Kontroverses zum Thema Aquaristik

  • ...sind eben Meinungen. Das wirkliche Problem ist: Aquarianer sind die bequemeren Gegner. Mit Rinderzüchtern legt man sich weniger gerne an.

  • Ich halte das für ein ideologisches Scheingefecht. Mindestens im Süsswasserbereich haben die Fischarten bei denen Wildfänge überhaupt eine Rolle spielen, Reproduktionsraten bei denen die Aquarustik unerheblich ist. Die Entnahmen bewegen sich im Promille-Bereich.


    Wenn man darüber reden will, dann kommt da eher die kommerzielle Seefischerei in Betracht, wo die Fangquoten ggf. bei 15% des Bestands pro Jahr liegen. Dennich erholen sich die Bestände aufgrund der enormen Reproduktionsrate.


    Was aber völlig übersehen wird sind zwei m. E. wesentliche Argumente für die Aquaristik:


    Aquaristik kann ein extrem preiswertes Hobby sein, muss es aber nicht.
    Aber Aquaristik ist im besten Sinn "sozial gerecht", denn der Erfolg hängt zu allerletzt vom Geld ab.
    Und:
    Ich bin der Überzeugung, dass ein Aquarium mehr als jedes andere Haustier, oder theoretischer Unterricht das Verständnis für ein Ökosystem vermitteln kann.


    Beides sind Werte, die sonst stets ganz oben auf der Liste stehen. Aber im Artikel der Zeit scheinen sie nicht zu passen, da wird auf unbestritten illegale und unaquaristische Methoden verwiesen, die in der Praxis keine Bedeutung im Zierfischhandel haben.


    Der Autor ist sicher kein Kenner der Szene, sonst würde er wissen, dass Aquarien als Statussymbole nicht funktionieren.

  • Hallo!
    Vom Grundgedanken her sicher nicht falsch. Nur eben sehr einseitig- das ja. Aber das machen wir doch alle.
    Da wird über das "gesunde ÖKO- System" diskutiert und gleich danach sitzen wir wieder im Auto, Flugzeug oder auf dem tollen Alu Fahrrad, teilen die Nachrichten über soziale Netzwerke mit schicken Handys ..... das alles würde es nicht geben. Die Pest würde hier keiner kennen, Bananen auch nicht- wir leben doch alle in einer "künstlichen, vom Menschen geschaffenen Welt". Wir reden doch nur alle über ein ÖKO-System. Den Raubbau an der Natur kann man vielleicht etwas einschränken, aufhalten wohl nicht.
    ... und ja ein Aquarium ohne Strom- geht nicht, Glas- künstlich erzeugt, also es ist schon eine künstlich erzeugte Reproduktion der Natur, die sehr schön ist, beruhigend, blutdrucksenkend. Eben eine Scheinwelt. Das ist doch aber die Bio- Apfelsine aus Spanien auch. Die wird doch auch mit dem Diesel LKW hierher gefahren, über das immer dichter werdende Straßennetz und in den Städten mit der hohen Feinstaubbelastung verteilt.
    Jeder pickt sich da was raus und denkt "der tut ja da watt jutes for de Natur".
    Wolf

  • Dem Ganzen liegt m. E. ein Denkfehler zugrunde.
    Wir zerstören die Natur nicht, das können wir garnicht, wir verändern sie. Wir tun dies in der Absicht besser und bequemer in ihr zu leben, wir machen uns uneren Lebensraum passend.
    Es gibt nicht den Menschen hier, die Natur dort. Der Mensch ist Teil der Natur, das vergessen wir in unserer Überheblichkeit gerne.


    Ob die Strategie langfristig Erfolg hat wird sich zeigen, allerdings ist es die letzten Jahrtausende gut gegangen.


    Wenn Fische das Aquarium umgestalten, wer kennt das nicht, dann tun sie im Grunde nichts anderes.