Bastelanleitung: z.B. Aquariumrückwand selber bauen, u.a.

  • cheraxfan

    Ja - Arend van den Niewenhuizen wurde damals auch in der DDR viel zitiert (z.B. in unserer Aquarianerzeitschrift - der Name der Zeitschrift ist mir gerade entfallen - schon zu lange her) und es wurden wohl auch seine Bücher bei uns herausgegeben. Auch er hat sich mit der Anfertigung von Rückwänden beschäftigt, um wieder zum Thema zurückzukommen :-) .


    Vielleicht noch einen Hinweis zur Anfertigung von - ich sage mal "3D-Rückwänden zum Anbringen hinter der Aquarienrückwand":

    Der 3D-Effekt gelingt am besten, wenn man in der Rückwand Materialien verwendet, die man selbst im Becken weiter verwendet!

  • Bzgl. Autor HANS FREY - von F-Rob_S und cheraxfan genannt, siehe oben.


    Buchtitel:

    Aquarienpraxis kurz gefaßt.

    Eine Aquarienfibel in Wort und Bild

    Erschienen im Verlag J. Neumann-Neudamm - Melsungen , Zürich, Wien.


    1971

    Copyright: Neumann Verlag, Radebeul 1, Dr. Schmincke-Alle 19

    Herausgeber Martin Schönbrodt-Rühl

    Druck: F. Ullmann KG Zwickau und Offizin Andersen Nexö Leipzig III/18/38

    Printed in the GDR


    Auch mein erstes Aquariumbuch. Von mir gehegt und gepflegt, einmalige grafische Illustrationen, keinerlei aufgerasterte Fotos.

    Als Jünger von Alois Senefelder weiß ich dieses Werk zu schätzen.

    Inhaltlich damals als Anfänger mein genereller Leitfaden.

    Manches regt heute zum schmunzeln an - so unter der Rubrik "Technische Geräte und Hilfsmittel"

    Unter der Beschreibung für "Einfache Durchlüftung" wird ein Membrandurchlüfter gezeigt. Sollte dieser nicht vorhanden sein wird erwähnt "Notfalls tut es auch ein alter Autoschlauch".

    Ausgerüstet mit einem Besenstiel an dessen Ende ein rund gebogener starker Draht befestigt war, hier widerum war ein unten zugebundener Damenstrumpf befestigt, ging es an Teiche und Gräben um Lebendfutter zu fangen. Schön war es und so einfach - die Bauanleitung für das Not-Fanggerät natürlich entspr. dem Buch gebastelt.


    Für mich bleibt und ist es ein Buch mit vielen Erinnerungen an all meine gelungenen aber auch an all meine misslungenen Experimente/Umsetzungen/Vorhaben/Untersuchungen/Gedanken.


    In diesem Sinne

    Reinhard





  • Das schöne an den alten Fachbüchern ist das da manchmal Sachen drinstehen auf die heute keiner mehr kommen würde.


    Meine Lieblingsbeispiele dafür:


    - Bestimmung des CO2-Gehalts durch PH-Wertmessung des Aquarienwassers mittels Vergleichsmessung bei mit Ausatemluft belüftetem Aquariumwasser (das hat 60 mg/l CO2)

    - Messung der Beleuchtungsstärke im Becken mittels Spiegel und Belichtungsmesser (kostet nix im Vergleich zu einem wasserdichten Luxmeter)


    - Fischfang mittels Glasglocke statt Kescher (falls man kein Parkinson hat bekommen die Fische es nicht mit wenn man sie mit der Glocke fängt)

  • Hallo,


    Danke für die tolle Anleitung. Druch die nachträgliche Materialverdichtung und den Trick mit den Zahnstochern und Schaschlikspießen kann man schlanke, wenig auftragende Rückwände bauen. Die integrierten Höhlen würden ja auch bei einer Rückwand außerhalb des Aquariums auftragen. Allerdings mag ich keine Höhlen, in die ich nicht reinschauen kann und die sich weder öffnen noch entnehmen lassen.

    - Bestimmung des CO2-Gehalts durch PH-Wertmessung des Aquarienwassers mittels Vergleichsmessung bei mit Ausatemluft belüftetem Aquariumwasser (das hat 60 mg/l CO2)

    Wie lange muss man wieviel Ausatemluft in Wasser welcher Temperatur mit welchem pH und welcher Härte blasen? Anders gesagt: Ich halte diese Vergleichsmessung für gewagt, es sei denn, die 60 mg/l werden mit wenigen Ausatemzügen erreicht und stellen den Sättigungswert dar.

    "Notfalls tut es auch ein alter Autoschlauch"

    So hat mein Vater in den 50ern sein Becken belüftet. Autoreifen sind mittlerweile aber schlauchlos, aber Schubkarren haben Schläuche.

    Ausgerüstet mit einem Besenstiel an dessen Ende ein rund gebogener starker Draht befestigt war, hier widerum war ein unten zugebundener Damenstrumpf befestigt, ging es an Teiche und Gräben um Lebendfutter zu fangen.

    Kurzstielige Kescher dieser Bauart habe ich zum Futterfang in den heimischen Regentonnen benutzt. Wenn Mutti nicht liefern konnte, wurde auch schon mal ein billiger Nylonstrumpf aus dem Lebenmitteldiscounter benutzt. Der hielt dann oft länger.

    Fischfang mittels Glasglocke statt Kescher (falls man kein Parkinson hat bekommen die Fische es nicht mit wenn man sie mit der Glocke fängt)

    Es gibt schon lange solche aus durchsichtigem Kunststoff im Handel, sie haben sich dennoch nicht wirklich durchgesetzt.

    Dazu habe ich eine flache "Kiste" gebaut, in welche ich Steine, Baumrinde, Schilfrohr und Kaffeesatz geleimt habe. Diese flache Kiste hängt wie ein Bild eines Bachrandes hinter dem Aquarium. Der Effekt ist verblüffend ... Diese Rückwand habe ich nun schon tatsächlich schon über 2 Jahrzehnte!

    Frey ist mir ein Begriff, ein Buch von ihm hatte ich meines Wissens nie. Schrieb der auch in der DATZ? Jedenfalls hatte ich so eine externe Rückwand als Jugendlicher auch einmal. Mir ist der Selbstbau nicht so gut gelungen, er wurde durch Staub und Spinnweben unansehnlich und die ständige Notwendigkeit der Rückscheibenentalgung lästig. Auch die Reflexionen auf der Rückscheibe gefielen mir nicht. Wenn sich Harnischwelse an die Rückscheibe hängten oder Fische ausdauernd versuchten, in das Diorama hinter der Scheibe zu kommen, sah das ausgesprochen albern aus. Ich habe sie relativ bald wieder abgebaut.

    Da ich meistens Becken mit dichtem Pflanzenwuchs habe, reicht mir als Rückwand schwarzer Filz oder Karton.

    Vorteile:

    - Staubsäcke des Staubsaugers werden geschont , weil der Werkstattschmutz im Auffangbehälter mit dem Zyklonabscheider landet.

    - Der Haushaltsstaubsauger kann zusätzlich in der Werkstatt bei "Gelegenheitssaugungen" genutzt werden :-).

    - Eventuelle Kleinteile, die beim Basten verloren gegangen sind, lassen sich leichter in dem Auffangbehälter finden.

    Ich sauge nur noch beutellos. Da diese Staubsauger immer mal wieder ausgewaschen werden, neigen sie nicht so zu Geruchsemissionen, wenn man mit so einem sauberen Sauger arbeitet, kann man den Inhalt ggf. sogar wiederverwenden. Zuletzt habe ich das mit dem Füllmaterial eines Kissens gemacht, das ich repariert habe: die entwischten Kügelchen eingesaugt und ins Kissen gegeben.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Klaus,


    es wird sehr schnell der Sättigungswert des CO2 im Wasser erreicht, daher sind die Wasserparameter irrelevant.

    Wenn man es richtig anstellt und zuerst ein wenig Luft normal ausatmet (um die oberen Atemwege mit "verbrauchter" Luft aus den Lungen zu füllen) und dann den Rest des Lungenvolumens langsam durch einen Strohhalm in die Wasserprobe "blubbern" lässt reicht bei mir ein Atemzug um die Sättigung zu erreichen. "Normale" Menschen, die es nicht gewohnt sind auch mal 2 oder 3 Minuten die Luft anzuhalten, werden vermutlich 2 oder 3 Atemzüge brauchen.


    Die Fangglocken hatte ich mal in einem Buch aus den 1920ern gesehen wenn ich mich recht erinnere und mir dann ca. 1979 in Prag welche gekauft.

    Mal schauen ob ich irgendwo welche zu akzeptablen Preisen bekomme.

  • Wasserprobe

    Ich nehme mal an, du nimmst höchstens 100 ml?



    Mal schauen ob ich irgendwo welche zu akzeptablen Preisen bekomme.

    Aquamedic catch bowl, unter 15 €, die bekommst Du nicht noch, sondern wieder.


    Es gibt auch kleine aus Glas, die hält man beim Untertauchen zu, öffnet man das Loch am Griff, wird das Tier eingesaugt. 6€

  • Genau, 100 ml sind mehr als genug, sowohl für Tröpchentests als auch für PH-Sonden. Je höher das Glas mit möglichst kleinem Durchmesser desto besser löst sich das CO2 im Wasser.


    Danke für die Links, leider etwas kurz der Griff bei allen Varianten. Läuft wohl auf Selbstbau raus.

    Die Glasvarianten sind mir etwas riskant.

  • Aquamedic catch bowl, unter 15 €, die bekommst Du nicht noch, sondern wieder.


    Es gibt auch kleine aus Glas, die hält man beim Untertauchen zu, öffnet man das Loch am Griff, wird das Tier eingesaugt. 6€

    Danke , Klaus ,für diese Links...

    Hatte sowas viele Jahre in Gebrauch, hergestellt von der firmaeigenen Glasbläserei

    aus Glasröhren und unterschiedlich grossen Bechergläsern...

    Mittlerweile natürlich irgendwann mal kaputt gegangen, Glas eben...

    Die Varianten aus Plastik scheinen da länger zu halten...

  • Hallo zusammen,


    toll wie sich hier die Bastelideen aller zusammen finden! Das Aquarium mit der Ursprungsrückwand gibt es ja gar nicht mehr so. hatte ich damals ja nur im Chat mal erwähnt.


    Also gibt es zur Diskussionsgrundlage ein anders Rückwandprojekt welches ich aber nicht so gut dokumentiert hatte. Die Inspiration bekam ich auch von Hans Frey, dessen Bücher ich auch geerbt und erworben habe.


    Auch Wasserchemie und Literatur kommt mit dem Basteln zum Gespräch. Hab kein Problem damit, wenn Ihr hier in der Bastelecke das mit ansprecht. Aber die wertvollen Informationen zu Hans Frey oder auch den PH-Wert-Änderungen finden sich besser bei Bücher und Zeitschriften oder vielleicht bei Wasserchemie .


    Habt Ihr denn noch mehr Bastelrückwände zum Zeigen?


    VG

    Mirko

  • common

    Hat den Titel des Themas von „Anleitung: Aquarium Rückwand selber bauen“ zu „Bastelanleitung: z.B. Aquariumrückwand selber bauen, u.a.“ geändert.