Crenicichla atapabo red 2

  • Hallo Leuz!


    Die meisten hier kennen mich aus den Channa threads.
    Nun hat mich ein alter Freund mal von crenicichla überzeugt und mich gleich zum Kauf von atabapo red überredet. Die 6 Tiere waren Wilfänge in einer Größe von ca.8-10cm. Aufgrund der typischen juvenilen Musterung am Körper und dem Augenunterstrich tippe ich auf atapabo red 2. Es gibt leider nicht viel Fachinfo über die verschiedenen Fundortvarianten und da ist es schwer eine genaue Spezifizierung vorzunehmen. Der Großhändler hatte wohl auch nicht mehr Informationen.
    Vielleicht ließt das ja hier einer mit, der mit crenicichla mehr Erfahrungen hat.
    Die Tiere sind jetzt seit 4 Monaten bei mir. Anfangs,wie von Wildfängen erwartet, gingen sie nur zögerlich an Futter, sodass ich nur mit Lebendfischchen, Artemia und Mückenlarven überhaupt Proteine in sie reinbekommen hab. Regenwürmer waren zu schnell im Kies verschwunden. Alles wurde nur argwöhnisch beeugt aber nicht gefressen. Über den einzig noch im Becken befindlichen Wabenschilderfels haben sie nach Wochen und mit dem notwendigen Futterneid und dem Interesse des Welses gelernt, dass auch Frostfutter durchaus schmackhaft sein kann. Seit ca 8 Wochen nehmen sie jetzt problemlos gefrosteten Grill, der derzeit neben Stücken an Rotwürmern anstandslos vernichtet wird. Darunter haben sie nun durchaus gut 2-3cm zugelegt. Die Farbeintensivität der roten Flossen ist deutlich hervorgetreten. Sowas wie Trockenfutter wird aber wohl nie auf dem Speiseplan stehen.
    Die Gruppe ist noch seh harmonisch. Der Wels wird gut toleriert, scheint sogar die Dominanz im Becken zu sein. Ein versuchsweise zugesetztes Pärchen Heros severum red spottet (ca. 10 cm) wurde konsequent in der Gruppe attakiert, sodass der Versuch nach 3 Tagen leider abgebrochen werden musste.


    Das Becken hat die Maße 150x50. Bei einer Endgröße von zu erwartenden 40 cm werd ich für ein Pärchen nicht um eine nochmalige Vergrößerung herumkommen. Platz wäre durchaus für 180x60. Ich glaube fast, das dies der Hintergrund des Freundes war, der nebenher Filialleiter bei Zoo&Co ist!
    Nun wart ich darauf, dass sich irgendwann mal eine Pärchenbildung abzeichnet. Wird aber sicher noch ne Weile dauern. Mit derzeit 10-12 cm und der Körpermusterung sind es ja noch Babys.


    Nungut über Erfahrungsbeiträge zu größeren Crenicichlaarten würd ich mich freuen. Andere Tips sind natürlich auch willkommen. Ich würd mich nicht mehr als Anfänger beschreiben, hab bereits Erfahrungen mit verschiedenen Cichlosoma Arten und channas als größere Räuber, aber sicher sind crenicichla nochmal neue Herausforderung. Besonders bei dem Eingangspreis. Meine Frau erklärt mich ja eh schon für bekloppt. Hab ihr erklärt, dass ich die Investitionskosten für die Atabapos bereits mit dem aktuellen Nachwuchs (ca. 1 cm) von Cichlosoma salvini aufwiegen kann. Hat jemand Interesse an ca 150 Jungtieren? :D
    PS" Is mir auch klar, dass ich die wahrscheinlich nicht mit großartigen Gewinn los bekommen werde! Aber das muss sie ja nicht wissen" :lol:


    So zum Schluss hab ich nur noch ein Bild der Gruppe für euch und hoffe auf konstruktive Beiträge, die mir weiterhelfen. Ansonsten wird das wieder sone Do it yourself Nummer! Zumindest fressen und wachsen sie schonmal. Und besondere Stressreaktionen sind trotz der noch eingeschränkten Beckensituation nicht zu erkennen.


    Viele Grüße!

    • Heiko
  • ja 40 cm is ne Herausforderung, desshalb werd ich wohl irgendwann auch vergrößern müssen. Aber ich wart jetzt erstmal ab, wie die sich entwickeln. Noch reicht das Becken völlig aus und die größten Schwimmer sind sie ja nun auch nicht. Die brauchen ihren Unterstand mit großer Höhle und ein bissel was drumherum, was man als Revier bezeichnen kann. Sind aber wohl in Natura auch eher standorttreu!


    Im Netz sieht man sie ja zumeist eher in diesen nackten Schaubecken mit irgendwelchen anderen "Poserfischen". Das solls nun mal nicht werden. Hoffe doch am Ende auf eine Paarhaltung im Artenbecken.

  • Ja ich weiß, sind sie jetzt schon gegenüber anderen Fischen. Nur untereinander gibts noch überhaupt kein Dominanzverhalten. Sie bewegen sich die ganze Zeit in der Gruppe, sehr standorttreu. Das halbe Becken wird garnicht genutzt von Ihnen.
    Bei der Färbung warte ich mal noch ab. Denke nicht, dass eine solch intensive Rotfärbung wie sie in den einschlägigen Schaubildern im Netz zu sehen ist, am Ende bei rauskommt, auch wenn ich natürlich auch die Hoffnung auf schöne rote atabapos habe. Es gibt da wohl auch verschiedene Fundortvarianten. Ich hab mal ne grobe Einteilung in Atabapo red 1 und 2 im Netz gefunden. Demnach scheint die juvenile Musterung meiner Gruppe eher auf Variante 2 hinzudeuten, die sollen wohl garnicht so intensiv gefärbt sein. Die Weibchen hätten wohl am Ende die intensivere Färbung.
    Hab am WE mal versucht zu messen. Derzeit zwischen 12-14 cm. Ich hab 2 kräftigere bullige Tiere dabei, bei denen das Körpermuster auch schon etwas verblasst ist.
    Im Gegensatz zu meinen bisherigen Erfahrungen mit Räubern sind sie im Fressverhalten doch deutlich anders.
    Nahrung die nicht bekannt ist, wird lange argwöhnisch beäugt oder sogar ignoriert. Ist nicht so, dass alles was sich bewegt sofort attackiert wird.
    Ich habe sogar das Gefühl, dass sie ein irgendwie eingeschränktes Sichtfeld in der Nähe haben, dafür aber ne gute "Nase". Die wussten z.B. genau, dass irgendwo Wurmstücke auf dem Futterplatz lagen, haben aber lange gebraucht, bis sie diese im groben Kies gefunden haben. Teilweise wurden ewig die Kiesel um den Wurm herum herumgedreht bis das Futter gefunden wurde, obwohl der Wurm vielleicht 1 cm daneben und oben auf lag und sich sogar bewegte. Sie haben ähnlich wie ein Wels erstmal den ganzen Boden durchpflügt. Für Augenjäger ja eher untypisches Verhalten.
    An den Krill haben sie sich komischerweise gewöhnt, den nehmen sie sofort und gierig direkt von der Oberfläche oder sofort beim Absinken.
    Auch die anfangs angebotenen lebenden Futterfische haben ne ganze Weile Überredungszeit und viele Fehlversuche gekostet, bis sie gefangen wurden.
    Vielleicht sind es auch eher nachtaktive Räuber und das Aquarienlicht stört sie beim richtigen fokussieren der Beute.
    Naja ich werds weiter beobachten. Man darf halt auch nicht vergessen, dass es trotz der Größe sich noch um übende Jungfische handelt.
    Der Verkäufer ist auch sehr interessiert daran, wie sie sich weiter entwickeln. Muss ihm regelmäßig ein Update geben.

  • Heiko,
    wirklich sehr schöne Jungfische - Hechtcichliden generell sind schon echt ne Wucht ... ich selbst habe vor meiner Channa-Zeit immer wieder überlegt, ob es nicht doch endlich mal C.saxatilis oder ähnliche, mittelgroße Arten werden sollen; konnte mich irgendwie bis heute dazu aber nie durchringen. Letztens habe ich die mal adult gesehen - sehr chick!!!
    Dokumentiere bitte fleißig weiter die Entwicklung der "Rotwürste"! :thumbsup:
    Grüße
    Karsten


  • Man kann auch wählerisch sein!
    Die Herren müssen sich immer alles dreimal anschauen, bevor man zugreift.
    Ich habe aus dem Artenbecken ein Gesellschaftsbecken gemacht.


    aktueller Besatz:
    6 Crencichila atabapo II
    4 Heros severum red spottet
    4 Netz-Pinselalgenfresser (
    Crossocheilus reticulatus)
    4 Zonancistrus spec. L52 (Butterfly Pleco)
    1 Wabenschilderwels (Pterygoplichthys gibbiceps)


    Ab Herbst ist ein größeres Becken geplant (600-700l), dann sollte der Platz ausreichen.
    Ich hoffe eh auf eine Paarfindung bei den Crenis irgendwann. Es sollen keine 6 bleiben.
    die Heros hatten anfangs ganz schön zu leiden. Seit 1 Woche hat man sich aber aneinander gewöhnt und die Rangfolge geklärt.
    Die Schwänze der Heros verheilen bereits wieder gut und schnell. Prinzipiell nehmen sie unterschiedliche Reviere im Becken ein.
    Auch die Futtersticks der Heros sind für die Crenis völlig uninteressant.
    Die Barben wurden seit Anfang an ignoriert.


    Grüße Heiko

  • Die Würmer waren gestern beim Angeln zu lang aus der Kühlung, nicht mehr wirklich ganz munter. Da sieht man wie frisch die im Zoo-Handel sind. Normalerweise hol ich die im Angelladen, die haben ne höhere Frequenz!
    Auf der anderen Seite können die Würmer dann nicht so schnell entwichen. So ewig wie die brauchen, bis die die gefunden haben. :lustig:


    Du willst die Long Version?
    Bitte schön!


  • Hey Heiko,
    Echt coole Fische die Crenicichla!!!
    Brauchen die eigentlich ein bisschen mehr Strömung als andere Cichliden?


    Würmer hole ich übrigens auch eher im Anglerladen aus eben genau diesen Gründen. Die, die nicht gleich gefressen werden (das sind die meisten), kommen in eine 5 Literdose mit Laubstreu und vegetarischen Resten der Schabenmahlzeiten und vermehren sich da sogar.

  • Hi Karsten


    Naja die leben tatsächlich eher in Bereich des Flusses mit mehr Strömung. Erkennt man ja bereits an der Stromlinienform.
    Wobei der Bodengrund eher sandig ist und nicht so kieselig wie bei mir. Ich wollte aber das Gebuddel ein wenig unterbinden. hat damals schon bei den Cobalts in diesem Becken geklappt Sie bauen sich durchaus gern Höhlen, die ich Ihnen dafür vorbereitet hab. bisher packen sie sich aber alle in eine, wenn Gefahr lauert.
    Ich find die im Verhalten und der Bewegung sogar ähnlich den Channas, meinst nicht auch?


    Ich werd mir auch sone Rotwurmzucht zulegen.


    Danke für die Likes, obwohl die Qualität der Videos ne Katastrophe ist. Halt Handy!


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    ohne Messwerte glaube ich nicht so recht an den Nitritpeak. Die Bakterien sterben nicht gleich wegen Sauerstoffmangel, sondern könne das sehr lange überdauern. Das Becken war ja auch bepflanzt und die Pflanzen nutzen i.d.R. bevorzugt Ammonium. Ich vermute eher, dass über nacht mit dem CO2 was schiefgegangen ist (Als Deine Betreuung die Werte abgelesen hat, lief die Beleuchtung ja schon wieder ne Weile und dann sind auch die Werte wieder normal.). Oder es wurde bei der Fütterung ein anderer Fehler gemacht.

  • So wie das Wasser zwischenzeitlich aussah, ist da irgendwas gekippt. Wie gesagt der CO 2 Indikator war ok. Die CO 2 Anlage läuft ja automatisiert über Nachtabschaltung. An der Wurde weder zuvor noch danach was geändert. Somit kann ich dir CO2 Anlage ausschließen.
    In meinen anderen Becken habe ich durchaus auch mal vergessen den Filter über Nacht wieder anzuschalten. Hat nie ein Problem gegeben. Bei normalen Becken/Filterrelationen wird das wohl eher kompensiert. Der zusätzliche Teichfilter ist aber ne mords Tonne. Hab ihn später mal sauber gemacht. Der war voll Schlamm. Ich denke das Verhältnis Filter zur Beckengröße war einfach das Problem einfach . Natürlich sterben bei 5 h nicht alle Bakterien ab. Aber besonders die Aerobier sind betroffen. Das wird einfach uuviel Biomasse mit einmal gewesen sein. Das kompensiert das Becken einschließlich der Pflanzen dann nicht mehr.


    Mein etster gedanke war aber auch, dass da irgend ein anderes Toxin reingekommen ist. Ich wüßte aber auch nicht was.