Projekt - Channa aurantimaculata

  • He,vor gefühlten 100Jahen hätte ich mal n Südamerika Becken mit div.Salmlern und so'n Gekröse.

    Hatte damals auch H2O2 gegen Blaualgen reingekippt,schön Pi mal Daumen oder viel hilft viel.

    Kurz darauf bekamen sämtliche Blutsalmler nen Ratsch,hielten sich wohl für Abkömmlinge von Herkules und balzten was das Zeug hält in Farben die man denen garnicht zutraut.

    H2O2 scheint für manche Flossenträger wohl wie Redbull zu sein.:D

  • Na ich hab‘ das schon einigermaßen nach Dosierung gemacht, aber das ist eben ein ordentlicher Sauerstoffbooster und bei Channas kann das ordentlich was bewirken… hmm… nicht zu ändern 🤷‍♂️; zumindest besser, als dieser stinkende Cyano-Kram 😀

  • Moin Leute,

    Weil ja die Cyano's recht hartnäckig sind, muss man meist (um eine Überdosierung mit Helfermitteln möglichst zu veremeiden ;-) ) periodisch über einen längeren Zeitraum behandeln... das habe ich vorgestern wieder gemacht, aber dieses Mal gab es keinen Streit o.ä. - wahrscheinlich war es beim ersten Mal doch etwas zu viel?

  • Hallo Heiko,

    stimmt - hatte ich auch überlegt, aber erst im Nachgang... die Heftigkeit der "Attacken" konnte ich ja nur hören, aber nie wirklich sehen... da "kracht es" ja jedes Mal richtig!

    Jedenfalls, selbst wenn etwas passiert sein sollte in Richtung Vermehrung, ist davon jetzt nicht mehr übrig - beide sind jetzt wieder meist vorm im AQ zu sehen und gestern hat jeder von ihnen wieder 2 adulte weiblcihe Blabtica dubia verspeist.

    Spannend!

  • Naja, irgendwie jetzt schon - die sind halt eine ganz andere Größenordnung, auch vom Verhalten her, als z.B. meine bisherigen größten Channas. Wenn es bei Asiaticas "kracht und plätschert", dann liegt irgend etwas im Argen und ein Streit bricht aus... Paarung läuft bei denen nämlich eher ruhig ab (bei meinen zweiten Paar habe ich dieses Jahr überhaupt erst nach einer Woche nach Schlupf bemerkt, dass da Junge im Becken sind!).

    Die Aurantis dagegen sind erstmal deutlich massiver und viel explosiver - die haben mich jetzt schon dreimal geduscht bei Füttern mit Schaben!

  • Servus miteinander,

    ich habe mir das Thema jetzt mal von vorne bis hinten durchgelesen und zu ein paar Dingen möchte ich hier mal kurz meine Erfahrungen wiedergeben - ungefragt, versteht sich 8o.

    Da wäre zum einen die Sache mit den stark grabenden Auranits: Ich denke / schätze es so ein, dass das vorrangig Tiere machen, die zu früh aus dem Winter "genommen wurden" bzw. gerne Winter (Dunkelphase) hätten. Mir kam es bei meinen Tieren so vor, dass sie das vor allem an Orten machen, wo sie sich vor Licht verstecken können. Während der Winterzeit und Jungfischaufzucht (eben im Winteraquarium) konnten meine Tiere nicht (viel) graben, da (fast) kein Bodengrund im Aquarium war. Es schien ihnen aber nicht zu fehelen, da es keine Anzeichen von Stress gab. Die stark abgedukelten Becken mit ruhigem Standort, waren scheinbar genug. Im Frühsommer bis Herbst gab es bei meinen Tieren keinen Ansatz von Grabaktivitäten. Erst im September mit Beginn der Winterruhe, begannen die Tiere, sich eben an vor Licht geschützten Orten, einen Unterschlupf zu graben. Spätestens dann kamen meine Tier in ihre Winterquartiere (September/Oktober). Bis März/April kamen die da auch nicht mehr raus und es gab auch keine künstliche Lichtquelle (oder sonstige Technik und auch keinen Wasserwechsel) - höchstens spätern beim Füttern der Jungfische, damit man bessere Aufnahmen von ihnen machen konnte (positive Konditionierung auf Licht). Später waren auch die Tage wieder länger und heller, sodass das Einschalten einer "normalen" Beleuchtung kein großes Ereignis mehr war. Die Winterruhe meiner Auranits dauerte also immer etwa 6 Monate.


    Für mehr als Jungfische aufziehen und danach selber schauen, dass man genug zum Spachteln bekommt, um sich Winterspeck anzufressen, war also keine Zeit. Alle meine Paare waren - sobald einmal gefunden - stabil und (für mich) natürlich auch gemeinsam im Winterquartier.

    Zum Winterspeck: Ich bin erstaunt, wie wenig selbst junge / halbstarke Tiere von euch was zum Fressen kriegen. Meine Tiere hatten schon mal Probleme in der Witnerruhe, welche ich auf zu ausgezehrte Fische zurückführe (ohne dafür konkrete Beweise vorzeigen zu können). Gerade, wenn man im Winter NIX füttert, halte ich es für sehr wichtig, den Tieren vor allem im Juli und August ordentlich was zum Beissen zu geben. Bei Jungfischen ist meine Herangehensweise, sie möglichst zügig auf eine Größe zu bekommen, wo ich das Gefühl habe, dass ihr Körper auch bereits im ersten Winter zumindest etwas Reserven aufbauen zu können. Das hat auch den Vorteil der früheren Paarfindung, da die Geschlechtsreife bei Fischen oft (immer?) mit der Größe zu tun hat. So habe ich meine Paare vor dem Winter und kann sie separat ins Winterquartier überführen. Meine 6 eineinhalbjährigen Aurantis im "Paarfindungsbecken" (120x50x50) hatten im August etwa 25-30 cm. Meine Auranti-Weibchen waren auch immer kleiner als die Männchen. Das kommt wohl davon, dass sie gemeinsam aufwuchsen und natürgemäß die Männchen da eben etwas vorwüchsig / vorwitzig sind.


    Appropos Winterquartier: Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Aurantis den Wechsle in eine beengte "Winterhöhle" durchaus zu schätzen wissen. Probleme - Kämpfe oder auch nur Anzeichen davon - hat es bei meinen Paaren während der Überwinterung NIE gegeben.


    Zusammengefasst lautet MEIN "Rezept" für MEINE damals gepflegten Tiere, in MEINEM speziellen Fall.

    - Jungfische mit täglichen (teilweise ordentlichen) Futterrationen möglichst zügig großziehen

    - um eine schnelle Geschlechtsreife und Körperfülle zu erreichen

    - Paare (alt und jung) gemeinsam in ein separates Winterquartier mit:

    ... einer sicher schließenden, schweren Abdeckung

    ... frischem Wasser (ordetlicher Frischwasseranteil im Vergleich zu Altwasseranteil aus dem Haltungsbecken)

    ... keinerlei Technik bis zum Ende

    ... ggf. zusätzlicher Abschattung/Abschirmung

    ... einem ruhigen Standrot

    ... keinen "Wasserverbeserungsversuchen" (später betriebener Filter, kein Wasserwechsel, keine Pflanzen)

    ... kein unnötiger Schickschnack an Einrichtung (Sand, unzählige Wurzeln)

    ... ein möglichst flacher Unterstand pro Tier

    - Technik irgendwannm wenn die Jungfische aus dem Gröbsten raus sind (April/Mai) in Betrieb nehmen

    - ab Juni ist die Trennung der Eltern von den Jungfischen problemlos möglich, dann Umsetzen ins eigentliche Haltungsaquarium

    - Elterntiere ordentlich füttern

    - im August - spätestens im September - ziehen sich die Tiere mehr und mehr zurück und verweigern teilweise die Nahrungsaufnahme


    Das Spiel beginnt von neuem ...


    Ich hab jetzt keine Zeit mehr. Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten. Ich hoffe, ihr könnt mit den Infos über MEINE Vorgehensweise was anfangen ^^

  • Hallo Florian,


    Grundsätzlich halte ich das mit dem Sand für akademisch.

    Im natürlichen Habitat, graben sie sich ja auch irgendwo ein. Ich wollte ihnen immer für paar Wochen dieses Verhalten ermöglichen, desshalb der Sand. Das war am Ende auch eine notwendige Überbrückungsphase zwischen Teich und Becken. Und letztlich geh ich absolut konform mit dir, dass sie vor der WR auch nochmal ordentlich gefüttert werden sollten.

    Der Rückschluss auf die notwendigen Bedingungen (Dunkel und beengte Höhle) in der WR lässt sich aber richtigerweise daraus gut ableiten.

    Die eigentliche WR hab ich dann auch im Dunkeln umgesetzt und da hat auch keiner mehr gegraben. Interessant war, dass vorrangig der Bock gegraben hat und die Weibchen den Unterstand später mitbesetzten.


    Bei mir ist es letztlich an den Geschlechtern gescheitert. Rückblickend hat ich wohl nur ein wirkliches Paar von Palle. Dieses war wohl schon steinalt und Palle hatte noch nie Nachwuchs mit denen. Der Bock war halbblind. Alle anderen eingeführten Einzeltiere entpuppten sich am Ende immer als falsches Geschlecht. Ich glaube ich hatte einmal 2 halbwüchsige Böcke zusammengeführt und überwintert und zum Schluß 2 Weibchen. Beim letzten tat sich auch Domi schwer sie vor Ort zu bestimmen. Das war dann wieder so Bauchgefühl, könnte doch ein Weibchen sein. Beide haben auch nicht wirklich groß gegraben. Desshalb hab ich das Projekt dann auch abgebrochen und die 2 Damen einzeln abgegeben.

    Aber selbst die gleichgeschlechtlichen Paare haben in der WR friedlich zusammengehockt.


    Wo ich meinen Fehler bei dem einen Paar seh ist, dass ich die Auflösung der WR wahrscheinlich falsch gemacht hab.

    1x großen WW Licht an und Temperatur von 16 auf 22°C suggzesive erhöht. Dann begann natürlich bei dem Weibchen sofort wieder das große Fressen. Der Bock etwas später. Danach hab ich vergebens auf Paarung gewartet. Wenn ich deine Erfahrungen so lese, war sicher das genau der Fehler.

    Ich mag das auch nicht, wenn mich morgens einer so abrupt aus dem Schlaf reißt.😂

    Die Vermutung hat uch aber auch schon lange, dass sie im Winterquartier brüten könnten.


    Grüße Heiko

  • Die Vermutung hat uch aber auch schon lange, dass sie im Winterquartier brüten könnten.

    Ja stimmt Heiko - Du hattest das schon in den letzten beiden Jahren immer mal angebracht. Es ist gut, finde ich zumindest, das jetzt auch durch Florian bestätigt zu bekommen.

    Sehr schade ist eben, dass man gute 6 Monate auf seine Tiere "verzichten" muss, wenn man Nachwuchs haben will - aber was soll's ... dann ist es eben erstmal so und ich versuche das jetzt durchzuziehen. Sind beide Geschlechter bei mir vorhanden, sollte das ja eigentlich so funktionieren (harmonisch genug sind beide allemal) - nur aufgrund der doch recht sparsamen Fütterung übers Jahr 2021 hinweg mache ich mir ein wenig Sorgen... allerdings sind meine Tiere auch nicht wirklich gertenschlank oder gar unterernährt.


    FloKri

    Ich würde Deine Empfehlungen (s.o.) mal ein wenig aufarbeiten und HIER mit einfließen lassen, wenn das für Dich ok ist?

  • Guten Abend miteinander!

    Heiko , keine Angst. Du musst dich jetzt nicht wegen dem Sand rechtfertigen. Ehrlich gesagt: Bei einem Mal durchlesen, blieb da nicht viel bei mir hängen, wer was wann wie gemacht hat. Ich wollte nur meine Gedanke und Beobachtungen über manche aufgekommenen Themen schildern. Es führen ja so schon viele Wege nach Rom und in der Aquaristik gilt das erst recht. Interessant wäre vielleicht auch mal ein Winterbecken mit ner ordentlichen Sandschicht, um zu testen, wie weit die Tiere gehen würden. Reicht ihnen ein Unterschlupf unter einer Wurzel, oder würden die weiter graben? Hm ...:/

    Ich finde es spannend, mir die verschiedenen Aurantis anzuschaun. Manche weichen ja extrem von meinen Tieren ab. Da tu auch ich mich schwer zu sagen, welches Tier, welches Geschlecht haben könnte. Und manche Aurantis sind sogar hässlich.

    Die Ersten mit der Idde von den Jungfischen in der Winterhöhle sind wir zwei sicher nicht. Und mein Auranti-Nachwuchs war auch wirklich nicht der erste. Allerdings bin ich derjenige, der die Karten mal offen auf den Tisch gelegt hat - und das habe ich auch weiterhin vor (mit allen Aufs und Abs). Zur Nachahmung meiner guten Ideen, ist hiermit aufgefordert! beide Daumen nach obenIch schweife schonwieder ab ...:rolleyes:

    Zum Fressverhalten: Meine Weibchen waren immer schlimmer als die Männchen. Sobald die Eier draussen waren, haben die HUNGER! Und das meinen die ernst. Ich hab zwar dann auch nur alle paar Tage ne kleine Portion gegeben, diese schienen sie aber wirklich zu brauchen. Später bedienten sie sich dann auch großzügig am Futter der Jungen - und war das auch noch so klein. Als dann nach ein paar Wochen der Brutpflege das Männchen auch wieder anfing, zögerlich was zu sich zu nehmen, musste ich immer höllisch aufpassen, dass auch diese Portionen nicht im Weibchen landeten. Erst im Laufe der Aufzucht - wenn die Jungfische aus der "Verschluck-Größe" herausgewachsen sind, holt sich das Männchen sein Futter wieder mit der gewohnten Durchsetzungsfähigkeit. So kenne ich das zumindest von meinen damaligen drei Paaren.

    Karsten , ja, du hast Recht. So schöne Fische und wirklich genießen kann man sie eigentlich nur ausserhalb der Brutzeit für ein knappes halbes Jahr.;( Wer hat sich diesen Mist nur ausgedacht. :dash:So tolle Fische sollte man rund ums Jahr genießen können und nicht in eine nackte, kahle Plastikbox mit Wasser stecken müssen. Daum nach unten

    Ich hätte das ganz anders gemacht!!! :D

    Das mit der Impulsivität der Aurantis, kann ich übrigens auch bestätigen. Es kann vorkommen, dass ein Männchen mehrere Male versucht auf sein Weibchen "einzuschießen" und kurz danach kann es sein, dass die Tiere wieder beieinander liegen. Impulsiv aber scheindbar nicht nachtragend. Steffen Prellwitz meinte dazu, dass kleinere Becken da von Vorteil sind, weil, je größer die Fluchtdistanz des Unterlegenen, um so mehr animiert das den Verfolger eins drauf zu legen. Ich lasse das einfach mal so im Raum stehen.


    Wenn du weißt, dass die Tiere eher etwas wenig Reserven haben, gib ihnen doch was zum Beissen ... Meinem ersten Paar, bei der ersten Nachzucht habe ich immer wieder mal ne Kleinigkeit gegeben. Ich denke, dass du mit einem halben Stint pro Tier alle zwei Wochen nichts verkehrt machen würdest. Ich hab dazu immer die vordere Stint-Hälfte genommen und hab das Schwanzstück für später aufgehoben. So hatten die Tiere die gehaltvolleren Bestandteile der Futterfische erwischt. Das gibt Kraft - dem Männchen für die ewig lange (teils selbstauferlegte) Fastenzeit und dem Weibchen zur Eiproduktion (nach den Fortpflanzungseiern, kommen dann ja noch die Nähreier). Pass aber auf, dass das Männchen auch wirklich was abkriegt. Futterstöckchen zum Aufspießen der Futterbrocken haben sich bei mir echt beewährt. Du brauchst bei den Männchen aber sehr viel Geduld und geh vorsichtig vor. Sonst zieht es sich ganz zurück und du hast keine Chance mehr, in ihn was rein zu kriegen. Notfalls hilft es, den Futterbrocken am Futterstab vor seinem Versteck zu platzieren und dann ein paar Schritte wegzutreten. Am Stöckchen erkennst du dann, ob er "angebissen" hat oder nicht. Steckt das Futter aber zu fest drauf, verlieren kühl gehaltene Aurantis das Interesse, selbst, wenn sie eigentlich was möchten. Zwei Dinge sollte ich noch erwähnen: Ich würde die Tiere nicht füttern, wenn man richtig kühl (unter 16 °C) überwintert. Und das Futterstöckchen darf man nicht zu fest halten, da sonst durchaus Verletzungsgefahr für die Tiere besteht. Die können auch bei kalten Temperaturen schell zuschnappen (wenn sie wollen).

    Die Fütterung der Aurantis, wenns kalt ist, ist wirklich etwas nervenaufreibend zäh, aber besser, als ein Befall mit weißen Pilztupfen während der Winterzeit. Das erste Mal, wo das auftrat, hätte mich das fast mein erstes Zuchtpaar gekostet (während der Jungfischaufzucht - war nicht schön). Vorsicht ist eben besser. Ich würde die Sache so einschätzen, dass gut dosierte Futtergaben nicht so hinderlich bei der Fortpflanzung sind, wie eine zu helle Überwinterung und das vieleicht auch noch im normalen Haltungsaquarium.


    Wie ist eure Erfahrung bei der Fütterung "etwas steifer" Aurantis? Sind eure Männchen da auch so zögerlich?

    Meine Männchen haben immer erst nach ca. vier Wochen nach Entlassen der Jungfische angefangen zögerlich wieder Nahrung aufzunehmen. Ist jemand hier, der das selbe bei seinen Tieren beobachtet hat? Oder war es da anders?

  • Also Ich hatte sowohl Kies ( Körnung ca. 5-10mm) als auch zuletzt feinsten Sand drin, durchaus ca. 15 cm. Der Bock hat jeweils bis zur Bodenscheibe runter gegraben und immer unter einer großen Wurzel. Der feine Sand rutscht natürlich immer nach. Ich geh von aus, die würden noch tiefer gehen. Es gibt ja unterschiedliche Theorien, ob sie die natürlichen Röhren und Zisternen selber anlegen oder irgendwas vorgefertigtes erweitern. Natürlicherseits liegt der Grund für das Eingraben ja ab sinkenden Wasserstand und die Nutzung des verbleibenden Grundwasserspiegels in 1-2m Tiefe.

    Ich geb dir ja völlig recht, brauch keiner im Aquarium nachzubilden und das Graben kann man sicher als Zeichen für eine anstehende WR interpretieren.


    Christoph hat ja den Vergleich zu barca und der von Domi kürzlich festgehaltenen Eiabgabe schon angesprochen. Hier war es erstaunlicherweise etwas anders. Aus dem großen Teich in das Becken und dann plötzlich ohne weitere WR eine wiederholte Paarung.

    Vielleicht ist es nicht nur eine Kombination aus beengteren Beckenverhältnissen, geänderten Lichtverhältnissen und speziellem Temperaturspektrum, sondern auch die Frage, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen setzt das Weibchen überhaupt einen Laichansatz an.

    Annehmbar wirds im Teich am Ende auch schon recht kühl gewesen sein. Man muss wahrscheinlich von ausgehen, dass sein Weibchen mit der Reifung der Ovarien bereits im Teich begonnen hatte. Ich glaub er hat noch nichts dazu gesagt, wie die Temperatur später im Becken, während der Paarung war. Ich nehme nur an, dass es im Vergleich zum Teich eher etwas wärmer war.

    Anderes Beispiel, ich hatte mich bei auranti an die Empfehlungen von Colin Dunlop gehalten, der mir berichtete, dass er die WR eher kühler, 16°c und teils noch drunter, einstellt und die Tiere dann im Frühjahr in sein größeres Paludarium umsetzt. Paarung dann wieder bei über 20°C. Er hatte auch schon häufig erfolgreich auranti nachgezogen.


    Man kann hier viel spekulieren und reininterpretieren, besonders Leute die noch nie Nachzuchten von Auranti hatten😂.


    Desshalb geb ich Karsten recht, ist es immer schön wenn Leute, die es wiederholt geschafft haben, das auch mal weitergeben.

    Das war auch immer die ursprünglich Intention der Leipziger Channaholiker für dieses Portal. Nachdem damals einige Foren und Websites dicht gemacht hatten und sich die aktuellen Infos entweder in der IGL "versteckten" oder in der Facebookmasse untergingen, haben wir versucht, für den Rest der Interessierten und Einsteiger unsere Erfahrungen und Recherchen weitestgehend zugangsfrei hier zu hinterlegen. Und ich denke, dass sich über die Jahre doch einige mal Infos und Antworten abgegriffen haben. Zumindest war das Feedback nie schlecht.

  • Ich hab mit so vielen Leuten jetzt gesprochen die Aurantis vermehrt haben - schon allein wegen der Barca Projekte... und die genannte ist eine... Domi machts wieder anders... Collin wieder anders... und alle hatten etliche NZ und regelmässig.

    Meiner Meinung, und ich hol da jetzt gar nicht im Detail aus, weil man kann wie du schreibst da tausend Dinge reininterpretieren... es muss das paar passen und das ist am wichtisten, eine Winterruhe muss stattfinden... diese kann und muss nicht abgedunkelt sein... der Bodengrund ist überall ein anderer gewesen... etc.

    Aurantis gehen in Brutstimmung vom Winter raus ins Frühjahr... sobald eine Veränderung statt findet... dazu reicht eine Veränderung der Temperatur... und im Herbst die Veränderung der Temperatur in Richtung Kälter...

    So haben wir das jetzt probiert... von warm auf kalt... kein Winter davor... nichts abgedunkelt... direkt aus dem Sommer - 3-4 Grad runter über 1 Woche und die waren nur noch am Umschlingen. Laich... Brut... Larven.

    Es ist beobachtet worden, wo Aurantis bei den ersten Regenfällen schon mit 6-10 cm großen Jungen schwimmen - dass heißt, auch in der Natur gibts diese 2 Perioden in denen sie sich vermehren und die Herbstjungen überwintern mit den Elterntieren.

    Ich glaube eben nicht an das eine Heilmittel... wie sie gehalten werden müssen, sondern an ein paar wenige Faktoren und ein gut funktionierendes Paar. Bzw. dass es viele Wege gibt die fruchten... das ist inzwischen nicht mehr wegzudiskutieren und wenn man eben alle mal im Excel aufschlüsselt bleiben die genannten Faktoren die gleich sind.

    Winterpause einhalten - besser länger als zu kurz (Füttern oder nicht hat alles gefruchtet)

    Im Becken oder in extra Becken - hat alles funktioniert
    Filter am besten aus...
    Wasser absenken...
    weniger Licht bis gar kein Licht hat alles funktioniert
    und der Rest ist dann schon das gute Paar.

    Ob du nun Sand oder Kies oder feinen Kies hast... wird egal sein.
    Und bei Domi die Temperaturen im Teich waren quasi Winterbedingungen - von daher war es ein erneutes Ablaichen nach der Abkühlung... es war so ->

    Winterruhe -> wärmer - abgelaicht - im Juni in den Teich - wieder kalt... zurück nach drinnen - wärmer etc / abgelaicht...
    Auch kann ich bei meinen dies so jederzeit provozieren und triggern... wie auch auf gewisses Futter etc. - und auch bei mir haben sie schon an der Oberfläche gesucht und meiner Meinung nach laich gefressen - ich hab halt kein Bild davon :-) - sah ich nur auf der Baby-Cam über den Bewegungsmelder am nächsten Tag - werden ja überwacht.

    Bei den Aurantis wars jedesmal so, dass ein ich kein Paar hatte das länger als 6 Monate durchgehalten hat... und dann gabs Zoff... und mein eigenes ist 10 Jahre alt. Deswegen hoffe ich jetzt auf das Paar bei der Bekannten - mit den Tieren von Florian - da siehts mal soweit gut aus.

    Ich glaub halt weder bei Aurantis noch bei anderen Arten Channa - das nur ein Weg der Richtige ist bei einer NZ, bzw. genügend Spielraum bleibt für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten ;-)

  • Hey Leute,

    Richtig - viele Wege führen nach Rom... davon kann man sicherlich immer ausgehen. Auch wenn die Art endemisch ist, werden nicht immer zur gleichen Zeit sämtliche Individuen/ Paare dort die exakt gleichen WR Bedingungen vorfinden und somit ist sehr wahrscheinlich von einer Toleranzbreite auszugehen. Das Wetter (Temperaturen und Niederschlagsverhalten) wird im natürlichen Habitat ja auch nicht immer Jahr für Jahr exakt gleich sein &&&.... wäre ja auch irgendwie Quatsch.


    Mir geht's grad so - (m)ein fast verloren geglaubtes Projekt hat für mich jetzt wieder neuen Auftrieb bekommen, weil ich denke, einen Plan verfolgen zu können, der Erfolgsaussichten hat - finde ich toll! Und selbst, wenn es nichts wird, wird man ja auch nicht grad dümmer dabei ;-)

    Ich muss aber, habe ich gestern bemerkt, nochmal an mein Aurantibecken ran, weil ich noch einen kleinen (35 cm!) Flössler da drin mal zwischengeparkt hatte, der tatsächlich noch lebt und die Aurantis garantiert stören wird. Der kommt dann also raus und ich werde das Wasser dann noch etwas absenken, so dass im Schnitt noch ca. 15 cm Schwimmhöhe (Bodengrundhöhe ist etwa 5 cm) übrig bleiben werden.

    Wegen des Fütterungstipps muss ich nochmal überlegen - das würde ja auch immer eine Art Störung während der WR bedeuten - sowohl mechanisch, als auch lichttechnisch, oder?


    Warum eigentlich Stinte - haben die nicht einen relativ hohen Fettanteil?

    Bisher habe ich meinen größeren Channa eigentlich immer nur Wirbellose (Schaben, Grillen, Garnelen & Shrimps, Muschelfleisch u.ä.) zu fressen gegeben.


    Allerdings bin ich derjenige, der die Karten mal offen auf den Tisch gelegt hat - und das habe ich auch weiterhin vor (mit allen Aufs und Abs)

    :daumen hoch::daumen hoch::daumen hoch:


    Ehrlich gesagt: Bei einem Mal durchlesen, blieb da nicht viel bei mir hängen, wer was wann wie gemacht hat. Ich wollte nur meine Gedanke und Beobachtungen über manche aufgekommenen Themen schildern.

    Das ist logisch, vor allem bei solch "ausufernden" Threads... auf den grundsätzlichen Gehalt kommt es an.

  • Würd sie nicht abdecken - somit kein Problem mit stören - die Idee kommt ja urpsrünglich von der Überwinterung in Styroporboxen - und da wurde ein harmonisches Paar in einer Box überwintert - und die hatten im Frühjahr junge... seit dem machen das einige. Ich kenne nur Florian, von denen die regelmässig vermehrt haben.

    Alle anderen betreiben die Becken normal weiter nur ohne Filter und mit weniger Wasser und nehmen die Tiere auch nicht in kleine Becken. Auch wenn das förderlich zu sein scheint, gehts ohne - bestes Beispiel Collin Dunlop.

    Fütterung gibts genauso von Stinte - was bei mir in der Fütterung gar nicht vor kommt - wie eine Maus als erstes Fressen nach der WR - Heuschrecken oder frische Muscheln... am besten angeblich alles lebend und noch angereichert mit Vitaminen und Mineralien. Am Ende... gabs da kein Muster das zu erkennen wäre... was am besten "hilft".

    Da sind wir wieder beim reininterpretieren und dran glauben :-) hehe.