Was bringt es, in einem Verein zu sein?

  • Hallo Rainer
    Inspiriert durch eine Geschreibrunde...
    Was hat man eigentlich davon in solch Arbeitskreis zu sein? Verbindungen, Kontakte ist klar, man kommt vieleicht auch an ungewöhnliche Fische zum Tausch, Informationen?
    Oder auch in einem speziellen Verein wie der DGLZ.
    Und was/ woran Arbeiten die den alle? Und machen das denn alle?
    Erzähle doch mal!
    Schon fast ein eigenes Thema...
    Wenn Du meinst kannst Du das auch ausschneiden.


    Gruß aus der Wüste

  • Hallo Carsten und die anderen, die das lesen


    ja, diese Fragen stell ich mir oft selber. Ich bin in 4 Vereinen, in denen ich erwarten durfte, Leute zu finden, die was von lebendgebärenden Zuchtformen zu verstehen.
    Das traf in allen vier Vereinen auf unterschiedliche Weise zu.
    Je länger man in einem solchen Verein mitarbeitet, je mehr persönliche gute Kontakte erfährt man, auf die man dann nicht verzichten möchte.


    Ich will jetzt garnichts zu den Zuständen und Überlebenschancen der einzelner Vereine verlieren. Ist in dem Zusammenhang auch nicht ganz so interessant.
    Der VDA Arbeitskreis hat übrigens auch den Status eines Vereins.


    So kam es, dass ich teilweise zu je 5 Frühjahrs- und Herbsttagungen im Jahr unterwegs war. Das war nicht immer effektiv, aber ganz nett ^^ und das ist ja oft mals ein Grund etwas zu tun.
    Jetzt muss man wissen, wenn man das einschätzen möchte, dass es zwei eigentlich regionale Vereine und die zwei überregionale Vereine sind.
    Die DGLZ als größter und handlungsfähigster Verein zum Thema Lebendgebärende und der Arbeitskreis des VDA, der mehr oder weniger nach dem Austritt der DGLZ aus dem VDA gegründet wurde und auch immer mehr wächst.
    Inzwischen ist es glücklicherweise so, dass sich die Berührungshemmnisse zwischen den Beiden gelegt haben, bzw eine vorsichtige Akzeptanz vorherrscht.


    Es gibt 4 positive Argumente, die für die verschiedenen Vereine gelten bzw meine Gründe sind, in den Vereinen zu verweilen:


    1. die Züchtreffen als solche


    2. die Ausstellungen


    3. die Versteigerungen bzw der Austauch von Tieren, welcher in den verschiedenen Gliederungen auf unterschiedliche Weise erfolgt


    4. die Zeitschriften, die in der Regel als Mitgliederzeitschriften zu erhalten sind.


    All das ermöglicht man durch das Zahlen des Mitgliedsbeitrages und der geleisteten Arbeit in einem solchen Verein.


    Ich zahle etwa 100 € im Jahr an Mitgliedsbeiträgen.


    Entscheidend sind aber tatsächlich die Netzwerke, die man nur nutzen kann, wenn man dabei ist.
    Zur Zeit bin ich Zuchtformenobmann der DGLZ. Das ermöglicht mir an meinem Thema ordentlich zu werkeln ^^
    Durch meine persönliche Situation bin ich da jetzt leider etwas eingeschränkt.


    Ich habe das bewußt aus meiner Sicht geschrieben, denn es gibt keine Regeln, die die Frage beantworten kann. Es gibt nur die Erfahrung der Mitglieder, die dabei bleiben oder dazu kommen oder eben auch wieder gehen ^^


    Wir hier treffen uns im Forum. Man kann aber beobachten, dass in der Regel die Forianer, die sich schon persönlich bei einem Forentreffen kennengelernt haben, auch länger im Forum aktiv bleiben, als eben umgekehrt. Das geht aber zum Thema Allgemeinaquaristik eigentlich nur in einer eher regionalen Struktur.


    In einem regionalen Verein kann man natürlich auch mehr machen, als es in der Form eines Forums möglich ist.
    Das Organisieren einer Börse zBsp. ist uns eigentlich kaum möglich, weil wir keinen Rechtsstatus haben. Alles was hier organisiert wird, hat immer einen Namen. Weil - Niemand macht mit einem Forum einen Vertrag, sondern immer mit einer justiziablen "Konstruktion" ^^ (ein Mensch ist ja auch irgendwie konstruiert löl )


    Nun bin ich auf Eure Meinungen, Erfahrungen und die Diskussion gespannt ;) Und auch bei mir wird noch der eine oder andere Gedanke reifen.

  • Hallo,
    dazu möchte ich nun doch was schreiben weil ich es irgendwie anders sehe.
    Zu Ostzeiten war ich "Einzelkämpfer" da mir in den Vereinen "zuviel" los war, allein in Dresden waren in beiden Vereinen je über 100 Mitglieder.
    Als ich mich entschlossen hatte einem Verein beizutreten (speziell für lebendgeb.) hatte ich eigentlich gehofft als Aquarianer irgendwie anerkannt zu werden, leider war es nicht so. Ich war zwar als Einzahler der Beiträge anerkannt aber das wars schon. Schlimm war es als ich nach 2 Jahren im Sommer meine Mitgliedschaft zum Jahresende gekündigt hatte, ab da bekam ich keine Vereinzeitschrift mehr, weil diese Zeitschrift auf einmal kein Bestandteil der Mitgliedschaft wäre.
    Nun bin ich wieder "Einzelkämpfer" und muß auf niemanden Rücksicht nehmen.
    Bin in mehreren Foren unterwegs (auch als Mod) - treffe mich zu Aquaristikevents - bin auf Börsen unterwegs und habe durch diese Verbindungen mehr Spaß und erfahre auch mehr Wissenhaftes als in der Zeit wo ich als Mitglied unterwegs war.


    Grüße René

  • Hallo Rene und alle die das lesen:
    Wenn Du als Einzelner so aktiv bist, ist das für Dich und dein Interesse i.O.
    Andere aber, die nicht so aktiv sind, Leute brauchen, die Verschiedenes organisieren, Kontakte haben und sich in regionalen Vereinen oder Interessengemenschaften treffen, sind froh eben diese Leute zu haben.
    Ich selbst bin mit meiner Jugendgruppe im VDA Bezirk 01 Berlin- Brandenburg, aber auch Mitglied in den Arbeitskreisen "Wasserpflanzen" und "Zwergbuntbarsche".
    Ich fühle mich dort ausgesprochen wohl und kann jedem den Beitritt zu einem solchen Verein oder Arbeitsgruppe nur empfehlen.
    Ich kann selbst etwas bewegen und kann mich mit meinen Erfahrungen einbringen.
    Sollten viele der Aquarianer so denken, ist mir in Zukunft für die organisierte Aquaristik nicht bange, gerade auch in Zeiten, da die Heimtierhaltung von Exoten in Frage gestellt wird.


    BG. Jens

  • HI jens,
    so wie du es beschrieben hast sollte es eigentlich sein, Leute die übers Hobby zusammen gefunden haben und Ihre Erfahrungen plaudern und auch an künftige Mitglieder weiter geben.
    Aber wie ich geschrieben hatte habe ich es leider anders erlebt, da hatte ich es als "Neumitglied" schwer Anschluß zu finden obwohl ich auch seit mehreren Jahrzenten in der Aquaristik unterwegs bin.
    Aber da ich trotzdem Anlaufpunkt für einige Kids bin - ist es so okay für mich.
    So kann ich meine Erfahrungen (wenn auch im kleinem Rahmen) weitergeben.


    Grüße René

  • Hallo zusammen,
    das liest sich an mancher Stelle ja ganz toll. Was aber keiner sagt ist, das es auch immer Querelen gibt, wie es René schon andeutet. Meist gibt es einen Fürst der den Hut auf hat und einen Prinzen der auch was zu sagen haben will oder gar mehrere. Beispiele von Ausfällen daraus könnte man genug aufzählen. Oft endet auch alles wieder wenn der Fürst aufhört, weil es keinen Nachfolger gibt. Der könnte mir ja was wegnehmen oder es wurde schlicht versäumt jemanden heran zu führen.

  • Hast Du teilweise recht, Mario.
    Aber es geht um unser Hobby, indem wir alle jederzeit lernen. Es gibt niemanden der alles weiß!
    Gemeinsam sollte das Hobby erlebt werden. Solche Sturköpfe gibt es überall.
    Leider zerbrechen viele Vereine, weil sich niemand den "Hut" aufsetzt, wenn der "Macher"- (und da gibt es leider zu wenig- aber wohl sehr viel Mitläufer) - ausfallen, ausscheiden.


    BG. Jens

  • ...da ich gerade beim Verlinken bin, hier eine überzeugende Argumentation für Vereine in der Aquaristik.


    Die ganze Seite von Deters ist es Wert gelesen zu werden.
    Also, wer sie noch nicht kennt - ran an die Buletten löl

  • Und wo wir schon bei Linktipps sind:http://afizucht.de/ ist ebenfalls sehr lesenswert. Eher von der praktischen als von der theoretischen Seite, aber gerade deshalb nicht weniger lesenswert.


    (Passt hier leider nicht ganz rein. Vielleicht lieber einen eigenen Beitrag zu Linktipps o.ä.?)

  • zu: http://afizucht.de/


    ohne jetzt die ganze Seite gelesen zu haben stimmt das, was dort über Killifische geschrieben wird nicht so ganz. Da wird pauschal über 700 oder mehr Arten, die auf fast allen Kontinenten unter doch sehr unterschiedlichen Bedingungen leben, ein Urteil abgegeben.... was wie mir scheint aus den Erfahrungen mit einer Hand voll Arten herrührt. Was dort steht gilt sicher fütr einige Arten aber eben für viele Arten auch nicht.


    Es gibt sehrwohl viele schöne bunte Arten, die friedlich, nicht scheu, schwimmfreudig und munter sind und die man durchaus in Gruppen von vielen Männchen und Weibchen gut halten kann.


    Beispiele, bei denen ich eigene Erfahrungen gesammelt habe wären hier
    Aphyosemion celiae oder Aphyosemion primigenium, so einige Fundulopanchax Arten, die ja deutlich größer werden und bei ausreichend Platz und Struktur auch nicht scheu oder übermäßig agressiv sind. Und auch meine derzeit gepflegten Hechtlinge Epiplatys fasciolatus fasciolatus vom Fundort "Conakry" habe ich in großer Anzahl ohne zerrupfte Flossen und auch nicht scheu erlebt. Dafür aber mit leuchtenden Farben in ihren Kommentkämpfen. Viele Killies kämpfen ja nur durch Flossen aufstellen und klären so eine Rangordnung im Becken...


    bei Chromaphyosemion wurden bei mir immer mal den schwächeren Männchen die Flossenzipfel abgeknapst...der von mir derzeit gepflegte Stamm Chromaphyosemion volcanum ist zusammen aufgewachsen und in 160 L hat sich bei 5 Paaren ein Alphamännchen gefunden und die Flossen aller, die das eigesehen haben sind ganz geblieben....mit einem anderen Fundort von chromaphyosemion volcanum habe ich da andere Erfahrungen gemacht. nach dem Umsetzen vom Aufzuch- ins Haltungsbecken haben die sich um ein schattiges Revier nahe einer Wurzel so lange gekloppt, bis alle ledierte Flossen hatten....da hat kein Männchen die Rangordnung akzeptiert...


    Was nicht gut geht für viele Killies sind starke Strömung, hohe Besatzdichte ohne Struktur/Verstecke und bei so einigen sind grelles Licht ohne abgeschattete Bereiche auch nicht dem Wohlbefinden förderlich (es gibt aber durchaus Killis denen grerlles Licht nichts macht).
    Dafür ist die Bandbreite der Fische, die mit "Killies" gemeint sind einfach enorm groß und unterschiedlich und ich fände es richtig, die Art zu benennen, die Bedingungen unter denen die Art gehalten wurde und dann zu sagen unter diesen Bedingungen ist mir das und das negativ aufgefallen.

  • und was es bringt in einem Verein zu sein?
    Na sicher je nach Verein viele Kontakte zu Menschen, die mit Begeisterung ähnliche Interessen verfolgen. Unabhängig von den Prinzen und Fürsten und deren Zickenkriegen gibt es eine breite Basis an Menschen mit einem ähnlichen Hobby, Wissensaustausch , Fischtausch....
    Ich bin Mitglied der DKG, die Mitgliedschaft bringt mir Zugang zu Datenbanken mit Adressen und Telefonnummern aller Mitglieder, Zugang zu den von den Mitgliedern angegebenen Arten, die geflegt werden, zugang zu vielerlei Literatur, eine Literaturstelle mit nahezu allem was seit x Jahren zu Killifischen publiziert wurde, eine Vielzahl von Veranstaltungen der Regionalgruppen mit interessanten
    Vorträgen, ein Warenversand über den ich Literatur, Torf, Artemiaeier, Fischbeutel beziehe, außerdem gibts 6 farbenfrohe Journale im Jahr mit interessanten Beträgen von Killifischzüchtern, aber z.B. auch Wissenschaftlern , die diese Fische sammeln und untersuchen...also ich unterstütze dieses Netzwerk an Killifischfreunden sehr gerne und mir ist diese Mitgliedschaft jeden Cent wert. Und ja es gibt wohl hier und da auch die Fürsten und die Prinzen...aber ich meine das gar nicht negativ. Ich meine es eher so. Da wo herausragende Veranstaltungen organisiert werden und sich besonders viele Züchter organisieren und viele Arten etablieren, stecken meist auch einige sehr engagierte Menschen dahinter, die mit viel Herzblut und Zeit solche Strukturen über jahrzehnte aufbauen ..oder solche, die von vielen Fangreisen unheimlich viele Arten in diesen Verein bringen, und umfassende Berichte ihrer Sammelreisen und ihrer wissenschaftlichen Beurteilungen in den DKG Journalen erstellen und teilen, solche die hunderte Fische nachziehen, um diese auch anderen zugänglich zu machen und zu verteilen und wiederum Menschen die seit Jahrzenhnten brilliante Fotos vieler Arten und Fundorte machen, ohnen die kaum eine Artensteckbrief vollständig wäre und aber ohne die ich von vielen Arten gar nicht wüsste, wie sie aussehen. Ja DKG steht für Deutsche Killifisch Gemeinschaft, fachlich und menschlich