Verschiedene Haltungsmöglichkeiten von Channas

  • Hier ist ein Platz um Möglichkeiten der Vergesellschaftung und interessante alternative Möglichkeiten der Unterbringung vorzustellen, die etwas abseits der normalen, aquaristischen Norm liegen, sich für SchlaKoFi's aber absolut im Rahmen geeigneter Pflegebedingungen befinden (z.B. in der Teichwanne auf der Terrasse oder im ExoTerra- Paludarium mit ca. 8-10 cm Wasserstand oder im Gartenteich oder in speziellen Winterquartiere oder oder oder...).

    Vielleicht haben ja schon einige Halter hier einen gewissen Erfahrungsschatz aufzuweisen und möchten diesen gern vorstellen, teilen, erweitern.

  • Also ich hab meine Bleheri im Winter aus dem Becken (stand damals noch im Wohnzimmer) gefischt und in eine IKEA Samla-Box mit Deckel gepackt (war glaub ich die größte Größe) und im Arbeitszimmer überwintert. Dort waren es ca 18°C, die Box lief ohne Licht und Futter, aber zur Sicherheit mit nem Luftheber-Schwammfilter. Paar Röhren und Seemandelbaumbläter rein, klappte problemlos. Die Tiere waren ca 6-7 cm groß, größere würde ich vermutlich einzeln in Boxen überwintern.

  • Koppelaquarium

    Ich halte Ch. aff. gachua "Assam" - bzw. Dwarf-Gachuas wie sie inzwischen meist genannt werden - in gekoppelten Aquarien. Vor einigen Jahren waren das 3 gekopplete Aquarien aktuell sind es zwei.
    Das Schema sieht man auf meiner Seite unter Koppelaquarium für Channa gachua.


    Die Kopplelung ist nicht destruktiv und erlaubt den Channas zwischen den Becken nach belieben zu wechseln.
    Mit einer Paarfindungsgruppe begonnen, die alle absolut friedlich sind, solange sich keine Paare/Kumpelschaften gebildet haben, verteilen sie sich beliebig über die erreichbaren Aquarien ohne auf eines fixiert zu bleiben.

    Als sie dann rangewachsen waren (ca 8cm SL) bildete sich ein Paar. Dieses verdrängte dann den Rest dauerhaft in das von Ihnen weniger bevorzugte Becken. Es gab keinerlei Flossenzausereien dabei, da die vertriebenen bei jedem versuchten Besuch bevor es haarig wurde durchs Rohr ins andere Becken verschwanden.

    Nach weiterem Ranwachsen der Restgruppe kam es dort zu regelmäßigen Rangeleien. Um die Lage etwas zu entspannen habe ich die 4 Unterbuttertsten rausgefangen und als Reserve in den Gartenteich (Teich 3) verfrachtet.
    Unter dem Rest wars dann erstmal bei verringerter Dichte wieder entspannt.
    Bis etwa vor einer Woche sich in dem Restbecken wieder eine Kumpelschaft zwischen zweien rauszubilden begann Und beim Rest einige leichte Flossenrisse auftauchten.
    Daraufhin habe bis auf das 2. "Paar" den Rest auch in die Reserve des Teiches verfrachtet.

    Jetzt hat jedes Paar sein Becken und gut ist erstmal (Erreichte Größe aktuell 9cm SL und kein nenneswerter Größenzuwachs mehr bisher erkennbar).

    Sodele,
    das war dann mal die Vorstellung meiner Haltungsvariante: Aquarium.

  • Gartenteich

    Wie oben angedeutet gibts bei mir aktuell noch die Haltungsvariante Gartenteich (7m Länge).
    Eigentlich ist der Teich für die Rundschwanzmakropoden, stellt aber bequemerweise eine streitsichere Haltungsumgebung für die Reserve-Channas, die sich nicht in Paaren sortiert hatten, dar.

    Der Füllstand des Teiches ist mindestens 25cm unterhalb Überlaufen, damit evt. zufällig Richtung Rand springende Gachuas nicht auf dem Trockenen landen. Das Gefälle würde ihnen den falschen Rückweg suggerieren bzw. den Rückweg unmöglich machen (Gefälle vom Teich Weg).

    Sie springen immer mal wieder recht plantschend, wenn Mücken überm Wasser tanzen.

    Wie habe ich sie in den Teich verfrachtet:
    Da ich weiß, dass sie größere Temperaturunterschiede beim Wasserwechsel ohne erkennbarem Stress hinnehmen (im Gegenteil, sie stellen sich manchmal direkt in den kalten Einlaufwasserstrahl) und das Aquarium um 23°C lag, während die Teiche bei 16°C lagen, dachte ich, ich simuliere ihnen einfach mal nen wandernden Gewässerwechsel aus einem warmen Steh- in ein recht kühles Fließgewässer. Hab sie also trocken im Kescher umgesetzt mit einer längeren Verweildauer im wasserlosen Kescher an der Kühlen Außenluft.
    Dann hab ich jeden einzelnen auf die Hand genommen, wo er auch brav "sitzen" blieb und sie so auf flacher Hand am Teichufer mit Sicht aufs Wasser geduldig gehalten.
    Nach einiger Zeit des optischen Inspizierens der Umgebung hat dann letztlich jeder sich entschieden mit einem sehr gezielten weiten Satz direkt ins Wasser zu springen. Dazu krümmen sie den Schwanz stark ein und stoßen sich - vorausgesetzt der Untergrund gibt Widerstand - plötzlich sehr gekonnt in die gewünschte Richtung ab. Ein richtig orientiert koordinierter Sprung.

    Sie hatten aus dem Aquarium jeder noch Mehlwürmer im Bauch.
    Jeder von ihnen hat dann, als er sich im Wasser am Grund einige Zeit orientiert hatte alle Mehlwürmer gezielt aktiv ausgespuckt.
    Ich denke, dass sie so damit umgehen können, wenn sie in freier Natur tatsächlich für die niedrigere Temperatur des neuen Gewässers zu viel Nahrung intus haben (kühler heißt weniger schnell verdauen) . Sie hamstern ja gerne so viel wies geht.
    Dann sind sie von dannen in die nächste Höhle die sie entdecken konnten.
    Bis zum nächsten Tag hatten sie aber wieder alle Mehlwürmer aufgesammelt.

    Seitdem haben sie bei dem wirklich nicht frühjahrs- und sommertauglichen Wetter dieses Jahr Wassertemperaturen von 11°C bis 12°C erlebt, ohne ihre Beweglichkeit dabei erkennbar einzuschränken.
    Einzig die Orte die sie aufsuchen, bleiben bei kühleren Temperaturen eher in tieferen Wasserschichten als bei sonnigem Wetter.

    Ganz begeistert wäre ich natürlich, wenn bis Ende des Jahres sie Nachwuchs im Teich hinkriegen würden. Aber wirklich dran glauben tu ich nicht.

  • Hallo Ernst,

    Zwei schöne, beachtenswerte und nachvollziehbare Beiträge - Koppelbecken höre ich hier allerdings zum ersten Mal!


    Ich werde mir mal überlegen, ob ich das nicht auch so ähnlich umsetzen kann, weil der Paarfindungsmechanismus für mich eigentlich logisch klingt.

    Meinst du, ob so etwas in einem Standard 80x30x40er Becken via Filtermatte umsetzbar ist?

  • Du meintest bestimmt "Hallo Erich", Karsten,

    denn ernst bin ich meistens nicht ;).


    "Meinst du ..."
    Ich denke das hängt von der Channagröße ab, oder?
    Meine sind die GachuaDwarf, die ja 10cm nicht wesentlich überschreiten.
    Und die zwei gekoppelten Aquarien sind 80X35X40 :).


    "via Filtermatte" bin ich mir nicht sicher, wie das gemeint ist.
    Mittels Filtermatte hatte ich mal für Rundschwanzmakropoden
    ein Aquarium in Rückzugskammern geteilt, um mehr als ein Pärchen verletzungsfrei zusammenleben zu lassen.
    Wie ich das gemacht hatte siehst du in z.B. dieser Beobachtungsnotiz:
    Rückzugssegmente mittels Filtermatte


    Dies Unterteilung eines einzelnen 80er-beckens würde ich aber für meine Channa als zu klein empfinden pro Kammer und mehr als einem Paar.
    Anders sähe es für ein einzelnes Paar aus, da könnte ich mkir Vorstellen, dass eine so gestaltete Seqmentierung das Zusammenleben des Paares dauerhaft entspannter machen könnte.

  • "Koppelbecken höre ich hier allerdings zum ersten Mal!":


    Die Idee Becken derart zu koppeln, hatte ich vor vielen Jahren mal in der Newsgroup de.rec.tiere.aquaristik - als man sowas noch in Newsgroups diskutierte - beschrieben. Damals vorwiegend mit der Zielsetzung des sog. "Enrichments", damit die Aquarienwelt meiner Fische keine ganz so langweilige Umgebung hat. Und auch mit dem Ziel in jedem Becken die Einrichtung zu ändern und evtl. unterschiedliche Temperaturen zu bieten.
    Das mit den Temperaturen geht in einem solchen System nämlich spielend leicht, indem man die Umwälzung nicht über mehrere Becken gehen lässt. bzw jedem eine eigene gibt.

  • Hallo Erich (sorry - ich hatte tatsächlich den Namen "Ernst" im Hinterkopf... warum auch immer :dash:),


    Also meine Idee war im ersten Gedanken, ein 80x35x40 Becken mit einer stabilen Filtermatte 35x35x5 in der Mitte zu trennen und dann quasi 2 "40er Becken" zu haben. Aber wenn du meinst, das könnte zu klein sein, dann überlege ich mir das noch einmal anders - wobei die Zwerg-Channa ja tatsächlich winzig und ziemlich schwimmfaul sind nach meinen bisherigen Beobachtungen.

    Dieser "Überlauf", in dem die Fische wechseln können - welchen Durchmesser hat der ungefähr und welches Material verwendest du dafür?

  • "ernst..." gar kein wirkliches problem, ich komme halt ernst rüber ;).


    Also hab ich dich richtig verstanden und du meintest es so wie ich in dem Link für die M. ocellatus mal gemacht hatte.
    Weie gesagt, für zwei Paare würde ich das auch für die Minichannas als zu klein vermuten. Für ein entspannteres Zusammenleben eines Paares würd das denk ich aber wahrscheinlich seine Dienst tun.


    "Überlauf, Durchmesser":
    Ausm Baumarkt die Plastikrohre für Sanitär. Ich hab mir n U aus den grauen Stücken zusammengesteckt, Für meine Minis hab ich etwas weniger als 10cm Durchmesser - ohne jetzt wirklich genau nachzuschauen -. Sollten halt bequem durchschwimmen können ohne extra Gymnastikübungen für die 180° Kurve.

  • Ach was ich noch vergessen habe:

    Aus nem festeren Schaumstoff ahb ich mir noch zwei "Korken" für den Rohrdurchmessen rausgeschnitte, damit das Verbinden leichter geht- müssen schließlich wassergefüllt sein obwohl sie über den Wasserspielegel hinausragen.

    Ich steck also das U umgekehrt im Aquarium unter komplett unter Wasser, stopf die zwei Öffnungen mit den "Korken" zu, son dass das Wasser nicht wieder rauslaufen kann.
    Rausheben richtig rum üner die Seten der beiden Aquas stülpen, so dass die Öffnungen natürlich relativ weit unter Wasser sind, Korken raus und gut ist die kommunizierende Röhre.