Blattläuse gesucht...

  • Hallo...


    Ich möchte gern meinen Beilbäuchen mal ein paar saftige Schinken gönnen,und dachte mir,da ja schon diverse Krabbeltierchen unterwegs sind,fange ich mal an,Blattläuse zu sammeln.
    Kann mir jemand sagen,ob die so zeitig im Frühjahr schon unterwegs sind,und an welchen Pflanzenarten man die besten Chancen hat,welche zu finden? An unseren Rosen hab ich noch keine entdecken können...
    Danke.


    Lg manu

  • Au Mann - das ist jetzt schon über 6 Jahre her, aber keiner hat geantwortet.


    An Zimmerpflanzen findet man Blattläuse - wenn man Pech hat - das ganze Jahr. Besonders betroffen scheinen Pflanzen zu sein, die der Zugluft in der Wohnung ausgesetzt sind.


    Nach meiner Erfahrung geht das mit den Blattläusen im Garten los, wenn es anfängt wärmer zu werden - also eher frühestens ab April - wenn das allgemeine Krabbeln los geht, die Nachttemperaturen selten unter 0°C sind und vor allem wenn neue frische Blätter an den Pflanzen ausgetrieben werden. Allgemeines Krabbeln meint dann die Aktivität vieler anderer Insekten und Käfer. Manchmal trifft man vor April im Garten vereinzelt Insekten an, wenn es einen besonders warmen Tag gibt (dieses Jahr z.B. im Februar mit 19°C). Blattläuse wird man bei diesen Temperaturextremwerten aber noch nicht finden. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn es gibt eben noch nicht genug frische Blätter ... (das Viechzeug heißt nicht umsonst Blattläuse; andernfalls wären es ja Rindenläuse o.ä. oder die von Loriot beschriebenen Steinläuse).


    Blattläuse findet man meistens an frisch ausgetriebenen Blättern von Obstbäumen, Rosen und verschiedenen Sträuchern. Es gibt ebenso verschiedene Blumen, Gräser und Kräuter, an denen sie sich gütlich tun (ich kenne aber keine Regel, welche Blumen oder welche anderen Pflanzen sie meiden). Bei uns im Garten wird sehr oft Wilder Mohn von Blattläusen befallen. Vielleicht gibt das berauschende Wirkungen für Blattläuse ?


    Wenn man Ameisen im Garten hat, dann sind Blattläuse meistens nicht weit davon entfernt. Das Gemeine ist eben, dass die Ameisen Blattläuse auf Pflanzen verteilen und das Sekret, dass die Blattläuse ausscheiden, aufnehmen.


    Gegenwärtig kenne ich 3 Pflanzen, auf welchen ich bisher noch nie Blattläusegefunden habe, und das waren:

    - Tomaten

    - Brennnesseln

    - Kiwi-Sträucher


    Na dann - fröhliches Verfüttern!

  • Vielleicht gibt das berauschende Wirkungen für Blattläuse ?

    Eher tötende, wobei die heimischen Mohnarten unverdächtig sind.


    Wenn man Ameisen im Garten hat, dann sind Blattläuse meistens nicht weit davon entfernt. Das Gemeine ist eben, dass die Ameisen Blattläuse auf Pflanzen verteilen und das Sekret, dass die Blattläuse ausscheiden, aufnehmen.

    Das machen nicht alle Ameisenarten, sondern nur bestimmte.


    Gegenwärtig kenne ich 3 Pflanzen, auf welchen ich bisher noch nie Blattläusegefunden habe, und das waren:

    - Tomaten

    - Brennnesseln

    - Kiwi-Sträucher

    Du hast nicht lange genug gesucht, alle genannten Arten können von Blattläusen befallen werden. Für die beiden Brennnesselarten gibt es sogar eine spezialisierte Blattlausart: Von Aphis urticata befallene Nesseln kann man schon aus einiger Entfernung an missgebildeten Triebspitzen erkennen.


    Übrigens sitzen viele Blattlausarten trotz ihres Namens gar nicht unbedingt an Blättern, sondern gerade die Rosenblattlaus sitzt bevorzugt an Knospen und Stängeln.

  • Das machen nicht alle Ameisenarten, sondern nur bestimmte. Die anderen fressen Blattläuse.

    Für unsere Breitengrade möchte ich mal eher das Gegenteil behaupten - es gibt bestimmt ein paar Ameisen, die auch Blattläuse fressen.


    Die bei uns heimischen Ameisen nutzen zum größten Teil den Honigtau (Ausscheidungen der Blattläuse und ähnlicher saugender Insekten) als Teil der Ernährung. Ich konnte bisher in unserem Garten noch keine Ameisen finden, welche die Blattläuse selbst vertilgt haben. Im Gegenteil - ich finde immer Massen von Blattlauskolonien in der Nähe der Ameisennester und selbstverständlich auch deren "Hirten" aus dem Ameisenvolk. Ich kann als Tipp auf der Suche nach Blattläusen eben geben, einfach mal nach Ameisen Ausschau zu halten - die sind ein bisschen größer als Blattläuse (Allerdings sind geschädigte Pflanzen oder gekräuselte Blätter vielleicht ein besserer Indikator dafür :-) ).


    Ameisen sind ein Thema für sich. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ameisenarten auf der Welt und ebenso Unterschiede in deren Ernährungsweisen, angefangen vom Allesfresser über den Räuber bis hin zum Aasfresser.

  • Klar, Dein Garten wird von den beiden häufigen Wegameisenarten dominiert, die sich tatsächlich zu einem guten Teil von Honigtau ernähren. Hier in NRW finde ich übrigens häufig Marienkäfer (-larven) und andere Räuber bei den meisten Kolonien, die offenbar eben nicht von Ameisen genutzt und beschützt werden. Das heißt aber nicht, dass man das verallgemeinern darf. Das Umsetzen von Läusen kommt meines Wissens bei heimischen Arten gar nicht vor, sondern nur bei asiatischen.

  • Mir fiel gerade auf, dass meine Aussage

    Dein Garten wird von den beiden häufigen Wegameisenarten dominiert, die sich tatsächlich zu einem guten Teil von Honigtau ernähren.

    falsch wiedergegeben wurde:

    Das nur hauptsächlich 2 Arten dies tun würde ich doch schon mit irgend welchen Daten belegt haben.

    Ich bin dann mal hier raus.

  • Bankanensis


    Da habe ich ja was angerichtet!


    Aber mal ehrlich, warum tust Du so geheimnisvoll? Wenn Du es besser weißt als Biologe, dass es in unseren Breitengraden wesentlich mehr Ameisen gibt, die Blattläuse fressen, als sie zu "melken" dann ist es eben so. Da lerne ich gern dazu und lasse mich belehren. Ich selbst erlebe die Biester in meiner Umgebung immer nur als "Blattlausmelker" und habe gelesen, dass Ameisen Blattläuse auch verteilen und beschützen. Offensichtlich war mein Lesestoff zu oberflächlich. Mittlerweile habe ich auch erfahren, was für eigenartige Staatenformen oder Lebensformen Ameisen haben können ... sogar vom "Versklaven" fremder Ameisen wurde berichtet.


    Die ursprüngliche Frage, die nun schon Jahre zurück liegt, war aber die Frage nach Blattläusen - ab wann geht es los und an welchen Pflanzen. Deshalb schrieb ich - schau mal nach Ameisen. Da sind in der Nähe viele Blattläuse. Nun muss es wohl richtig heißen- da könnten viele sein.

  • Ich glaube ihr redet teils aneinander vorbei! Klaus hat sich glaube gar nicht dazu geäußert, ob es mehr oder weniger Blattlaus fressende Ameisenarten gibt. Die Aussage war

    "Das machen nicht alle Ameisenarten, sondern nur bestimmte."


    Mir stellt sich nun die Frage, gibt es eine Möglichkeit, einheimische, Blattlaus fressende Ameisen im Garten anzusiedeln? Würde mir wahrscheinlich entgegenkommen, wenn sie sonst keinen weiteren Schaden anrichten.

    Irgendwie wollen sich bei uns im Garten kaum Marienkäfer niederlassen und das Larvenstadium ist nach der ersten Sommerhälfte auch weitestgehend abgeschlossen.

  • 😄😄😄


    Insektenhotel aufstellen, Florfliegen ansiedeln . . . 😉


    Das mit den blattlausfressenden Ameisen wusste ich auch nicht. Man guggt ja viele Dokus, und lernt auch was in der Schule! Doch da heißt es immer, Ameisen 'melken' die Blattläuse, und beschützen sie vor Fressfeinden. Also wieder etwas dazugelernt.

    Deshalb wäre es aber auch schön, wenn wir uns hier nicht über Ameisen streiten...


    Meine Blattlaussuche hier in dem Thema war 2014. Dank zahlreicher aufmerksamer Gassigänge konnte ich jedoch im Laufe der Zeit einige gute Blattlausfunde machen!

    Jetzt im zeitigen Frühjahr zum Beispiel, wenn es dann richtig und länger warm wird, lassen sich an jungen Ahornblättern grüne Blattläuse finden. Leider sind fast alle Ahornbäume dieses Jahr abgestorben, durch den blöden Rostpilz...


    Später im Jahresverlauf gibt es an sehr vielen Wildkräutern, Bäumen, an Rosen und sogar an Disteln Blattläuse zu finden! An Disteln sind so richtig dicke fette schwarze Läuse, die unheimlich gern gefressen werden, dort aber wirklich ihre Beschützerameisen haben. IMMER...!!!

    Die Läuse zu ernten ist auch nicht einfach. Mit dem Pinsel abstreifen und in einen Behälter plumpsen lassen, das geht. Aber irgendwann ist alles schmierig und klebrig...!

    So habe auch ich dann irgendwann entdeckt, daß es sinnvoller ist, die befallenen Pflanzenteile, wenn es geht, abzutrennen und mit Laus und Ameise zusammen ins Becken zu legen. 'Ne Klammer dran, und dann taucht das Ganze auch unter. Und dann kann man schön beobachten, wie gierig, und wie vorsichtig, die Fische z.b. zwischen den Distelstacheln die Blattläuse abpicken. Außerdem lassen die Läuse irgendwann los, um an die Oberfläche zu kommen. Dann sind sie noch leichter zu erwischen...

    Übrigens werden auch die Ameisen gefressen!!! Die Kafis zum Beispiel kennen da kein Pardon...!

    Feines Grünzeug, wie Vogelmiere, auch dort sitzen grüne Blattläuse, wird zudem später noch gerne von den Garnelen oder Harnischwelsen gefressen.


    Blattläuse lassen sich übrigens auch gut als Wintervorrat anlegen. Einfrieren. Nur ist das Sammeln halt mühsam . . . 🤗


    Lg

    manu