Projekt - Channa aurantimaculata

  • 8o:lol: kann jedem mal passieren!wa?!
    Wie Du weist ist mir das ja auch mit den gekauften Paar aus Bayern passiert!


    Wohl gemerkt das die sich sogar zur Scheinpaarung hinziehen lassen haben !
    Wenn es das mal nicht zwei Böcke gewesen wären...dann hätten die viele kleine Fische gehabt :lustig:
    Aber nach der Winterruhe mit arschkalten WW war es dann vorbei und voll eindeutig das es sich um zwei Böcke handelt!
    Ich hatte so zusagen ein Whirlpool als AQ :D
    Gut das ich da zuhause gewesen bin und Sie gleich trennen konnte!
    Das hätte Fischsuppe gegeben.


    Ab was für eine Kraftentwicklung da satt findet bei diesen Fischen......


    LG Maik

  • Hi,
    ...kann alles funktionieren, keine Frage - ich kann mich an eine Kleinanzeige vor Jahren erinnern, wo der Anbieter eine 6er Gruppe friedlicher 35-40 cm Aurantis inkl. 200x80x80 cm Becken verkaufen wollte und die Tiere sahen auf den Bildern alle gut aus ohne irgendwelche körperlichen Blessuren (wie es in deren Seelen aussah, konnte man leider nicht erkennen :lustig::lustig::lustig: ).
    Die Frage ist da für mich gar nicht mal unbedingt, wie derjenige das schafft (beim nächsten oder übernächsten WW, oder nach einer Umzugsaktion kann die Welt da auch plötzlich anders aussehen), sondern wie man generell mit dieser Art im Hobby umgeht.
    Es gibt so viele verschiedene Beschreibungen der Haltung und jeder schwört auf sein "Rezept" - von den Negativ-Folgen nach 6 - 24 Monaten liest man dann aber leider meist nichts mehr (ist hier ja zum Glück anders!).


    Ich werde meine Tiere jetzt ja auch erstmal als Gruppe in ein größeres Becken setzen und hoffen, daß sich alles so friedlich entwickelt, wie bei dir bis jetzt.

  • Hallo zusammen,


    heute möchte ich hier mal ein paar von meinen Erfahrungen mit Channa aurantimaculata berichten.
    Vorab schon mal eine Entschuldigung für die wenigen Fotos, die ich auf die Schnelle nur gefunden habe. Die besten davon wurden von Freunden gemacht. Ich schaue später nochmal, ob ich bei meinen vielen CD`s noch weitere finde.
    Zunächst hatte ich das letzte vorhandene Einzeltier als "Hungerharke" in einem Aquarienladen in Brandenburg erlöst/gekauft. Dann suchte ich weitere und hatte Glück im Internet, da die Tiere damals sehr selten waren.
    5 Tiere von ca. 15cm habe ich mir Ende der 2000er Jahre per Paketdienst mit über Nacht Zustellung problemlos zusenden lassen. Es sollten Wildfänge sein.
    Zunächst bezogen alle 6 Tiere ein Aquaruim von 150x100x75cm.
    Wolfgang 023.jpg
    Eingerichtet mit Sandboden, vielen Wurzeln und wenigen Korkröhren. Gefiltert über 2 Juwel Jumbo Innenfilter, stabile Abdeckung, schwache Neonbeleuchtung.
    Mitbewohner waren ständig Dornwelse, die Futterreste gut zu beseitigen verstehen. Wie auf dem einen Foto zu sehen, konnten zwischenzeitlich sogar Tilapia buttikoferi dort mit groß gezogen werden, die jedoch dann für das Becken zu groß wurden und umziehen mussten.
    Wolfgang 022.jpg
    Streitereien und Verletzungen gab es weder bei den Buntbarschen noch bei den Welsen oder Channa. Gelegentlich bei den Channa untereinander ein zaghaftes Drohen, wonach jedoch immer ein Tier abdrehte und weiter schwamm. Gern lagen auch zwei Channa auf einer Wurzel zusammen, wie auf einem Aussichtspunkt.
    Besuch aus Finnland 9 in2010 015.jpg
    Bei dieser Beckengröße und 23-27 Grad Celsius wuchsen die Tiere auf ca. 40cm heran.
    Danach kamen sie in ein Artenbecken, das sie nur für sich hatten. Es hatte die Maße 2,65x55x65cm. Es wurde in einem ruhigen Kellerraum aufgestellt, dort konnten auch im Winter die Temperaturen auf unter 20 Grad absinken. Die Temperatursenkung hatte jedoch Futterverweigerung, Bewegungsunlust und trübe Augen zufolge. Paarungen waren nach der Winterruhe nicht zu beobachten. In den nächsten Jahren wuchsen sie nur noch wenige cm, sprich nicht über 50cm.
    Ob Tiere beider Geschlechter dabei waren könnt ihr selbst auf den Fotos sehen, ich habe lange gerätselt, hohe und flachere Rückenflossen erkennen wollen, breitere und schmalere Köpfe sehen wollen, Größenunterschiede heranziehen wollen, und Anschwimmen bzw. Drohgebärden interpretieren wollen, letztendlich war es mir trotzdem nicht möglich Geschlechter zu unterscheiden.
    Auranti 1.JPG
    Besuch aus Finnland 9 in2010 014.jpgBesuch aus Finnland 9 in2010 023.jpgAuranti 1.JPG
    COPYRIGHT by Ville Kivisalmi


    Nach mehreren Jahren der Pflege habe ich verzweifelt den Zuchtversuch aufgegeben und alle 6 Tiere in gutem Gesundheitszustand und unverletzt an einen anderen Channafreund verkauft.
    Als Fazit ist eine friedliche Gemeinschaftshaltung über mehr als 4 Jahre durchaus möglich, geschlechtsreif waren sie allemal.

    Besuch aus Finnland 9 in2010 014.jpg

    Der neue Besitzer berichtete mir auch von einer baldigen Nachzucht, er hatte zwei Tiere erfolgreich separiert. Da war ich wohl beim Verkauf zu ungeduldig...


    MFG
    Mike

  • Ja Mike. Wahrscheinlich durch die Gesellschaft hat sich der Paarungstrieb ein wenig unterdrückt und diese Gruppenhaltung ermöglicht.
    Seitdem meine Leos da raus sind, sind die beiden Aurantis auch deutlich aktiver untereinander. Und die Aggressionen nehmen zu.
    Ich kann vom Aussehen her auch wenig sagen.
    Ich vermute aber halt auch durch das ständige Verjagen des größern gegenüber dem kleineren, dass es doch zwei Böcke sind. Es muss ja nen Grund haben, das der kleine so nachhängt. Ursprünglich kommen sie aus einem Wurf. Da ist die Vermutung naheliegend das es ein unterdrückter Bock ist. Er hat auch noch die typisch flachere Kopfform von Jungtieren im Vergleich zum Größeren, der schon den typisch breiten bulligen Kopf der adulten Formen hat.
    Beide haben einen sehr ausgeprägten blauen Flossensaum auf der Rückenflosse.


    Deine Tiete sahen echt toll aus und das Becken find ich super. Nal keine grüne Pflanzenhölle und es funktioniert auch. Die sehen nicht irgendwie verschreckt aus.


    Danke für den Beitrag!!!!


    Grüße Heiko

  • Hi,
    Am Wochenende war’s soweit - ich habe meine 6er Gruppe in das nun ehemalige 150er Asiatica Becken eingesetzt. Viele viele Pflanzen, Röhren, Wurzeln und Steine helfen bei etwa 18 grad dabei, dass sich die Kleinen erstmal gut und aggressionsfrei eingelebt haben:

    Grüße

  • Guten Morgen,
    die Fische haben sich scheinbar ganz gut im neuen Becken eingelebt und ihre Reviere abgesteckt - das ist wohl immer das "Problem" bei dieser Art, daß sie in diesem Alter dazu neigen, sehr territorial zu sein. Allerdings konnte ich noch keine wirklich schlimmeren Verletzungen bis jetzt feststellen. Natürlich, aufgrund der etwas höheren Temperaturen, haben sie deutlich mehr Hunger, als noch vor ein paar Wochen. Anbei mal der Video-Beweis ;-) :




    Die Beleuchtung läßt die Farben der Fische, wenn man live davor steht, sehr gut kommen - macht es aber leider schwierig, wenn man fotografieren oder filmen möchte. Ich werde nochmal an den Beleuchtungseinstellung arbeiten, um das etwas besser zu machen.

  • ...es gibt auch kleine Channa-Arten ;-) .


    Ich weiß, wir haben ja schon darüber gesprochen...


    In Zoos sind Channa meist (zu) gut gefüttert und betteln auch nicht an der Besucherscheibe (was einen Großteil ihrer AQ-Aktivität ausmacht), weil sie diesen Ort im Zoo-AQ ja auch nicht mit der Fütterung assoziieren. Allerdings habe ich noch nie einen Channa/Parachanna bewußt außerhalb privater Pflege gesehen...

  • Erst durch Euch hier bin ich auf die Hülle und Verschiedenheit der Channa und Parachanna gekommen. Wusste vorher überhaupt nix. Im Zoo sind das immer die "großen" Fische in den Aquarien. Die Kinder finden das toll. Ich hingegen bleib immer an den kleinen Becken hängen. Finde es interessanter Fische zu suchen.


    Ich nehm trotzdem gern mal an einer Führung in die heimischen Channawelten teil.
    Und klein heißt bei mir bis 3cm :zodiak: nicht 3dm :get a big fish::lustig:


    VG
    Mirko

  • Hallo,

    Tja, wahrscheinlich lohnt sich jetzt mal wieder ein kleines update.

    Die Tiere haben sich in dem Becken (s.o.) gut entwickelt, so gut, dass das Wachstum rasant vonstatten ging und die Streitereien zugenommen haben. Ich habe daraufhin eine Entscheidung getroffen - Separation der Gruppe: Die beiden (mit Abstand!) größten und dominantesten Tiere habe ich in ein kleineres Übergangsbecken getan. Bei dieser Aktion musste ich leider feststellen, dass einer der beiden kleinsten Fische gestorben ist - die Reste habe ich im hinteren Teil des Beckens gefunden.

    So richtig zufrieden bin ich mit dieser Aktion im Nachhinein aber nicht gewesen, zumal einer der beiden Evakuierten plötzlich einen seltsamen Schimmelbefall hatte:

    IMG_0405.JPGIMG_0403.JPG


    Eine relativ schnelle Besserung konnte ich aber mit Kaliumpermanganat und Salzzugabe erzielen (nach 3 Tagen):

    IMG_0441.JPG


    Derweil geht es dem Tier schon wieder richtig gut, ich musste ihn aber separiert lassen.

    Den anderen habe ich wieder zu den anderen gesetzt - da scheint derzeit, nach einigen Kloppereien, ein Status Quo eingestellt zu haben; die Fische ruhen sogar in Gruppe friedlich zusammen.


    Demnächst mehr dazu.

  • Was für eine Channa-Art ... AHHHH!!!


    Also zuerst mal:

    - der Versehrte (s.o.) hat sich in "Einzelhaft" wieder richtig gut erholt. Das linke Auge scheint aber einen bleibenden Schaden davongetragen zu haben - da ist er wohl blind.

    - die übrige 4er Gruppe im großen Becken hat sich in der letzten Woche verändert. Das mit Abstand kleinste Tier (trotz Sonderzuwendung beim Füttern und so war es nur noch gut halb so groß wie die anderen) habe ich jetzt seit 2 Tagen nicht mehr gesehen. Ich denke, das ist ein schlechtes Zeichen.


    Also habe ich gestern Abend den einzelnen Auranti wieder in das große Becken gesetzt - nach gut 5 Minuten ging es los: ein Drohgebärdenkampf mit dem größten Tier im Becken vom Allerfeinsten, gute 2 Stunden lang! Danach ging das Licht aus.

    Heute Morgen schaue ich mit Taschenlampe rein - beide eng zusammen und immernoch ohne Verletzungen! Vielleicht haben sie es auch nur noch nicht ausgefochten, verpennt und heute geht's weiter - keine Ahnung?

  • Moins,

    Aurantis - das sind vielleicht Knall-... ähhh Schlangenköppe! Die Gruppendynamik bei denen ist wirklich nicht so leicht zu verstehen und lässt sich vermutlich so gut wie gar nicht pauschalisieren.

    Sobald einer zurückbleibt in der Entwicklung, fängt der sich in der Gruppe im relativ kleinen Lebensraum Aquarium wohl nicht mehr -> Separartion und Einzelbetreuung sind dann wohl das einzige Mittel, dessen Leben zu retten. Ob er so klein bleibt, weil er stark unterdrückt wird < evtl. durch einen verlorenen Kampf oder so > trotzdem er weiter normal frisst, oder genau anders herum, kann ich nicht wirklich sagen.


    Also der Kleinste verbliebene (bis vor etwa 2 Wochen :-( ) ist wahrscheinlich mittlerweile Präteritum.

    Der neu Eingesetzte hatte es trotz der nur noch einäugigen Sicht geschafft, sich in der Gruppe über den Drohkampf mit der Nummer 1 im Becken zu etablieren. Jetzt, da das geklärt zu sein scheint, geht es tatsächlich mal relativ friedlich zu - es wird zusammen gefressen und jeder von denen hat seinen abgesteckten Claim, der aber zum Glück nicht übermäßig aggressiv verteidigt wird.


    Ich habe gestern noch ein bisschen die Beleuchtung am Becken optimiert - hoffentlich wird das nicht mit Unmut seitens der Channa gewürdigt (stärkeres Tageslicht über eine große LED- Abdecklampe und Morgens-/Abends-Beleuchtung mit der violetten LED-Röhre ->s.o.).


    Hoffentlich bleibt es friedlich, demnächst mehr dazu.

  • hi Karsten,

    Einzelbetreuung sind dann wohl das einzige Mittel, dessen Leben zu retten

    ...auf jeden Fall! So hab ich das auch immer gemacht! Ansonsten gibts Fischfilet

    Hoffentlich bleibt es friedlich

    Ich drück allen die Daumen!

    Ich kenne pumpdas zu genüge


    Grüße Maik