Parachanna africana ... Haltungs-Doku

  • Ich meinte eigentlich das ganz normale Torf, wie das Ingo mal mit seiner Torfkanone beschrieben hatte. Diese Huminextrakte gibts ja hier auch, aber da brauch ich dann sehr viel von.


    Bei den Pleuros geb ich mich eigentlich nicht der Illusion hin, dass das bei mir klappen könnte. Man hat sie ja schon zur Paarung gebraucht, ist wohl bloß nichts azs den Eiern geworden.
    Aber man weiß ja nie. Ich hab so ziemlich ausgewachsene Tiere.
    Bin am überlegen, sobald die mal allein sind, die Strömung richtig runter zu drehen und denen ein Nest aus richtig viel Bambusgras künstlich an der Oberfläche einzurichten.Jat mich Hanno drauf gebracht. Das wird sich dann zwar alles im Becken verteilen und unschön aussehen, aber Versuch macht kluch. Eh sie mir irgendwann anfangen, die ganzen Pflanzen auszureißen. Schwimmt eh ständig was an der Oberfläche rum.
    Ja Hanno nimmt mir nun im Februar die beiden anderen ab. Find ich Klasse, da er weiß, dass es etwas Probleme mit dem einen Weibchen gibt. Der Kleinere, wo ich vermute, dass es noch ein Bock ist, dem gehts prima. Er frisst aber komischerweise keine Stinte. Nur Frostgarnelen von der Oberfläche und Zophobas.
    Das 2. Weibchen hat aber ein Problem. Sie scheint richtig schlecht zu sehen und hat die ersten 8 Wochen nichts gefressen, ist immer gegen die Scheiben geschwommen und hatte richtig abgebaut. Ein Auge ist noch bissel leicht trüb, das andere hat ne kleine lichtstarre Pupille. Sieht aus, als hätte sie da mal ne verletzung gehabt.
    Jetzt hat sich das mut dem Fasten und Scheibeschwimmen aber komplett gelegt und sie frisst sehr gut. Sieht wieder richtig gut aus und die Schwanzflosse ist fast vollständig verheilt. Sie sucht und tastet wie ein Wels den Boden nach Futter ab. Man merkt sie geht nur nach Geruch und sieht das Futter nicht wirklich, erst wenn es direkt vor ihrer Nase ist. Man kann sie auch mit der Hand füttern, hält es ihr direkt vor das Maul.
    Bekommt natürlich dadurch viel weniger ab als die anderen. Zum Glück ist sie nicht wählerisch. Nimmt alles Fleischige vom Boden. Neben Stinten auch Shrimps und Tintenfisch, was die anderen komplett missachten. Sie wird vom großen Bock aber genauso angebaggert!


    Ihr glaub gar nicht, was für ne Futtermenge die vernichten. Ich füttere alle 3 Tage echt ne komplete Hand voll Stinte ca. 15 dazu Garnelen, Regenwürmer. Und die betteln weiter. Im Sinne der Wasserwerte ist das glaube auch nicht schlecht, wenn ich auf 2 reduziere. Dann hab ich nur die Hälfte an Futtereintrag.Zum Glück hab ich ne Quelle, wo ich ne große Tüte Stinte 1kg für 9 Euro bekomme. Ab dem Frühjahr geh ich Futterfische angeln.
    Ich hab sie jetzt darauf konditioniert, dass die Strömungspumpe vor dem Füttern ausgeht. Dann ist richtig Aktion im Becken. Die reißen dir das, wenn möglich, auch direkt aus der Hand. Nur der Kleinere ist da noch etwas schüchtern. Das kann Hanno dann versuchen, den an anderes Futter zu gewöhnen. Diese Frostgarnelen sind ja nicht günstig. Shrimps nimmt der komischerweise auch nicht, obwohl es ähnlich ist. Heuschrecken hatte er noch gefressen damals. Aber nur mäckelig.
    Das schöne an dieser Art ist echt dieses harmonische Gruppenleben. Ich hab noch nie Agressionen gesehen, nicht mal Futterneid. Und das sie tolle Farben haben. Der große Bock ist richtig schön blau. Mann fängt das nur leider mit der kamera so schlecht ein. Da überwiegt dann immer das Orange. Eigentlich schade diese Gruppe zu trennen. Aber gefühlt ist das Becken dann doch für 4 so große Fische zu klein. Die sind halt ständig in Bewegung. Ruhepausen allenfalls für paar Sekunden. Man erschreckt dann doch, wenn man sie das erste mal in dem Becken sieht.
    Ging Ingo sicher ähnlich. Erst nach paar Tagen gewöhnt man sich an die Größe.

  • Heiko,
    auf jeden Fall schön zu lesen, daß sich die Fische gut machen - ist bei der Art ja nicht unbedingt immer so. Die Futterkonditionierung klappt z.B. bei meinen Auranti-Jünglingen so ähnlich: mache ich den Luft-betriebenen Sprudelstein an (damit die Mysis und der Krill sich zusätzlich bewegen), kommen alle aus ihren Verstecken und dann wird genascht.


    Bei meinen P.africana wiederum reicht eigentlich mittlerweile mein Erscheinen vor dem AQ aus, um meistens das Betteln auszulösen. Seitdem das "neue" Männchen im Becken sitzt sogar auch wieder tagsüber!!!


    Tja, das Torf...? Ich weiß auch nicht genau, welches Torfmedium da am besten verwendet wird: Orchideen-Erde, Torfabstich,... da müßte vielleicht Ingo nochmal was sagen dazu. Der kennt sich da ja irgendwie am besten aus.



    Ging Ingo sicher ähnlich. Erst nach paar Tagen gewöhnt man sich an die Größe.

    Hä? :D

  • Hallo Jungs,
    ...verabschiedet euch mal von Schönwasserunterwelten , Aquascaping und co.
    Da es hier um channas geht ,die auf die Anordnung von Pflanzen ,Steinen und Bodengrund scheißen...sollten wir etwas zurück treten
    und die Fische mal machen lassen!
    Ich sehe das gerade bei meinen Aurantis und den Cobalt Blue Paaren.
    Die sich selbst ihr Heim zu recht rücken!
    Wenn es ihnen dann besser passt und zum Wohlbefinden beträgt ?!? Dann soll es so sein! :mrgreen:



    Ich würde Heiko nur mal so meine Gedanken ausführen......
    Da ja wohl die Wasserwerte passen ?1?


    Also Strömung reduzieren bis hin zur Abschaltung .
    Eine etwas dunklere Ecke schaffen , und Schwimmpflanzen oder wie schon gesagt den Bambus an die Wasseroberfläche bringen!


    Vielleicht kannst Du bei längerer Beobachtung schon ein Paar ausmachen oder nimmst mal einen raus wo Du denkst das er stört!?!
    So hab ich das auch bei den Aurantis schon gemacht . :daumen hoch:


    PS: Karsten was für eine Wassermix den Du zusammen panschst !
    Und wenns dann noch klappt .... :daumen hoch:



    LG Maik

  • Panschen ist das nicht, sondern „zaubern“... :D
    Aber mit wirklich viel Mühe zurecht gerührt!


    Gerade heute bin ich übrigens wieder bei 26 grad angekommen und fressen tut das Männchen von dir richtig gut, ist auch seit November ein gutes Stück gewachsen.
    Grüße

  • Ähm. Maik?
    Rausnehmen? Wohin?
    Hast du vielleicht noch ein 2m Becken :D


    Pärchen ist da so ne Sache. Der baggert eigentlich beide an. Aber nur eine hat bis jetzt mal reagiert und ähnlich die Flossen aufgestellt. Ist ihm dann auch ne ganze Zeit hinterher geschwommen.
    Die sind halt im Verhalten tatsächlich anders als übliche Channas.


    Mein Aurantibock gräbt auch gerade. :lol:

  • hey, ich weiß schon Karsten! Kann mir vorstellen das es sehr aufwendig ist das dann so hin zubekommen!
    hehe "zaubern" trifft es wohl am besten!


    Ja Heiko raus nehmen! Mist kein Platz wa?!
    Aber ne große Box tut es auch zu kurzzeitigen Trennung oder wenn man mal ein Tier bissel Verarzten muss ! :daumen hoch:


    So was muss man lange Beobachten damit man nicht den falschen Partner raus nimmt!
    Hat mich fast zwei Wochen gekostet um das wirklich genau zu unterscheiden und dann zutrennen!


    Viel Glück erst mal weiterhin...
    Reden dann beim Treffen drüber, freu mich!
    Grüße Maik

  • Moin,


    Schnappschuß von gestern Abend...


    In diesem "Tee":
    IMG_4415[1].JPG
    (Färbung des Wassers mit Erlenzapfen erreicht - innerhalb von einer Woche habe ich 2x etwas mehr als eine Hand voll auf 260 Liter netto in einem Netz dazugegeben)


    schwimmen die Beiden (oben das Männchen) jetzt rum und sind in manchen Ecken kaum mehr zu sehen, obwohl sie z.T. direkt an der Frontscheibe "rumlungern" (super Tarnung):
    IMG_4418[1].JPG


    gemessene Wasserwerte aktuell:
    27-28°C
    pH = 6,3
    gH = 4,5°dH


    Grüße

  • Tja, nix von wegen Gelege, Fortpflanzung und so - es scheint wohl doch noch etwas zu früh im Jahr.
    Trotzdem verstehen sich die Beiden prächtig und fressen ziemlich gut grad.
    Ich nehme ab heute die Temperatur wieder runter auf 25 grad und warte mal mit der nächsten Aktion auf den März oder April...
    Grüße

  • ...meine sind meistens vorn an der Scheibe ! :shock:8o:D
    Auf jeden Fall nicht so scheu wie die Großen die ich hatte, obwohl die zwei sich dann gefangen haben
    und auch immer vorn waren!
    es braucht immer eine Eingewöhnung , es kann aber auch an der Aktivität des Halters liegen????!!!!
    Mich sehen sie ja jeden Tag , Früh morgens und Abends !


    Wenn die dich Alex aber nur am WE sehen dann könnten die wohl noch scheu sein?!



    LG Maik

  • Ich denke auch, dass gerade die Art sich extrem auf den Pfleger und Futterzeiten prägt. Aber vermutlich ist auch die Wassertemperatur wichtig - unterhalb 23 grad werden die sehr träge und liegen nur inaktiv irgendwo rum...
    Grüße

  • Der AKTIVITÄT des Halters :lustig: kann man auch zweideutig verstehen^^


    Na bin eigentlich jetzt jeden tag daheim. Demnach bekommen die Scheißer auch regelmäßig was zwischen die beißer.


    Von der Größe her...will mich da noch wieder verschätzen, einer von denen hat bestimmt 8 bis 10 cm,die anderen liegen im Bereich 5 bis 8cm.


    Einen sehe ich immer der klemmt immer hinter ner wurzel,dass fällt bei stetigem wachsen dann aber auch irgendwann flach :P . Die restlichen sucht man vergebens.

  • ...scheint wohl doch noch etwas zu früh im Jahr...

    Wir hatten das hier im Forum schon mal, dass Laichaktivität, vielleicht von der Jahreszeit abhängig ist. Dem ist aber im Aquarium nicht so, woher sollen die Tiere auch wissen welche Jahreszeit draussen ist? Man muss die entsprechende Jahreszeit nur gut genug simulieren. :) Da aber viele Faktoren sich ändern und man meist nicht weiss, welches der wichtige auslösende Faktor dabei ist (Beleuchtungsdauer, Futtermenge, Wasserparameter, Wasserstand, Luftdruck, Winterruhe, etc.) funktuniert es leider nicht immer. Natürlich kann es auch die Summe mehrerer Faktoren sein, d.h. je besser man die Veränderungen in der Natur imitiert, um so höher sind die Chancen. Und dann gehört da immer noch ein harmonierendes Paar dazu ;)

  • Moin,


    Wir hatten das hier im Forum schon mal, dass Laichaktivität, vielleicht von der Jahreszeit abhängig ist. Dem ist aber im Aquarium nicht so, woher sollen die Tiere auch wissen welche Jahreszeit draussen ist? Man muss die entsprechende Jahreszeit nur gut genug simulieren.

    Über die Brücke würde ich nicht gehen, ganz einfach aus folgenden drei Gründen schon nicht (als Beispiele)...
    a.) Florian hat bestätigt, daß seine Parachanna sehr zeitgenau saisonal im AQ ablaichten und das nun schon zum dritten Mal (siehe weiter oben) -> Frühling und Herbst.
    b.) Gerade offenlaichende Channa scheinen ohnehin saisonbedingt abzulaichen - das liest man an vielen, verschiedenen Stellen. Wenngleich das am Pflegerhythmus hängen mag und sich im Alter bei den Tieren vllt verliert oder verschiebbar ist, sind die Tiere unter Garantie auch davon geprägt, wann sie z.B. selbst geboren wurden und wie sie aufgewachsen sind - das verliert sich so schnell bestimmt nicht.
    c.) meine Vogelspinnenarten aus Regionen mit deutlich abgegrenzten Jahreszeiten z.B. verhalten sich unabhängig von den Pflegebedingungen eben immer so, wie es der natürliche Jahreszyklus vorsieht, was z.B. Freßverhalten, Häutungszeiten oder Fortpflanzungsbereitschaft bzw. Kokonbau angeht. Erst nach einigen Generationen schwächt sich diesen Verhalten ab. Besonders augenscheinlich ist das bei Arten von der Südhalbkugel mit konträrem Rhythmus zu unserem - da wird im Mai bis August auch mal komplett das Futter verweigert, obwohl kein offensichtlicher Grund besteht (im natürlichen Habitat ist dann Winter mit Temperaturen z.T. unter 10°C). Besonders schön sieht man diese Verhaltensänderungen im Vergleich, wenn man solche Arten von der Nord- und Südhalbkugel pflegt - Haplopelma vs. Grammostola - sehr interessant!


    Und wenn Eines wohl relativ unbestritten feststeht, dann daß die "innere Uhr" von Tieren sehr viel genauer geht und deutlich abrufbarer ist, als die von uns Menschen, oder?


    Da aber viele Faktoren sich ändern und man meist nicht weiss, welches der wichtige auslösende Faktor dabei ist (Beleuchtungsdauer, Futtermenge, Wasserparameter, Wasserstand, Luftdruck, Winterruhe, etc.) funktuniert es leider nicht immer. Natürlich kann es auch die Summe mehrerer Faktoren sein, d.h. je besser man die Veränderungen in der Natur imitiert, um so höher sind die Chancen.

    Das stimmt natürlich, kann kein Mensch abstreiten. Gerade bei solch umwelttechnisch spezialisierten Arten sind diese Faktoren vermutlich wichtiger als bei vielen anderen.


    Die Zeit wird zeigen, welche Faktoren die stärkeren sind.

  • Sehr interessant mit den Spinnen! Niedere Tiere sind da aber viel stärker gentisch programmiert und weniger flexible, d.h. z.B (fiktiv) nach der dritten Häutung Fortpflanzung und nach der fünften Ruhephase. Und da die Zeiten zwischen den Häutunge bei konstantem Futterangebot recht fix sind, bleibt damit der Jahresrhythmus scheinbar erhalten. Fische sind da hingegen viel flexibler und Fortpflanzungsfähigkeit wird vom Körperzustand (Grösse) nicht vom Alter bestimmt. a) und b) würde ich ebenfalls, wie von Dir schon angedeutet, durch den Pflegerhythmus erklären.


    Viel Erfolg!