No Planaria , nicht bei Corydoras

  • Hallo , in einem anderen Forum hatte ich gelesen , wie ein Aquarianer sehr erfolgreich seine vielen Blasenschnecken bekämpft hat . Das Mittel seiner Wahl war "No - Planaria" , dessen Wirkstoff wird aus dem Mark der Betelnuss-Palme gewonnen . Im Internet hatte ich einige Informationen , über das Mittel gefunden , zum Teil widersprüchlich . Das Mittel ist gedacht zur Bekämpfung von Planarien , Scheibenwürmer , praktisch alle Wurmartigen . Seit einiger Zeit hatte ich ein Problem mit Posthornschnecken , die sich wirklich im Übermaas vermehrt hatten . Ich habe mir diesen Wirkstoff besorgt und diesen wirklich nach Vorschrift angewendet . Fast alle Fische , Garnelen haben diese Prozedur ohne sichtbare Schäden überstanden . Schnecken konnte ich bis jetzt keine mehr finden , toll habe ich gedacht.
    Nach einigen Tagen bemerkte ich bei meinen bodenlebenden Corydoras Vergiftungserscheinungen , die Tiere sitzen apathisch am Boden oder führen unkonntrollierte Schwimmbewegungen aus . Alle anderen Fische , Salmler , Hechtlinge , auch die freischwimmenden Corydoras hastatus zeigten keinerlei Beeinträchtigungen , es waren also nur am Boden lebende Fische betroffen . Ich mache derzeit jeden Tag einen Teilwasserwechsel , zusätzlich worde ein Kohlefilter in Betrieb genommen .
    Unter meinen Corys hat das Sterben begonnen .
    Mein Rat , wer nicht alle Fische aus dem Aquarium heraus nehmen kann sollte andere Bekämpfungsmethoden wählen .
    Bitte nicht schreiben , weniger füttern , das ist Schwachsinn .
    Grüsse Armin

  • Danke für die Infos, Armin....


    Ist denn bei dem Noplanaria ein Feststoffanteil, der sich sedimentiert und dann von den Corys "eingesammelt "wird?


    Ist mir ne Warnung, hab auch seit Jahren ne steigende Population von PHS , aber noch nichts deshalb unternommen...
    Eher stören mich die Blasenschnecken, die allgegenwärtig sind und
    deshalb in konsequenter Weise der Fresslust aller übrigen Beckeninsassen "geopfert"werden...,
    ganz egal, ob Krebs, Garnele, Fisch oder auch Schnecke!


    Ein Toxivec hast du nicht im Einsatz,jetzt?

  • Danke für die Info.


    Ich würde mich über ein paar mehr Schnecken freuen.


    Meine Betta dennisyongi (beobachtet) und vermutlich auch die Macrobrachium peguense lassen nix groß werden.
    Nur Babyschneckchen in Spalten und Ecken und immer wieder leere Gehäuse von Posthornschnecken die vermutlich im / unter dem Innenfilter etwas größer geworden sind und dann wohl als Futter endeten.

  • @Bernd
    Hallo , dieses Mittel ist ein feines Pulver und ergibt nur eine zarte Wassertrübung . Man kann nicht erkennen dass es zum Boden sinkt und sich dort konzentriert . Nach den vorgeschriebenen Anwendungen habe 50 % Wasserwechsel gemacht und 1 Tag später einen Kohlefilter eingesetzt , aber da war die Kacke schon am dampfen. Was ich überhaupt nicht verstehe , ich habe 2 kleine Pumpen in Betrieb , die allerdings nur für eine schwache Wasserbewegung sorgen. Aber ein Schneckenkiller ist das Zeug , alles weg . Meinen Redfire - Garnelen hat es überhaupt nichts gemacht .
    @Stefan_L Du brauchst nur noch ein Aquarium mit Posthornschnecken , aber ohne Schneckenfresser .
    Grüsse Armin

  • Hallo Armin,
    ich denke nicht dass Deine Fische durch das Mittel sterben sondern an den Zersetzungsprodukten der abgestorbenen Tiere. Möglicherweise ist auch die Bakterienflora gestört und auch hier kommt es zu einer unerwünschten Stofffreisetzung und / oder Blockade des N-Stoffwechsels. Gerade an den Substraten im Aquarium ist die Konzentration dieser Stoffe am höchsten oder in Depot angereichert.
    Gibt es noch andere Möglichkeiten Posthornschnecken zu fangen?
    LG Dietmar

  • Hallo,


    PHS fange ich mit aufgeschnittener grüner Gurke, die ich für meine Albinoancistren in das Becken mittels 70 cm langem Pflanzengreifer einbringe. Wenn genug Schnecken drauf sind und ich dran denke ^^, brauch ich die nur absammeln und habe so den Bestand unter Kontrolle.


    Als ich mich noch nicht um die PHS gekümmert habe, ist mir bei einem PHS-sterben das Becken (140x70x55, lxhxt) gekippt, mit entsprechenden bösen Folge. Dabei waren auch bei mir die Panzerwelse sie ersten Opfer. Damit will ich allerdings nur meine Erfahrung hier mitteilen, weil das unmittelbar einen Zusammenhang haben kann - aber nicht haben muss.


    PS: ich habe die TDS vergessen zu erwähnen, die bei dem Vorgang wohl die größere Rolle gespielt haben. Die sind eben nicht leicht zu sehen.

  • Hallo , es ist schon gut möglich dass die Zersetzungsprodukte den Corys zugesetzt haben . Nach dem 50 % Wasserwechsel habe ich weiter jeden Tag , wirklich jeden Tag noch einmal 10 % gewechselt . Dann war ja auch noch der Kohlefilter der dann zum Einsatz kam , wahrscheinlich zu spät .
    Jetzt muss ich wohl es etwas genauer erklären . Schnecken die an der Frontscheibe waren habe ich grundsätzlich zerdrückt , praktisch als Zusatzfutter .
    das ging über Monate . Dann habe ich begonnen am Abend ein Glas mit Gurke oder getrockneten Karottenstückchen in das Aq. zustellen . Gründsätzlich wurde am Morgen sofort geleert . Am ersten Tag hatte ich rund 200 Schnecken im Glas (gezählt) , große und viele kleine Schnecken . Nach einer Woche waren es etwa 1000 . Ich habe die Zählerei dann aufgegeben , aber weiter die Glasfangmethode benützt . 10 - 15 Stück waren dann immer noch darin . Selbst wenn ich wochenlang nicht gefüttert hätte (die armen Fische) , in einem Aq. mit etwa 200 Pflanzen fällt so viel Material an dass jede Schneckenpopulation überleben würde .
    Dann habe ich diesen Bericht gelesen und kam auf diesen unglücklichen Gedanken . Ich hatte schon an die Zerfallsprodukte gedacht , war aber überzeugt , die Garnelen bekomen dies in den Griff .
    Das war schon eine große Portion Leichtsinn oder auch Dummheit . Ihr könnt mir glauben , es schmerzt mich wirklich , die armen Tiere .
    Es gibt da eine Stelle da würde ich mir gerne reintreten .
    Grüsse Armin

  • Hallo Armin,
    eine schlechte Erfahrung ist auch Erfahrung und außerdem finde ich es gut, wenn so was überhaupt berichtet wird. Beim Seewasser gibt es so was auch, nur das die Planarien Turbellarien sind und mit Concurat-L sich mancher seinen Besatz gehimmelt hat. Oder der ungeliebte Organismus erscheint nach einiger Zeit erneut.
    Also danke für Deine Beobachtung.
    LG Dietmar

  • Hallo Armin
    Wieso ist es den Schwachsinn weniger zu füttern ?
    Der einzige Grund für eine große Schneckenpopulation ist ein Überschuß an Futter.
    Nur weil Du eine Woche wenig oder gar nix fütterst lösen sich die Tiere doch nicht in Luft auf.
    Wenn Du 1000 Schnecken im Becken hast, brauchst Du auch genau diese Anzahl.
    Es ist doch besser, wenn die Reste und Abfälle gefressen werden, als langsam zu vergammeln und Dein Wasser zu belasten.
    Weniger Fertigfutter, abgestorbene Pflanzenteile entfernen und Schnecken absammeln.
    Mit der Gemüsemethode. Über längere Zeit. Das wäre die logische Vorgehensweise.
    Diese Planarienmittel stören erheblich die Beckenbiologie und sollten, wenn überhaupt, nur gegen Planarien eingesetzt werden. Obwohl ich in diesem Fall einen Neustart bevorzugen würde.
    Sorry, Gruß Tom

  • Hallo Armin
    Wieso ist es den Schwachsinn weniger zu füttern ?
    ....Sorry, Gruß Tom

    ...vielleicht, weil man, aus welchem Grund auch immer, nicht weniger füttern will? Und - es muss NICHT der einzige Grund sein. Ich beobachte bei meinen Schnecken, dass die sich sehr wohl an dem gut portionierten, nach unten sinkendem Futter laben. Da sind die echte Futterkonkurrenten.
    Ab und zu kann ich das aber auch nutzen, mal mit dem Kescher dem ein Ende zu bereiten ^^

  • Hallo Tomk , in einem 300 Liter Becken mit geschätzt 100 Pflanzen , eher mehr , fällt eine Menge pflanzliches Futter an . Dort können Kleinschnecken noch überleben , wenn Fische die tierisches Eiweiß brauchen längst verhungert sind . Die Methode Schnecken mit Futter einzuschränken oder zu ködern funktioniert nur in Aquarien in denen kein Futter anfällt , außer was vom Pfleger kommt . Ich sehe mich als Pflanzenliebhaber , da wird gedüngt und Wasser gewechselt nicht nur alle 4 Wochen . Da sind immer irgendwo einige Blätter alt , da können viele Schneckengenrationen alt und eventuell glücklich werden , bis zur Plage . Deshalb ist diese Methode für mich nicht erfolgreich . Das habe ich alles längst ausprobiert und andere Aquarianer auch .
    Grüsse Armin

  • Hallo Dietmar , wenn ich in Betracht ziehe , dass die Corys an den Abbauprodukten der toten Schnecken gestorben sind . Dann stellt sich mir die Frage , warum Fische aus anderen Gattungen überhaupt keine Beeinträchtigungen zeigten .Z.B.Salmler und Hechtlinge z.Teil nur 1 cm große Tiere haben das völlig unbeschadet überlebt . Jetzt könnte man natürlich die Vermutung anstellen, dass die Toleranzschwelle bei Corydoras niedriger ist als bei anderen Fischarten . Im Allgemeinen werden aber Corydoras als recht robust eingeschätzt.
    Das macht mich am Ende natürlich auch nicht schlauer , mir ging es auch hauptsächlich darum andere Aquarianer zu warnen .
    Grüsse Armin

  • Hallo Armin,
    sicher liegt das daran, dass die Welse von Organismen des Bodengrundes leben. Und wie ich schon geschrieben hatte, an Substraten (Bodengrund, Filtermatten o.ä.) reichern sich Abbauprodukte an, können in höherer Konzentration auftreten und toxisch werden.
    LG Dietmar