Extreme Phosphatwerte

  • Seit einigen Wochen habe ich ein Problem in einem Becken mit Fadenalgen und ganz schlechtem Wuchs aller anderen Pflanzen. Hat wieder mal etwas gedauert, bis mir das richtig bewusst geworden ist. Der Phosphatwert ist so hoch, dass die Farbscala bei der heutigen Messung bei "Tier total" in Erkner gar nicht mehr ausgereicht hat. Ich habe zwar schon 3 Tage einen Phosphatbinder im Filter, weil ich schon so etwas ahnte, und gestern einen größeren Teilwasserwechsel gemacht, trotzdem ein derartiger Wert, da war ich schon platt. Mein sonst mächtig wucherndes Laichkraut ist fast verschwunden, Indischer Wasserfreund hat sich ganz verabschiedet, Anubias treibt keine neuen Blätter mehr usw. Ganz schön hart. Die Leuchtstofflampen habe ich auch schon erneuert. (Nur als Hinweis.)
    Ich bin mir eigentlich nicht bewusst, mehr als bisher gefüttert zu haben. Absterbende Blätter wurden gleich entfernt. Wie der hohe Eintrag geschehen ist, kann ich mir kaum vorstellen. Flockenfutter verwende ich von "Meister", aber das hatte ich vorher auch schon immer. Frostfutter gab es bei mir schon lange nicht. Ich habe aber jetzt häufig Grindal gefüttert. (Kann das dazu geführt haben?)
    Wer hat Erfahrungen mit Phosphatbinder gemacht? Was kann ich wirklich von diesem Zeug erwarten? Ist Neueinrichtig sinnvoll? Hilft ein Totalwasserwechsel? Hat der Einsatz von Zeolith im Innenfilter Sinn? Wenn es mal wieder i.O. ist, müsste man ja auch vorbeugen. Wie am sichersten?
    Es wäre schön, wenn mir jemand raten könnte. Klar, im Geschäft hat man mir dankenswerter Weise gleich anderes Futter und unterschiedlichste Phosphatbinder vorgeschlagen. Die Regale sind ja gut bestückt. Was sagt aber die Praxis?


    Ich habe jetzt nicht die ganzen Beiträge hier durchgesucht, ob irgendwo dazu schon etwas steht. So aktuell dürfte das dann aber sicher auch nicht sein.

  • Moin


    Also mit Zeolith hab ich so meine Erfahrungen gemacht!
    Hab einen 2022 mit 3 Körben und alle 3 mit Zeolith besetzt!
    Filtermatte oben zum Abfangen vom Groben und im Ansaugkorb im Becken einen feinen Schwamm.
    Seit dem gebt's keine Problem mehr mit u.a. Phosphat!
    Nach ca. 3 Monaten den untersten Korb mir neuen Material und nach oben gesetzt.
    Den 2ten an 3 und also den ersten an 2 gesetzt.


    War ein Tip von einem Diskuszüchter!
    Nun noch jede Woche TWW und seit dem muss ich mir keine Sorgen mehr über Pflanzenwuchs
    und füttern machen!
    Wenn du kannst Versuch es hoffe es klappt bei dir auch!


    Gruß t

  • Hai


    Und ? Schon besser ?
    Derartige Probleme würde ich immer mit häufigen, größeren Wasserwechseln bekämpfen.
    60 - 70 % abgestandenes Wasser, alle 3 - 4 Tage.
    Vorausgesetzt, Dein Wechselwasser ist in Ordnung ! Hast Du das mal gemessen ?


    Phosphatbinder oder "besonderes" Filtermaterial habe ich noch nie verwendet.
    Das ändert ja auch nichts an der Ursache Deiner Probleme.
    Irgend etwas muß doch anders sein als früher. Deko, Bodengrund, Hölzer ...


    Gruß Tom

  • Ich hatte auch mal das Problem. Wenn der Wert allerdings so hoch ist, müßtest du doch auch etwas an den Fischen bemerken. Bei mir war es schon Kobaltblau, was wohl auch an einem nicht ganz sauberem Probenglas lag. Ansonsten habe ich nur häufige Teilwasserwechsel gemacht, teilweise täglich, den Filter teilweise gereinigt, weniger gefüttert und dann hat es sich alles super eingepegelt. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich zeitgleich auch eine "Schneckenplage".


    Ich würde also eher zu Wasserwechsel raten, Bodengrund auf Faulstellen untersuchen und den Filter evtl. reinigen. Die ganze Chemie ist ja ohnehin keine dauerhafte Lösung.


    LG Wolf

  • Hallo Anubias,
    habe zur Zeit selbiges Problem. Braune Fadenalgen in Verbindung mit braunen Fusselalgen. Die Fadenalgen sind so brüchig, das das Aufwickeln nur bedingt etwas bringt. Vielmehr verteilt sich das ganze im Becken und es wird dadurch noch schlimmer.
    Im Gegensatz zu dir, habe ich das Becken nach einer Grünalgenplage neu aufgesetzt. Zwei neue Wurzeln eingebracht, die allerdings schon in einem anderen Becken waren und dort keine Probleme verursacht haben. Ein paar neue Stengelpflanzen, drei Farne und zwei neue Anubia´s gesetzt.
    Die Beleuchtung mit Reflektoren (T5) ist so geblieben wie sie war und der Filter läuft auf minimal Filterung (nur mit Filtermatte bestückt). Der eingebrachte Kies wurde nur gewaschen und war auch schon in einem anderen Becken von mir, da gab es keinerlei solcher Probleme. Bislang wurde nur einmal eine Stoßdüngung mit EASY CARBO und PRO VITO durchgeführt und das auch nicht in der vollen Menge. Fischbesatz ist zur Zeit keiner vorhanden. Ein paar Schnecken und das war es.


    Es gibt für mich nur folgende Erklärung:


    Entweder zu lange Beleuchtungszeiten, oder aber verschlissene Leuchtstoffröhren (Verschiebung des Leuchtspektrums)


    Belastetes Leitungswasser durch Phosphat, wäre eine andere Möglichkeit - Da die Landwirte zur Zeit wieder Düngen, was das Zeug hält - und höchstwahrscheinlich auch die wahrscheinlichste.


    Bei gleichzeitiger Düngung durch eventuell zusätzlich eingebrachtem Voll bzw. Zusatzdünger kann der Phosphatgehalt in das unermessliche Steigen und der Pflanzenwuchs stagniert.


    Wer die Möglichkeit hat das Wechselwasser mit Regenwasser zu verschneiden, sollte dies tun, das verdünnt zumindest etwas. Voll bzw. Zusatzdünger an den vorherrschenden Phosphatwert angleichen, sprich die Düngemenge reduzieren oder aber erhöhen. Denn wenn die einzelnen Düngekomponenten ausgeglichen sind, können die Pflanzen diese auch wieder verwerten (Liebsches Gesetz).


    Was nun den Phosphatbinder betrifft, wer zuviel Geld hat, der soll diesen einsetzten. Er funktioniert, aber auch er ist irgendwann gesättigt. Besser wäre da eine regenerierbare Kartusche alà Kati und Anni. Entsprechende Salze bekommt man ja im Handel. Dürfte auch auf lange Sicht preiswerter sein, als der Phosphatbinder in der kleinen Gebrauchspackung.


    Das Zeolith nimmt einen gewissen Anteil an Schadstoffen/ Salzen auf und verschleißt auch irgendwann. Im Schnitt muss das Zeolith alle drei Wochen gewechselt und regeneriert werden. Zeolith kannst du einfach in einem Filterbeutel in das Aquarium hängen, es muß nicht unbedingt in dem Strömmungskreislauf eingebunden sein, da es mehr oder minder ja nur als Ionentauscher tätig wird.


    So, ich gehe jetzt mal wieder etwas braunes Wickeln und krame anschließend den Testkoffer für die Wasserwerte herraus. Hoffe, dir etwas geholfen zu haben.
    Gruß Martin


    PS:
    Auch wenn du seit Jahren nichts im Becken geändert hast, heißt das noch lange nicht, das sich im Bodengrund nicht ein gewisses Anreicherung bzw. ein Nährstoffdepot gebildet haben könnte - dies gilt auch für Wurzeln.

  • Da ist von allem etwas dran bei mir. Ja, der Phosphatbinder ist sau teuer. Habe auch geschluckt. Leuchtstoffröhren sind erneuert, Filter wird gereinigt, Bodengrund ist aber gut durchspült und ohne Faulstellen, Holz ist gar nicht im Becken, Grindal wird abgespült, ehe sie zum Fraß vorgeworfen werden. Düngung habe ich eingestellt. War sicher sowieso Quatsch. Jahrelang hat sich das Becken "selbst gedüngt". Hatte ja immer einen guten Pflanzenwuchs. An den Fischen merke ich nichts.
    Es sieht inzwischen aber so aus, aus würden die Fadenalgen meinem Flehen nachgeben. Es schweben keine langen Fäden mehr durchs Becken. Brauchte nun schon drei Tage nicht nachhelfen; heißt Neuzugang aufwickeln. Habe Hoffnungen, dass es wieder wird. Bleibe aber noch hart dran. Auch mit TWW.
    Die Flasche mit dem Probewasser hatte ich vorher mit Leitungswasser gespült. Wenn es doch das Trinkwasser sein sollte, bekomme ich das auch noch raus. Aber das ist ja in allen Becken gleich.

  • ist der Phosphatbinder aus dem Filter entfernt. Es ist kein Phosphat mehr nachweisbar.
    Das Algenproblem ist aber noch immer nicht gelöst. Habe jetzt den Filter so eingestellt, dass die Wasseroberfläche nicht mehr bewegt wird und die Unterbrechung der Beleuchtung über die Mittagszeit ist auf 4 Stunden erhöht worden. Teilwasserwechsel erfolgt weiterhin regelmäßig.
    Irgendwann wird den Algen doch die Lust am Leben vergehen. Wo sie zufassen sind, werden sie weiterhin entfernt. Geduld ist gefragt.
    Ich bleibe dran.