Betta macrostoma - Pflege und Zuchtbericht

  • Hey!

    Ein kurzer Bericht...


    LG

    Daniel


    Der „Rote Großmaul Kampffisch“ wurde bereits 1910 von REGAN erstbeschrieben und kommt im Grenzgebiet von Sarawak/Brunei vor. Da man in der Literatur genügend Informationen zu der Art findet, werde ich auf die Biotopbedingungen etc. nicht weiter eingehen. Stattdessen beschränke ich mich auf meine Erfahrungen was Pflege und Nachzucht betrifft.

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    Für die gezielte Zucht verwende ich ein Artbecken mit einer Grundfläche von 60*40 cm. In diesem lebt lediglich ein Pärchen. Mein Zuchtpärchen stammt aus Marudi/ Sarawak und ich gehe davon aus, dass es sich bereits um Nachzuchten handelt.

    Ich verwende 100 % Osmosewasser und im Becken liegt der Leitwert bei ca. 50 µS/cm. Es kommt also zu einer leichten Aufhärtung im Aquarium. Der Wasserwechsel erfolgt wöchentlich mit rund 30 %. Der pH liegt bei ca. 4,5 und für das Ansäuern reichen kleine Weißtorfsodenstücke. Diese bleiben im Becken um die Bedingungen zu stabilisieren. Da bei unseren Wohnbedingungen die Temperaturen im Sommer bis um 30 °C steigen, habe ich mich für einen externen Durchlaufkühler von Hailea entschieden. Solche Geräte dienen auch der Pflege von Kaltwassertieren (Axolotl etc.). Um die Kühlung zu optimieren, habe ich manche Seitenscheiben und die Filterschläuche für den Außenfilter mit Dämmmaterial isoliert. Die Zieltemperatur liegt bei 24,5 °C. Zu dem Außenfilter habe ich an einer weiteren Stelle einen kleinen UV Innenfilter installiert. Außerdem verwende ich in dem Becken keinen Bodengrund (Sand etc.), es sind lediglich viele Wurzeln, Eichenlaub und Unterstände aus Ton und im nicht sichtbaren hinteren Bereich große Joghurtbecher vorhanden. Bepflanzt ist es mit reichlich Javafarn, Anubias und Büschelfarn an der Oberfläche.

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    Meine Tiere sind schlicht verfressen und man muss aufpassen, dass sie bei der Öffnung der Deckscheiben nicht aus dem Becken springen. Sie nehmen jedes Futter an (auch Granulat), doch ich verwende regelmäßig vorher abgetötete Mehlwürmer abgesehen von anderen div. Futtersorten. So soll das Männchen die Phase des Maulbrütens leichter überstehen. Nach zwei Fehlversuchen- das Männchen hatte die Brut immer geschluckt – klappte es beim dritten Mal nach rund 20 Tage. Es ist nicht notwendig die Jungfische von den Elterntieren zu trennen. Mir wären bis jetzt keine Verluste aufgefallen. Die Jungtiere nehmen sofort Artemia und auch Trockenfutter wie künstliches Plankton.

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  • Moin,

    unsere Erfahrung hat gezeigt dass Macros garnich sooo empfindlich sind wenn man ein zwei Sachen beachtet.

    Das Problem ist auch dass viele Macrozuechter sich bei der Zucht und Aufzucht ein Bein raus reissen,einen Wahnsinns Aufwand betreiben,die Jungen unter quasi sterilen Bedinungen aufziehen und das ist Sch......So koennen die nie ein intaktes Immunsystem aufbauen!!

    Wir selber haben es mit der Wasserpanscherei nie uebertrieben.Halbe/Halbe Leitungswasser und Osmose ohne Torffilterung.24 Grad!!!!Nicht waermer(ausser an Hundstagen)PH Wert bei 6!

    Ulli hat seine Wildfaenge sogar in Chemnitzer Leitungswasser zur Nachzucht gebracht.Allerdings hatte wir und auch er nen UV Klaerer dran denn wenn Macros gegen was empfindlich sind dann sind es zu viel Keime im Wasser.Viele Zuechter druecken die Keimzahl indem sie das Wasse extrem sauer machen,den PH Wert weit runterschieben.Ulli hatte in dem Bach in Marudi wo er seine Macros gefangen hat auch den PH Wert gemessen-6,5!!!!!

    Ein 7 Watt UV Klaerer hat bei uns zweimal 120 Liter Keimarm gehalten was uns die Alten mit gesunden Nachwuchs gedankt hatten.

    Gruesse

  • Hi,

    der größte Spezialist in der Sache bin ich ja nicht und dass die allermeisten Fische keine wahnsinnstiefen pH Werte brauchen, ist ja auch bekannt, aber wo ist der Unterschied zwischen keimfrei durch UV oder keimfrei durch Säure?

    Grüße

  • Moin,

    keimfrei ist keimfrei oder besser keimarm.Wie man das bewerkstelligt ist eigentlich voellig Rille nur ist es oft so dass es meist nicht so einfach ist den PH Wert soweit runterzuschrauben um halt diese Keimarmut zu bekommen.Man muss quasi ohne jegliche Haertebildner im Wasser arbeiten was bedeutet dass man aber auch keinen Puffer mehr hat,das Wasser also immer im Auge behalten muss um einen eventuellen Saeuresturz rechtzeitig entgegen zu wirken.Uns ist das damals in den Anfaengen der Wildbettazucht zu passiert.Saeuresturz und die komplette 11er Gruppe Betta channoides verloren.

    Osmosewasser,Regenwasser oder harzgefiltertes Weichwasser ueber Torf filtern schon um Humminsaeuren dem Wasser zu zufuehren damit sich die Scheisserchen wohler fuehlen ist steht ja ausser Frage aber alles andere ist mir pers.zuviel Wasseraufbereitungsaufwand und wie gesagt,ich haett da immer Bammel wegen nem Saeuresturz.Da haeng ich lieber nen UV Klaerer mit rein und bin auf der sicheren Seite aber das muss jeder fuer sich entscheiden und eigene Erfahrungen sammeln.Daniel hat diese Erfahrungen ja schon seit Jahren und seine Zuchterfolge geben ihm ja auch Recht dass er alles richtig gemacht hat.

    Ein Beispiel aber mal noch,-der Ulli hatte sich seine Macros ja selber gefangen und,ja klar haben es nicht alle geschafft,schon wegen dem Stress waehrend des Transportes aber am Ende hatte er ne gute Zuchtgruppe die auch gut mit Chemnitzer Leitungwasser klarkam.Es gab auch immer wieder Paarungen aber die Boecke hatten nie ausgetragen.Dann hatte er sich bei nem Besuch bei uns nen UV Klaerer mitgenommen und siehe da-es gab Nachwuchs.

    Ein anders Beispiel,-ich hatte vor einigen Jahren mal mit nem Macrozuechter aus Berlin telefoniert der nen riesigen Aufwand betrieben hat.Osmosewasser wieder aufgesazen mit Osmoseaufhaertungssalz fuer Diskusse und ,und ,und........Die Nachkommen einer solchen Zucht brauch ich wirklich nicht.


    Gruesse

  • Hallo!

    ich denke das die Kombination von Fischgröße/Futterbelastung/Besatzdichte eine ziemlich wichtige Rolle bei der Keimbelastung spielt. Also bei meinen Parosphromenus Becken kommt z.B. nur Lebendfutter rein, es sind kleine Fische und die Becken sind nicht sonderlich dicht besetzt. Bei Messungen ist mir aufgefallen, dass die Keimdichte niedriger ist als bei ähnlichen Becken – also jetzt von Wasserwerten her – in denen jedoch größere Arten leben die auch kräftigeres Futter bekommen.

    Da ich kein Regenwasser sammeln kann verwende ich Osmose - da steht dann in der Nähe von der Badewanne ein Kanister fürs Auffüllen- und Torfstücke kommen nur direkt ins Becken. Das stabilisiert dann den pH Wert für ein paar Monate. Kompliziert ist das eigentlich nicht. Osmosewasser rein, Torfstücke alle 3 Monate austauschen, fertig. Da ist eine Torfkanone eigentlich aufwendiger. Meiner Meinung gibt es nur einen gravierenden Nachteil wenn man Torf direkt ins Becken gibt – die Fische haben sehr viel Versteckmöglichkeiten und es wird ein Geduldspiel Jungfische rauszufangen. UVC lasse ich übrigens weg- hab nur Innenfilter mit schwachen UV aber die Dinger wirken nicht wie UVC.

    Das mit dem Säuresturz habe ich übrigens bei meinen Werten noch nie erlebt. Ich habe nur eine Rasboragruppe mal gekillt weil ich sie zu schnell in ein Becken mit Laubkampffischen gegeben hab wo es gscheit sauer war…

    Heftig muss allerdings der Einsatz von Ozonisatoren sein. Das ist dann so wie von Ingo beschrieben.

    LG

    Dani