Zebrabärblinge sterben nach und nach! Ursache???

  • Hi,


    ich habe mir am Dienstag 10 Zebrabärblinge im Laden gekauft (langflossenform). Seitdem geht es drunter und drüber. Ich weiß nicht was die Fische haben!


    Gleich nach dem Umsetzen fing der erste an die mittlerweile wiederkehrenden Anzeichen zu zeigen:


    - sondert sich von Schwarm ab,
    - treibt eher passiv durchs Wasser
    - sinkt auf Pflanzen herab,
    - zittert in kleinen Bewegungen mit der Schwanzflosse, treibt aber eher rückwärts
    - schwimmt dann aber wieder normal zum Schwarm zurück
    - dann beginnt nach ein paar Sekunden alles wieder von Vorn


    Dieser Fisch zeigte bereits deutliche Anzeichen einer Flossenfäule (weiße, steife Brustflosse bis zum Ansatz, mehrere ausgefranste Flossen). Von der Färbung her war er aber in Ordnung.
    Er verstarb bis zum nächsten Morgen.
    Tagsüber fängt der zweite an gleiche Anzeichen zu zeigen, und verstirbt bis zum Abend. am Freitag der dritte!


    Das kuriose ist, dass mittlerweile auch einer der Perlhuhnbärblinge verstorben ist und das dürfte bei Flossenfäule ja eigentlich keinen Einfluss haben, da sie nicht übertragbar ist (klar, Bakterien sind immer im Wasser, aber für gesunde Fische nicht gefährlich). Bei ihm weiß ich aber nicht ob er die gleichen Schwimmanzeichen gezeigt hat, da ich ihn nach der Arbeit "nur" tot gefunden habe.


    Mittlerweile schwimmt heute der 4. Zebrabärbling abgesondert und zeigt oben beschriebene Symptome (Flossen sind aber in Ordnung), Pilze kann ich optisch auch ausschließen. Alle haben sich zum Fressen immerwieder berappelt. geholfen hat es nichts.


    Irgendetwas ist also die Ursache für die Schwächung der Fische, sodass er dann zum Ausbruch der Flossenfäule kommt. Die Wasserwerte können es auch nicht sein, da das Umsetzen in mein Becken nichts verbesserte.
    Ich habe am Donnerstag einen 50%igen Wasserwechsel gemacht (mache sonst wöchentlich 30-40%), und seitdem Seemandelbaumrinde in das becken getan. Trotzdem nun der nächste Fisch!


    mein becken hat 240l, 13 Amanogarnelen und mittlerweile nur noch 10 Perlhuhnbärblinge und 7 Zebrabärblinge. Es läuft seit Dezember, Besatz nach und nach, Wasserwerte von Beginn an top und stabil:


    PH 6,8
    KH 5
    Nitrit 0
    Nitrat 20mg/l
    Temp 26°
    keine Schwermetalle
    kein Chlor


    Auf einem Bild kann ich dieses Bewegungsmuster nicht darstellen. nur im Video, finde da aber nichts passendes im Netz.


    Vielleicht kann mir da jemand helfen, möchte nicht meine Fische verlieren.


    Dank euch, MiniFlea.

  • Hallo,


    meines Erachtens ist das ein ganz typisches Zeichen dafür, dass hier Fische aus einem Biotop in ein anderes Biotop überführt wurden, ohne eine Quarantänephase einzuhalten.
    In deinem Becken gibt es ein ganz spezielles Millieu, bestehend aus Bakterien, Pilzen etc. An dieses waren deine Perlhühner gewöhnt, nun kommen neue Fische dazu, auch "behaftet" mit einem speziellen Millieu.


    Die neuen Fische sind durch den Transport und das Umsetzen total gestresst, dadurch ist das Immunsystem im Keller und nun sind die Kerle super-anfällig für Krankheiten. Auch die Perlhuhnbärblinge aus deinem Becken haben jetzt Stress, weil neue Bewohner hinzu gekommen sind (ich hatte dir in einem meiner Posts ja schon geschrieben, dass Perlhühner sehr scheu und schnell gestresst sind).


    Mehr muss ich dazu sicher nicht schreiben, den Rest kannste dir sicher denken....


    Tja, was kann man machen? Verschlimmbessern vielleicht? Ich denke mal, hier hilft nur noch hoffen und beten..... Kann aber sein, dass du dir mit dieser Aktion deinen gesamten Tierbestand im Becken himmelst....


    Ich glaube nicht, dass du mit ständigem Wasserwechsel hier was ausrichten kannst, damit stresst du die Tiere nur unnötig weiter. Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte (so empfiehlt man es zumindest für Zwerggarnelen), wäre, dass du schnellstens ein separates Becken für die Zebra´s aufsetzt und die dort ggf. behandelst. Die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten überlasse ich mal hier unseren Fischhaltern!!!!
    Und im Bestandbecken einen sehr großzügigen Wasserwechsel (ca. 80 - 90 %), und dann hoffen.


    Schicke doch mal Foto´s rüber, damit wir uns wenigstens mal die Fische ansehen können, insbesondere der Flossen.

  • Hallo MiniFlea,


    als schnellen Tip, könnte ich nur eine Belüftung empfehlen. Ich vermute hier eine Vorerkrankung der Zebrabärblinge, welche durch die jetzige Umsetzung zum Ausbruch kam. Versuche mal bitte noch durch Beobachten herauszufinden, ob irgendeiner kleine weiße Punkte hat. Sieht man manchmal gut, wenn sie still stehen. Könnte durchaus eine Ichtio sein. Ich kenn dieses "unerklärliche" Verhalten auch.. Hatte es selber schon einmal so erlebt.


    :gute besserung:


    Mirko

  • wels_1.jpg

    Zitat von sylvi70

    Hallo,


    meines Erachtens ist das ein ganz typisches Zeichen dafür, dass hier Fische aus einem Biotop in ein anderes Biotop überführt wurden, ohne eine Quarantänephase einzuhalten.


    Ich dachte echt ich hab mir mit einer Stunde viel zeit gelassen und wirklich sukkzessive AQ-Wasser in den Beutel gegeben, aber den Stress kann ich klar nicht vermeiden...Mist ist das...


    Zitat von sylvi70

    Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte (so empfiehlt man es zumindest für Zwerggarnelen), wäre, dass du schnellstens ein separates Becken für die Zebra´s aufsetzt und die dort ggf. behandelst.


    das werde ich Anfang der Woche mal angehen, hilft ja nix. Da ich aber im Moment kein Quarantänebecken habe wird das ein Akt..


    Zitat von sylvi70

    Schicke doch mal Foto´s rüber, damit wir uns wenigstens mal die Fische ansehen können, insbesondere der Flossen.


    wels_1.jpg


    IMG_5189.JPG
    bessere Fotos gehen grad nicht, da er sehr scheu ist. aber man kann glaube ich erkennen, dass die rechte Brustflosse mittlerweile auch weiß und steif ist...


    Zitat von mirhai

    Versuche mal bitte noch durch Beobachten herauszufinden, ob irgendeiner kleine weiße Punkte hat. Sieht man manchmal gut, wenn sie still stehen. Könnte durchaus eine Ichtio sein. Ich kenn dieses "unerklärliche" Verhalten auch.


    das wäre gut zu wissen, um eventuell eine passende Behandlung antreten zu können und hier nicht breitband arbeiten zu müssen, aber weiße Pünktchen hat keiner.


    Ich danke euch für euer Bemühen. Hoffen wir das Beste!

  • Hallo


    noch ein paar Fragen: sind das "stehende"(sich nicht bewegende) Wasserlinsen? Gibt es "bewegtes" Oberflächenwasser irgendwo im Becken? Als wichtig sehe ich einen Sauerstoffeintrag! Die erreicht man am Besten mit einer Oberflächenströmung. Dazu den Filterauslass kurz unter die Wasseroberfläche bringen.


    VG
    Mirko

  • Zitat von mirhai

    sind das "stehende"(sich nicht bewegende) Wasserlinsen? Gibt es "bewegtes" Oberflächenwasser irgendwo im Becken? Als wichtig sehe ich einen Sauerstoffeintrag! Die erreicht man am Besten mit einer Oberflächenströmung. Dazu den Filterauslass kurz unter die Wasseroberfläche bringen.


    weiß nicht genau was du mit "stehende" wasserlinsen meinst, aber es sind wasser linden und kleiner froschbiss. die Fotos sind von der Fütterung, da mache ich im Moment den Filter aus, um das Flockenfutter breiter streuen zu können - Stressvermeidung, so kriegt jeder was ab. Ansonsten habe ich den Eheim Biopower 200 mit Stömungsauslass direkt unter der Wasseroberfläche. Verwirbelungen gibt es also und nahezu das Ganze Becken ist in leichter aber stetiger Stömung. Die Linsen bewegen sich also auch die ganze Zeit, falls du das meinst.
    zusätzlich gebe ich gerade Sauerstofftabs (2 pro Tag), für alle Fälle.


    Zitat von Lilimaus

    Wie warm ist derzeit das Becken? Vor allem auch, seit das ganze losging...


    26° stabil, morgens bis abends, ganz am Anfang hatte ich 27°, hab das aber schon seit einem Monat etwas runtergenommen.

  • Ahhh, siehste!
    Das könnte es sein! Die Zebras sind "Kühlwasserfische". Die möchten Temperaturen von 18 bis 25 Grad. Alles darüber, vor allem für eine längere Zeit, stresst die definitiv, und macht die anfällig für Krankheiten.
    Ausserdem brauchen die viel Sauerstoff im Wasser! Also für Strömung sorgen! Aber so, dass das Wasser austreten kann, und beim Wiedereintritt Luft mit sich ziehen kann. Musste mal ein bisschen tüfteln.
    Und die Heizung mal für ne Weile aus. Den Hühnern wird das nicht schaden, keine Sorge...


    Lg
    manu

  • Hallo!


    Funktioniert dein Becken nicht ohne Heizer?


    Ich hab zwar nur ein 25l Becken, aber ich hatte bisher den ganzen Winter keinen Heizer drinnen und trotzdem meißt so um die 22 Grad im Becken, und das obwohl ich manchmal nicht da bin und da keine Heizung im Raum an ist.


    Oder funktioniert das dann nicht mit anderen Fischen im Becken?


    Liebe Grüße

  • sooo, zwischenstand:
    danke für den Tipp mit der Temperatur!!! :danke:
    das hat das akute Sterben erstmal beendet. den Quarantänefisch konnte ich leider nicht mehr retten. der Besatz hat sich auf sattlichen 5 Zebrabärblingen eingepegelt, aber ich möchte es gerade noch nicht so laut beschreien! Eine Amanogarnele habe ich auch nach der Stabilisierung noch verloren und irgendwie fehlt grad ein Perlhuhn, aber ich finde nicht mal ein Skelett, daher hoffe ich ich zähle falsch. (obwohl ich bis zum schluss auch den 7. Zebrabärbling nie gefunden habe! und so gefräßig können doch kleine schnecken und amanos nun wirklich nicht sein, oder?!) :shock:


    Zitat von Papp-Noa


    Funktioniert dein Becken nicht ohne Heizer?


    ich habe den heizer jetzt irgendwo auf 20° eingestellt, aber das Becken bleibt stabil bei 24° morgens, wie abends. ich sehe auch seitdem nicht, dass der heizer anspringt, die röhren können es aber auch nicht sein, wenn es morgens nicht kälter ist. Raumtemperatur ist auch eher 20°... :?: ich bin verwirrt wie das geht, entweder pupsen die fische das wasser warm, oder es ist zauberei. Auf jeden fall geht es grad scheinbar auch ohne heizer, aber als Backup lasse ich ihn drin!

  • jap, es hat sich gefangen, warhscheinlich lag es echt an der Temperatur, ich habe sie also einfach gegrillt! ouch! sowas dummes, tut mir echt leid, um die guten Tierchen! :|
    aber an der Stelle nochmals tausend Dank, da wäre ich von alleine nie drauf gekommen, da ich der Überzeugung war da alles beachtet zu haben! Temperatur ist jetzt stabil bei 23° :danke:


    Am ende hätte ich wahrscheinlich noch irgendwelche Chemie ins becken gekippt... :o


    Dem Besatz geht es sogar so gut, dass ich 14tage im Urlaub war und nur aller 2 tage vorbereitet gefüttert werden konnte durch Nachbarn-> war alles kein Problem!
    Super!


    Nun schau ich, dass ich den Zebra-Besatz wieder aufstocke und dann kommen Ende des Monats eine Gruppe Oto negros (da passt es mit der Temperatur ja auch) dazu! Ich freu mich drauf!

  • habe gerade ein ähnliches problem mit meinen blauaugen.
    habe vor 2 wochen von einem anderen züchter fische zur bestandserweiterung gekauft und auch 21 Tage Quarantäne eingehalten, incl zweier fische aus dem alten becken mit ins quarantäne-aquarium.
    einen tag nach dem umsetzen ins grosse becken hatte ein männchen der neuen die oben beschriebenen symptome, dazu trudeln und körperhaltung schräg nach oben. am abend war er tot.
    den zweiten aus dem alten bestand habe ich heute entdeckt, gleich aussortiert. wird sicher nix bringen. wo wie er aussah, wird er den tag nicht überleben.:(
    und einen dritten mit einer steifen strichförmigen brustflosse habe ich dazu entdeckt.


    würde es gern mit nem breitband-mittel probieren, dafür aber alle fische ins quarantäne-becken setzen.
    macht das sinn?

  • wie soll genau soll ich das machen? habe das ja mit dem quarantäne-becken schon auf diese weise gemacht, also eine angleichung über tropfen-schlauch vor dem einsetzen.


    hatte zudem vor einer woche einen fast kompletten wasserwechsel, wegen des neuen fussbodens. aber der erste geschilderte fall war davor, der zweite danach. 2 nächte waren die tiere wegen des fussbodens auch im anderen becken. seit letzten mittwoch wieder im grossen becken, 5 tage keine ausfälle.
    nachdem ich heute vormittag den betroffenen, inzwischen gestorbenen fisch aussortiert habe, habe ich gleich 'nen wasserwechsel gemacht.


    könnte ein uv-klärer helfen? wegen der bakterien....weiß gerade nicht, wo ich den hingeräumt habe... :/

  • könnte das bei den kleinen Fischis nicht auch einfach ne stressreaktion sein? Wenn ich höre was für Mietnomaden das in letzter Zeit waren, dann sollten die ne ganz schlechte Schufa haben.


    Ne mal ehrlich, manchmal ist dieser ständige umgebungswechsel einfach nur stress. Bei ner echten epidemie würden annehmbar nich hin und wieder einzeltiere sondern nach paar Tagen irgendwann die Gruppe betroffen sein. Also Antibiotika würd ich auch nicht einsetzen, dafür besteht doch nach deinem schilderungen gar kein hinweis für!


    Grüße Heiko