimmte Arten zur Vergesellschaftung an?


    Soviel zu meinen ersten Fragen. Würde mich über eure Beratung und Anregungen freuen!

  • Hallo Emsi,


    ersmal herzlich :willkommen: und schön, dass Du Dir oder uns diese Fragen stellst!


    1.)

    Jeder bevorzugt andere Wasserwerte. Abhängig ist, welches Wasser aus Deiner Leitung kommt.

    2.)

    Für Perlhühner reichen auch 30l, wenn es nicht gleich 30 Tiere werden sollen. Größer (112l) ist am Anfang immer leichter zu händeln als ein 30l Becken.

    3.)

    HMF kann mit (Wasser)-Pumpe aber auch mit Luft betrieben sein. Das Wasser läuft durch die Matte automatisch zurück, wenn im hinteren Bereich die Pumpe Wasser rauspumpt.

    4.)

    Zu Beginn immer schnellwachsende Stengelpflanzen. Limnophila z.Bsp.

    5.)

    Artenbecken sind immer "das Beste" es können aber durchaus Fische auch vergesellschaftet werden. Dabei darf kein Fisch unterdrückt oder gefressen werden.


    kleiner Tipp: anfangs machen sich hübsche Endlerguppys auch recht gut. Bleiben klein und lassen Aquaristikanfänger recht gut in das Fischverhalten einstimmen. Dann passen auch Bärblinge später dazu.


    VG

    Mirko

  • Hallo Emsi,


    Eine Co2-Anlage benötigt man nicht unbedingt.


    Sollen aber anspruchsvolle Pflanzen gedeihen, ist ein Einsatz derer schon empfehlenswert.

    Auch kann mit Co2 der Wasserwert PH verändert werden. Da Co2 eine Säure ist, säuert es das Wasser an, womit der Ph gesenkt und ins saure Milieu (<7) gebracht wird.


    Zur Beleuchtung gibts viele Ideen. Ich habe mit LED schon einiges probiert. Ja Pflanzen wachsen! Wasserkringel sind ein schöner Nebeneffekt!

    Nachteile: LEDs vertragen keine hohe Temperatur. Der "Heizungseffekt" gegenüber Leuchtstofflampen ist nicht vorhanden. Die Lebensdauer ist bei zu hoher Wärme viel kürzer!


    Positiv hingegen ist natürlich der Stromverbrauch.


    Selbstbau ist nur was für Kenner und Könner. Für Laien nicht empfehlenswert. Das Anbringen ist mit entsprechendem Schutzgrad der Leuchte und deren Anschlußleitungen sogar unter Wasser möglich. Aber Kabelbinder (schwarze) sind meine erste Wahl bei Befestigungslösungen im oder am Wasser.

    Ich empfehle fertige Lösungen, auch wenn mich deren Preis & Haltbarkeit nicht überzeugt hat.


    VG

    Mirko

  • Nur dass das nicht missverstanden wird;

    Das Gas CO2 ist in Wasser relativ gut löslich und reagiert zu einem geringen Anteil (etwa 0,2 %, je nach Temperatur) zu Kohlensäure mit der entsprechenden, von Mirko beschriebenen Wirkung im Aquarienwasser.

  • ...kommt aber sehr auf die Karbonathärte an - je geringer die ist, desto "saurer" reagiert in das AQ eingebrachtes CO2 und desto höher ist auch die Gefahr eines Säuresturzes!

    Um das zu verhindern, sollte dann auch von Zeit zu Zeit "nachgehärtet" werden, z.B. mit KH+ .


    Bitte überprüfe erstmal deine Wasserwerte aus der Leitung - die jeweiligen Stadtwerke veröffentlichen die meist auf ihrer homepage.

  • Mach dich nur nicht mit Wasserwerten verrückt. In der Regel reicht Leitungswasser, wie es aus dem Hahn kommt, wenn nicht extreme Sonderlinge gepflegt werden.

    Erfahrungen sammeln ist wichtig. Als ich mal begann vor rund sechs Jahrzehnten, hat keiner von uns etwas gemessen und über technische Hilfsmittel nachgedacht. Es hat auch geklappt. Alles, was man heute aufgeschwatzt bekommt, kannst Du nach und nach mal ausprobieren. Du wirst schnell selber merken, was für den konkreten Besatz und die eingebrachten Pflanzen gut ist.

    Auf Lehrgeldzahlung stelle dich aber ruhig ein. Deshalb, bescheiden beginnen und mit viel Geduld heran tasten.

    Die eigenen Beobachtung kann den besten Rat nicht ersetzen.