Projekt - Channa aurantimaculata

  • Hallo,

    Nach einem zwischenzeitlichen, kleineren Streit bei gut 22-23*C, bei dem das Weibchen leicht einstecken musste, habe ich die Temperatur wieder auf 19 und aktuell auf 20*C eingestellt. Jetzt sieht es gut zwischen Beiden aus, friedlich... Soweit ich das beurteilen kann, droht das Weibchen nur mich an, wenn ich vors Becken trete. Ansonsten chillen sie viel und fressen alle 3-5 Tage einige Happen.

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  • Ja, schwierige Entscheidung wenn man schon so viel in ein Paar investiert hat (Zeit, Mühe und Geld); zumal das Weibchen zu dem Zeitpunkt schon ordentlich in der Defensive war!

    Allerdings gibt es auch Berichte, bei denen die Tiere schon bei 18-19*C Brutpflege betrieben haben...

  • Die WR hatten sie von November bis März bei 18-19*C.

    Ins neue Becken sind sie erstmal bei 19*C weiter geschwommen, noch relativ träge auch bei den ersten kleinen Happen.

    Ich habe dann innerhalb von 2 Tagen auf 22-23*C gegen Ende März erhöht und es ging dann direkt los, vom Männchen ausgehend.

  • Mein Männchen von einem Paar ist auch so... bis es ihr reicht... denkst du, der bringt sie um. Aber wenns ihr reicht... bekommt der 2 auf den Deckel und ist für 2 Wochen in seiner Höhle :) - ich finde immer schwierig... zu erkennen... passiert wirklich etwas, oder ist das quasi WrestleMania (also nur Show und Gehabe). Hab auch schon gesehen - zwischen halb tot prügeln und Knoten vergingen keine Sekunden... das ging nahtlos über... und wie es bei mir oft war... Knoten und danach fast gegenseitig umbringen... :)

    Also alle Varianten bis auf ein volles Maul kenn ich selbst :)

  • Ja Christoph, Aurantis sind schon der Kracher und teils wirklich unberechenbar - offensichtlich wissen „wir“ immernoch zu wenig, um tatsächlich reproduzierbar handeln zu können.


    Ich werde jetzt mal langsam die Temperatur über die Raumtemperatur steigen lassen, bin jetzt bei fast 21*C, und dann mal sehen, was rauskommt. Futter bekommen sie eher knapp bemessen.


    Wegen der Grußworte - du kannst zumindest in deinem Profil eine Signatur erstellen, die dann unter allen deinen Beiträge erscheint. „Tschüss“ kannst du so immer sagen 😉😁

  • Hallo,

    vielleicht mal ein kleines update zu meinen Aurantis...

    Leider sieht es nicht so gut aus, in dem Sinne, wie ich dieses Jahr für die Tiere eigentlich "geplant" hatte - damit reihe ich mich wahrscheinlich in eine ganze Schlange von Auranti-Haltern ein ;-) :-( . Nachdem die Temperatur Ende April-Anfang Mai im AQ auf signifikant > 21°C gestiegen ist, haben die Drohgebärden und Revierrangeleien deutlich zugenommen und das Männchen hatte daran den deutlich aktiveren Anteil. Letztlich gab es Zoff, das Weibchen musste ganz schön einstecken und hat sich auch bei der Fütterung nicht mehr sehen lassen. Meine Konsequenz daraus war, erst einmal ein Trenngitter einzusetzen und das Weibchen zu gesunden und auch etwas zu stärken durch differenzierte Fütterung (sprich etwa so: jeweils 2 Tauwürmer fürs Weibchen und nur 1 Wurm fürs Männchen). Die Wirkung sieht man erstaunlich deutlich, denn das Weibchen hat sein Größendefizit nach den letzten Wochen gut aufgeholt und beide haben vor ungefähr 3 Wochen damit begonnen, sich durch gegenseitiges Drohen den Großteil des Tages zu vertreiben; ich bin mir aber nicht sicher, ob das so gut ist, weil sie ja durch das Gitter keine Möglichkeit haben, diesen Konflikt durch Umschlingen o.ä. zu lösen - deshalb habe ich fürs Erste noch eine große Filtermatte als Sichtschutz eingesetzt...


    Jetzt überlege ich, ob es nicht vllt besser ist, jetzt wo das Kräftegleichgewicht etwa pari-pari ist, das gesamte Becken umzustrukturieren mit einer sehr deutlichen Revierbarriere in der Mitte (eventuell eine ausfüllende Trenn-Filtermatte mit 2 oder 3 runden Röhrendurchgängen (di ca. 4-5 cm) an verschiedenen Positionen) und beide Fische dann neu zu besetzen - was meint ihr dazu???

  • So... ich habe es jetzt so gemacht: statt des Trenngitters eine 5 cm starke Filtermatte -

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    - und 4 von diesen Spiralschlauchstücken (di = 45 mm ?) durchgesteckt -

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    Besucht haben sie sich scheinbar schon, da sie kleinere Blessuren zeigen, aber jeder bleibt erstmal in seiner Hälfte.


    Vorhin habe ich noch schnell 120 Liter gegen frisches Wasser getauscht.

  • Das ging ja flott.
    Wenn sie sich streiten (Blessuren), hätte ich wahrscheinlich versucht ihnen max zwei Durchgänge zu machen da, wo sie sich typischerweise nicht bewegen, also eher oben. Meine Vorstellung dabei wäre, dass sie nicht aus versehen nur so weils bequem ist ins andere Abteil gehen und das auch noch unauffällig klappt, sondern dass sie schon gezielter sich entschließen müssen ins andere Wechseln zu wollen und das dann für den dortigen auffälliger stattfindet.


    Eigentlich soll es ja nicht verfügbare größer einzunehmende Entfernung in tatsächlich relativ großer Enge aus deren Sicht simulieren, indem es das Aufsuchen des anderen etwas aufwendiger macht.


    Wenn aber viele Durchgänge und dann noch am Boden vorhanden sind, ist die Barriere ja eigentlich kaum noch eine.

    Und löst der entfernungssimulierende Effekt löst sich ja eher auf, oder?

    Ich weiß ja nicht wie diese hier so sind, aber je rabiater eine Art wäre, je weniger selbstverständlich durchgängig, also je entfernungssimulierender würde ich versuchen es zu gestalten. Aber mehr Sichtschutz-Rückzugsmöglichkeit ist es auf alle Fälle.

    Sieht aber toll aus, das Becken und wenn sich jeder ein Abteil nimmt, braucht bestimmt keiner neidisch sein :)

  • Hi Erich,

    Also genau die Trennung mit der freiwilligen Option auf Besuch war mein Plan bei der Umsetzung - ich habe 2 Röhren an der Wasserlinie und 2 kurz über dem Bodengrund installiert und denke eigentlich: beide wissen jetzt davon, nutzen es aber (vorerst?) erst einmal nicht... finde ich gut und gestattet evtl. ein mehr selbstbestimmtes Leben in der Enge eines Aquariums.

    Die Anzahl der Durchgänge habe ich eher aus dem Bauch heraus gewählt (ein bisschen angelehnt an deine Koppelaquarien), scheint aber ok so zu sein, da die beiden das derzeit scheinbar so akzeptieren. Wir (Channaholiker Therapiegruppe 😀) haben schon in den letzten Jahren festgestellt, dass bei Aurantis auftretender „Neid“ (auf Futter, Revier usw.) oft Auslöser für Aggressionen zu sein scheint. Das wollte ich so etwas aushebeln - mal sehen, was die nächsten Wochen diesbezüglich bringen.

  • Wenn sie sich trotzdem aus Neid kloppen, kannste ja mit jedem mal einzeln ohne Anwesenheit des anderen sprechen um zu erfahren worauf er neidig ist ;)

    Sie sehen sich nicht, können aber zueinander, wenn einer will und der anderen kann, wenns ihm nicht recht ist wieder auf die andere Seite verschwinden. Wenn sie meckern sind sie echt undankbar.

    Bin mal gespannt.

  • Naja... Zuhören ist nicht gerade die Stärke dieser Art *lolol*, wird also nicht viel bringen. Trotzdem sah auch vorhin, beim morgendlichen Füttern meiner Asiatica-Larven, alles soweit friedlich aus und jeder ruhte auf seiner Seite. Gestern Abend konnte ich noch kurz beobachten, dass das Weibchen durch einen oberen Durchgang dem Männchen kurz gedroht hat, also können sie sich scheinbar sehen und wissen auf jeden Fall, was jeweils auf der anderen Seite ist.

    Die nächste Zeit wird spannend (oder vllt auch langweilig)!

  • Hi Manu,

    Vielleicht ist die Idee super - das muss sich erst noch rausstellen. Allerdings finde ich den Ansatz (ursprünglich ja von Erich) gut und deshalb ja auch der Test bei Channa aurantimaculata. Bei mir ist jetzt ganz dickes Auf-Holz-Klopfen angesagt :D

  • Ich hab jetzt mein in dem Koppelbecken sich als erstes herauskristallisiertes Paar der Zwergengachua als Haupthoffnungskanditat für dauerhaft funkt. Paarbindung in ein 1mX40cmX50cm umgesetzt. Bisher gibts keine Paarkriese, alles Friede Freude Eierkuchen im gegenseitigen Umgang. Sehen wunderbar glatt und blessurenfrei aus. Rest wird die Zukunft zeigen. Haben an den entgegengesetzen Enden Höhlen und dazwischen sowieso viel Vallisnerie aus Teich. Sind nat. auch keine Aurantis.


    Vielleicht auch eine Lösung, wenn man andere zänkische Fischarten hält...

    Den Ansatz Filtermatte zur wahrgenommenen Entfernungsvergrößerung mit genau einem Durchgang da wo sie weniger wahrscheinlich gerne Schwimmen hatte ich vor einigen Jahren verwendet, um eine Brut bei Rundschwanzmakropoden mit zwei Paaren im selben Aquarium Blessuren und Stressfrei durchzuführen. Und es hat genau das verhindert - keinerlei Blessuren des Brutweibchens - und mir die Möglichkeit zu interessanteren Beobachtungen gegeben.

    Bei Rundschwanzmakropoden ist die Arbeitsteilung im Paar ja ähnlich wie bei Betta splendens:
    Nach Eiablage sichert das Männchen den Nestnahbereich(+50cm) und das Weibchen hat den Nestweitbereich (bis zu 2m) zu sichern.
    Da der Nestnahbereich ein typisches Aquarium nunmal bereits abdeckt, kommt es zu den eigentlich nicht zweckmäßigen Beschädigungen der Weibchen durch die Männchen, da man ihnen ja nicht erklären kann, dass die Schuld, dass das Weibchen seine Aufgabe scheinbar nicht wahrnehmen will, bei uns liegt.
    Sorgt man aber dafür, dass über die optische Kontrolle des Männchens die Nahbereich/Fernbereich Unterteilung funktioniert, ist auf einmal alles in Ordnung und man erlebt eine friedliche Paararbeit, die interessantere Einblicke ermöglicht, als die räumlich beengte Zwangshaltung mit eigentlich kontraproduktivem Herausfangen der Weibchen oder Eltern.

  • So - update - ich habe die 4 einzelnen, kurzen Röhren durch eine etwa 20 cm lange mit Durchmesser 75 mm oben mittig an der Wasserlinie ersetzt. Vielleicht geht der „Austausch“ so jetzt besser? In den letzten 2 Tagen gab es nämlich keinerlei Versuche, sich zu treffen. So lasse ich es jetzt aber erstmal.

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    Nebenbei bemerkt habe ich vor den Tieren schon ordentlich Respekt. Sie haben jetzt eine KL von gut 30 cm und das Weibchen hat bei der Umbauaktion vorgestern meine Fingerkuppe für Futter gehalten. Es gab 2-3 kleine Hautrisse und tat auch weh wie etwa Nadelstiche - unangenehm!

    Die Übeltäterin:

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