Nährei-Fütterung bei Aurantis

  • Hallo . denkt Ihr daran dass Aquarianer die nie etwas mit Channa zutun hatten erst mal ziemlich ratlos dieses gut gemachte Video anschauen .

    Das Video ist wirklich gut gemacht und ein paar erklärende Worte hätten den Wert noch gesteigert . Erst in dem Beitrag von Karsten habe ich erfahren dass es so etwas wie Nähreier bei Channa gibt , Ich kannte den Begriff Nähreier bisher nur von einigen Haiarten und dort werden die Eier bereits im Mutterleib gefressen .

    Grüsse Armin

  • Ach Armin, sorry!

    Ich bin immer noch im Modus des alten L-Forums, dass eigentlich nur noch Channa-Fans aktiv waren und solche Erklärungen nicht notwendig sind.


    Ja, also es gibt Channa- Arten, die ihren Jungen in den ersten Tagen/Wochen unbefruchtete Nähreier als Nahrung zur Verfügung stellen. Vorzugsweise sind das maulbrütende Arten, wie z.B. Ch.aurantimaculata (der nah verwandte, aber nicht maulbrütende Ch.bleheri macht das auch exzessiv) oder Ch. sp. Cobalt Blue. Nestbauende Arten zeigen i.d.R. dieses Verhalten nicht.

    Das spricht für eine Vorteilsverschaffung der Jungen durch Ihre Eltern in der ersten Lebensphase. Eventuell läßt das auch Rückschlüsse auf den Mangel an Kleinstnahrung für die Jungen während der stark saisonalen Schlupfphase im natürlichen Lebensraum zu...?


    Letztlich hilft es dem Pfleger schon ordentlich, da gerade die Kleinstfutterbeschaffung für einen Channa-Halter eher ungewöhnlich ist, sofern er nicht auch andere, winzige Pfleglinge im Stock hat.

  • Hallo zusammen,


    heute erst bin auch ich auf dieses Video von "fishasa" aus Osaka in Japan gestoßen.

    Es gibt inzwischen eine mehr als gelungene, längere Version dieses Videos, mit knapp 20 Minuten Spieldauer über die Channa aurantimaculata Nachzucht:



    Keine Minute ist langweilig, es bleibt die ganze Zeit spannend, immer ist etwas Neues zu beobachten.

    Was können wir sehen:


    - Zunächst einmal wird die Beckentemperatur im März 2015 beim Freischwimmen der noch farblosen Babyfische mit 18 Grad Celsius angegeben.

    - Optisch konnten die Elterntiere noch nicht unterschieden werden.

    - Beide Eltern bewachen scheinbar zunächst die Babyfische. Fremdfutter wird nicht angenommen.

    - Das Weibchen füttert am Anfang Nähreier.

    - Der gebildete Geschlechtsunterschiede wird gezeigt, beim Männchen ein gelber Fleck am Kiemendeckel.

    - Später, als die Jungen Fremdfutter annahmen, musste das Weibchen entfernt werden, da das Männchen ihr ab dann zusetzte.

    - Vorwachsende Jungtiere zeigen Kannibalismus.

    - Das Männchen jagd solche Brudermörder.

    - 175 Jungfische zwischen 5-15cm konnten am Ende an den Handel abgegeben werden.


    Ein wundervolles Video für jeden Channa Begeisterten.

    Wenn`s doch auch bei mir so einfach gewesen wäre.....

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    copyright by Ville Kivisalmi Suomi Finnland

    MFG

    Mike

  • Sehr Klasse!

    Aber ich denke, in der Sequenz vor der Nähreifütterung kann man das Weibchen durchaus an der Kopfform und das Männchen an der Färbung der Afterflosse unterscheiden.


    Tatsächlich überraschend für mich ist die aufgeführte Bruttemperatur von den 18*C...

    Grüße

  • Richtig. Die erkennt man sogar mehr als gut auf dem Video und die Farben am Kiemen Deckel sind bei seinen Tieren so. Nicht weiter verwertbar.


    Bei Domi passierte das auch schon bei 18 Grad... Seine Larven hatten aber teilweise Probleme glaub ich wenn ich mich richtig erinnere... Von den 18 Grad hab ich auch schon bei den aisiativas mal geschrieben... Hat damals wer in Frage gestellt.


    Zeigt auch das Temperatur im Winter unter 18 Grad wie von mir erwähnt nichts aus macht. Sonst wäre das nicht möglich...


    Finde das Video super zusammenfassend vollständig - aber nichts neu.

  • Naja, das mit der Nachzucht von Asiaticas unter 21*C entspricht nicht dem, was ich seit 2014 bzgl der Nachzucht mit der Art kenne... die Männchen sind dann einfach noch zu territorial und die Weibchen zeigen kein typisches Fortpflanzungsmuster (zumindest bei neu zu kombinierenden Paaren).

    Ich weiß aber nicht, ob ich das so schonmal geschrieben hatte.


    Trotzdem finde ich es schade, dass in dem Video kein weiterer Bezug auf die Temperatur genommen wird - ich denke schon, dass es im Verlauf der Aufzucht auch wärmer wird, oder?

  • Meinte ja auch nicht, dass es "normal" :) - aber es kam schon vor dass diese mit der Paarung begonnen haben, ich weiß echt nicht mehr was dort stand... aber es war erschreckend tief. Ich müsste in der Channa Gruppe suchen... aber soweit ich mich erinnere passierte das unter 15 Grad. Aber klar sprechen wir hier von absoluten Ausnahmefällen...

    Bei meinen Reds zb... da merkst bis auf Farbe vom Verhalten zb kaum einen Unterschied bei 18 Grad. Echt jetzt... hab mir letzten erst wieder gedacht... das Paar balzt fast ein wenig.

    Meine normalen... bei 18 Grad... sie sind vorsichtiger und etwas schüchtener... aber sofort da und sehr aktiv an der Scheibe... wie eh und je.

    Bei den Aurantis merkt mans schon mehr... aber bei 18 Grad betteln meine noch bzw. verkriechen sich nicht wirklich. Als ob sie auf die Kältewelle warten würden, hat jeder seinen Unterstand... oder einen Platz... aber sind auch beobachtet durch ein Guckloch aktiv, ohne das ich reingehe. Die Barca... verbringen die meiste Zeit in einem Topf / Höhle... und haben sogar 19 Grad herum... teils sogar 20 bis 21 (war ja warm die Tage).

    Ich hab auch mit einigen gesprochen... im nachhinein glauben sie, dass Jahre ohne Nachzuchten eher wärmere Winter hatten oder sie nicht konsequent genug waren... und die Jahre mit Nachzucht... der Winter für die Fische eher strikt eingehalten wurde und es eventuell auch kalt war über längere Zeit... und wie du weißt... sagt dir dann auch mal jemand... nichts gemacht und hat auch mal Junge gegeben... also es gibt immer Ausnahmen und das machts ja so spannend... wo sind genau die Kriterien... die es ausmachen... und völlig unwichtig sind. Klare Tendenz geht aber in strikt eingehaltene Winterpausen... der Art entsprechend auch ruhig mal etwas härter... ich red jetzt nicht von extrem Situationen... aber bei Auranti zb. eben mal bis 16 runter für eine Woche ist sicher eher förderlich als zu vermeiden aus meiner Sicht. Und was ich auch so ein wenig raus gelesen hab... sie wurden eben zusammen gehalten in der Winterpause - teilweise für diese wieder nach der letzten Nachzucht langsam zusammengeführt... und so starten diese dann im Frühjahr mit der Zucht... irgendwann Weib weg... Männchen kümmert sich um die Jungen... im Herbst kommen sie wieder zusammen... und es wiederholt sich. Das ist so ein wenig das wie ich mir das zusammenreime. ;)


    lg