Wasseraufbereitung

  • Hallo,


    ich wollte Euch mal zeigen womit ich mein Wasser aufbereite. Ich benutze eine Enthärter Patrone. Die gibt es in 2 Ausführungen. Einmal als TE und einmal als VE. Die TE (Teilentsalzung) macht 18000 Liter bei 10 Grad d/H. Die VE (Vollentsalzung) macht 3500 Liter bei 10 Grad d/H. Die Regenerierung ist bei beiden gleich und kostet 35 Euro. Man kann auch jedesmal angeben welches Harz man drin haben möchte, da es ja sowieso komplett getauscht wird. Wie schon gesagt die Druckflasche ist bei beiden gleich. Es gibt ein Eingang und ein Ausgang. Beide für 3/4 " Überwurf. (Waschmaschinenschlauch) Da es Druckflaschen sind, entfällt die Bevoratung. Wasserhahn aufdrehen und das Wasser was durch die Flasche geschickt wurde ist weich. Man hat ca. 0,5 bar Druckverlust. Bei der TE ist nur die KH entfernt und bei der VE alles, vergleichbar mit Osmose.


    Gruß Jan


    entsalzer.jpg

  • Hallo Bernd,


    Zitat

    oder steht da der Hersteller nicht drauf


    nee steht nichts drauf.


    Zitat

    Und würdest du das verwenden, auch wenn du da keinen beruflichen Zugang dazu hättst?


    wahrscheinlich nicht, weil ich nicht wüsste was das ist.
    Viele Aquarianer kennen nur Osmose und diese Kati-Ani Geschichte. Das es Mischbettharze gibt bleibt vielen verborgen.
    Ich verwende nur das TE Harz, das entzieht dem Wasser nur die KH und die restlichen Bestandteile bleiben drin. Da reicht ein bisschen Torf und man ist im sauren Bereich.
    Das VE Harz ist für Meerwasseraquarianer interessant, da das Wasser nichts mehr enthält. Als Beispiel, bei Osmosewasser hat man immer noch einen Leitwert von 10-5µs. Also sind immer noch Salze (Silikate) im Wasser, die den Algenwuchs fördern. Mit der VE Patrone hat man noch einen Leitwert von 0,5µs. Das nennt man Reinstwasser. Wird auch in Laboren verwendet. Genau solch ein Wasser suchen viele Meerwasseraquarianer, um Ihr verdunstetes Wasser aufzufüllen, ohne irgendwelche Stoffe ins Wasser einzubringen.
    Dort wo man die Patronen regenerieren lassen kann, werden sie auch vertrieben. Ich hatte das Glück, das Daniel seine 2 Patronen bei Kijiji damals angeboten hat.
    Ich habe seid 20 Jahren beruflich mit den Patronen zu tun, aber es ist noch nirgends so eine Patrone abgefallen. Die Dinger sind unverwüstlich und gehen nie kaputt, deshalb gibt die auch keiner her.


    Gruß Jan

  • Das es Mischbettharze gibt ist wohl kaum jemanden verborgen geblieben, es ist einfach zu kostenintensiv. Bei Kati und Ani kann man die Harze selbst regenerieren, da sie getrennt vorliegen. Das spart natürlich ungemein Kosten.
    Ich habe da mal einen Bericht gefunden der die Vor- und Nachteile sehr schön beschreibt.


    Zitat:


    Welches System ist besser – Umkehrosmoseanlagen oder Ionenaustauscher?


    Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile.


    Vorteile eines Vollentsalzers:


    Hohe Reinheit des Wassers


    Bei der Kombination von einem stark sauren Kationenaustauscher und einem stark basischem Anionenaustauscher wird 99,9% Silikate aus dem Trinkwasser entfernt. (Wichtig bei der Meerwasseraquaristik).


    Bei einem Vollentsalzer - aus zwei Säulen - kann man den Kationenaustauscher dazu benutzen, teilentsaltztes Wasser mit einem pH - Wert von 3-4 herzustellen. So können Sie das Aquarienwasser dauerhaft ansäuern.


    Die Preiswerteste Anlage hat einen Wasserdurchsatz von ca. 2400-3000 Liter / Tag.


    Kein Abwasser!


    Lagerzeit bei Nichtbenutzung bei diesen Systemen ohne Probleme.


    Nachteile eines Vollentsalzers:


    Beide Säulen müssen in Abständen regeneriert werden.
    Je kleiner die Literzahl eines Tauschers (der Tauscher wird immer in Härteliter angegeben – 1 Liter = 4500HL) - je öfter müssen sie regeneriert werden.


    Sie sollten sich zutrauen können, konzentrierte Salzsäure (ca. 30-33%) auf ca. 6 % herunter zu verdünnen.
    Sie sollten sich zutrauen können, Natriumhydroxid in Wasser aufzulösen um eine 3-6 %ige Natronlauge herzustellen.


    Fazit: Umgang mit ätzenden Stoffen!!


    Das gewonnene vollentsaltze Wasser enthält eine Menge CO² je nach Karbonathärte im Leitungswasser.
    Beim größeren Wasserwechsel sollte dieses Gas mit einer Membranpumpe vorher ausgetrieben werden, ggf. kleinere Wasserwechsel durchführen.


    Kosten für Salzsäure und Natriumhydroxid für die Regeneration.


    Ein Tauscher ist durch Höhe und Gewicht evtl. umständlich zu transportieren.


    Vorteile Osmoseanlagen:


    Kein Regenerieren erforderlich.


    Holt Pestizide aus dem Trinkwasser (ist aber laut Trinkwasserverordnung nicht enthalten).


    Einfache Nutzung der Anlage.


    Hohe Reinheit von ca. 96-98 %.


    Würde ich auch im Haushalt einsetzen z.B. zum Tee oder Kaffee kochen. (Meine Empfehlung!)


    Nachteile einer Osmoseanlage:


    Eine Osmoseanlage benötigt einen Wasserdruck von < 3 Bar ansonsten ist eine Druckerhöhungspumpe erforderlich.


    Die Osmoseanlage sollte oft benutz werden, da ansonsten die Membran durch Bakterien zerfressen werden kann.


    Geringe Fördermenge zwischen 30 und 300 Liter pro Tag bei den meisten handelsüblichen Anlagen.


    Menge ist Druck und Temperaturabhängig. Wenig Druck und wenig Temperatur des Leitungswassers bis zu 30% weniger Ausbeute.


    Aktivkohlefilter (wenn vorhanden) und Feinfilter müssen in regelmäßigen Interwalle ausgetauscht werden.


    Membran kann bei härterem Wasser verblocken (Haltbarkeit einer Membran ca. 5-10 Jahre).


    Reinwasserverhältnis zu Abwasser 1zu2 bis 1zu5 (1 Teil Reinwasser 2-5 Teile Abwasser) – hoher Abwasseranteil und Kosten.


    Läst Silikate durch. Bei Meerwasser muss daher ein Silikatfilter (Mischbett) nachgeschaltet werden.


    Fazit:


    Ich arbeite seit mehreren Jahren mit beiden Systemen und kann auch beide empfehlen.
    Ich empfehle daher immer individuell nach Person und Nutzen des Aquarianers.


    Für Personen die es bequem und vor allem Zeit haben, die nicht allzu hartes Leitungswasser verwenden und die regelmäßig vollentsaltzes Wasser in kleineren Mengen benötigen, würde ich die Osmoseanlage empfehlen.


    Aquarianer die keine scheu vor ätzenden Flüssigkeiten (hört sich oft schlimmer an - als es ist) haben, die schnell größere Mengen an vollentsaltzes Wasser benötigen, die aber auch ab und zu - ein paar Wochen die Anlage nicht nutzen aber individuell auch mal saures Wasser zum ansäuern des Aquariums benötigen - würde ich einen Vollentsalzer empfehlen.


    Meerwasseraquarianer da diese oft Probleme mit Silikaten haben, kommt entweder eine Osmoseanlage mit nachgeschaltetem Mischbett oder einer Vollentsalzung (stark sauer + stark basisch) in Frage.


    Für ein persönliches Gespräch stehe ich ihnen jeder Zeit zur Verfügung.


    Holger Scheben
    H-S-AQUARISTIKBERATUNG


    Zitat Ende


    Lg Wolf