Grindalwürmer, Interessantes zur Lebendfutterkultur

  • Wie schon im Titel angesprochen, gibt es immer mal wieder etwas, was irgendjemand besser kann als man selber ;)
    Auf sowas bin ich in Fred Rosenaus Facebook -Gruppe Lebendfutterkulturen gestossen
    und hab das natürlich sofort versucht umzusetzen...


    Jeder, der sich mit dem Metier beschäftigt, weiss, dass es nicht unproblematisch ist,
    das frisch gewachsene Futter auch sauber aus den Kulturbreien rauszubekommen und zu verfüttern...


    Das geht besser mit dieser Methode:
    Mittig im Futterbrei Platz machen für einen PVC-Deckel einer Saftflasche, diese wiederum nur mittig etwas mit
    z.B. Haferflockenmehl befüllen, so dass noch etwas Rand bleibt...
    Fressen lassen....
    Nach max. 1-2 Tagen hat sich die Grindalbande komplett durchgefressen, so dass problemlos Futtergewürm entnommen werden kann.
    mit Pinsel oder Pinzette, Auflegen einer Scheibe erübrigt sich!
    Die Fotos dazu:
    IMG_0102.JPGIMG_0087.JPG
    und so vorher: (Scheibe abgenommen wegen Foto)
    IMG_0103.JPG

  • Ich habe auch eine Methode gefunden, die sich seit Jahren bewährt.


    Zwei gleiche Plastegefäße (Studentenfutter von NETTO) ineinandergestellt. Oberste unten mit kleinen Löchern, Löcher auch im Deckel. Durch die ineinandergestellten Dosen ist Raum vorhanden, in den Feuchtigkeit vom Seramis abfließen kann. Es sammeln sich darin bei gut gehender Kultur auch Würmchen. Die spüle ich direkt ins Becken. Auf das Seramis streue ich alle zwei Tage etwas Hafermehl. Es nimmt die Feuchtigkeit vom Seramis auf und ist für die Würmer gut zu verwerten. Das Seramis decke ich mit zwei, bei größeren Behältern (Eisbüchsen) mit mehreren Deckträgern von Mikroskop ab. Darunter sammeln sich die Würmer und können direkt ins Aquarium gespült werden.


    1.png


    Diese Ansätze halten mehrere Monate. Erst wenn sie im unteren Bereich schwarz werden, ist ein Neuansatz nötig.
    Da ich immer etliche dieser Ansätze zur Verfügung habe, ist immer Futter da. Ich nutze das aber nicht täglich.
    Wird vielleicht zu fett. Einen Wechsel mit guter Trockenfuttermischung halte ich für sinnvoll. (Lebendgebärende Zahnkarpfen)
    In einem dieser Ansätze sind auch Würmchen entstanden, die noch kleiner sind als Micro.
    Davon habe ich mehrfach für einen gesonderten Ansatz welche isoliert und hatte Erfolg damit.
    Die werden ebenso gern gefressen wie Micro.

  • Werd ich auch ausprobieren, Falk...
    Den Wechsel mit anderem Futter halte ich auch für wichtig,
    wird aber häufig auch schon dadurch initiiert, dass einfach nicht genug nachwächst bei mir im Keller,
    wobei man das auch gut steuern kann über erhöhte Temperaturen :crazy:


    Schön..., kann ich morgen wieder Eis kaufen (und aufessen..)
    Die kleinen Würmchen hatte ich auch ne Zeit, es scheint sich um Walterwürmer zu handeln....

  • Habe ein Ungezieferproblem in den Ansätzen. Trauermücken haben sich eingenistet. Versuche nun schon eine Weile die Maden und Puppen sowie die adulten Tiere aus allen Ansätzen heraus zubekommen. Die Fische fressen sie gierig, also auch ein Futter. So geht es aber nicht weiter. Ich habe den Eindruck, die Vermehrung der Grindalwürmer nimmt ab. Zudem habe ich Bedenken, dass entkommene Trauermücken sich auch auf die Zimmerpflanzen stürzen werden. Dort haben Gelbsticker schon geholfen, Anflüge zu beenden.


    Es gibt ja nun eine Menge Hausmittel, die gegen Trauermücken helfen sollen. Das reicht von Backpulver, über Natron, Knoblauch, Streichholzkuppen bis zum Aufstreuen von Zimt. Ist mir aber alles zu riskannt in Hinblicke auf die Grindal, die ich ja verfüttere.


    Hat jemand Erfahrungen mit der Bekämpfung dieser kleinen schwarzen Biester? Was hat geholfen? Gab es Auswirkungen auf die Grindalzucht? Wurde weiter daraus gefüttert?

    Ich habe schon daran gedacht, vielleicht die Trauermücken als neue Futterkultur zu halten. Ist natürlich riskannt, wenn man Zimmerpflanzenfreund ist. Gefressen werden alle Entwicklungsstadien.


    Hat das vielleicht schon jemand probiert? Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht.

  • Hallo,


    Zimt hilft nicht. Backpulver ist mit Säuerungsmittel und Stärke versetztes Natron, beides verändert den pH-Wert und könnte den Würmern schaden. Streichholzköpfe enthalten u.a. Schwefel, da käme ich nicht auf die Idee, das auszuprobieren.


    Etwas hilft es, ein Stück Gelbtafel in die Mitte des Deckels zu kleben, auffliegende Fliegen verkleben ebenso wie Maden auf der Suche nach einem Verpuppungsort. Die Würmchen sind aber nicht betroffen. Es hilft nicht hundertprozentig, aber unterstützt das Auslesen. Ein Verschließen der Lüftungslöcher mit Pfropfen aus Filtermatte mindert die Gefahr des Neubefalls.


    Welchen Schaden sollen Trauermücken an Zimmerpflanzen anrichten? Wenn man Kakteen aus Samen zieht, sind es möglicherweise Trauermückenmaden (oder die anderer Zweiflügler), die die Umfallkrankheit verursachen, d.h., sie fressen die Wurzelhälse der Sämlinge durch. An anderen Pflanzen habe ich nie Schäden feststellen können, auch wenn das Substrat augenscheinlich befallen war (auffliegende Mücken). Da hätte ich keine Sorgen, denn mein Pflanzenbestand ist recht vielseitig.


    Als Futter würde ich eher Fruchtfliegen züchten (bzw. ich züchte sie auch), denn die gibt es als flugunfähige Stämme.


    Gruß, Klaus

  • Hey Falk, ich umgehe dieses leidige Problem damit, dass ich

    grundsätzlich in jedem Zuchtansatz einen Gelbsticker mit einklebe,

    allerdings nur einen Abschnitt von einer grossen Karte,

    das hat zwar in diesem Jahr kaum ne Fangquote gebracht,

    aber egal, wichtig ist mir die Vorbeugung...

    Hatte ja sogar schon mal die kleinen Mehlmotten zu Gast,

    die sich noch extremer vermehren als Fruchtfliegen bzw. Trauermücken...


    PS: hatte den Beitrag von Klaus gar nicht mitbekommen, weil ich schon gegen 18:00

    geschrieben, aber aus Versehen nicht abgeschickt hatte...

    Bestärkt mich natürlich in meiner Anwendung...

  • Hatte ja sogar schon mal die kleinen Mehlmotten zu Gast

    Die vermehren sich aber nicht im Wurmbrei, sondern man schüttet sie mit den Haferflocken hinein und sie versuchen dann, dem Ertrinken zu entkommen. Man bekommt sie recht zuverlässig weg, indem man Produkte, die befallen sein könnten (Trockenobst, Samen aller Art, Getreideflocken, Kleie, Backmischungen) luftdicht einpackt und über Nacht einfriert und dann weiter luftdicht aufbewahrt.

  • Hallo Falk,

    bist du sicher, dass es sich um Trauermücken handelt? Eventuell könnten es auch Buckelfliegen sein, die sehr hartnäckig sein können und Futtertierbestände stark schädigen können (die Larven parasitieren z.B. auch Schaben)... ich nehme da zur Vorbeugung Klebefallen und Glasflaschen, welche in der Neige noch Radler mit einem Hauch Spülmittel enthalten - das sind ganz gute Fallen.


    Ich weiß nicht genau, ob es auch bei anderen "Schädlingen" wirkt, aber zumindest gegen Fruchtfliegen hilft das ganz gut - mit Nelken gespickte Zitronenscheiben.

  • Danke für die Ratschläge.


    Es sind wirklich Trauermücken.


    Die Zucht von stummelflügligen Fruchtfliegen ist mir auch bekannt. Da habe ich ausreichend Erfahrung mit gesammmelt. Die Trauermücken bewusst zu vermehren, war ja nur so eine Idee, weil sie so klein sind, dass auch Jungfische sie problemlos schlucken.


    Die Schädigung von Zimmerpflanzen kann ganz erheblich sein. In den Blumentöpfen ist die Bekämpfung aber einfach. Da wird ja keine Futterkultur geschädigt. Eventuell waren Zimmerplanzen auch der Ausgangspunkt meines Problems. Hatte einige neugekaufte ohne Quarantäne in meine umfangreichen Bestand eingebracht. Übrigens da sind Streichölzer ein bewährtes Hausmittel.


    Auf keinen Fall sind die Schädlinge durch das Hafermehl/Futter in die Ansätze gekommen. Ich verfüttere auch keinen Brei sondern nur Hafermehl aus der Schlagmühle.


    Mit einem Stückchen Gelbtafen werde ich es mal versuchen. Ja, auch Vorbeugung wäre ja gut.


    Ich hoffe, durch die konsequente Verfütterung aller Maden und Puppen sowie der leicht zu erwischenden fertigen Trauermücken, den Befall doch in den Griff zu bekommen. Ein Verenge der Luftlöcher in einigen Deckeln der Behälter wird sicher helfen, die Weiterverbreitung zu stoppen.


    Bitte Daumen drücken. Danke. gamer

  • Nematoden etwa auch in Futterkultur? Gibt es dazu Erfahrungen?

    Mir geht es nicht um Blumentöpfe.

    Zur Streichholzfrage: Mehrere mit Kopf in Erde stecken, nach drei Tagen erneuern, soll helfen.

    Im Internet wird zu Blumentöpfen viel angepriesen.


    Ich bin optimistisch, dass ich die Biester wieder los werde. Notfalls werden die befallenen Behälter entsorgt und neue Kulturen angelegt. Sie sind ja schnell wieder futterbereit.