Aquarienfotografie - Makrofotografie

  • Eigentlich dachte ich hier an einen "Erfahrungs"austausch unter Hobbyfotografen.


    Das Schwierige an der Aquarienfotografie ist ja, dass man


    1. bewegliche Objekte (Fische, Garnelen etc.) hat
    2. ausreichend beleuchten muss und
    3. durch eine Glasscheibe hindurch fotografiert (Spiegelung).


    Ich selbst habe bisher mit einer Bridgekamera inkl. Adapter und diversen Makrolinsen fotografiert. Spätestens, wenn Blitzlicht ins Spiel kam, wurde es mit dieser Kamera und dem geworfenen Schatten schwierig.
    Jetzt haben wir uns eine DSLR Kamera von Canon geleistet, verschiedenen Objektive dazu, einen Retroadapter und diverse Filterlinsen.
    Unser Hauptproblem ist nun bei der Makrofotografie (Zwerggarnelen), dass die meisten Foto´s total verwackelt sind. Nun dachten wir an ein Stativ; aber dann geht´s ja weiter mit einer optimalen Ausleuchtung des Beckens, Spiegelung am Glas usw.
    Daher wollte ich hier einen kleinen Erfahrungsaustausch, wie ihr das so löst.

  • ein stativ und fernauslöser ist immer gut, wegen bewegungsunschärfen.
    dann kein internen blitz verwenden, sondern nen externen und den raum ausleuchten oder mit fernauslöser von oben ins aq rein halten. (kein blitzlicht im glas)
    dann den iso-wert hoch setzten.
    je nach kamera, leidet die quali drunter, also teurer die kamera um so weniger rauschen bei hohen iso werten.
    dann mit nem foto bearbeitungs programm nehmen ;)

  • Ich kann wie gesagt nur was zur Fotografie mit "richtiger" Kamera und "richtigem" Objektiv was sagen (bei mir eine Pentax-DSLR und in der Regel ein 100-mm-Autofokus-Makroobjektiv).
    Da würden mich Stativ und Fernauslöser bei beweglichen Zielen nur behindern (Garnelen werden sich wohl weniger schnell aus dem Bild bewegen können).
    Die Kamera macht auch bei weniger Licht noch brauchbare Fotos. Ansonsten kommen zur Beleuchtung noch ein paar Extra-Lampen und LED-Taschenlampen zum Einsatz, je nachdem wie viel Licht fehlt und es konkret aussehen soll. Manchmal nutze ich auch den internen Blitz zusätzlich. So ist auch das angehängte Bild entstanden - Aquariumlampe+interner Blitz (zum Größenvergleich - das ist ein "großes" C. habrosus-Weibchen, der Sand das feinste was es bei Hornbach zu kaufen gab ;-)) Wobei 1/60 s., F16, ISO 400, EV-1 ziemlich untypisch sind - meist braucht es ne kleinere Verschlusszeit, bis zu ISO1600 und ne größere Blende (zu viel Tiefenschärfe braucht es ja auch nicht). Hier ein Link auf einen unbearbeiteten Bildausschnitt: https://drive.google.com/file/d/0BwjDbtveIdp0NllMXzhfeXZVNUU/edit?usp=sharing" onclick="window.open(this.href);return false;
    Keine Ahnung wie Retroadapter praktisch funktionieren, mir wäre das zu fummelig-improvisiert. Gescheite Tiefenschärfe geht damit doch gar nicht, oder?


    Was Reflexionen betrifft - Scheiben innen und außen gut putzen, Licht richtig positionieren (ein seitlich platziertes z. B. blendet wenig, macht aber schönes Schattenspiel). "Vollausgeleuchtet" wird es doch auch eh ein bissl langweilig. Naja, und man sollte es mit dem Makro nicht übertreiben (ein bildfüllendes Fischauge ist auch nicht wirklich spannend - beim hier gezeigten Bild ginge es vom Objektiv her noch um einiges näher..).


    Sylvi, was sind das für Extralinsen die du da nutzt und was für Objektive?

  • Das sind ja schon mal ganz brauchbare Informationen.


    Wir haben eine Canon 500D, und ich denke, dass das schon mal ein ganz gutes Teil ist.
    Bei mir geht es ja hauptsächlich um Makroaufnahmen meiner Zwerggarnelen. Und da macht es schon einen Unterschied, ob ich mit "normalem" Objektiv oder mit einem Makroobjektiv bzw. Retroadapter und entsprechenden Linsen arbeite. Es fasziniert mich immer wieder, was sich gerade bei den Garnelen in Makroaufnahmen so zeigt, das man mit bloßem Auge überhaupt nicht erkennen kann.
    Ich habe z. B. in einem Garnelenforum Aufnahmen gesehen, die die Entwicklung der Eier bis zum Schlupf dokumentieren. Das ist der Wahnsinn! Man bedenke die Größe der Garnelen, dann dass eine Garnelenmama um die 15 bis 20 Eier trägt und dass man dann noch in jedem Ei die Augen und die Konturen der Larven erkennen konnte.
    Hier mal ein schlechtes Beispiel für vorgenanntes, man kann sehen, dass ich noch sehr viel üben muss.....




    Als nächstes eine meiner Red Fire Sakura mit Nachwuchs und Eiern:




    Noch ein paar Versuche, bei denen man unschwer erkennt, dass gewisse Parameter noch nicht stimmen, worauf es aber bei mir in der Makrofotografie ankommt:

  • Hallo Sylvi,


    sind schon sehr schöne Bilder *träum*


    Ich weiß nur, Peter hatte mir damals gute Tips (die ich leider schon wieder vergessen habe)gegeben. Da mußte ich bei meiner Canon Power Shot 590is (leider isse nun defekt) den Programm- Modus nehmen. Da stellte ich dann alle Werte ein. Weisabgleich ISO Beleuchtungsstärke usw. . Mit Canon Cams hat man meißt schon sehr gute Geräte.


    Ich lese hier interessiert mit, da ich mich nun auch nach ner Neuen Cam umsehen muß. (hätte se ma nicht im Regen draußen liegen lassen sollen)


    Spiegelreflex ist mir immer irgendwie zu unhandlich und paßt nicht in de Tasche... für sonst aber sehr gut


    Stativ halte ich fast für überflüssig (außer man hat zu wackelige Hände) der Bildstabilisator sollte heutzutage vieles machbar machen.


    VG
    Mirko

  • Hallo,


    Jetzt meld ich mal noch kurz zu Wort. Es ist denke schon viel gepostet wurden und kann daw seinen Ausführungen nur beipflichten.


    Mal kurz was zu retroadaptern. Diese sind an sich nichts weiter als Adapter um objektive verkehrt herum an die Kamera an zu bringen. Das hat den Vorteil, dass die eingebauten Linsen nicht mehr an ihrem fokusierbereich scheitern. Die meisten objektive haben einen mindestabstand um im autofokus scharf Stellen zu können. Die Standart objektive liegen da meist so bei 30-50cm. Unterschreitet man diesen Abstand wird es schwierig ein wirklich scharfes Bild zu erwischen. Das kann man eben mit den besagten retroadaptern umgehen.


    Makroobjektive haben eben deutlich kleineren schärfebereich und sind speziell für solche Aufnahmen im Linsenbereich angeordnet.


    Grundlegend würde ich solche Aufnahmen mit der kleinst möglichen blendeneinstellung im handmodus fotografieren. 3.5 besser 2.8, kommt halt drauf an, was eure Objektive können. Als Belichtungszeit solltet ihr mindestens 1/60 oder höher verwenden, damit das Bild auch genug Schärfe erwischt. Sollte die Helligkeit noch zu Dunkel sein, könnt ihr gern an der isozahl arbeiten. Hier sei jedoch gesagt, das die meisten kleineren dslr ab iOS 1600 meist anfangen ein bildrauschen zu bekommen. Solltet ihr einfach ausprobieren.


    Stativ oder Blitz würde ich gar nicht verwenden. Optimales Licht erhaltet ihr am einfachsten wenn es außen etwas dunkler wird, da dann die lichtspiegelung der Scheiben nicht mehr so stark vorhanden ist. Sollte die Beleuchtung nicht reichen einfach versuchen das Becken heller zu machen.


    Bei deinen beispielbildern sylvi, würde ich persönlich eine hellere Einstellung wählen. Man kann sehen, dass das Bild nicht vollständig ausgeleuchtet ist. Da die oben genannten Varianten mal versuchen. Wegen den verwackelten Bilder denke ich liegt es an der Belichtungszeit, da du dich im makrobereich aufhältst machen hier bereits hundertstel etwas aus. Wenn du das objektiv nicht ruhig genug hältst und dann die Belichtungszeit zu kurz ist verwackeln die Bilder sehr schnell. Deswegen ein Stativ kaufen würde ich nicht unbedingt. Manchmal hilft es auch das objektiv einfach irgendwo abzulegen, zum Beispiel auf einer Stuhllehne. So hast du eine Hilfestellung das das verwackeln minimiert wird.


    Wenn noch mehr fragen bestehen einfach fragen, geb mir mühe schnell zu antworten.

  • Noch ein paar Tipps:
    - Viel Geduld haben und Ausschussquoten von 95 % akzeptieren - auch nach viel Übung und perfekter Ausrüstung
    - immer im rechten Winkel zur Glasscheibe fotografieren - gängiges Aquarienglas oder jede dickere Scheibe verzerrt ansonsten so stark, dass nichts gutes scharfes rauskommen kann
    - Blende nicht unter F4.0 - darunter wird der Schärfebereich so klein, dass es selten ein interessantes Bild bleibt (bei meinem 100-mm-Makro liegt die Tiefenschärfe an der Naheinstellgrenze bei F2.8 bei weniger als einem Millimeter wenn ich mich nicht irre..).


    Sylvi: Ein richtiges Makroobjektiv schon mal ausprobiert? Im Laden kann man ja gut ausprobieren, manchmal kann man sich ein Objektiv auch mal richtig ausleihen oder gleich einen richtigen Verleihdienst nutzen. Ehe man zu viel Zeit mit Behelfslösungen verschwendet..

  • ein kleiner tipp von mir,
    wenn ihr eine dslr benutzt würde ich empfehlen im raw format zu fotografieren ( wenn nicht schon geschehen )
    damit lassen sich die bilder im nachhinein in einem programm wie lightroom ( darkroom als freeware ersatz ) gut nachbearbeiten, zb spielt da der weißabgleich keine rolle, den kann man ändern.
    was ich z.B. mache ist 1-2 blendenstufen unterbelichten und ziehe die details dann in lightroom wieder hoch, das rauschen lässt sich auch etwas reduzieren.



    Wenn man öfters im Makrobereich fotografieren möchte, wäre es wirklich eine überlegung wert auf ein makroobjektiv zu sparen, es gibt schon günstige von sigma oder tamron, denn der schärfegewinn mit solchen objektiven ist enorm. ich selber habe noch kein makro sondern nutze noch das standard 18-55mm was zwar als allrounder nen makrobereich hat aber die abbildungsleistung ist mehr als mangelhaft.


    ich hab hier mal 2 bilder die zwar nichts mit aquarien zu tun haben und auch keine makro´s sind sondern nur mal verdeutlichen sollen was mit dem raw format möglich ist.





    es handelt sich um das selbe bild nur neu skaliert und bearbeitet

  • Staun :shock::shock: , das ist ernsthaft das selbe Bild ?? Es ist ja Wahnsinn was man alles am Computer rausholen kann.


    Wielange bearbeitet man den solch ein Bild nach ??


    --


    Ich habe mal eben in der Galerie die Funktion freigeschalten in der man die EXIF-Daten sehen kann. Es wird zwar nicht bei jedem Bild angezeigt, aber so ist bei manchen Bildern erkennbar mit welchen Modell mit welcher Einstellung das Bild geschossen wurde.




    Wenn gewünscht, kann diese Funktion auch hier im Forum eingebaut werden. (dauert allerdings etwas, da ich das erst basteln muss)