Unbefruchtete Eier bei Lebendgebärenden

  • Hallo Allerseits,
    ich habe schon mehrmals den Fall gehabt das Weibchen von Lebendgebärenden unbefruchtete Eier abgesetzt haben, bei mehreren Arten.
    Auch Weibchen die vorher schon Junge bekommen hatten. Bei noch keinem habe ich aber erlebt das ein Weibchen die unbefruchtete Eier absetzte danach wieder Junge bekam. Kennt jemand die Ursachen dafür ?????
    Viele Grüße Horst *4k*

  • Hallo Horst,


    da fällt der Versuch einer Antwort nicht ganz leicht...


    Es stellen sich einige Fragen, z.B. wie groß ist Deine Stichprobe, handelt es sich um Zucht- oder Wildformen (vermutlicher eher um Zuchtformen!?), woher weißt Du, dass es "Eier" waren und woher, dass sie "unbefruchtet" waren.


    Wie sicher ist die Aussage, dass die Weibchen danach keinen Nachwuchs mehr geboren haben (Größe der Stichprobe, Dauer des Beobachtungszeitraums, ungefähres Alter der Tiere, ungefähre Dauer der restlichen Lebensspanne, usw.).


    Mit etwas mehr Fakten ist dann eventuell eine Beantwortung auf Basis meiner Beobachtungen möglich, die sicherlich auch nicht verallgemeinert werden kann.


    Gruß


    Erich

  • Hallo,
    also so richtig kann ich mit dieser Antwort nichts anfangen.
    Ich bin Aquarianer und arbeite nicht in einem Versuchslabor.
    Es waren Wild als auch Zuchtformen bei denen dies auftrat.
    Wenn ein Weibchen gelbe Eier abstößt dann sind das bei mir keine befruchteten Eier,
    und dies im normalen Wurfzyklus. Zuletzt hatte ich diesen Fall bei einem X.vari
    atus- Tampico Weibchen.
    Viele Grüße Horst

  • Hallo Horst,
    ich habe da einen Verdacht, denn ich habe auch schon vor solchen Problemen gestanden.
    Einige Fragen habe ich dazu:
    Gab oder gibt es Probleme mit Blaualgen?
    Ist das Pflanzenwachstum sporadisch oder eher gleichmäßig gut?
    Ist das Wasser frisch aus dem Wasserhahn relativ weich aber basisch mit dem pH Wert?
    Falls diese Punkte zutreffen, hast Du ein Problem mit Orthophosphat. Das können wir nicht mit unseren Testreagenzien nachweisen. Hier hilft nur eine Osmoseanlage mit anschließender Vollentsalzung mit Kati- und Anionentauscher.
    Die Wasserwerke halten sich in der Regel sehr zurück diese Frage der Wasserzusätze zu beantworten. Phosphate zugeben ist billiger als Wasserrohre auszutauschen...
    LG Dietmar

  • Hallo Allerseits,
    unser Wasser ist sehr hart. KH 13 gh 25 ph 7,5.
    Dieses Problem ist auch nicht sehr oft aufgetreten sondern eher selten.
    Ich habe dies auch schon von anderer Seite gehört das Weibchen nicht befruchtete Eier warfen. Nun wenn ich in 40 jähriger Aquaristikpracksis etwas gelernt habe ist es das die Lösung manchmal sehr einfach ist und wir viel zu kompliziert denken.
    Nun die Idee mit de Zusätzen im Wasser ist schon etwas aber dafür tritt das Problem zu selten auf.
    Viele Grüße Horst

  • Hallo Dietmar,
    ich habe zu dem Thema Orthophosphat ein wenig gegoogelt.
    Ich bin auf einer Chemie Forenseite gelandet und einer schrieb da auch über verminderter Fruchtbarkeit bei Aquarienfischen im Zusammenhang mit Phosphat.


    Beim Pflanzenwachstum gibt es bei mir keine Auffälligkeiten. Blaualgen habe ich keine
    und auch das Wachstum von Grünalgen hält sich in Grenzen.
    Aber 3 Sachen fallen etwas auf: Erstens habe ich eine E.horizontalis die von der Größe her normal gewachsen ist aber hellgrüne Blätter hat und noch nie eine Blüte oder Adventivpflanze gebracht hat. Sie steht in meinem Fensterbecken das nur Tageslicht bekommt.
    Dann die Geschichte mit dem X.variatus Tampico-Weibchen:
    Es bekam einmal im Becken Junge die gefressen wurden. Beim 2. Mal habe ich es zum werfen in eine Box gesetzt und sie bekam nach ca.6 Wochen über 20 gesunde Jungfische. Den Termin hatte ich mir notiert und sie dann wieder in derselben Absatzbox abgesetzt. Es geschah bis über 6 Wochen nichts, sie war dünner geworden ich nahm sie wieder raus setzte sie ins Haltungsbecken zurück. Nach 2 Tagen bemerkte ich in dem Becken indem ich sie abgesetzt hatte einen Jungfisch.
    Den Termin schrieb ich mir wieder auf. Setzte da Weibchen wieder ab und es geschah über 7 Wochen nichts. Ich fing an das Wasser zu wechseln und nach dem 3. Wasserwechsel war sie dünner und ich bemerkte goldgelbe Eier unter dem Wurfkasten.
    Im Sommer hielt ich alle eben dieses Weibchen und zwei andere in meinem Fensterbecken und bemerkte darin Jungfische.
    Ich habe gedacht das Weibchen bekommt wieder Junge da die beiden anderen meiner Ansicht nach noch nicht soweit waren. Ich setzte sie ab und nach einem Wasserwechsel lagen wieder goldgelbe Eier unter dem Wurfkasten.
    Und nun zum 3.: Ich habe seit 2 Jahren wieder P.nigroventralis bei denen ich noch keine 2. Generation hochbekommen habe. Sie bekommen eine Zeit lang Junge und dann keine mehr.
    Als ich sie vor einigen Jahren schon einmal hatte pflegte ich sie ca. 2 Jahre erfolgreich in Regenwasser und bei mir geborene Jungfische bekamen auch wieder Junge. Ich weiß nicht mehr genau ob ich dann auf Leitungswasser umgestellt habe.
    Jedenfalls war dann Schluß mit Jungfischen. Ein abgestztes Weibchen erbrachte auch unbefruchtete Eier unter dem Wurfkasten. Ich glaubte an eine evtl. Vergiftung mit Wasserflöhen und schickte ein Paar zu Prof. Schartl. Er schrieb mir das es evtl. an den Weibchen liegen könnte. Aber näheres konnte er mir nicht mitteilen.
    So das war jetzt sehr ausführlich. Weiß Dietmar oder jemand anderes noch mehr zum Thema.
    Viele Grüße Horst

  • Hallo,
    ich wußte das dies kommt! Es kann passieren das durch einen Wasserwechsel eine Frühgeburt bei Lebendgebärenden ausgelöst wird. Aber dann sieht man einen Entwicklungsstand, meistens bzw. sind es immer Jungfische mit einem Dottersack
    und keine goldgelben Eier. Ich habe mir Eier unter dem Mikroskop angeschaut und da war keinerlei Entwicklung zu sehen Außerdem habe ich den Wasserwechsel nach über 4 Wochen gemacht... Die Trächtigkeitsdauer der meisten Lebendgebärenden beträgt ca.4 Wochen da müßte ein fast vollständig entwickelter Jungfisch herauskommen.


    Die Sache mit den Phosphaten ist ja eine Spur. Weiß da jemand mehr darüber?
    Kann man dies mit einem Wasseraufbereiter lösen?
    Viele Grüße Horst

  • Hallo Horst,
    Phosphat fällen geht mit verschiedenen Methoden, der Nachweis von Phosphat mit unseren Testreagenzien leider nicht. Polyphosphate zum Beispiel zerfallen erst bei sehr hohen Temperaturen; wenn das Wasser abgekocht wird, sollten die dann nachweisbar sein. Phosphate kann man an Absorber binden oder zum Beispiel mit Lanthan fällen. Das habe ich in der Praxis in einer Firma gesehen, die sich mit der Zucht von Futtertieren beschäftigt. Inwieweit diese Methode für einen Privatmann sinnvoll ist, kann ich nicht einschätzen weil die Mengen relativ gering sind und einen nicht unerheblichen Aufwand in die Technikpflege nach sich zieht. Jedenfalls erschien mir das billiger als das mit den Absorberfiltern. Dann kann ich nicht sagen, ob Absorberfilter auch Polyphosphate binden- auf Grund der schwierigen Nachweismöglichkeit.
    Letztendlich benötigst Du im Aquarium aber Phosphat für Pflanzenwachstum und für die Fische. Das muss dann genau dosiert zugeführt werden...
    Osmoseanlagen halten fast alles zurück. Allerdings kann das für die Zucht noch nicht ausreichend sein und ein Ionenaustauscher wird zusätzlich erforderlich um zum Beispiel Silikate mit zu entfernen.
    Nicht nur Phosphate stellen ein Problem dar, es gibt eine weitere Reihe an Stoffen im Wasser, die bei der Aufbereitung von Trinkwasser möglicherweise nicht behandelt werden. Das wird in den kommenden Jahren ein Problem werden. Medikamentenrückstände, hormonelle Substanzen oder Uran zum Beispiel. Das kann man nicht mit den herkömmlichen Wasserbehandlungsmethoden aus dem Wasser entfernen, hier hilft Osmose als wirksame Sperre.
    LG Dietmar

  • Hallo Allerseits,
    also ich werde bei den Priapychtis in Zukunft zur Sicherheit Regenwasser verwenden.


    Bei allen anderen Arten werde ich mit Leitungswasser so weitermachen.
    Ob es wirklich mit diesen Phosphaten zusammenhängt weiß ich ja nicht genau.
    Das Problem besteht ja nur bei den P.nigroventralis.
    Bei mir und auch C.Osche hörten die auf einmal auf Junge zu bekommen.
    Rein äußerlich sahen sie sehr gut aus. Aber mit der Nachzucht war nichts mehr zu machen.


    Vielen Dank und viele Grüße
    Horst

  • Hallo Allerseits,

    ich habe die gleiche Frage in einem Diskusforum gestellt.

    Da kam dann auch sehr schnell die Antwort, dass es an Phosphaten liegen könnte.

    Anbei noch ein Link zu einem Artikel, der sich mit dieser Problematik beschäftigt.

    Da ich aber nur bei 3 Arten diese Probleme habe, kann es nicht an den Phosphaten liegen,

    denn alle anderen Arten haben Junge. Außerdem sehen meine Becken einfach zu gut aus.

    Da waren auch Fotos von Becken,,da war ich schockiert.

    Eigentlich habe ich nur noch bei 2 Arten Probleme und zwar P.nigroventralis und N.elegans.

    Von den Tampicos hat ein Weibchen geworfen.

    Viele Grüße Horst