Aphyosemion pyrophore BB 04-03 - Haltung.

  • Guten Tag,


    ich halte 2 Paare Aphyosemion pyrophore vom Fundort "BB 04-03" derzeit zur Zucht in 40x25x25cm
    in Berliner Leitungswasser ohne Heizung.
    Die Männchen jagen sich oft und kämpfen um ihrer Reviere und Weibchen,
    wobei sie sich mit aufgestellten Flossen drohen.
    Jedoch verletzen sie sich normalerweise nicht und beschädigen dabei auch nicht ihre Flossen.
    (passiert schon mal, das sie im Eifer des Gefechts mal eine Kurve an der Wurzel etwas zu scharf nehmen,
    oder ein Weibchen sich die Verehrer mit Nachdruck vom Leibe hält :-)
    Im Elternbecken kommen ganz alleine Jungtiere hoch.
    Durch regelmäßige Zugabe von frisch geschlüpften Artemianauplien wachsen diese heran.
    Die ersten 2 Jungfische, die ich entdeckt hatte u in ein weiteres 40x25x25cm Extrabecken überführt habe,
    sind Männchen geworden.
    Tja.
    Nun habe ich wieder 8-9 Larven abgefischt und bin mal gespannt ob ich ein, zwei Weibchen dabei hab,
    um mir diese Art auch langfristig erhalten zu können.


    MfG
    Christian






    *f --f* :roflrofl:

  • Hallo Christian,


    interessante Tiere!


    Hier: KLICK steht u.a., dass man den Laich mit Substrat absammeln und
    zwischenlagern soll und bei Dir vermehren sie sich sozusagen von selbst...
    was ich als Einsteiger auch wesentlich praktischer finden würde. Du kannst mir
    da bestimmt weiterhelfen.
    Zudem würde mich das zu erreichende Alter der Fische interessieren. Vielen
    Dank!



    MfG, Doreen

  • Hallo Doreen,


    das Alter der Tiere ist von der Temperatur abhängig, je wärmer sie gehalten werden,
    desto kürzer leben sie. Gerade die Pyrophore sollen es eher kühl mögen d.h. eher um 20 Grad und drunter.
    Bei mir leben sie bei Zimmertemperatur, die ja zur Zeit etwas höher ist und sind putzmunter.


    Ich habe gelesen, das sie ab 20 Grad aufwärts aufhören zu laichen, das kann ich aber nicht bestätigen.
    Ich habe trotz der hohen Temperaturen zur Zeit Laichkörner an den Pflanzen.


    Da ich die Fische zum ersten mal pflege, kann ich nur vermuten, das sie wie die meisten Aphyosemion
    ungeheizt sicher drei Jahre werden...meine sind jetzt 1 Jahr alt, dem entsprechend ausgewachsen.


    Zu den Eiern - dein link geht übrigens nicht,


    Es gibt anuelle und nichtanuelle Arten von Killifischen.
    "anuelle" Killies, brauchen zwingend eine
    Trockenperiode , d.h. man muß die Eier, den Torf...für x Monate
    trockenlegen - von denen habe ich bislang keine Ahnung.


    Die Eier von Aphyosemion, Fundulopanchax, Chromaphyosemion entwickeln sich im Wasser.
    Für diese "nichtanuellen" Killies interessiere ich mich - viele sind leicht
    zu halten, schön bunt und auch relativ leicht zu vermehren.


    Wenn man genügend Pflanzen im Becken hat, laichen die Fische dort.
    Der Trick ist aber regelmäßig feines Lebendfutter hinzuzugeben, damit die geschlüpften Jungfische was zu fressen haben.


    Man kann auch eine "Wollmopp" bauen und aus diesem ab und an die Eier absammeln. Diese legt man dann auf "tabackfeuchten" Torf und lässt die Eier 14-16 (manche auch 21 Tage) entwickeln.


    Der Vorteil daran ist, das man mit einer Lupe sehen kann wie weit die Eier entwickelt sind,
    also wann man kleine goldumrandete Augen erkennt...und dann Wassser rauf und sie schlüpfen.
    Und alle schlüpfen recht gelichzeiig, wenn an ein bis drei aufeinanderfolgen Tagen gesammelt wurde.


    Im Becken schlüpfen dann ja alle paar Tage ein, zwei Junge...und nach 10, 12, 20 Jungfischen ist Schluß...
    weil die älteren Larven, die neu geschlüpften aufressen, wenns die Eltern nicht tun :-)


    MfG
    Christian

  • Hallo Christian,


    DANKE für die ausführliche Antwort!
    Ich werde es auf jeden Fall mal mit Aphyosemion oder Chromaphyosemion versuchen.
    Das einzige Problem scheint dann wirklich die Temperatur zu sein. Gerade in den
    Sommermonaten ist es bei uns nicht kälter als 24°C.



    MfG, Doreen



    P.S.: Der Link sollte jetzt funktionieren.

  • Hallo Doreen,


    also wegen der 24 Grad würde ich mir jetzt erstmal gar keine Sorgen machen.
    Für Chromaphyosemion ist das eh im Bereich der Wohlfühltemperatur.


    Es gibt auch durchaus ne Menge Killis da fängt bei 24 Grad die Wohlfühltemperatur erst an bzw. ist da alles im grünen Bereich...z.B. einige Hechtlinge u Callopanchaxarten


    Ach bei vielen Aphyosemion- und Fundulopanchaxarten ist das völlig ok bzw. noch ok.


    Man muß sich nur vorher mal bischen informieren, denn es gibt Arten die leben in abgeschatteten Bächen und kleinen Gewässern im Wald...und welche die leben in überschwemmten Wiesen und kleinen "Rinnsalen" und Tümpeln an Orten, wo den ganzen Tag die Sonne draufscheint....


    ich sag ja nur bei den Aphyosemion pyrophore sagt "man" /liest "man" das sie eher zu den kühleren gehören.
    Ich hab nochmal bischen recherchiet und man findet durchaus Angaben von Haltern die 20-23 Grad empfehlen bzw sogar 20-23,9 Grad (75 Grad F)...


    Und es gibt ja z.B. Aphyosemion australe...ein Killie der überhaupt mal zu bekommen ist, der mag 24 Grad auch und mit ein bischen Geschick lässt der sich sogar vergesellschaften...aber nicht ganz so leich nachziehen, wie ich finde.


    Allgemein führt ein Temperaturanstieg bei vielen Killies sogar zur Erhöhung der Laichbereitschaft...da die zunehmende Temperatur in der Natur ja zum austrocknen des Gewässers führt...und es somit allehöchste Eisenbahn ist für die Fische, noch ein paar Eier abzulegen....die dann, wenns gut läuft, schlüpfen wenn wieder Regen fällt.


    Ich hab immer im Januar reichlich Jungfische, weil man ja um die Weihnachtszeit viel zu Hause ist und gegen die klirrende Kälte anheizt. :-) denk ich mir so.


    Aphyosemion celiae z.B. hab ich im Sommer wie Winter auf einem Fensterbrett nachgezogen, und die haben ordentlich Sonne bekommen (natürlich mit einem wachen Auge auf das Aussehen und Verhalten der Tiere - aber denen hats gefallen und Jungfische kamen auf)...Leider den Algen auch - wer hätte das gedacht. :-)
    [gallery]1203[/gallery]


    Na gut lange Rede kurzer Sinn...jahreszeitliche Schwankungen sind für viele Aphyosemion schon ok...
    was nicht funktioniert sind z.B 28 Grad und höher - auf Dauer - würde ich sagen.
    Also wenn Du im Dachgeschoss wohnst, wo den ganzen Sommer 40 Grad sind, musst die
    Fische danach auswählen, da finden sich auch Killifische, die sich da wohl fühlen.


    MfG
    Christian

  • Hallo Anubias,


    ne für Gesellchaftsbecken mit Lebendgebährenden ist das nichts.
    Ich hab mal mit Schwerträgern vergesellschaftet, die sind ja robust und werden groß.
    Kann mir gut vorstellen das es mit Mollys Platys ... auch funktioniert...
    Hab auch von erfolgreicher Vergesellschaftung mit diversen Zwergbuntbarschen gelesen
    und mit Welsen sowieso..


    Das ging, ich hab aber die Kilies nicht mehr so oft gesehen, weil denen das zu hektisch war.


    Ja und hab mal vor Jahren 60 Endlerguppys in ein 2m Kiliiebecken getan, das waren nach einem Jahr nur noch 20.
    (Hatte mir jemand den "Tipp" gegeben: "Wenn Du die Farbenpracht Deinen Kiliies erhöhen willst, dann mach das ruhig..." :korrekt:


    Ja speziell sind sie - aber nicht kompliziert. Bischen Artemia erbrüten und Lebendfutter...mehr nicht.
    Naja und evtl. nicht ganz so heftige Beleuchtung und viele Pflanzen...die das mögen.


    Aber ist doch auch faszinierend, wie viele spezielle Fische es gibt und wie da auch bei vielen Menschen das Interesse geweckt wird, sich mit der Lebensweise der Tiere auseinanderzusetzten...


    ich finde Guppys auch toll. Besonders Wildguppys...andere sind von Diskus, L-Welsen oder Bettas "infiziert"
    Speziell sind doch viele...und wenn man den Dreh raus hat, dann kommts einem ganz einfach vor
    seine Channas oder Perlhuhnbärblinge zu vermehren...


    MfG
    Christian

  • Hallo Christian,


    die Aphyosemion celiae sehen klasse aus!!!


    Also 40°C werden es nicht ganz, aber 28 - 30°C sind ruckzuck in der
    5. Etage geschafft.


    Wären sie evt. auch für die Freilandhaltung z.B. in einer Regentonne
    geeignet?



    MfG, Doreen

  • Hallo Christian,


    ich habe folgende Arten:


    *0.2 Aphanius persicus (...da suche ich noch Männchen! :search: )
    *4.3 Aphanius dispar dispar
    *9.6 Aphanius anatoliae kovada
    *2.2 Aphanius mento
    *2.2.7 Aphanius iberus „alt emporda“



    MfG, Doreen

  • Hallo Christian,


    bin auch erst durch einen anderen Aquarianer zu diesen Arten gekommen.


    Ein polnischer Aquarianer hatte mich vor längerer Zeit über AIPD angeschrieben.
    Er wollte Eier von Lucania goodei und Elassoma ervergladei, da in Polen die Fische
    nicht zu bekommen sind. Im Tausch hat er mir A. dispar dispar und A. mento
    angeboten. Kannte ich bis zu diesem Tag absolut nicht.
    Er hat mir versichert, dass es sich dabei um leicht zu haltende Arten handelt und
    er hatte Recht. Sie sind sehr pflegeleicht. Das einzige was sie benötigen, ist etwas
    Salzzugabe.
    Sie sind wunderschön anzusehen und selbst in den Regentonnen zeigen sie keine
    Scheu. Sobald mein Gesicht über der Wasseroberfläche erscheint, sind sie da und
    betteln um Futter...faszinierend!!!
    Die anderen Arten habe ich von deutschen Privatzüchtern erhalten.



    MfG, Doreen

  • Hallo Doreen, hallo Jens,


    Ich finde die Informationen sehr interessant...
    ... ich bin ehrlich gesagt mit meinem jetzigen Bestand
    an Killifischen ganz gut ausgelastet, was meine Kapazitäten
    betrifft. (Was sozusagen auch mit harmonischem Familienleben
    zu vereinbaren ist)


    Von den Pyrophore hab ich 10 Jungfische u hoffe das ich
    nächstes Jahr eine kleine Gruppe zu meine 2 Paaren
    setzen kann.


    Und meine Chromaphyosemion volcanum "Yoke C 03/37" sind endlich groß genug,
    das ich bald mal ein paar Eier sammeln kann. Da gibt's paar
    Anfragen von hier und da....


    Das wird mich über den Winter :-) beschäftigen.


    Wo es mir allerdings in den Fingern juckt, ist wenn ich in dem
    Beitrag über Freilandhaltung und die Vermehrung von elassoma evergladei
    lese... ein Fisch den ich schon lange interessant finde.


    Find ich Klasse, das Dir das gelungen ist.


    Ich hab übrigens noch 2 Paare Chromaphyosemion "Penda Mboko"
    falls jemand Intesse hat...:-) die gehen bis 26 Grad und sich mal auch
    bischen drüber.


    Also ich freu mich schon weiter von deinen
    Ellasoma evergladei zu lesen:-)


    MfG
    Christian

  • Hallo Christian,


    die Elassoma faszinieren mich schon seit mehreren Jahren und ich
    bekomm nicht genug von ihnen. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass
    es mal wieder mit Nachwuchs geklappt hat.
    Je nachdem wie sich das Wetter hält, wollte ich sie bis zum September
    auf dem Balkon halten.
    Die Vermehrung scheint hier von allein zu funktionieren, denn die
    Jungfische habe ich bisher noch nicht gefüttert. Lediglich die Eltern-
    tiere bekommen Lebendfutter. Es scheint also genügend Nahrung für
    Jungfische im Freiland vorhanden zu sein.


    Wünsche Dir mit Deinen Zuchtprojekten weiterhin viel Erfolg!!!



    MfG, Doreen