• Hallo Leute,


    sorry dass ich jetzt erst antworte, aber die letzten Tage war der Garten dran.
    Danke für Eure Kommentare, das hier ist mein erstes Forum und ich bin da nicht so erfahren im Berichterstatten.


    Die hohe GH kommt von dem Bornaer Leitungswasser, das läuft mit 23 aus der Leitung. Laut ADA Anleitung soll man die ersten zwei Wochen mit Leitungswasser arbeiten, damit sich das Soil sättigt. Da die Japaner aber schmuseweiches Wasser haben, habe ich das nur eine Woche gemacht, damit sich das Soil nicht verbraucht, so wie Sylvi schon angemerkt hat.
    Die Werte der gestrigen Messung sind so:
    GH 6
    KH 0-1 wer kann das schon genau sagen
    PH laut Tröpfchentest 6, laut PH-Meter 6,8
    Nitrat 0
    Nitrit 0
    Leitwert 270


    GH und KH sind optimal, Nitrat möchte ich auf 10 bringen, was bei so einer Pfütze aber schwierig zu dosieren ist, aber ich habe ja Pipetten und Minispritzen, damit kann ich mich tröpfchen- oder millilierweise rantasten. Der PH-Wert gefällt mir nicht so, er wird sich so bei 7 einpendeln, da ich in dem kleinen Becken keine CO2 Anlage anbauen möchte. Das wäre etwas zu overstyled. Damit bleibt aber auch der allseits so gefürchtete Säuresturz aus. Und mit einem PH-Wert von 7 können die Bienen auch noch leben.
    In der Leitungswasserwoche hatte ich einen Leitwert von 700, da ist mir beinah schlecht geworden :shock:. Aber nun sieht es gut aus. Das Osmosewasser härte ich auf etwa 220 auf. Der Anstieg kommt von der Düngerzugabe. Diesen werde ich aber auch etwas reduzieren. Ein Pumpstoß (1 ml) aus der Düngeflasche reicht für 30 Liter. Das Becken hat netto aber nur etwa 12 Liter. Also gebe ich so einen Pumphub in meine 2 ml Spritze und gebe momentan 02-03 ml in das Becken, der Rest geht ins 30 Cube. Dort freut sich das Korallenmoos und wächst und wächst. Den Leitwert messe ich zur Zeit täglich um zu testen welchen Einfluss der Dünger nun hat.
    Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. Die Pflanzen wachsen jetzt richtig los und die Nadelsimse bringt viele Ausläufer. Algen sind noch keine zu entdecken. Ich gebe nun aller zwei Tage Biozyme ins Wasser, damit sich das Mikrozeugs gut entwickeln kann. Ich habe ein Seemandelbaumblat zerschnippelt, da kann sich auch schon etwas Biofilm drauf bilden. Zerschnippelt hab ich es eigentlich nur, weil so ein riesiges Blatt in so einem kleinen und flachen Becken naja aussieht.


    So, ich hoffe ich habe erstmal Eure Fragen beantworten können. Ein aktuelles Foto folgt in Kürze, muss mich dazu wieder verrenken. Ich hoffe es findet sich mal ein Platz außerhalb der Abstellkammer. Wenn die Werte weiter so stabil bleiben, werde ich ich Mitte nächster Woche die Benibachi bestellen, Einzug wäre dann übernächste Woche :D . Ich denke da habe ich mich lange genug geduldet, sieht mir sonst gar nicht ähnlich :lol: .


    Übrigens wäre ich glücklich, wenn ich so ein Leitungswasser wie raimond hätte. Das Gepansche mit der Osmoseanlage finde ich nicht so toll, vor allem weil ich gerne mal vergesse abzudrehen. Da ist schon was nicht so schönes passiert ... zum Glück hat mich mein Mann am Leben gelassen :oops:


    Ich wünsche Euch noch einen schönen Samstagabend!
    Diana

  • Hallo Diana,


    die jetzigen Wasserwerte sehen ja schon recht gut aus, zumindest für die Haltung der Benibachi.
    Ich selbst halte absolut nichts davon, Taiwaner & Consorten auf Leitungswasser zu halten, aber da hat jeder Garnelenhalter so seine Philosophie.
    Ich gehe davon aus, dass die Ur-Bienen aus Habitaten kommen, in denen ein Leitwert von 50 µs herrscht. Auch wenn zwischen Ur-Habitat und jetziger Haltung einige Jahre und Zuchtoptimierungen stattgefunden haben, kann man aber nichts an dem hochempfindlichen Immunsystem der Garnelen ändern.
    Die Panscherei mit dem Osmosewasser machen sehr viele Caridina-Halter, einfach schon deswegen, dass in dem "Bienensalz" genau die "Zutaten" drin sind, die die Tiere brauchen; was noch alles so in unserem Leitungswasser drin ist, wissen wir ja nicht so genau. Von daher: sieh es als gute Tat für deine Tierchen, sie werden es dir mit einem langen Leben und viel Nachwuchs danken.


    Übrigens: das Überlaufen von Osmosewasser kannst du verhindern, indem du dir für die Zeit einen Kurzzeitwecker stellst. Ich habe mich einmal mit der Stoppuhr neben den Kanister gestellt und weiß nun, wie lange es dauert, bis dieser voll ist. Und nun kann ich hervorragend mit dem (digitalen) Kurzzeitwecker arbeiten und es passiert nix Schlimmes. Zur Sicherheit könnte man ja den Kanister beim Befüllen noch in eine Extra-Wäschewanne o. ä. stellen....

  • Hallo Sylvi,


    genau wegen der Bienen habe ich mir ja die Osmoseanlage angeschafft. Vor vielen Jahren hatte ich schon mal Bienen und habe diese erfolgreich über zwei Jahre in dem flüssigen Beton der aus unserer Leitung kommt gehalten, allerdings waren das die robusteren Chrystal Red. Für die Taiwaner kam das natürlich nicht in Frage.
    Mittlerweile habe ich aus der großen und den kleineren Überschwemmungen gelernt. Der Kanister steht in einer 100 Liter Mauererwanne, da kann für ein paar Stunden nichts passieren und den Handywecker stelle ich auch. Aber wie hat mein Mann gesagt: Was passieren kann, passiert auch.


    Grüße, Diana

  • Guten Morgen,


    es wird Zeit eine Bilanz zu ziehen. Der Dry Start war meines Erachtens ein voller Erfolg. Heute läuft das Becken seit 9 Wochen, incl. der 4 Wochen Trockenzeit. Die Pflanzen wachsen, die Wasserwerte sind stabil und die gefürchteten Bart-, Pinsel- und Fadenalgen haben sich bis jetzt noch nicht blicken lassen. Sollten sich jetzt noch Algen einschleichen, liegt das dann an anderen Pflegefehlern.
    Hier mal die Wasserwerte:
    Leitwert: 350
    PH: 6,5
    KH: 0-1
    Der Leitwert ist mir noch zu hoch, er wird aber mit der Zeit sinken, das Soil ist noch zu frisch. Für das kleine Becken habe ich relativ viel Soil verwendet. Beim nächsten Neuaufsetzen werde ich das Soil nicht so hoch auffüllen und dann kann ich die Werte vergleichen und sehen wie stark das Soil den Leitwert beeinflusst. Das Experiment geht also noch weiter ... :D
    So sieht das Becken heute aus:
    <ATTACHMENT filename="IMG_1865[1].JPG" index="0"><s>[attachment=0]</s>IMG_1865[1].JPG<e>[/attachment]</e></ATTACHMENT>


    Vor zwei Wochen sind 10 Benebachi low Grade eingezogen. Ich sehe sie kaum, habe wohl etwas zu dicht gepflanzt :|.
    Ich hoffe, dass sie sich bis zum Herbst vervielfachen, sie sollen das bis dahin neu aufgesetzte 200 Liter Becken bevölkern.
    <ATTACHMENT filename="IMG_1839.JPG" index="2"><s>[attachment=2]</s>IMG_1839.JPG<e>[/attachment]</e></ATTACHMENT><ATTACHMENT filename="IMG_1831.JPG" index="1"><s>[attachment=1]</s>IMG_1831.JPG<e>[/attachment]</e></ATTACHMENT>


    Auf jeden Fall werde ich das große Becken auch nach der Dry Start Methode einrichten. Wenn Interesse besteht, werde ich ebenfalls darüber berichten.


    Viele Grüße
    Diana

  • Hallo Diana!


    Herzlichen Glückwunsch für Dein erfolgreiches Gelingen.


    Das Becken sieht sehr stimmig aus und die Pflanzen zeigen auch ihren Dank.


    Raimond: der Leitwert hier bestimmt die elektrische Leitfähigkeit des Wassers.
    mittels Sonde und elektronischem Gerät wird er gemessen.
    Beeinflussen kann man ihn mit weicherem/härterem Wasser, indem das Wasser gemischt wird.
    Weiches Wasser stellen Osmoseanlagen her. Hartes hingegen kommt aus meiner Wasserleitung ;)


    VG
    Mirko

  • @Raymond:


    jo, Mirko hat´s schon sehr vereinfacht erklärt. Man könnte aber daraus schließen, dass der Leitwert die Wasserhärte ausdrückt.
    So ist es aber nicht. Der Leitwert drückt die Konzentration der gelösten Ionen in der Flüssigkeit aus. Um dies zu ermittelt gibt es sogenannte Leitwert-Messgeräte. Hierbei aber Obacht, denn es werden TDS-Geräte (TDS = Total Dissolved Solids; gesamte gelöste Feststoffe) und EC-Geräte (Messung der elektrischen Leitfähigkeit) angeboten. Oftmals wissen die Besitzer gar nicht, welches Gerät sie haben und geben dann utopische Daten in Foren usw. weiter.....
    TDS-Geräte geben die Leitfähigkeit in mg pro Liter und EC-Geräte in µs pro cm an (µs = Mikrosiemens).
    In mit Umkehrosmose "produzierten" Wasser wurden mittels Membranen die meisten Verunreinigungen entfernt, so dass man etwa 95 - 99 prozentiges reines Wasser erhält. Bei einer Messung mit einem EC-Meter (EC-Messgerät) hat man einen Wert zwischen 5 und 25 µs, je nachdem, wieviele und welche Membrane man in der Anlage verwendet.
    Ich halte meine Hochzuchtgarnelen (Taiwaner, Pinto´s, Shadow´s etc.) bei einem Leitwert von um die 250 µs (sogenanntes aufgesalzenes Osmosewasser) und mein Leitungswasser kommt mit ca. 500 µs aus der Leitung.


    @Diana:


    Der Leitwert ist doch sehr hoch für die Bienen, finde ich. Kann mir aber nicht vorstellen, dass durch den Soil der LW noch sinken sollte, warum auch? Gibst du immer noch so viel Dünger bei? Bei Soil und der Benutzung von Leitungswasser (was du ja gemäß deiner Beschreibungen anfänglich gemacht hast) besteht ja die Gefahr, dass der Soil innerhalb eines Jahres "gesättigt" ist, und dann die "aufgesaugten" Stoffe in Großmengen abgibt.
    Daher stehe ich persönlich der Dry-Methode etwas skeptischer gegenüber, lese aber mit großem Interesse deine Ausführungen. Ich selbst lege größeren Wert auf die Dauerhaftigkeit und Pflegeleichtigkeit des Bodengrundes, habe diesen auch nur in einer hauchdünnen Schicht im Becken (dadurch entfallen natürlich sämtliche Wurzelpflanzen im Becken....).
    In meinen Becken habe ich seit fast zwei Jahren den Advance Soil von HELP, ohne LW-Schwankungen. Mit diesem Soil kann ich an einem Tag die Becken aufsetzen und auch gleich besetzen.

  • Hallo Sylvi,


    das Amazonia ist von Haus aus mit reichlich Nährstoffen ausgestattet. Einzig die Kaliumkonzentration ist sehr gering und muss regelmäßig zugeführt werden. Da das Becken so klein ist, lasse ich den anderen Dünger inzwischen weg. Das Soil gibt genug Nährstoffe ab, so dass das Pflanzenwachstum super ist und sich auch noch keine Algen gebildet haben. Der Leitwert ist in den letzten Wochen in Minischritten gesunken und wird auch noch weitersinken, je mehr sich die Nährstoffe verbrauchen. Als Vergleich habe ich die Kuhweide. Dort ist das Africana drin, welches kaum Nährstoffe enthält. Da gebe ich Osmosewasser mit 200 Leitwert dazu und nach einer Woche steht er bei 210-220. Also beeinflusst die Nährstoffkonzentration doch gewaltig den Leitwert im Bonsaibecken und in der kleinen Pfütze kummuliert sich das noch schneller.
    Wer Garnelen richtig züchten möchte, nimmt natürlich ein ungedüngtes Soil. Aber ich versuche den Mittelweg zwischen Aquascaping und Garnelenhaltung zu finden. Ich bin zufrieden wenn sich mein Garnelenbestand selbst erhält und die Pflanzen ein sattes Wachstum zeigen.
    Natürlich ist der Gedanke ein Becken sofort zu besetzen zu können äußerst verlockend, aber ich finde es toll zu beobachten wie sich das Becken über die Einfahrzeit hin entwickelt, zu sehen und zu verstehen was man beim nächsten mal vielleicht anders machen könnte. Ich bin jetzt alt genug um den Dingen seine Zeit zu geben, die Ungeduld der Jugend verlässt mich langsam ...


    Sollte ich mal den Platz für ein Schwerlastregal haben, mit Platz für etwa 15 Becken und Zeit für die Garnelenzucht und -selektion, werde ich wohl auch Shirakura oder ähnliches benutzen.


    @raymond
    Sylvi und Mirko haben zum Thema Leitwert eigentlich schon alles gesagt, da bin ich jetzt still :) .


    VG Diana

  • danke,


    habe mich jetzt mal über einige messgeräte belesen. da gibts ja ziemliche unterschiede. die preiswerteren scheinen in den oberen bereichen sehr ungenau zu sein. und ich habe relativ hartes leitungswasser, also einen recht hohen leitwert.
    in dem zusammenhang, welche fälle gäbe es denn noch, in denen so ein leitwert wichtig wäre außer der von diana beschriebene?


    vg,
    raimond

  • Hallo Raimond,


    der Leitwert bzw. die Leitfähigkeit kann als Indikator für Probleme im Aquarium genutzt werden. Steigt der Leitwert nach einem Wasserwechsel schnell an, kann das an aufhärtenden Steinen oder Bodengrund liegen. Ebenso können Abbauprozesse gestört sein. Durch zu viel Futter oder Dünger steigt der Leitwert ebenfalls und bei Überschreiten der für Deine Pfleglinge idealen Werte, sollte ein großzügiger Wasserwechsel erfolgen. Genauso kann der Leitwert auch sinken, so durch den Nährstoffabbau durch die Pflanzen.
    Letzlich ist der Leitwert an sich nicht so entscheidend, sondern die gelösten Stoffe. So kann es sein, dass Dein Leitungswasser einen Leitwert von 400 µs hat, eine Garnelenhaltung aber nicht gelingt. Hast Du aber Osmosewasser mit entsprechenden Salzen auf 400 µs aufgehärtet, so sollte die Garnelenhaltung kein Problem sein (allgemein gesprochen, nicht auf eine bestimmte Art bezogen). Das liegt daran, dass die Zusammensetzung des Leitungswasser unbekannt ist und für Garnelen auch nicht geeignet sein kann. Destilliertes oder Osmosewasser bereitet man mit Salzen und Mineralen auf, welche auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind.
    Der Leitwertmessung wird, glaube ich, nur in der Garnelenhaltung und Meerwasseraquaristik so viel Bedeutung zugesprochen. Die meisten Aquarienfische sind nicht solche Diven wie Hochzuchtgarnelen und für die Bestimmung der Wasserqualität reichen herkömmliche Tröpfchentest für Gh, KH und PH-wert aus.
    Ansonsten kann ich Dir die Messgeräte von Voltcraft empfehlen. Die sind sehr präzise, benutzerfreundlich und der Kalibrieraufwand hält sich in Grenzen.


    VG Diana