Aquariensand und Pflanzen, dazu gibt es viele unterschiedliche Meinungen, was sind Eure Erfahrungen ?

  • Hallo Aquarienfreunde,


    Da ich vor langer Zeit mal Aquarianer war und nun neu beginne, hatte ich mich schon viel belesen im Netz.

    Nur beim Bodengrund, da habe ich einfach Aquariensand gekauft, da ich der Meinung war, in mein Amazonasbecken

    muss, klar Sand hinein.

    Als ich dann im Zoofachhandel mir alle noch fehlenden Utensilien ( u.a. Wassertest, Wasseraufbereiter usw. ) kaufte,

    lies ich mich von einem "offenbar" sehr kundigen Verkäufer beraten, als ich auf das Thema Sand und Pflanzen kam meinte er,

    das ginge gar nicht, die Wurzeln würden nicht durch den Sand durchdringen, Fäulnisbildung usw.

    Nun den Sand aus dem Becken wieder entfernen, nö, das muss auch anders gehen.

    Nach langem hin und her überlegen und einigen Baumarktgängen, hatte ich die Idee, schwarze Unterputzdosen, welche schon

    Feine Löcher haben ( mit dem kleinen Bohrer noch zusätzlich welche hineingemacht ), auf etwa 3 cm Höhe geschnitten, Pflanze

    und Kies 2-4 mm hinein und so in den Sand eingebracht.

    Ich hoffe es ist die bessere Variante, als direkt die Pflanzen in den Sand zu setzen, wird interessant wie schnell oder langsam die Pflanzen wachsen werden.

    Welche Erfahrungen habt Ihr, würde mich über Eure Erfahrungen freuen.

    Viele Grüsse :pillepalle:beide Daumen nach oben

    Holger

  • Interessante Sache, Holger, kann mir gut vorstellen, dass es funktionieren könnte,

    nur warum nun schwarze Dosen, die werden früher oder später doch in

    unangenehmer Weise auftauchen....

    Ausser du hast eh schwarzen Sand drinnen, was ich aber mal nicht annehme,

    weil er schwer zu erschwinglichen Preisen zu bekommen ist!

    Bei mir sitzen die Pflanzen in diesem weissen Fast-Ostseesand, Körnung 0,3-08mm,

    und es gibt eigentlich kaum Probleme...

    Habe allerdings auch einerseits paar Welse drin, die immer wieder mal die Flossen schwingen

    und alles bissel anders als gedacht verteilen,

    ausserdem genügend bodendurchfurchende Schnecken, die Fäulnisbildung meist im Ansatz verhindern...

    Und dass Pflanzenwurzeln den Sand nicht durchdringen können, ist aber mal ein absolutes Märchen*wälz vor lachen*:pillepalle:

  • Sand, wenn er fein ist, wäre mir auch nicht ganz recht. Da kann es immer mal Ecken und Stellen geben, die wenig durchflutet werden. Pflanzenwurzeln ist das aber erst mal egal. Musst nur beim Reinigen auch immer mal den Bodengrund mit einem Stab etwas durchstöbern, damit keine schwarzen Stellen entstehen.

    Warum nimmst Du nicht Baukies. Der hat doch eine gute Korngröße. Da ist die Gefahr schwarzer Stellen sehr gering.

    Ich nehme mir bei jedem Teilwasserwechsel eine andere Stelle vor, die etwas gründlicher in die Tiefe gelockert und abgezogen wird. Moderig riechen sollte es dann nicht. Wenn doch, sollte man die entsprechende Stelle öfter berücksichtigen. Es ist ja in jedem Becken abhängig von der Bepflanzung und den Dekoelemente, wo sich der meiste Mulm absetzt.

    Man lernt sein eigenes Aquarium aber schnell kennen.

  • Sand, wenn er fein ist, wäre mir auch nicht ganz recht. Da kann es immer mal Ecken und Stellen geben, die wenig durchflutet werden. Pflanzenwurzeln ist das aber erst mal egal. Musst nur beim Reinigen auch immer mal den Bodengrund mit einem Stab etwas durchstöbern, damit keine schwarzen Stellen entstehen.

    Warum nimmst Du nicht Baukies. Der hat doch eine gute Korngröße. Da ist die Gefahr schwarzer Stellen sehr gering.

    Ich nehme mir bei jedem Teilwasserwechsel eine andere Stelle vor, die etwas gründlicher in die Tiefe gelockert und abgezogen wird. Moderig riechen sollte es dann nicht. Wenn doch, sollte man die entsprechende Stelle öfter berücksichtigen. Es ist ja in jedem Becken abhängig von der Bepflanzung und den Dekoelemente, wo sich der meiste Mulm absetzt.

    Man lernt sein eigenes Aquarium aber schnell kennen.

    Hallo,

    ja ich werde schauen, habe sie ja in quasi Kiestöpfe gepflanzt. Ja beim Sand mit dem Mulmsauger beim WW so wie Du schon sagtest eben genau schauen.

    Schönes Wochenende.

    Grüsse Holger

  • Hallo Holger,


    ich habe schon verschiedene Bodengründe durch. Sand kannst du ohne weiteres nehmen, die Pflanzen wurzeln dort genauso gut drin wie in jedem anderen Bodengrund.

    Gut es kann sein, dass sie etwas langsamer wachsen, da er sehr stark verdichtet (ab ca. 2 cm abwärts). Kies bzw andere Bodengründe sind da etwas lockerer und ermöglichen den Pflanzen die schnellere Durchwurzelung. Sand bleibt je nach Körnung nur in den ersten 2-3 cm "locker", danach verdichtet er sehr stark. Es kommt halt auf die eingebrachte Subtrathöhe an.

    Was nun die "schwarzen (Faul)Stellen" betrifft, die hatte ich bei mir im Sand (sogenannter Silbersand, auch Fugensand genannt) nicht. Zumindest nicht in den freien Flächen. Unter Deko, wie Wurzeln oder so, hingegen kam es schon mal ab und an zu solchen Stellen. Was aber eigentlich daran lag, dass sich dort der Mulm angesammelt hatte und von den Welsen durch das gründeln untergearbeitet wurde.


    Grundsätzlich kann man diese "schwarzen Stellen" bei Neueinrichtung vorbeugen, indem man den Sand bei eingelassenem Wasser einfüllt. Dadurch wird verhindert, das sich Lufteinschlüsse bilden können, die wiederum dann zum faulen neigen könnten. Nach der notwendigen Einlaufphase, hat sich der Sand wie oben schon geschrieben, gesetzt / verdichtet und es kann theoretisch wie auch praktisch nicht mehr zu solchen Stellen kommen.

  • Hallo Martin,

    Danke für deine Nachricht. Ich habe ja wie beschrieben, aus Verzweiflung die Pflanzen in selbst gebauten Plastikgittertöpfe mit Kies 2-4 mm gesetzt, habe aber auch ein paar in Sand gepflanzt. Bin gespannt wie Sie sich entwickeln. Mein Becken läuft nun gerade 4 Tage, das Wasser ist nun klar. Wird spannend.


    Viele Grüße.

    Holger

  • Hi,

    es kommt auch ein wenig darauf an, für welchen Besatz diese Kombi "herhalten" muss, oder?

    Ich persönlich finde feineren Sand/Kies schon irgendwo faszinierend als Bodengrund und hatte auch in 2 Aquarienbestückungen diesen im Einsatz - einmal einen sehr feinen, hellen Kies mit einer ungefähren mittleren Körnung von 0,6-0,8 mm und das zweite Mal einen dunkelbraunen Farbkies mit ähnlichem Kornspektrum. Der Besatz war jeweils relativ große Fische mit entsprechendem Stoffwechsel, aufliegende Wurzeln, größere Steine, als Bodenwurzler Valisnerien und Cryptecorynen.


    Den Pflanzen hat der Bodengrund nichts ausgemacht, die sind bei 23-25°C super gewachsen. Nur unter den Steinen/Wurzeln hat's mal ein bißchen gemodert; nicht so ungewöhnlich.

    Den größten Nachteil habe ich in der Tatsache gesehen, dass vieles organische Altmaterial sich als Mulmwolke an bestimmten Stellen sammelt und dort liegen bleibt- das sehe ich bei groberem Kies eigentlich nicht.


    Demnächst werde ich es aber noch einmal bei einem neuen Becken mit Spielsand aus dem Baumarkt versuchen.

  • In einem Aq habe ich Kieselsteine als Bodengrund. So 1 bis 1,5 cm im Durchmesser. Bodenfische habe ich da nicht und die Pflanzen waren nach ner Weile auch fest.


    Jetzt nach 4 Jahren Dauerbetrieb hat sich der Hohlraum zwischen den Steinchen komplett mit Mulm gefüllt, so sieht es zumindest aus. Ich könnte das in Tüten packen und als Naturespecialdupersuper Soil verkaufen. 😇


    In Aquarien mit Sand ließ sich immer alles problemlos absaugen. Aber wenn ich dort beim Pflanzen umsetzen ein Stückchen Wurzel im Boden ließ wurde die Stelle rasend schnell schwarz.


    Ich glaube also :Aquarium mit Sand kommt wenig in den Boden ist aber unangenehm wenn es passiert, mit groben Materialien kommt viel in den Boden schadet aber nicht so sehr.




    Also orientiere ich mich jetzt rein am der Optik und dem Thema des Beckens 🙂 und lebe mit den Konsequenzen

  • Also ich muss da doch mal was zu schreiben . Nach meinen Erfahrungen kommt es ganz auf die Pflanzenarten an, die man sich in seinem Becken vorstellt und pflegen möchte.

    Ein feiner Sand neigt zum verdichten und er enthält grundsätzlich erstmal keine Nährstoffe. Pflanzen die besonders ihre Nährstoffe über die Bodenwurzeln aufnehmen, benötigen daher bei feinen Sand zumeist ein zusätzliches Substrat um hier schneller Fuß fassen zu können. Bei Echinodorus, Lotus oder Cryptocoryne bring ich daher immer etwas Lehm mit ein. Damit wachsen diese Pflanzen auch im feinsten Sand.

    In gröberem Bodensubstrat setzt sich schnell Mulm an, der dann als Nährstoffgrundlage genutzt wird. Hier bedarf es aus meiner Sicht keinem zusätzlichen Nährstoffsubstrat.


    Zu den faulen Stellen.

    Fäulnis läuft erstmal gesetztmäßig unter Sauerstoffmangelbedingungen ab. Somit sind aus meiner Sicht mögliche Lufteinschlüsse im Sand irrelevant. Gerade in sehr feinem Sand besteht die Gefahr dass es durch Einschlüsse organischer Stoffe, z.B. Pflanzen und Wurzelreste zu Fäulnisstellen kommt. Daher auch immer genau unter Steinen.


    Beim Reinigen von feinem Sand mit der Mulmglocke tu ich mich persönlich immer schwer. Man muss den Sog schon deutlich drosseln, um nicht den Sand mit abzusaugen. Dadurch schaffen es aber gröbere Reste auch nicht in den Schlauch und werden dann ggf sogar unter den Sand gespült, was wieder zu organischen Einschlüssen im Sand, und möglicher Fäulnis führt.


    Daher halte ich persönlich richtig feinen Sand für pflegeaufwendiger. Bei mir häufig nur im Einsatz in Cichlidenbecken, die mir durch ihre Gartenarbeiten diese Pflege abnehmen. Hier nutzt man auch zumeist Aufsitzerpflanzen, denen der Bodengrund egal ist.


    Ansonsten ist eine etwas gröbere Körnung von ca. 1mm für Aquarien, deren Pflege und die Nährstoffaufnahme einiger Pflanzen schon empfehlenswerter aus meiner Sicht.


    Zum Kies

    Ich habe auch ein Becken, welches sehr groben Kies enthält. Anfangs taten sich Pflanzen schwer hier halt zu finden. Durch das einbringen einer dünnen Kunststoffmatte am Boden hat sich das deutlich gelegt. Zum einen schützt diese die Bodenscheibe bei schweren spitzen Felsaufbauten, zum anderen Wurzeln die Pflanzen dort richtig gut ein. Nährstoffe sammeln sich in dieser Matte und bieten den Pflanzen eine gute Grundlage unter dem groben Kies. Durch die untere Sichblende ist diese Matte auch nicht zu sehen. Wahrscheinlich könnte man auch Fasermatten aus natürlichen Rohstoffen nehmen.


    Grüße Heiko

  • Hallo ,

    ich verwende Flusskies , also keine scharfen Kanten , Körnung 2-3 mm . Natürlich dringt da auch Feinmulm ein der allerdings erst sichtbar wird , wenn ich Pflanzen versetze aber das ist dann alles bald wieder vorbei . Wir sollten uns von dem Gedanken frei machen dass Mulm schädlich ist . Das genaue Gegenteil ist der Fall , in diesen organischen Abfällen leben nützliche Micro - Organismen . Es gibt Aquarianer die legen verborgen hinter Pflanzen eine Dreckecke an , allerdings braucht man dazu etwas Strömung im Becken der den Mulm dort ablegt . Diese Ecken die mehrere Zentimeter hoch werden können , sind wie ein zusätzlicher biologischer Filter . Dort finden kleinste Jungfische Nahrung die sonst nur mit großem Aufwand zu züchten sind .

    Das schädlichste was man seinen Tieren antun kann ist Quarzsand . der ist scharfkantig und neigt durch seine Strucktur zum verhaken . Für alle Tiere die ihr Futter am Boden suchen oder graben sehr schädlich weil die Schleimhaut beschädigt wird . Dort können dann Pilze oder andere schädliche Lebewesen eindringen .

    Meine Kiesschicht ist etwa 5 cm hoch , ich brauche diese Höhe damit auch größere Pflanzen wurzeln können . Durch die gewählte Körnung ist ein gewisser Austausch im Boden gewährleistet . Bei 5 cm Sand , bin ich überzeugt , hätte ich ein Problem .

    Grüsse Armin

  • Moin,

    ich stimme Heiko von Anfang bis zum Ende zu.

    Gut dass er auch auf die Beduerfnisse der jeweiligen Pflanzen eingegangen ist,daran haben die meisten nicht gedacht.

    Nur das mit der Kuststoffmatte...naja,-wenns so passt.

    Wir haben in sieben von acht Becken groeberes Zeug,Lavasplitt 3-4 drin.In einem Becken Sand 1-3 Koernung.Alle laufen bestens ohne Probleme.

    Ich wuerde bei all zu feinem Sand,und das wurde hier schon erwaehnt ne Kompanie TDS mit reinschmeissen.Die wuehlen alles gut durch so dass keine Faeulniss entstehen kann.

    Gruesse

  • Hallo,


    Danke an Heiko, Armin und Ingo für Eure Tipps. Da mein Becken nun erst eine knappe Woche läuft, kann ich noch nix berichten, was funktioniert und was nicht. Bis auf zwei Pflanzen, habe ich alle in selbst gebaute Plastikgittertöpfe mit Kies gepflanzt. Werde berichten, wie sich das Wachstum so entwickelt. Die Wasserwerte passen soweit, zumindest glaube ich dies, PH 7,0, KH 4,0, GH 9,0 NO2 0,00 NH3 0,0 NH4 0,0. Eine ganz leichte Tübung ist noch vorhanden. Hoffe diese geht noch zurück, wollte schon diesbezüglich einen TW Wechsel machen, werde es aber erst einmal so belassen. Natürlich ist mein Ziel ein üppiges Pflanzenwachstum. Mal schauen. Nachdem ich zwei neue Röhren von Eheim eingesetzt habe, hat mein Vater für sein Becken eine neue Abdeckung gebaut mit 4 LED Komplettleuchten, je 10 Watt für je 3,99€ aus dem Baumarkt, auf das Experiment bin ich gespannt.

    Viele Grüsse

    Holger