Bachflohkrebse Zuchterfahrung?

  • Liebe Forengemeinde,


    ich bin neu im Forum und möchte mich kurz vorstellen: Ich lebe in Berlin und interessiere mich vorrangig für Wasser- und Sumpf-Pflanzen sowie für Amphibien und Wirbellose.
    Neulich war ich bei Garnelen-Gümmer, weil ich gern Bachflohkrebse bei mir im Garten oder im Haus (Wohnung oder unbeheizter Keller wären möglich) ohne all zu großen Aufwand züchten möchte.
    Dort verwies mich der sehr freundliche Betreiber des Spree-Aquariums, der gerade dort zu Besuch war, auf das Forum und sagte mir, dass ich hier bestimmt sehr konstruktive und freundliche Hilfe bekommen könnte.
    Besitzt jemand von euch Erfahrung in der Zucht?
    Sollte ich es lieber mit Gammarus pulex, Gammarus fossarum, Gammarus roeseli oder Hyalella azteca versuchen?
    Ich freu mich sehr auf kurze Erfahrungsberichte und im Idealfall die Möglichkeit mir bei jemandem im Berliner Stadtgebiet einmal eine funktionierende Zucht anzusehen.
    Dabei lernt man ja schließlich am meisten :-)


    Lieber Gruß


    Johnny

  • Hey Johnny, willkommen bei uns...
    Ich glaub mal , du wirst kaum jemand finden , der dir da helfen kann...
    Ich hab das auch mal versucht, mit den Mexikanern, die mir versehentlich "zugelaufen"waren,
    aber aus Gründen zu geringen Vermehrungswillens wieder sein gelassen...
    Fängt man das aber richtig mit Verstand an, kann es gut funktionieren, wie man sieht:


    Auch unter Futtertierzuchten bei kannst du was finden...

  • Hallo Johnny


    Hyalella azteca wären eine gute Wahl. Die sind problemlos zu halten und vermehren sich gut.
    Ich halte sie in 21 Liter Ikea Boxen, aber ein Eimer würde auch genügen.
    Etwas Herbstlaub ist Futter und Unterschlupf. Darüber hinaus hin und wieder Karotte und/oder etwas Fischfutter
    auf überwiegend pflanzlicher Basis.


    Gammarus Arten sind deutlich anspruchsvoller und auf Dauer nur schwer zu halten. Meiner Meinung nach.


    Gruß Tom

  • Habe die letzten Tage einen ernsthaften Versuch gemacht die Mex. Flohkrebse loszuwerden.
    Ich sah im Becken schon recht viele und beim Ausräumen noch viele mehr.


    Altes Becken ausgeräumt, Filter ausgeräumt, Pflanzen teilweise deininfiziert mit Argupoud, ein Teil der Pflanzen wird noch desinfiziert.
    Fische und Garnelen in neues Wasser verbracht.


    Neues größeres Becken eingerichtet, neuer Bodengrund, neue Wurzeln (hoffe die eine alte Wurzel war wirklich frei von Bachflohkrebsen).
    Unzählbare (bestimmt 100 Fische aller Alterklassen) Fische und Legionen von Garnelen (von 3mm bis erwachsen) aus den Zwischenhälterungsbehältern in andere Behälter gesetzt und dann als ich mir sicher war, das ich höchswahrscheinlich keine Flohkrebse mehr sehe, die Fische, Garnelen und einige Schnecken ins neue Becken verbracht.
    Das Ganze dauert schon 3 Tage.


    Bei der Gelegenheit habe ich auch die Wasserlinsen ausgerottet.


    Ich hoffe ich bin diese beiden "Seuchen" für immer los. Und rate von den Viechern als Futtertiere für ein bepflanztes Becken mit Garnelen und kleinen Fischen dringend ab.


    Ob es mit größeren Fischen und ohne viel Verstecke, als Futtertier besser läuft kann ich nicht beurteilen.



    Gruß aus HVL

  • Moin
    Das die Flohkrebse Garnelen, Laich und kleine Kinder fressen ist nur ein Gerücht, das oft und gerne wiederholt wird.
    Filigrane Pflanzen könnten sie dagegen schon beschädigen, wenn sie in großer Zahl auftreten und es nichts besseres zum Fressen gibt.
    Etwa so, wie es Horden von Garnelen auch machen würden.
    Drum haben sie in Garnelen-Artenbecken auch nichts zu suchen. Dort sind sie eine beachtliche Futterkonkurrenz.


    Bei mir wuseln sie in einigen gut bepflanzeten Becken herum, ohne irgendwelche Schäden an Fauna und Flora anzurichten.
    Ich schätze sie als Räumkommando, Zusatzfutter und Algenvertilger.
    Allerdings stimmt es, das sie aus einem gut bepflanztem Becken kaum wieder 100%ig zu entfernen sind. Warum auch ?
    Gruß Tom