Aquarium Dünger selbst gemacht

  • So weil ich hier noch nicht wirklich was dazu gefunden habe ,
    hab ich hier mal 2 tipps für euch, die sehr günstig sind und teils sogar effizienter, als das teure gekaufte zeug aus der zoohandlung.


    Flüssigvolldünger(vergleichbar mit easylife Profito)
    Ihr braucht


    2l flasche destiliertes wasser
    200g Heilerde (ich nehm bullrichs heilerde von kaufland)
    3-5 kügelchen npk dünger (hol ich auch immer bei kaufland)
    Haltbarkeit ca 1 jahr bei dunkeler lagerung und zimmertemperatur


    Alles in die flasche und ne woche bei gelegentlichem schütteln ziehen lassen
    (vorher n bissl wasser wegkippen weil die flasche sonst überläuft)
    dosierung 1mal wöchentlich
    10ml/100l
    immer vor gebrauch schütteln
    der nachteil: das wasser ist dann erstmal ein paar stunden nebelig von der heilerde.
    der vorteil: es ist mindestens genau so gut wie "easy life pro vito" und kostet im vergleich nichtmal 1/4 zu easylife...


    NPK Düngekugeln (vergleichbar mit dennerle Nutriballs)


    ihr braucht
    ton (kaufe ich bei boesner für 7€/5kg)
    Npk düngekugeln (wieder die von kaufland)


    Aus dem ton kügelchen in gewünschter größe formen und 2-4 kügelchen npk dünger reindrücken
    je nach dem wie viel ihr haben wollt
    alles auf ein backblech und 45 min bei 150 grad in den ofen zum trocknen
    dosierung sollte eine kugel pro 20l wasser nicht übersteigen
    einfach unter die pflanzen buddeln
    nachteil: Gibts nicht
    vorteil: konzentration kann selbst individuell angepasst werden
    und 5Kg Düngekugeln für 7€ da gibts doch nix mehr zu sagen oder?


    Ihr könnt bei beiden rezepten noch ein wenig Fetrilon 13% (bekommt ihr in jedem blumenhandel) dazugeben um mehr eisen in die ganze sache zu bringen

  • also ich hab mir das von meinem onkel abgeguckt (danke Onkel Helmut :lustig: )
    ich selbst mach das erst seit nem knappen jahr
    aber mein onkel, schon seit ddr zeiten (damals gabs ja nix)^^
    und ich kann da NICHTS negatives dazu sagen pflanzen wachsen und gedeihen wunderbar
    Wasserwerte sind Top.
    das wasser sieht hinterher immer kristallklar aus, weil die heilerde
    auch kleine schwimmende partikel bindet und mit auf den grund nimmt.
    Gerade für schwimmpflanzen ist der flüssige sehr zu empfehlen, weil sich auch partikel der heilerde an den wurzeln festheften und sich dann nach und nach auflösen und somit, auch noch gezielt extra nährstoffe an diese bringen.


    die kugeln sind nach nem knappen halben jahr komplett aufgelöst und es kann (falls dann noch bedarf besteht) nachgedüngt werden die tonkugeln werden ja nicht schlecht ich hab hier n kleinen 2Kg eimer noch voll davon


    Alles in allem
    Ich dachte anfangs: Jaja lass den alten mal labern;-)
    dann war ich zuhause und dachte mir Hmmmmmmm irgendwas mus ja da dran sein
    also erstmal recherche :guckst du hier::guckst du hier:
    nach ewigen rumgoogeln und inhaltsstoffe vergleichen, bin ich echt erstaunt gewesen,
    also hab ichs mal versucht und siehe da, ich war von anfang an hellauf begeistert und lache mir jedes mal wenn ich jemanden am dünger regal in irgendeinem zoogeschäft sehe ins fäustchen :lol:


    :cool : ist zwar alles n bisschen mit arbeit verbunden aber von nix kommt ja bekanntlich nix :cool :

  • Jetzt musst dir mir trotzdem mal bitte erklären, wo heilerde, also aluminiumsilikat, also eine Art zeolith, einen düngeeffekt hat. Sicher enthält diese auch Spurenelemente, aber beim schnellen googeln habe ich nichts zur wissenschaftlichen Analyse der genauen Zusammensetzung gefunden. Vielleicht kannst du ja die Ergebnisse deiner Recherche mal kurz präsentieren.. Danke :-D

  • sorry aber ich kann dir heute nicht mehr sagen, was genau ich vor nem jahr alles in die suchmaschine getippt habe und ehrlich gesagt hab ich auch garnicht die lust dazu jetzt hier wieder stunden lang rumzusuchen um dir hier die quellen offen zu legen.
    Aber ich kann sagen das es funktioniert
    und viele viele andere machen das auch so(mitterweile findest du hunderte von erfahrungsberichten im netz) und da funktionierts ja auch.
    Meines erachtens nach muß es nicht immer eine supertolle wissenschaftliche wunderschöne erklärung geben.
    Ich sehe am ergebniss es ist Sehr gut und funzt eben.
    sicher wirst du nicht viel zur chemischen zusammensetzung von heilerde finden,
    ich weiß auch nicht was da alles unterm mikroskop passiert, wenn heilerde auf npk dünger und destilliertes wasser trifft aber fakt ist, das es funktioniert und das sogar wunderbar.

  • Hm schade
    Im Netz findet man eher vergleiche zum klassischen easylife als zu profito. Ich denke mal du nutzt eher die aufnahmekapazitäten des zeoliths und pumpst dieses mit dem npk-dünger mehr oder weniger voll. Inwiefern das jetzt reicht um Pflanzen zu versorgen und ob Nitrate und phosphate in den meist eh schon überbesetzten Becken so toll sind, würde ich erstmal in frage stellen. Nicht umsonst sind die gängigen aquarienvolldünger alle n und k frei ;-) bzw warum gibst du nicht gleich flüssigen blumendünger zu, da die düngewirkung der heilerde eher marginal zu sein scheint?
    Aber trotzdem ein interessanter Gedanke :-)

  • Ja meine theorie ist auch das die heilerde da eher das Medium zur Übertragung dr Nährstoffe aus dem Dünger ist
    Und den Dünger den man hinzufügt kann man ja auch seinen Ansprüchen anpassen ich hab mich eben für einen Dünger mit Nitrat entschieden weil meine komplette Oberfläche mit froschbiss und muschelblumen bedeckt ist (nitratkiller) hatte vorher teilweise nitratwerte nur knapp über 0

  • Hallo Jungs...


    Das hiesse ja dann aber,wenn ich den letzten Beitrag richtig lese,dass jemand,der einen ohnehin schon hohen Nitratwert hat,damit seinem Becken nix Gutes täte...? Im Gegenteil... Also schonmal nix für mich. Wie wärs denn mit nur Ton. Ich dachte ja,dass diė Düngekugeln ganz normaler Ton sind. Der Ton lösst sich ja nicht auf. Uber einige Jahre Beckenlaufzeit und hohem Bodengrund--könnten die Schlämmteile Faulschlamm verursachen?
    Um ehrlich zu sein,eigentlich dünge ich absolut gar nix! Interessieren tuts mich trotzdem mal...


    Lg manu

  • Hallo Franco,


    gute Idee mit dem selfmade-Dünger.....


    Kannst du evtl. mal die Zusammensetzung der npk-Düngekügelchen hier posten? Müsste, rein theoretisch, auf der Verpackung draufstehen.


    Ich, z. B., als Garnelenhalter wäre hier allerdings sehr vorsichtig mit der Anwendung, wenn ich nicht weiß, was da noch alles so seine Finger im Spiel hat (Kupfer etc.). Im Fachhandel kann ich davon ausgehen, wenn garnelensicher drauf steht, dass da auch garnelensicher drin ist.

  • Naja wer eh schon einen hohen nitratwert hat, nimmt eben n dunger ohne nitrat wenn er will ;-)
    ansonsten geht das mit den Tonkugeln, natürlich auch ohne düngerzugabe, da passiert auch nix im boden zwecks gammeln oder so.
    und ich kippe das zeug in jedes meiner aquarien ohne probleme.
    den garnelen schadets auch nicht
    der dünger den ich dazu verwende ist der hier



    Wie schon gesagt welchen ihr verwendet und ob überhaut zusatzdünger verwendet wird, liegt in eurer hand
    DESHALB macht man sich das zeug ja selber, um es eben genau für seine eigenen ansprüche anzupassen, es steht euch doch völlig frei in welcher konzentration ihr was düngt oder auch nicht ich hab lediglich geschrieben wie ich es mache und es Funzt.
    Ich und viele viele viele andere sind davon überzeugt und und der erfolg gibt uns recht.
    Den Tieren gehts gut(was die hauptsache ist), die Pflanzen gedeihen Prächtig
    das sind eben Tatsachen.

  • hi ihrs !
    nur nebenbei mal erwähnt ich nutze sowas auch schon längere zeit und muß sagen es geht und funktioniert gut ! ebenso gehen gewisse düngestäbchen !
    beim npk gibt es verschiedene sorten was die prozente der zusammen setzung betrifft !
    kleiner tipp wenn man die selber gemachten düngekugeln in Fetrilon 13% mal einlegt bringt das auch etwas !


    und ich muß mich dazu jetzt auch nicht wissenschaftlich erklären nur soviel es geht !
    wenn man es nicht versucht hat kann man es nicht schlecht reden !

  • Ich kehr mal wieder den alternden Nekromanten hervor, und hole einen alten Thread nach oben. Mit noch älteren Literaturhinweisen :)


    Zu dem Thema "Aquariendünger selbst rühren" gab es Anfang der 90er einen umfangreichen Thread u.a. in de.rec.tiere.aquaristik (drta), und (beginnend etwas vorher) auch in einigen amerikansichen Foren.

    Ich versuche einmal das ganz grob zusammenzufassen (ohne Garantie)


    Ausgangspunkt war, dass es zu der Zeit im Aquarienhandel einige (mindestens eines) sehr gute Düngesysteme gab, die über die Versorgung mit Grundnährstoffen (NPK) hinaus auch Spurenelemente berücksichtigten. (Liebigsches Minimumprinzip - das Pflanzenwachstum wird durch den Stoff limitiert, von dem nicht ausreichend da ist, alles was an anderen Stoffen darüber hinaus im Überfluss existiert, lädt nur ungebetene Gäste (Algen, (Cyano-) Bakterien) ein sich zu vermehren).

    Qualitätsentscheidend sind dabei

    • Zusammensetzung der Mischung (und die Abstimmung auf das Becken - der fliessende Übergang von Fischsuppe zu Dschungel hat deutlich unterschiedliche Ansprüche daran, welche Nährstoffe/Spurenelemente ergänzt werden müssen)
    • Stabilisierung einzelner Nährtoffe - Wer knackt die Chelatierung? UV-Filter, Bakterien, ...)
    • Zugabe "empfindlicher" Nährstoffe separat/täglich.

    In den USA waren diese, in Deutschland vertriebenen Systeme, durch Importe nocheinmal richtig teuer, die Motivation aus den eigentlich sehr preiswerten Chemikalien selbst etwas zu einem Bruchteil der Kosten zusammenzurühren war in der Community sehr groß. Hinzu kam, dass die jahrelang gepflegten Alternativrezepturen auf Basis verschiedener Grünland, Hydrokultur, ... Dünger wegen der inzwischen in Pflanzenaquarien gerne mitgepflegten Dekapoden (v.a. "Amano-Garnelen" (Caridina multidentata, damals noch als Caridina japonica unterwegs) nicht mehr verwendbar waren, da sie mehr oder weniger durch die Bank Kupfer enthielten (und immer noch enthalten).


    Die alten Diskussionen hierzu findet man übrigens, wenn man nach "PMDD" alias "Poor man's Dupla Drops", wegen des Konfliktes mit dem Nameninhaber umbenannt in "Poor man's dosing drops" sucht.

    Im Rahmen der Diskussionen setzten sich Ende der 90er zwei Paradigmen durch "Estimative Index" (EI) und das "Perpetual Preservation System".


    Welche Überlegungen stehen nun jeweils dahinter?


    PMDD - :

    Nimmt sich einen Faktor, den sowohl Algen als auch Pflanzen zwingend benötigen, und versucht die restlichen Parameter so einzustellen, dass der limitierende Faktor von den Pflanzen vollständig verbraucht wird, damit den Algen nichts mehr bleibt. In diesem Fall wird P (Phosphate) als der limitierende Faktor genommen, und ein leichtes Überangebot an Licht, CO2,Spurenelementen, N und K erzeugt, damit P von den Pflanzen vollständig verbraucht wird.

    Das erklärt auch, warum dieses System bei Starklichtbecken mit CO2 Düngung am besten funktioniert.

    PMDD enthalten in der ursprünglichen Variante keine Phosphate, bei reinen Pflanzenbecken reicht das nicht. Daraus wurden dann EI und PPS entwickelt...

    Zum "Ausmetern" der Parameter werden Nitrat und Eisen überwacht.

    EI - das Gießkannenprinzip (Tom Barr):

    Estimative Index dosiert von allem zuviel, damit ein Mangel gar nicht erst entsteht, geht davon aus, dass irgendein Parameter sich je nach aktuellem Verbrauch automatisch zum limitierenden Faktor entwickelt, und holt das zuviel dosierte dann über wöchentliche große Wasserwechsel (50% und mehr) wieder heraus. Damit ist dann wieder ausreichend "Luft" um über die Nachdosierung den limitierenden Faktor auch wieder ins Becken zu bringen.


    Perpetual Preservation System (PPS, PPS-pro), Edward

    dosiert auch Phosphate nach, und berücksichtigt die anderen Parameter quantitativ (Beleuchtung, ...). In der "Pro" Variante verzichtet es auf den Messaufwand (Das ist jetzt ersteinmal sehr knapp beschrieben, aber die passenden Links nachzurecherchieren dauert, und ich habe heute meinen Tortenkreisel noch nicht versorgt, und das Phytoplankton noch nicht aufgeschüttelt...).

    In Deutschland gab es parallel eine(?) lange Diskussion in der Newsgroup de.rec.tiere.aquaristik, in deren Endergebnis Andreas Kremser (Im Berufsleben Chemiker) die erste Massenbestellung der notwendigen Chemikalien organisiert und verteilt hat. Das lief in der Newsgroup lange unter dem Titel "Kremsers Badesalz", und es wurden regelmäßig Gerüchte kolportiert, dass aus dem Urlaub heimgekehrte Aquarianer ihren Fischen den Weg erst mit der Machete bahnen mussten.

    Jahre später hat er das Badesalz und inzwischen auch Varianten zum Beruf gemacht, und vertreibt die Dünger unter seinen Initialien/den Namen FerrDrAKon, etc.



    Viele Grüße, Tatjana