Mein Weihnachten, eine neue Keramik

  • Hallo Freunde,
    es war ein Glücksfall für mich, mich in diesem Forum anzumelden. Hier wurde mir mit einem Problem geholfen, bei dem ich lange Zeit nach einer Lösung gesucht habe.
    Die Aufgabe war eine Verkleidung für einen Oberflächenabzug mit Pumpe herzustellen, eine Dachkonstruktion für bestimmte Tierarten zu konstruieren und dem ganzen eine typische Gesteinsstruktur als Aussehen zu geben. Hierfür kommt nur eine Konstruktion aus Keramik in Frage, die nach meinen Wünschen gefertigt wird. Das war gar nicht so einfach- aber hier kann ich nur wieder auf den "Glücksfall" verweisen. Dank tatkräftiger Unterstützung und Rat und handwerklichem Geschick hat mir Falk meine Wünsche erfüllen können. Dafür bedanke ich mich noch einmal in aller Form- ein vorgezogenes Weihnachtsfest für mich.


    Die Ausgangssituation: Oberflächenabzug und Pumpe unsichtbar machen
    Verkleidung.jpgRiffdach Plan.jpg


    Die Keramik musste auf Grund der Größe in Teilen gefertigt werden, die sich zusammenstecken lassen. Dafür hat Falk eine intelligente Lösung gefunden, ohne dass es zu unschönen Konstruktionen kommt.
    Keramikteile.jpgRiffdach.jpg


    Unter dem Riffdach wird sich eine spezielle Tiergruppe aufhalten, die schon immer zu meinen Favoriten gehören: Kardinalbarsche der Gattung Zoramia. Zudem ist das ganze so konstruiert, dass das Licht der Lampe in das Aquarium für die anderen Tiere fast gar nicht abgeschattet wird. Eine Arbeit, bei der es auf große Genauigkeit ankommt. Ihr wisst ja wie schmal ein Aquarium ist!


    Letztendlich noch eine Besonderheit dieser Keramik. Sie ist so konstruiert, dass Tiere das Wasser verlassen können. Das Stück, was über die Wasseroberfläche ragt, hat eine Neigung von etwa 15°. Die Porösität der Oberfläche fördert die Verdunstung, so dass das Aquarium eine recht gute Kühlung haben wird- mit dem Effekt, dass die Gefahr einer Salzkrustenbildung enorm hoch ist. Hier wird ein mehrmaliges besprühen/Tag mit Süsswasser, welches auch als Verdunstungsausgleich dient, entgegen gesteuert. Vielleicht gelingt es mir auf diesem "Landteil" einige Salz liebende Pflanzen zu etablieren? Queller zum Beispiel?
    Aufsicht.jpg
    Der Ausschnitt ist der Zugang zur Pumpe des Oberflächenabzuges. Das ganze wird auf der Zugstrebe der Rückwand fixiert und erscheint beim Betrachten durch die Frontscheibe als "schwebendes" Riff, die blaue Rückwand hat dabei eine enorme Tiefenwirkung, sofern sie nicht veralgt.
    Mein Resümee: Hervorragende Umsetzung meiner Vorstellungen von Falk und dann muss ich auch sagen zu einem Freundschaftspreis, wenn ich mir das mit Firmenprodukten vergleiche.
    LG Dietmar

  • Noch mal was zur Oberfläche des Substrates. Es ist hochporös und bietet eine sehr große Oberfläche. Gut für die Bakterien, die man benötigt um Ammoniak in NO3 umzubauen. Und für viele festsitzende Tiere sind solche Oberflächenstrukturen ein Anziehungspunkt. Die Poren sind natürlich nicht per Hand eingefügt sondern entstehen beim Brennen der Keramik durch bestimmte Zuschlagstoffe. Manche Firmen machen ein Geheimnis draus obwohl es eigentlich ganz simpel ist. Das ist eine Technologie auf die man erst mal kommen muss, das ist der Witz bei der Sache.
    LG Dietmar

  • Da bin ich ja schon gespannt auf die Fotos im eingebauten Zustand
    ... und dann natürlich im " bewässerten und befischten Zustand "... beide Daumen nach oben


    Schön, dass dir Falk so helfen konnte...
    Ehrlich gesagt bin ich nicht ganz schlau geworden aus deinen Vorgaben,
    hab mich aber auch wegen keramischen Unvermögens nicht ausdrücklich damit beschäftigt... :saint:

  • Hallo Bernd,
    tut mir leid, wenn ich es nicht besser beschreiben konnte.
    Ich will im Aquarium keine Technik sichtbar haben. Das ist nicht ganz einfach, weil da bisweilen ganz schöne Monster verbaut sind: Unter Gestein sind zwei 3000 Liter Pumpen verborgen, das ist das nächste Projekt an diesem Aquarium was ich noch ändern möchte. Es stört einfach die Harmonie beim betrachten- weil es derzeit noch zu symmetrisch konstruiert ist. Die Pumpen stehen auf zwei Silikonsockel auf der Bodenscheibe und laufen zeitweise zusammen. Also ganz schöne Power. Nicht zufrieden bin ich auch mit der Gestaltung der Strömung, sie ist noch zu "Strahllastig". Turbellen sind keine Lösung für mich und da schwebt mir eine Lösung als Stahlpumpe vor. Also Wasserstrahl entspannen und viel Volumen fördern. Wie schon in der technischen Beschreibung mit dem "äußerem" Aufwand des Aquariums ist die Umsetzung der Innereien ähnlich aufwändig. Das hängt mit den Tieren zusammen, die ich pflegen möchte und dass es voraussichtlich das letzte Aquarium ist was ich einrichten möchte. Unangenehmen Erfahrungen der letzten 20 Jahre will ich vermeiden und natürlich haben sich meine Vorstellungen vom Aquarium weiterentwickelt.
    Ich versuche Bedürfnisse der Tiergesellschaft halbwegs an Vorbildern der Natur zu optimieren und auszurichten. Der Teufel steckt im Detail und es soll auch noch Wohnzimmertauglich sein. Es ist noch viel Arbeit zu tun. Die ersten Ideen zu diesem Aquarium hatte ich vor etwa 4 Jahren und glaub mir, es geht keinem von uns schnell genug vorwärts. Das hat man davon wenn man unter die "best off" will!
    Eine schwebende Bauweise des Riffdachs ist nicht gerade verbreitet in der Riffaquaristik; die sowas machen kann man an einer Hand abzählen. Nach wie vor dominieren Steinhaufen oder vollgestellte Rückwände oder verkleidete Ablaufschächte, naja nicht so mein Fall. Aquascaping mit Seewasser ist was anderes.
    Auch ich bin sehr gespannt, wenn das Aquarium gefüllt wird und die Tiere da drin sind, wie es aussieht. Eins nur mal so vorab: Wenn das Wasser drin ist, kannst Du von der Frontscheibe aus keine Seitenscheiben sehen. Die Krümmung der Frontscheibe ist so berechnet, dass es unmöglich ist- selbst bei "schiefer Betrachtung". Doch davon später einmal mehr.
    Ich könnte mir vorstellen, dass man Keramik bei Malawi Fischen gut machen könnte. Jedenfalls hat Falk ein gutes Händchen für so etwas.
    LG Dietmar

  • So, die Keramik hängt an der Zugstrebe; und ein kleines Detail der liebevollen Arbeit von Falk möchte ich Euch nicht vorenthalten. Übrigens ist auf dem ersten Bild noch eine Keramik zu sehen. Wer erkennt sie?
    Mangels vernünftiger Ausleuchtung sind die Bilder etwas verrauscht, doch der Zustand wird sich in Kürze ändern.
    LG Dietmar