Pflanzenwuchs

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage an die Pflanzenprofis.
    Ich habe ein Tanganjikabecken(Tropheus), also eher "Pflanzenfeindlich". :)
    Das Becken läuft so ca. 10 Monate. Von anfang an ist es mit Cryptocoryne aponogetifolia bepflanzt, recht locker. Die Pflanzen wachsen eher schlecht. Ab und zu schiebt mal ein neues Blatt, aber die zerfallenden Blätter überwiegen. Kurzum, kein befriedigender Pflanzenwuchs. Das es solche Kombi(Tropheus/Pflanzen) gibt, kann man aber doch schon öfters sehen. Auch fressen die Fische nicht die Pflanzen, wie man es vermuten könnte.


    Meine Vermutung. Pflanzenfans meiden oft Siporax, allerdings für ein Fischbecken eher von Vorteil. Ich brauche keinen Pflanzenwald, aber wachsende Pflanzen(auch wenn langsam), wäre schon schön. Zumal die Cryptocoryne aponogetifolia nicht gerade anspruchsvoll sind. Wenn nichts anderes hilft, wechsle ich auf Anubia.



    Nun mal paar Daten.


    Becken 450 Liter
    Beleuchtung 2x54W t5 , Röhren schon älter
    Bodengrund Sand ca. 0,4-0,8mm , an den Pflanzen in genügender Höhe
    Filter EHEIM professionel 4+600, 1x Zeolith(schon über 1 Jahr drin),3x Siporax(ca.10Monate)
    ab und zu etwas easy life profito
    habe auch schon mal substral Düngestäbchen grün, an den Wurzeln probiert


    Wasserwerte, anklicken


    balkonteich1.JPG



    nicht ganz aktuell, ein paar Pflanzen sind nun auch in der Mitte und links


    Tor-02xx.jpg

  • haste mal eine Pflanze raus geholt? Wie sehen die Wurzel aus? Weiß, glasig, braun?
    Faulen sie?
    Cryptocoryne sind sehr anfällig für wechselne Umgebungsbedingungen und für häufiges umsetzen. Wenn sie aber einmal Fuß gefasst haben, dann legt diese Art meist gut los.
    Häufig werden diese Pflanzen in den Afrikanerbecken in Pflanzschalen/Töpfe mit ordentlich Bodensubstrat gesetzt.
    So ein feiner, sauberer Kies ist halt nicht das natürliche Substrat der Pflanze!

  • Hallo,


    die Wurzeln sehen eigentlich ganz gut aus. Ich hatte die auch schon mal in einem Pflanzgefäß mit einer anderen Bodengrundmischung. Ich versuche schon recht wenig an den Pflanzen rum zu händeln. Erst hatte ich meinen Nitratwert in Verdacht. Dieser war meistens weniger als 10mg. Von daher hatte ich mal den WW über 2-3 Wochen gezogen. Nun ist er wenigstens bei 20mg.
    Ich hatte ebend deswegen auch das Siporax in Verdacht. Das soll ja Nährstoffe reichlich entziehen.

  • Ich kann mich da Heiko nur anschliessen. Bei Cryptos kann es am Anfang erstmal etwas dauern, bis sie loslegen. Wenn sie nicht eingehen, dann nicht die Geduld verlieren. Kann aber auch an den Nährstoffen liegen, da müsstest Du mal messen. Bin überrascht wie sauber Dein Becken aussieht. Keine Algen. Neu, oder machst Du da gezielt was?


    Nitrat: Für die Fische ist 0 am besten und das Fischwohl sollte vor Pflanzenwohl gehen. Pflanzen wachsen auch bei geringen Nitratkonzentrationen, ausserdem können sie das von den Fischen produzierte Ammonium direkt verwerten und deine Bande sollte für die wenigen Pflanzen locker genug produzieren.

  • Wenn nichts anderes hilft, wechsle ich auf Anubia.

    guter Gedanke...
    zwei drei von den grossen und ne bewachsene Wurzel mit den nanas,
    schon sieht das ganze Becken freundlicher und angenehmer aus...
    Hab auch ein Tanganjika-Becken, aber nur mit Schneckenbarschen...
    Könnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie das ohne Pflanzen aussehen würde,
    wahrscheinlich furchtbar...
    DSC01782xx.jpg

  • Nochmal ich, Holger!


    Ich seh bereits auf 2 Bildern, dass die Pflanzen ihren Standort wechseln! ;) Und die Topfaktion zählt auch noch dazu. Welche Zeitspanne hast du der Pflanze effektiv mal wirklich gegeben, um sich an den Standort zu gewöhnen und sich richtig zu verankern?
    Wie gesagt, die sind wie ein Ficus, sehr empfindlich auf Standortwechsel. Teilweise fangen die im Bereich der Wachstumsknospe dann an zu faulen. Wenn du die Pflanze noch ohne Probleme aus dem Kies ziehen kannst, dann hat sich das Wurzelgeflecht noch nicht richtig festgesetzt. Dann ist es kein Wunder, dass die Cryptocoryne nur sehr zögerlich austreibt. Ist typisch für diese Pflanzen.
    Lass sie jetzt einfach mal drin. Die Wasserwerte sehen gut aus. Wenn du Nitrat düngen willst, dann tatsächlich über entsprechende Bodensubstrate. Das Nitrat aus dem Wasser können die Pflanzen meines Wissens nicht so einfach nutzen. Ich hab da jetzt keine Lust genau nachzulesen. Ist aber wie mit dem Eisen. Da gibts verwertbaren Stickstoff und weniger verwertbaren Stickstoff für die Pflanzen und ich denke mich erinnern zu können, dass die Pflanzen im Gegensatz zu den Algen das Nitrat aus dem Wasser schlechter verwerten können.
    Also wenn du die Möglichkeit hast, dann eher wieder häufigere kleine WW machen wie vorher. Nitrat von 10 ist völlig Ok für das Becken. Bei mehr wachsen dir Algen auch auf der Cryptocoryne. Wahrscheinlich liegt der Wert kurz vor dem WW sogar höher., da du aufgrund der geringen Bepflanzung mit schnell wachsenden Pflanzen und der Strömung nie ein wirklich stabilen Stickstoffkreislauf da reinbringen kannst. Dass geht dann nur über häufige kleine WW. An dem Siporax liegt das nicht. Das ist ja kein Hollandbecken. Siporax ist bei dem Besatz aus meiner Sicht sogar zu empfehlen. Um etwas stabile Verhältnisse zu schaffen.


    Mit den Anubias wär ich vorsichtig. Bei der grellen Beleuchtung sehe ich die Pinselalgen schon wachsen. Die werden für die Cichlidenbecken, besonders Malawi und Co zwar immer als rubust und barschfest beschrieben, aber ich hab in diesen typisch hellen und strömungsreichen Becken noch nie wirklich gesunde üppig wachsende Anubias gesehen. Am besten wachsen sie meiner Erfahrung nach in etwas dunkleren ruhigen Becken, besonders wenn sie ohne zu verbrennen mit einem Teil aus dem Wasser ragen können.
    Dann die Cryptocoryne erstmal hochwachsen und paar Schattenbereiche erzeugen lassen und dann vielleicht die Anubias drunter setzen. Was wäre mit Valisneria gigantea. Die wurzeln deutlich schneller an und vertragen durchaus Strömung und helles Licht.


    Grüße Heiko!

  • Hallo Heiko,


    den Standortwechsel habe ich gemacht, da es den Sand mit der Zeit im Becken von rechts nach links verlagert hat. Somit waren die Pflanzen teilweise in wenig Bodengrund. Also habe ich sie dort hingepflanzt, wo sich der Sand ablagert. Ich hoffe so, das sie mehr Ruhe haben. Die Topfaktion war in einem anderen Becken, ich wollte versuchen die Pflanze erstmal zu vermehren. In diesem Topf waren die Wurzeln allerdings mehr zerfallen, obwohl Bodendünger und gröberes Substrat. Ich denke das da die Düngestäbchen(ein halbes) zu viel waren. Diese "Topfpflanze" habe ich dann auf die linke Seite gesetzt, wo sie mehr Ruhe hat. Gefault war keine Wurzel, außer die im Topf.
    Der Nitratwert ist erst bei 4-5 Wochen ohne WW bei 50mg. Unser Leitungswasser hat ca. 2mg Nitrat. Da ich jede Woche WW mache(wegen der Fische), kann der Nitratwert gar nicht groß steigen. WW liegt bei 50-70%.
    Das Siporax habe ich auch wegen dem Fischbesatz gewählt.


    Was die Anubia betrifft. Die hatte ich schon im gleichen Becken mit gleicher Beleuchtung. Auch relativ klein eingepflanzt.
    Die Strömung im Becken ist auch gar nicht so groß. Der Filter hat theoretisch 1200L, praktisch dürfte da noch höchtens 900L ankommen.


    DSC01727xx.jpg

  • Deswegen sag ich ja! Lass die Cryptos jetzt so wie sie sind und mach die WW wie bisher.
    Ich mach in meinem Becken aller 3 Monate mal nen WW und der Nitratwert ist bei 10-20. Manchmal sogar auch nicht messbar. Dafür hab ich auch viele schnell wachsende Pflanzen besonders Oberflächenpflanzen drin und hole ca. aller 2-3 Wochen mindestens ne Handvoll Biomasse raus.
    Das ist für dein Afrikabecken ja so nicht vorgesehen und deshalb sind die Bedingungen natürlich ungünstiger!


    Bitte nicht sauer sein, Holger. Aber die Anubias sehen nicht wirklich gesund aus. Natürlich haben sie frische Triebe an den Enden wie man sieht, aber spätestens die 3-4 Generation der Blätter sehen etwas verkümmert, gewellt und zu klein aus. Die 5. -6. Generation haste sicherlich schon abschneiden müssen, einzelne Blätter sieht man noch. Verzweigungen sind kaum zu sehen, dafür lange dicke Rhizome ohne Blätter, die haben zwar erkennbar kleine grüne Spitzen wo frische Triebe durchbrechen wollen, aber die Pflanze hat wahrscheinlich noch nicht genügend Kraft dafür. Das liegt meiner Meinung daran, dass die Anubias ihre Nährstoffe als zumeist emerse Pflanze besonders über das dichte lange Wurzelwerk beziehen, dass sich am Todholz irgendwo richtig festwächst und der Pflanze dann auch halt gibt! Die Wurzelenden der Anubias suchen regelrecht nach irgendeinem Substrat. Ich glaub die brauchen auch ordentlich Eisen. Wenn dieses Wurzelgeflecht aber veralgt, was bei mir häufig unter starker Beleuchtung und hohem Nährstoffeintrag (Phospat und Nitrat), also beste Pinselalgenbedingungen oder auch durch ständiges Umsetzen passiert ist, dann werden diese Wurzeln meist eingekürzt und das dicke Rhizom kann nicht mehr richtig versorgt werden und die Pflanze muss wieder alle Kraft in das Wachstum des Wurzelwerkes stecken. Ich habe bemerkt, dass die Pflanzen erst richtig loslegen, wenn die langen Wurzeln irgendwann auch den Boden erreichen und dann sogar hineinwachsen. Diese feineren Wurzeln ändern dann aber Konsistenz und Farbe sobald sie selbstständig in das Substrat einwachsen. An den belaubten Enden der Rhizome zeigen sich bei dir zugegeben auch hoffnungsvolle frische Wurzelgeflechte!


    Ich bin kein Pflanzenexperte aber meine Erfahrung ist halt, dass Anubias am Besten im schattigen Bereich auf ner Wurzel wachsen. Desshalb hab ich die vorrangig unter Oberflächenpflanzen sitzen. Andere reduzieren einfach die Lichtquelle. Da gibt es hier Leute die richtig schöne kräftige und schnell wachsende Anubias in ihren Becken haben und die hier dann regelmäßig versteigern müssen. Am Besten fand ich die emersen Anubias in den Paludarien im Zoo. Dort herschen wohl die besten Wachstumsbedingungen, hohe Luftfeuchte und Wärme.
    Ich hab mal ne Sendung aus Thailand gesehen, dort werden die Mutterpflanzen nur unter ständiger Beregnung außerhalb des Wasser unter spezieller UV Beleuchtung gezogen. Monströse Mutterpflanzen waren das.


    Nu werd ich bestimmt wieder als Meckerer und Klugscheiser mit Halbwissen hingestellt. Ich selbst tu mich zugegeben auch manchmal schwer mit diesen Pflanzen und in den Malawibecken hab ich sie nie so richtig schön hinbekommen.


    Ich denk dein eigentliches Problem mit den Crypos ist aber erkannt! ;) Hoffe ich!


    Viele Grüße!

  • Also doch sauer! ;(
    Ich mags auch nicht, wenn einer Kritik an meinen Becken übt! :D


    Hast du mal dein Problem gegoogelt? Ich wollte mal wissen ob ich hier totalen Blödsinn von mir gegeben hab. Aber siehe da so falsch lag ich garnicht. Ist wohl sehr bekannt das Problem. Und alle Experten sagen Geduld und "don't touch" . Eher feiner, kalkig/lehmiger Bodengrund und nach oben hin lockerer werden. Strömung können die richtig gut ab.
    Tondüngekugeln werden empfohlen.
    Mein Nachbar hatte mal das ganze Becken voll damit. Riesige alte Pflanzen.Sein einfacher Sandboden war uralt und total vermulmt. Sowas wie Saugglocke kannte der nicht. Und WW auch nicht.


    So nun hör ich auf mit dem Thema! Du wirst es hinbekommen glaub ich! :thumbsup:
    Grüße Heiko

  • Hallo Heiko,


    ja , das mit dem feinen "alten" Bodengrund kenne ich. Das könnte auch bei mir ein Problem sein, da ich eher wenig davon drin habe. An den Pflanzen passt es nun aber denke ich, da ich sie ja dort hingepflazt habe, wo sich der Sand ablagert. Wenn es mal weniger wird, fülle ich dann ebend einfach an diesen Stellen etwas nach, ohne die Pflanzen zu stören.


    Ich kannte mal jemand, bei dem waren das mitunder seine Standartpflanzen. Die wuchsen in jedem Becken bei ihm, ohne viel zutun. Darum wollte ich ja auch genau diese Pflanzen.


    Geduld ist nicht meine besste Eigenschaft. :D
    In der Aquaristik aber unabdingbar. 8)

  • Meine Anubien wachsen am besten irgend wo drauf. Sobald die Wurzeln eingebuddeelt werden wächst da nichts mehr. Blätter welche zu nah am Licht(oben) sind bekommen Fadenalgen oder werden braun. Ich klemme sie einfach zwischen Wurzeln wo wenig direktes Licht ist und dann wachsen sie. In dem anderen, meinem kleinen Pflanzenbecken, dünge ich mit CO2 und als Bodengrund ist Soil drin. Dort wachsen meine kleinen Anubien Arten schneller als alle anderen nur das Jawamoos wächst noch schneller und ist fast eine Plage in diesem Becken. Die Anubien sitzen dort auf Steinen und Wurzeln. Eingegraben Anubien sich die bei mir noch nie wirklich gewachsen. Ach ja und der Dicke Strang darf nie Eingegraben werden sonst fault dirgendwie die Pflanze weg!

  • Sobald die Wurzeln eingebuddeelt werden wächst da nichts mehr.

    Wenn du das Rhizom meinst, hast du recht, das wird dann mit der Zeit verfaulen...
    Meine grossen habe ich einfach ins Becken reingestellt ,oberhalb einer Wurzel,
    und da saugen sie sich in die Wurzel und über einen Wurzelschleier direkt bis in den Boden...
    Pinsel oder Bärte waren dort auch noch nie dran, allerdings hab ich ne Bio-CO2 dran ,
    die alle paar Monate erneuert wird und diskontinierlich bissel CO2 ins Wasser liefert,
    ganz ohne jegliche andre Düngetätigkeit, ausser wenig Austrag von Mulm...

  • Mit Wurzeln meine ich die am Rhizom befindlichen. Diese alten Wurzeln buddel ich nicht ein ich lasse diese und die neuen alleine in den Boden wachsen. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Und das kleine Becken dünge ich über eine DIY Natron/Zitronendäure CO2 Anlage. Das Teil ist mega nicht zu vergleichen mit einer bio CO2. Ich hatte zwar noch nie Flaschen CO2 aber ich wage zu behaupten bis auf das selber "mischen" der Flüssigkeiten ist das System dem Flaschen CO2 ebenbürtiog.
    DIY ANleitung und Anlagen vorstellun nicht von mir !!!!
    Die DIY CO2 Anlage

  • Beleuchtet mit einer Hängelampe und 5W LED Strahler.

    ist das nicht ein bisschen viel, wobei..., was die "Hängelampe" bringt, hast du ja nicht geschrieben,
    auch nicht was dein 5W LED so bringt, an Lumen wohlweisslich...
    Hab die Erfahrung gemacht, je weniger die Anubias an Lichtstrom erfahren,
    desto weniger Algen "kümmern" sich um sie..., aber wachsen können sie trotzdem!