Planarien schlüpfen aus Schnecke...

  • Es steht oft geschrieben, daß Wasserschnecken Überträger/Wirtstiere von Planarien sind. Manch einer zweifelt noch daran...


    Nun, ich habe soeben zufällig den gruseligen Beweis mit ansehen müssen.

    Hab grad nach dem Wohlergehen meiner kleinen Apfelschnecken geguggt. Mit der Lupe, weil die noch kaum größer sind als ein Glasstecknadelkopf.

    Sehe, dass bei zwei Schnecken, die an der Wasseroberfläche sitzen, ganz kleine feine sich bewegende Fädchen um die herum sind.

    Setze die in ein Schnapsglas, Lupe drüber, kommen doch glatt noch mehr raus! 8|

    Und was sinds???

    Besch.... Planarien!!!


    DAS IST EKELHAFT UND GRUSELIG...!!! =O

    Und ich krieg die nun dort in der Aufzuchtschale nicht mehr weg, ohne die Schnecken mit abzutöten. Echt blöd . . .


    Lg, und nette Träume...

    manu

  • Hallo Manu , ich vermute es sind Schneckenegel . Planarien könnte man aushungern , da diese nur lebende Nahrung zu sich nehmen . Mit Egel habe ich keine Erfahrung . Ob man diese Egel bekämpfen kann ohne alle Schnecken zu töten , da habe ich meine Zweifel . Aber dies sind alles nur Vermutungen .

    Ich drücke Dir die Daumen .

    Grüsse Armin

  • Wenn schon junge Schnecken Planarien aufweisen, dann sind die im Becken und haben die Schnecken für sich entdeckt. Planarien fressen keine Lebendnahrung. Sie vertilgen gestorbene Fische, Garnelen und Schnecken. Sind die Geier des Aquariums. Ekelhaft, wenn es viele sind.

    Ich habe mal gelesen, die würden auch feine Gespinste hinterlassen, in denen sich feinste Nahrungsteilchen verfangen. Das könnten sicher auch Fischlarven sein, die dann zu grunde gehen und ein Fressen für die Plattwürmer sind. Beobachtet habe ich das aber noch nicht.


    Man kann Planarien gut mit Fleisch, Fisch o.ä, ködern und wenn das regelmäßig erfolgt, wohl auch langsam ausrotten. Ich bestücke die Fallen mit toten Fischen. Es dauert nur Minuten bis Planarien, wenn welche da sind, davon angelockt werden. Die Löcher in der Fall können winzig sein, die Planarien kommen immer durch. Sie kommen aber nicht wieder hinaus, weil der chemische Reiz (Futtergeruch) ja in der Falle am intensivsten ist.


    Falle.jpg


    Ich habe jetzt einen hervorragenden Planarienfresser in fast jedem Becken. Seine Gier nach diesen Plattwürmern habe ich zufällig entdeckt, Sie machen ganze Arbeit. Selbst Pflanzen werden gründlich abgesucht. Es handelt sich um den Zoogoneticus tequila (Tequila-Kärpfling).


    Ich habe die von wolf (hier als findus).


    Kann ich nur weiterempfehlen.

  • Moi'n...


    Schneckenegel sind das, was da geschlüpft ist, auf jeden Fall nicht. :)

    Denn da hätte ich irgendwo ein sogenanntes Muttertier. Bestimmt 2 cm groß und nicht zu übersehen...

    Die ist ne ganze Weile eiertragend, und entlässt dann irgendwann fertige Jungtiere. Die Egel kriechen auch nicht wie Schnecken, sondern bewegen sich ähnlich wie eine Raupe. Kennt ihr sicher vom Blutegel her, aus dem Fernsehen.

    Und die haben Schnecken zum Fressen gern! ;)

    Da hätte ich schon keine mehr . . . :)


    Harmlose Scheibenwürmer sind es aber leider auch nicht. Einer ist mit im Glas gelandet. Deutlich zu unterscheiden aufgrund der reiskornähnlichen weißen Körperform.


    Diese winzigen kleinen Biester, die da aus oder von den Schnecken schlüpften, sind jedoch wirklich Planarien...

    In den Aquarien hab ich auch welche. Aber keine Probleme mit denen, da ich sie nur selten zu Gesicht bekomme, und demzufolge nur wenige da sind. Ich find sie eigentlich auch nützlich da drin.

    Hier aber sind die vielen "Babyplanarien" plötzlich in der Aufzuchtschale meiner Apfelschnecken aufgetaucht...! Woher die so plötzlich gekommen sind, weiß der Geier!!!

    Hab vorhin mal reingeleuchtet. Da sind noch jede Menge drin. Alle noch winzig klein, aber als Planarie zu erkennen... :(


    Da ich die wohl nicht bekämpfen kann, ohne die Schnecken zu killen, werd ich eben jetzt eine neue Schale einrichten, und die Schnecken umsetzen. Kann damit die Planarien zwar sicher nicht ganz verhindern, aber so hoffentlich zumindest in geringen Grenzen halten...


    Lg

    manu

  • Planarien könnte man aushungern , da diese nur lebende Nahrung zu sich nehmen .

    Darüber habe ich erst einen Bericht in einer Aquaristik-Zeitschrift gelesen. In einem Wasserglas hätte man wohl diese Plagegeister beobachtet und dann nach einem halben Jahr abgebrochen. Die Biester wären wohl noch am Leben gewesen. "Vernebeln" mit Easy Carbo, was auch immer damit gemeint ist, würde wohl helfen.

  • Hallo Manu , bei Flowgrow habe ich gerade gelesen , das Ringhandgarnelen und Zwergtigerschmerlen sehr erfolgreich Planarien bekämpfen . Ein User schrieb , dass nach 4 Wochen , keine Planarien mehr zu finden waren . Allerdings würden die wohl auch Deine Schnecken knacken . Die könntest Du ja wenn das Becken ( frei von Planarien ist ?) nachsetzen .

    Grüsse Armin

  • Danke...!


    Ja, das stimmt...!

    Zwergschmerlen fressen Planarien. Das machen auch meine Schmerlies, die Yunnanilus. Deshalb habe ich in den Becken ja auch so wenige Planarien... ;)


    Ich wollte euch ursprünglich doch nur zeigen, daß Schnecken Planarienüberträger sind. Wie die plötzlich aus den Schnecken hervorkommen...

    Das sind keine Becken,sondern Gemüseschalen, wo die drin sind. Aufzuchtschalen. Hab ich aber geschrieben... :)

    Da kann ich keine Schmerlen reinsetzen. Und auch Easy Carbo bringt da nix... ;)


    Da hilft nur, was ich zwischenzeitlich schon getan habe, neue saubere Aufzuchtschale einrichten und Schneckis vorsichtig mit der Pinzette umsetzen.

    Jede einzelne Mikro-Planarie, die ich in der neuen Schale sehen konnte, hab ich mit einer Spritze abgesaugt.

    Diese wird nun sicher trotzdem nicht hundertprozentig planarienfrei sein, doch schädlich für die Schnecken sind sie ja auch nicht.

    Aber ziemlich e k e l i g . . . :shock:


    Lg

    manu

  • Planarien bekämpfen


    Panacur / Fenbendazol


    Einen Versuch machte ich mit Panacur. Der Wirkstoff Fenbendazol behindert den Zellstoffwechsel und die Ausbildung des Spindelapparates bei der Zellteilung in den Eiern. Die Würmer sterben, wenn sie dem Mittel über einen Zeitraum von mehr als drei Tagen in ausreichend hoher Konzentration ausgesetzt sind.

    Ich habe eine Tablette mit 500 mg Wirkstoff zerdrückt und in 1,6 l warmen Wasser so weit aufgelöst, wie es möglich war. Nach dem Aufschütteln der Suspension kam in jedes Aquarium 2 ml pro Liter Aquarienwasser. Eine Tablette habe ich so auf 800 l Wasser verteilt. Die Dosierung betrug also 0,625 mg Fenbendazol pro Liter Wasser. Nachdem in einem Testbecken die Planarien schnell reagierten und die Schnecken keinerlei Schäden zeigten, wendete ich das Medikament in allen unseren Aquarien an. Es gab dabei keine Todesfälle durch das Mittel. In den Aquarien waren Melanoides tuberculata, Thiara scabra, Pomacea diffusa, Pomacea glauca, Pomacea canaliculata, Marisa cornuarietis, Taia naticoides, Faunus ater, Brotia herculea, Radix balthica, Helisoma duryii, Planorbella scalaris,Bithynia tentaculataund Physella acuta. Die Pianoschnecken (Taia naticoides) brachten in der Behandlungszeit sogar Jungtiere zur Welt, die ebenfalls keine Auffälligkeiten zeigten. Auch Garnelen, Krebse und die Fische wurden nicht erkennbar geschädigt.

    Nach einer Woche habe ich dann das Wasser gewechselt und glücklicherweise keine Planarien mehr gefunden. Einige Tage später starben recht plötzlich einige Apfelschnecken und auch viele Turmdeckelschnecken. Ich vermute, dass durch die Zersetzung der Planarien Giftstoffe frei wurden, die den geschwächten Schnecken den Rest gegeben haben. In den Aufzuchtbecken von Pomacea diffusaund Pomacea glaucain denen es keine sichtbaren Planarien gab, die aber zur Sicherheit prophylaktisch mitbehandelt worden waren, gab es nämlich keine Ausfälle. Man sollte also besser wiederholt das Wasser wechseln, um die Reste der toten Planarien zu entfernen. Der übrige Schneckenbestand fing nach der Panacur-Behandlung schnell wieder an sich zu vermehren.

    Da meine 30 Rennschnecken und die 20 Fruit Snails bereits vor der Panacurbehandlung durch Planarien und Egel getötet worden waren, kann ich zur Wirkung dieses Wurmmittels auf Neritidae nichts sagen. Schneckenegel werden durch Panacur definitiv nicht abgetötet.


    Schlußfolgerungen


    Wenn die Planariendichte in einem Aquarium mit Wirbellosen zu groß wird, ist eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln nicht mehr zu vermeiden. Wenn keine Jungtiere mehr heranwachsen und sogar Alttiere sterben, überwiegt der Nutzen gegenüber dem möglichen Schaden. Wie effektiv die Bekämpfung ist hängt, zum Einen von dem verwendeten Bekämpfungsmittel und zum anderen von der Planarienart ab. Einige Planarienarten vermehren sich nur asexuell durch Teilung und andere Arten legen Eier. Bei eierlegenden Planarien ist eine Nachbehandlung der Aquarien nach etwa zwei bis drei Wochen sinnvoll, um sicher auch eine mögliche Folgegeneration zu bekämpfen. Panacur hat sich bei mir als schneckenfreundliches Bekämpfungsmittel bewährt.

    Durch die toten Planarien werden aber Stoffe frei, die den Schnecken schaden. Bei sehr starkem Befall ist es darum sinnvoll, möglichst viele Würmer vorher abzusaugen oder mit einer Planarienfalle fangen, um diese Belastung so gering wie möglich zu halten. Auch tägliche Wasserwechsel während der Behandlung helfen. Dann muss aber entsprechend nachdosiert werden.

    Zum Zeitpunkt der Behandlungen waren in meinen Aquarien keine Raubschnecken, Nixenschnecken und auch keine Tylomelania, so dass ich keine Aussage zur Wirkung auf diese Arten treffen kann. Alle behandelten Schneckenarten habe kurz nach der Behandlung mit Panacur wieder angefangen sich zu vermehren.