Neustart nach Aquarium Crash

  • Hallo Foris,

    nach meinem kaputten Aquarium habe ich lange mit mir gerungen, noch mal einen Neustart zu beginnen. So ganz gelingt mir das immer noch nicht, aber ich habe mich mit einer Idee angefreundet, um nicht alles aufzugeben.

    Alles "höhere" Getier ist nun erst mal bei Freunden untergebracht- mein Livesand und 100 Liter Seewasser ist noch im Behälter, den ich nun für einen Reparaturversuch komplett leeren muß.

    Und genau mit den Resten beginne ich den Neustart.

    Das sind etwa 60 Liter sehr gut belebter Livesand, den ich heute in ein anderes Aquarium verbringe. Trotzdem alles, Licht, Strömung und Heizung einige Zeit nicht mehr in Betrieb sind, ist so viel Leben

    im und auf dem Sand, wie man es so nur unter natürlichen Verhältnissen findet.

    Die Artenvielfalt ist der Wahnsinn und es wäre wirklich bedauernswert, das aufzugeben.

    Also kleinere Behälter aufgestellt, den Sand darein verbringen, Restwasser dazu und das Wasser in Bewegung halten, ist eigentlich das ganze Geheimnis.

    Winzigste Futtermengen aus Staubfutter gelegentlich eingebracht sorgt dafür, alles lange Zeit zu erhalten. Wasseraufbereitung erfolgt nicht, das macht das Getier im Sandgrund ohne mein Zutun.

    So schaffe ich mir jetzt schon mal eine gute Ausgangsbasis, falls ich das Wohnzimmeraquarium

    repariert bekomme.

    Im gesamten Bodengrund, der einige Zentimeter dick ist (bis zu 10-12 cm), sind keine schwarzen Stellen vorhanden, so dass ich das Wagnis eingehe (ich habe seit vielen Jahren Sandaquarien betrieben und nie Probleme damit gehabt).

    Ich verspreche mir, das neue Wohnzimmeraquarium ohne "lebendes" Gestein, sondern rein mit Keramik als Trägersubstrat schnell wieder zu dem Zustand zu bringen, den es vor dem Crash hatte.

    Der Sand impft dem Aquarium neues Leben ein und das ohne unbeliebte Gäste, die so manch unerfreuliche Überraschung aus "lebendem" Gestein beherbergen.

    In diesem Fred werde ich die Entwicklung und Veränderung beschreiben, eventuell auch kleineren Besatz versuchen, wie z.B. Sandröhrenaale, Muscheln, Anemonen, Gorgonien u.ä., aber die dann mit ordentlicher Wasserpflege für die Filtrierer oder vielleicht für Ankes Zwergseepferdchen...

    Alles in allem recht überschaubar und dennoch eine Herausforderung.

    Wie Ihr Euch sicher denken könnt, sind hier die Anforderungen an Stabilität chemischer und vor allem physikalischer Parameter anspruchsvoller als in größeren Behältern.

    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass das Ganze lange nicht so schwierig ist, wie Süsswasser mit speziellen Anforderungen an die Wasserqualität für Pflanzen und Tiere.

    Falls jemand Lust hat, selbst so etwas zu versuchen, soll das hier die Hemmschwelle senken

    - es ist oft einfacher, als man sich das vorstellt.

    LG Dietmar

  • Nach wie vor bin ich der Meinung, dass das ganze lange nicht so schwierig ist wie Süsswasser mit speziellen Anforderungen an die Wasserqualität für Pflanzen und Tieren.

    Hi Dietmar,

    das glaube ich zwar nicht und drücke dir die Daumen für den erzwungenen Neustart!

    Grüße

    Karsten

  • Mahlzeit,

    na, ich weiss nich...

    Keramik vs. leb.Gestein?

    Mal abgesehen von paar Glasrosen und Borstenwuermern sowie mal der einen oder anderen Minikrabbe hatte ich mit leb, Gestein noch keine Probleme, die ich nicht mit einfachsten Mitteln innen Griff bekommen haette.

    Ich pers. wuerde Leb.Gestein auf jeden Fall immer den Vorrang geben, schon weil es 1000mal poroeser als des Keramikzeugs ist.

    Ich glaube, auf Keramik haben es die "Guten" schwer sich anzusiedeln,

    wogegen es fuer div. "Schmieralgen" ne optimale Besiedlungsflaeche ist

    und die lieben ja "neu gemachte" Becken.Wuensche ich Dir nat. nich...!!!!!

    Drueck Dir die Daumen fuern Neustart.


    Gruesse

  • Hallo Ingo,

    Keramik hat einen schlechten Ruf. Aber ist der wirklich gerechtfertigt?

    Porösität herzustellen ist eine Frage der Technologie und die beherrscht man mittlerweile. Falk (Anubias) hat es bewiesen und meine Keramik nach meinen Wünschen gestaltet, zu meiner vollsten Zufriedenheit. Auf der konnte ich niedere Tiere ansiedeln, genau wie auf Naturgestein. Thema Schmieralgen, damit hatte ich keine Probleme! Vorausgesetzt, die Wasserbewegung ist hoch genug, kann sich so etwas nicht etablieren weil Schmieralgen beruhigte Zonen benötigen. Algen sind auch gewachsen aber nur da wo ich es wollte; nämlich an der Wasseroberfläche.

    Stofffreisetzungen waren, bevor die Keramik gefertigt wurde, ein Diskussionsthema. Auch das ist neben den Ausgangsmaterialien eine Frage der Technologie. Bei mir war das kein Problem und die zweite Keramik von Falk hatte dann alle Vorurteile diesbezüglich beseitigt. Die kam einige Wochen später ins Aquarium, da hatte ich schon einigen Besatz drin.

    Welche Vorteile hat Keramik? Nun zunächst ist der Gestaltungsspielraum bei einiger Planung- den bekommt man mit Naturgestein nicht hin. Angefangen davon, dass lebendes Gestein schwer einzukleben ist ohne dass da was wackelt oder unkontrolliert abstürzen kann. Keramik ist ausgesprochen leicht und eignet sich hervorragend die benötigte Technik zu verbergen. Mal ehrlich, an die Seitenscheibe angehangene Pumpenklötze sind doch nichts, was ich im Aquarium sehen möchte. Dann ist die Sedimententwicklung auf Keramik nahezu vernachlässigbar, das sehe ich als ausgesprochen positiv. Die Biofilme sind leicht reduzierbar, anders als auf lebendem Gestein.

    Und noch etwas spricht für die Keramik. Es muss nichts aus der Natur entnommen werden um dann mit logistischem Riesenaufwand ins Aquarium zu kommen. Die Kosten für Keramik beträgt nur einen Bruchteil des dafür benötigten Aufwandes.

    Kommen wir zu den unerwünschten Invasoren. Das lebende Gestein ist ein Garant für ein dauerndes Ärgernis. Einmal im Aquarium etablieren sich die unerwünschten Organismen und als Opportunisten sind sie den meisten Tieren überlegen. Und dann diese zu entfernen ist nahezu aussichtslos. Genau das hat man mit Keramik unter Kontrolle, wenn der Besatz mit Tieren erfolgt. Der Wunschbesatz einige Stunden im Beobachtungsbehälter, falls da Substrate dran sind, genügen in der Regel für die Kontrolle.

    Nein ich kann mich Deiner Meinung, ein Aquarium mit lebendem Gestein zu besetzen, nicht anschließen. Und mal im Ernst, welche der Organismen von lebenden Gestein will man wirklich im Aquarium? Du weisst nicht was da positives dran ist und ob es im Aquarium eine Chance hat groß zu werden. Das Geld dafür gebe ich lieber planmäßig für Wunschbesatz aus.

    LG Dietmar

  • Hallo Falk,

    ich denke der Aquarienbauer wird das Ding abholen. Die Scheiben müssen vorbehandelt werden und das geht in einer Wohnung nicht. Wenn es denn überhaupt so einfach machbar ist. Da wird sicher eine Woche Arbeit vonnöten sein.

    Sollte es gelingen, komme ich auf Dich zu in der Hoffnung eine neue Keramik zu gestalten.

    LG Dietmar

  • Hallo Manu,

    Keramik ist oben der aus drei Teilen bestehende Riffüberhang, der ist an die Zugstreben der Rückwand geklebt und verbirgt den Oberflächenabzug und die Pumpe zum Abschäumer. Die Pumpe kann ich mit einer Hand entnehmen und reinigen. Unter der Keramik sollten sich Kardinalbarsche aufhalten und Filtrierer. Links im Aquarium ist Keramik unter der die beiden 3000 Liter Pumpen stehen. Das kann man auseinandernehmen (4 Teile) um an die Pumpen heranzukommen. Es genügt allerdings den Deckel abzunehmen. Sie ist bündig an Seiten- und Rückwand stehend.

    Es gibt dann noch kleinere Keramiken: Bruthöhlen. Die sind etwa Faust groß und stehen auf dem Boden. Die habe ich von der Fa. Korallenwelt Rostock. Die beiden großen Keramiken hat mir Falk (Anubias) gebrannt. In seinem Aquarium gibt es auch Keramik, in Form von Baumstämmen. Die sind sogar gefärbt und sehen toll aus.

    Das was in der Mitte auf dem Boden steht, ist Naturgestein (totes Kalkgestein) und war ursprünglich das Gerüst für die niederen Tiere. Würde ich heute so nicht mehr machen! Viel zu schwer und zu wenige Höhlen auch wenn die Struktur einigermaßen den Wünschen entspricht. Das Material musste mühsam gesägt und gebohrt werden um es zu auf dem Boden zu stabilisieren und zu kleben. Es steht frei im Aquarium mit einigem Abstand zu Front- und Rückwand. Trotzdem wirkt es wie ein Klotz... Ich bin eher für "schwebende" Dekoration mit so wenig wie möglich Bodenkontakt. Also eher eine Podestbauweise. Das ist hinsichtlich der Strömung und Sedimententfernung das beste was man machen kann. Und das wird mir Falk vielleicht neu bauen...

    LG Dietmar

  • Lilimaus, Keramik ist ein weites Feld. Hier haben wir den Begriff für handgeformte, gebrannte Objekte für das Aquarium verwendet. Da ist fast jede Form, in unterschiedlichen Wandstärken möglich. Die Größe wird eigentlich nur von der Größe des Brennraumes bestimmt. Man kann ja aber auch Teile fertigen, die nach dem Brennen montiert werden.


    Bevor Dietmar auf mich zu kam, hatte ich so etwas nur für meine eigenen Bedürfnisse im Süßwasser gefertig. Da muss aber nicht so eine hohe Porösität erzeugt werden und man kann dickere Wände machen.. Das macht die ganze Sache einfacher. Ich habe damit in meinen Becken, auch mit aus Teilen gefügten Dekoobjekten, gute Erfahrungen gesammelt. Bei Bedarf können Löcher zum Anbinden von Aufsitzerpflanzen, Vorsprünge, Höhlen und Durchbrüche eingearbeitet werden. Man kann sich gut an natürlichen Objekte, die eine Unterwasserlandschaft optisch bestimmen bei der Modellierung orientieren. Die Reinigung solcher Objekte zu einem späteren Zeitpunkt ist einfach. Im Notfall auch mit mit kochendem Wasser, in der Microwelle oder sogar erneut im Brennofen. Abhängig von der Oberflächengestaltung und eventuell eingesetzten Engoben und Glasuren können schöne Effekte erzielt werden.


    Objekte, die nicht einen natürlichen Eindruck machen, wie Burgen, Wracks oder ähnlichen Kitsch meinen wir nicht. Würde ich auch nicht anfertigen.

    Was bei Dietmar dort rechts im Becken zu sehen ist, kann man problemlos als Keramik gestalten. Da müssen wir nur die notwendigen Absprachen zur Größe führen. Da dort sicher keine Technik versteckt werden soll, ist das gar nicht kompliziert. Dann muss der Hohlraum nicht unbedingt stimmen und man kann sich richtig austoben.

  • Hallo Bernd,

    na klar gar keine Frage! Ich habe vor Falks Arbeiten größten Respekt und bisher nichts gesehen, was annähernd dieses Niveau erreicht. Als Vergleich die Massenproduktion eines namhaften Herstellers und ein als ein als Komplett Aquarium verkaufte Produktion. Letzteres ebenfalls Handarbeit und ein Schlager in der Aquaristik. Da ist selbst der Boden Keramik. Ob das nun gut oder schlecht ist, mag jeder für sich entscheiden. Ich will nur so viel sagen, dass die Firma meine Wünsche nicht umsetzen konnte und ich nicht verarmen möchte, wenn ich mir das aus Deinem Link mal hochrechne.

    LG Dietmar

  • Das sieht ja mal richtig genial aus . . . !!!


    An so bissl 0815-Krimskrams hatte ich auch gedacht. Wußte echt nicht, dass es bereits solch ausgereifte Riff-Attrappen gibt. Beschäftige mich ja sonst nicht mit dem Thema...


    Ob das jetzt gut oder schlecht fürs Becken ist, da hab ich keine Ahnung, und halt mich da auch raus.

    Auf jeden Fall isses so schön gearbeitet, dass ich mir so ne Korallen- oder Riffattrappe durchaus auch in die Schrankwand stellen würde...

    ( Wenn ich da noch Platz hätte... )


    Lg

    manu